Optik vom Hund vs Umfeld

Ich kenne gar nicht so wenige Hunde, die in einem gewissen Alter mal hübsch umschlagen und von "der beste Hund der Welt" zu "völlig neben der Spur" und "schwer handelbar" werden. Nicht alle tun das im Sinne von Unverträglichkeit aber es kommt des Öfteren vor. Führt man die Hunde mit Bedacht und Sicherheit durch diese Zeit, kriegen die sich im Großen und Ganzen auch wieder ein. Allerdings sollte man sich je nach Rasse durchaus bewusst sein, dass mit "sich einkriegen" nicht automatisch aus allem ein jeden liebender Wuschel wird und ein CC ist zwar kein dramatisches Monster aber evtl. kein Hund mit dem immer und überall alles nur easy ist.

Nur mal als Beispiel dazu.
Meine Amstaffhündin Lea. Von einem guten Züchter, wo ordentlich "Vorarbeit" geleistet wurde. Ich habe weiterhin alles für eine gute Sozialisation, grad im bezug auf Artgenossenverträglichkeit, getan.
Und trotzdem hat Lea mit etwas über 2 Jahren beschlossen, andere, fremde Hunde sind unerwünscht. Vor allem Hündinnen. Aber auch manche Rüden.
Mit Erziehung und im Kommando war ruhiges vorbeigehen dann kein Thema. Aber Lea war den Rest ihres Lebens kein Hund, den man einfach mal so mit fremden Hunden mitlaufen lassen konnte. Und der nette "der will nur guten tag sagen" bekam schnell mal eins auf die Glocke, wenn ich nicht schnell genug war, Kontakt zu verhindern.
Provokationen seitens anderer Hunde wurden auch immer gern angenommen. Frei nach dem Motto "willst du ärger, kannst du haben".

Der Unterschied zum CC, Lea wog nur etwas über 20kg, das ist im Ernstfall entschieden besser handlebar als ein wütender CC.
 
Für mich war ein CC bisher ein Hund wie jeder andere auch, mit dem Unterschied das man ihn anders zu erziehen und beschäftigen hat, um die möglicherweise auftretenden unangenehmen rassebedingten Verhaltensweisen kontrollierbar zu halten.
Wenn rassebedingte Verhaltensweisen für dich unangenehm sind, dann würde ich sagen, es ist die falsche Rasse.

Übrigens: ich kenne nur 2 CC näher, aber die beiden waren keineswegs so fürchterlich wie hier beschrieben. Ja, sie wollten nicht mit jedem Hund spielen, aber sie wollten andere Hunde deshalb noch lange nicht fressen. Auch gemeinsame Spaziergänge waren möglich. Sie waren wachsam, aber Besuch war trotzdem immer willkommen. Nur Einbrecher hätte ich in dem Haus nicht sein wollen ;)
 
Wie sind denn Mädels? Ich habe nur einen Rüden kennengelernt. Übrigends auch lieben, er war nämlich dennoch ein ganz ganz toller Hund, und im Haus die Ruhe weg. Ich fand den Gedanken halt schwer wenn ich mir vorstelle ich hab mit 3 Kids nen stressigen Tag, muss noch einkaufen oder es ist irgendein Event und der Hund käme dann zu kurz weil er so nervig und pöpelnd an der Leine hängt und man ihn nicht einfach überall mitnehmen kann. Auch fand ich den Gedanken blöd extra viel Erziehungszeit in den Hund zu investieren wo wiederum die Kinder zu kurz kämen. Deshalb war uns lieber etwas das sich harmonisch verbinden lässt.
Sind Hündinnen vlt einfacher?
Mein Gedanke deswegen weil wenn sich die Te in eine bestimmte Rasse verliebt hat und mit sowas abfinden kann wäre der CC vlt doch richtig?
Man soll doch im Grunde schon den Hund nehmen den man möchte (wenn es sich vereinbaren lässt!) und nicht etwas anderes und man dann damit nicht glücklich ist?


Lg
 
Ich war halt der Meinung, einen 2-jährigen Hund bekomme ich, wenn auch mit weitaus mehr Arbeit verbunden als einem "will to please" Hund, durchaus noch so geschliffen, wie ich es für ein gutes Zusammenleben brauche.
Das ist wohl der Punkt, den @Bubuka mit der fehlenden Erfahrung meinte nehm ich an.

Ja, das zum Beispiel.
Aber ich bin auch der Ansicht, wenn man 2 Hunde hatte, kann noch keine wirkliche Erfahrung mit Hunden vorhanden sein.
Emil war sehr gutmütig und leichtführig. Wie dein voriger Hund war, weiß ich nicht.
Erst wenn man mit verschiedenen Hunden zu tun hatte, stellt sich Erfahrung ein.
Damit will ich dir nicht den Hundeverstand absprechen.

Für mich war ein CC bisher ein Hund wie jeder andere auch, mit dem Unterschied das man ihn anders zu erziehen und beschäftigen hat, um die möglicherweise auftretenden unangenehmen rassebedingten Verhaltensweisen kontrollierbar zu halten.

Ein Golden Retriever kann auch die personifizierte Aggressivität und Unverträglichkeit sein, wenn er falsch aufgezogen/erzogen wird.

Ein CC ist eben nicht ein Hund wie jeder andere.
Er ist noch nicht einmal mit den anderen Molossern zu vergleichen.
Die Unverträglichkeit gegenüber anderen Hunden kann man nicht mit Hundeerfahrung aberziehen.
Selbst bei Rassekennern und guter Sozialisierung kann sich diese Unverträglichkeit mit dem Erwachsenwerden entwickeln.
Und die kann sehr gravierend sein.

Der CC hat einen starken Arbeitswillen und braucht viel Bewegung.
Wenn man für einen Golden Retriever mal nicht die Zeit hat, hat man nicht gleich Probleme.
Ein CC fängt dann womöglich an, seiner Arbeit als Wachhund stärker nachzugehen, wenn er sich langweilt.
Er ist ein Arbeitshund und läuft nicht nebenher mit.

Wenn du eine Herde hättest, die bewacht und getrieben werden muss, dann ist der CC ideal.
Wenn du auf die Wildschwein- oder Bärenjagd gehen würdest, ist er ein mutiger Begleiter.
Ob das Bewachen von 1.300 qm als ausreichende Aufgabe empfunden wird, wage ich zu bezweifeln.
Der Hund ist ja sehr bewegungsfreudig und hat das Grundstück schnell abgelaufen.

Es wird immer empfohlen, bei einem CC das Grundstück sehr hoch einzuzäunen und Warnschilder anzubringen, damit niemand das Grundstück einfach betritt.

Natürlich ist der CC auch ein toller Familienhund und es gibt Hunde, bei denen die Rasse-Eigenschaften nicht so ausgeprägt sind. Aber überwiegend haben diese Hunde die typischen Rasse-Eigenschaften, sie sind ja gewollt.
Wer die Eigenschaften so gar nicht brauchen kann, ist mit einer anderen Rasse besser bedient.

Wenn man Kinder, Beruf, Haus und Garten hat, dann braucht man einen Hund, den man nicht ständig unter Kontrolle haben muss, sondern einen der einfach mitlaufen kann.
Wenn ich an die Kindheit meiner Kinder zurückdenke, da stand immer mal die Pforte zum Grundstück offen durch Besucherkinder oder durch die Mütter, die ihre Kinder abholen wollten.

Meine Hunde haben auch jeden ohne Probleme aufs Grundstück gelassen. Sie haben Besucher durch Bellen gemeldet, aber hatten keinen Schutztrieb. Sonst hätten meine Kinder wohl sehr wenig Besuch gehabt.
 
Ja, das zum Beispiel.
Aber ich bin auch der Ansicht, wenn man 2 Hunde hatte, kann noch keine wirkliche Erfahrung mit Hunden vorhanden sein.
Emil war sehr gutmütig und leichtführig. Wie dein voriger Hund war, weiß ich nicht.
Erst wenn man mit verschiedenen Hunden zu tun hatte, stellt sich Erfahrung ein.
Damit will ich dir nicht den Hundeverstand absprechen.

Da will ich sogar noch weiter gehen.
Ich habe mit vielen Hunden zu tun, eigenen und anderen.
Trotzdem würde ich mich nicht als super erfahren bezeichnen, höchstens als sehr erfahren, was meine Rasse betrifft.
Ich hatte noch nie einen eigenen Herdenschutzhund oder Molosser.
Und solange ich bei meiner Rasse bleibe, werde ich mit ihnen auch nur weniger Erfahrung machen.


Natürlich ist der CC auch ein toller Familienhund und es gibt Hunde, bei denen die Rasse-Eigenschaften nicht so ausgeprägt sind. Aber überwiegend haben diese Hunde die typischen Rasse-Eigenschaften, sie sind ja gewollt.
Wer die Eigenschaften so gar nicht brauchen kann, ist mit einer anderen Rasse besser bedient.

Sie sind durchaus tolle Familienhunde. Die Hunde meiner Freundin waren toll, nur eben außerhalb mit anderen Hunden nicht und fremde Besucher durften auch nicht einfach alles sofort (z.B. reinkommen und auf den Besitzer zustürmen).
Die Mixhündin die sie jetzt hat ist super.
Sie ist wachsam und passt bei Besuch erst auf, taut dann aber schnell auf und will kuscheln. Aber sie will das halt selbst bestimmen.
Draußen kommt eben ihr dicker Molosserkopf durch, aber sie ist ein tolles Team mit Frauchen.

Nur denke ich, wenn man vorher einen leichtführigen Hund mit viel will to please hatte und dieses durchaus sehr schätzt und sich so etwas wieder wünscht, dann ist ein CC einfach der falsche Hund.
Denn es kann zwar alles toll sein, aber die Chance ist bei anderen Hunden einfach viel größer.
 
Ich habe neben fleißigem mitlesen, mit Mann sprechen, und desweiteren Infos über Welpen sammeln, eine Zwischenfrage:

Wenn ich einen Welpen und ein 2-jähriges Kind habe, geht das in der Regel denn wirklich gut?? Ein Welpe soll ja durchaus auch mit den Zähnen (wenn ich das richtig verstanden habe);) die Welt erkunden und spielen.
Ein (zumindest mein) 2-jähriger ist ebenfalls teilweise recht grob wenn er seine 5 Minuten bekommt.
Die Alterskonstellation von beiden stelle ich mir, auch bei ständigem dabeisein von mir, einfach schwierig vor.
Ein überall rumwuselnder Welpe ist ja was anderes als ein erwachsener Hund, dem man sehr schnell beigebracht hat, wo sein Platz ist wenn er seine Ruhe haben will und dort dann auch nicht weiter gestört wird.

Dann habe ich hier von wohl teilweise ausgeprägtem "umschlagen" der Verhaltensweisen in der Hundepubertät gelesen.

Die CC Hündin habe ich mir bisher nichtmal live angeschaut, vielleicht kommt es auch nie dazu weil sie demnächst ein neues Zuhause gefunden hat.

Ich wäge momentan einfach nur nach allen Richtungen ab, warum weiß ich gar nicht!

Vielleicht liegt es am Alter von meinem Sohn.
Bei Emil damals haben wir sowas irgendwie gar nicht gemacht. Wir sind mit Kind im Schlepptau einfach losgefahren, haben uns zig Hunde angeschaut, und dann hat es plötzlich gefunkt.

Und ganz ehrlich? Von meinem Emil hätten mir, wenn ich vorher irgend jemanden gefragt hätte, 95% abgeraten, weil er ein Hund mit unbekannter Vorgeschichte war.

Vielleicht (oder eher wahrscheinlich...?) ist auch einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt, wenn man sich so verrückt macht, und ich sollte es wie bei Emil handhaben.
Schauen, besuchen, fühlen, entscheiden: ja oder nein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, beides kann klappen. Welpe oder auch erwachsener Hund.

Ich persönlich würde einen erwachsenen Hund bevorzugen. Wie du beschreibst, Welpen sind ja doch ziemlich wuselig, dann mommt noch die Pubertät etc.

Also mir wäre da ein souveräner und charakterlich gefestigter erwachsener Hund lieber. Und im TS gibt es ja auch viele Hunde, die gut mit Kindern können.
 
So ein Weltuntergang ist eine Hundepubertät nun auch nicht. Und sie ist auch nicht bei jedem Hund gleich ausgeprägt. Mein Collie war da recht moderat unterwegs und nur manchmal etwas über-aufgeregt ;)

Ich denke, dass bei euch sowohl ein Welpe, als auch ein erwachsener Hund gut gehen kann. Beides hat Vor- und Nachteile.

Welpen/Junghunde machen die ersten 2-3 Lebensjahre ständige Entwicklungen durch, bis sie erwachsen sind. Darauf muss man sich einstellen und diese Zeit bis zum "fertigen" Hund auch mit einplanen. Auch mit einem Welpen ist nicht von jetzt auf gleich alles möglich. Das kostet durchaus auch Zeit und Nerven. Dafür hat man mit dem Welpen, vor allem wenn auch noch einer passenden Rasse vom guten Züchter, viele Risiken nicht, da von Beginn an für eine gute Grundlage gesorgt wird. Man kann aber natürlich immer noch alles selbst versemmeln, wenn man sich besonders geschickt anstellt ;)

Beim erwachsenen Hund weiß man oft nicht alles über seine Vergangenheit, was ein gewisses Risiko darstellt. Mit Kind und Kegel stellt ihr gewisse Anforderungen, die nicht jeder Abgabehund einfach so erfüllt. Allerdings denke ich, dass es auch gut passende 2nd Hand Hunde für euch geben wird, wenn ihr nichts übereilt und sowohl mit Verstand, als auch mit Herz entscheidet. Ich persönlich würde allerdings die verständliche Altersgrenze nicht so eng stecken, sondern eher so im Alter 2-5 Jahre suchen.
 



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