Für einige mag es sich nach so relativ kurzer Zeit vielleicht unvorstellbar anhören, aber ich komme einfach ohne einen vierbeinigen Freund nicht klar!
Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, ohne Hund zu sein, von daher kann ich dich gut verstehen.
Lange Rede, kurzer Sinn: wie habt ihr es gehandhabt, wenn es zwischen Euch (als Familie) und einem Hund vielleicht gefunkt hat (angesprochen sind vor allem die, welche auch Kinder haben), das restliche Umfeld jedoch allein aufgrund der Optik Angst vor dem Hund hätte??
Vielleicht nicht ganz vergleichbar, aber für mich ist das Alltag.
In meinem näheren Umfeld ist keiner so wirklich begeistert von Hunden, sie werden halt akzeptiert.
Und das ist mitunter sehr anstrengend.
Die ruhige Kira, die an keinem wirkliches Interesse hat (es sei denn, es gibt was zu futtern), war ja noch okay, aber die lebhafte Amy "stresst" einige in meinem Umfeld. Und mit der Zeit wird man (zumindest ich) da empfindlich.
Wenn dein Umfeld also einen Hund eigentlich mag und akzeptiert, aber Angst hat vor "gefährlich" aussehenden Hunden, dann würde ich an deiner Stelle einen Hund suchen, mit dem alle gut klarkommen.
Denn auch die unterschwelligen Reaktionen der Ablehnung machen dich irgendwann fertig, zumindest ist das meine Erfahrung.
Es war eine schwierige und auch traurige Situation.
Kann ich dir gut nachfühlen.
Ich mache mir auch schon Gedanken darüber, wie es werden wird, wenn meine mittlere Tochter ihren Freund heiratet, die beiden mal Kinder bekommen. Für mich wird das eine Gratwanderung und wenn man das, wie bei Luva, irgendwie vorher ausschließen kann, sollte man es tun.
Vie
Einen Welpen hatte ich jedoch bisher nie wirklich auf dem Schirm und war für mich ausgeschlossen, weil ich diesbezüglich wirklich sowas von 0 Erfahrung habe
Zugegeben, mit einer doch sehr eigenen Hunderasse wie einem CC hab ich genauso wenig Erfahrung.
Welche Tatsache jetzt wohl schlimmer wäre, wenn ich's wirklich von Grund auf versaue...?!
Nach dem, was ich von dir bisher gelesen habe und aus der Tatsache heraus, dass du Erfahrung mit Kindererziehung hast, bin ich mir sehr sicher, dass du das mit der Erziehung des Welpen spielend hinbekommst. Du hast ja schon mal grundsätzlichen Hundeverstand, viel mehr braucht es nicht.
Die andere Seite ist natürlich, dass so ein Welpe wesentlich zeitintensiver ist als ein erwachsener Hund.
Ob du das schaffst, musst du selbst wissen.
Mir macht es sehr viel Freude, Amy die Welt zu zeigen und ich empfinde es bisher als "leicht".
Meine Kinder sind zwar erwachsen, aber mein zukünftiges Patenkind (14 Monate) ist öfter mal zu Besuch.
Amy darf schnuppern und auch mal die Hand abschlecken, aber nicht anspringen oder sie anknabbern.
Das klappt mittlerweile ganz gut, aber ich bin dann auch in unmittelbarer Nähe. Ich denke, wenn das Kind schon 2 Jahre und standfest ist und es ständigen Kontakt gibt, wird sich der Welpe recht schnell an die Spielregeln gewöhnen. Bisschen Aufwand ist es aber schon, wenn ich das mit Kira vergleiche, die guckt sich das Kind an, dreht sich um und legt sich schlafen.
Wenn ich einen Welpen und ein 2-jähriges Kind habe, geht das in der Regel denn wirklich gut?? Ein Welpe soll ja durchaus auch mit den Zähnen (wenn ich das richtig verstanden habe)
die Welt erkunden und spielen.
In den ersten 4-6 Wochen hat Amy ihre Zähne viel und oft eingesetzt. Aber zum einen sind das ja Welpenzähnchen, das zwickt mal ein bisschen, aber wirklich schlimm ist es nicht. Zum anderen hat sie schnell verstanden, dass es Dinge gibt, die sie ausgiebig benagen darf und andere, wo das nicht erwünscht ist.
Ich habe eigentlich überall im Haus verteilt Hundespielsachen liegen. Und immer, wenn Amy an irgendetwas nagen wollte, was nicht in meinem Sinn war gab es ein ruhiges Nein und sofort ein Alternativangebot in Form von Hundespielzeug.
Insbesondere wenn sie an mir knabbern wollte, habe ich ihr jedes Mal ihr Zerrseil oder eines ihrer Plüschtiere gegeben, auf denen sie dann herzhaft gekaut hat. Nach ein paar Wochen hat sie schon angefangen, sich selbständig ihr Spielzeug zu holen, wenn sie gerade "auf Pause" war statt die Couch oder den Kratzbaum zu bearbeiten.
Es gibt zwar geteilte Meinungen darüber, aber ich habe außerdem alte Handtücher oder ausrangierte Schuhe mal "zufällig" irgendwo liegen lassen und Amy hat sich diebisch gefreut, wenn sie das dann durch die Gegend schleppen konnte. Außerdem durfte sie Kartons zernagen und schütteln und draußen habe ich sie ebenfalls viel mit den Zähnen erkunden lassen. Sie hat Zweige und Tannenzapfen angenagt, sie reißt Grasbüschel aus und schnappt sich Stöcke, Äste und Blätter. Ich lasse sie auch Erdklumpen fressen und aus Tümpeln trinken, Holzstümpfe annagen usw.
So hat sie so viele Möglichkeiten, mit den Zähnen zu erkunden, dass sie tatsächlich irgendwie gelernt hat, wo sie dran darf und wo nicht.
Mittlerweile lasse ich z.B. meine Hausschuhe wieder vorm Bett stehen und sie stehen morgens immer noch da.
Wenn ich dusche und mein (gutes) Handtuch liegt auf der Wanne bleibt das liegen, wohingegen sie das alte Handtuch, das sie auf ihr Schlafkissen geschleppt hat, ausgiebig bearbeitet.
Ich denke also, das kriegst du bestimmt hin, du musst nur wissen, ob du die nötige Zeit dafür hast.
Dann habe ich hier von wohl teilweise ausgeprägtem "umschlagen" der Verhaltensweisen in der Hundepubertät gelesen.
Kommt bestimmt auf die Rasse an, da wird es schwierigere und nicht so schwierige geben.
Ansonsten kann ich dazu noch nix an Erfahrung beitragen, Amy ist gerade mal 5 1/2 Monate alt und bis jetzt ein lieber Welpe/Junghund, der immer noch überall leinenlos laufen kann und noch nicht herausgefunden hat, dass man Grenzen auch mal überschreiten kann.
Aber es wird auch irgendwann anders werden, ich berichte dann.
Die CC Hündin habe ich mir bisher nichtmal live angeschaut, vielleicht kommt es auch nie dazu weil sie demnächst ein neues Zuhause gefunden hat.
Und da würde ich dir ganz klar abraten.
In meinem (sehr entfernten) Bekanntenkreis ist eine Cane Corso Züchterin. Momentan macht sie schon seit einiger Zeit Pause, ob sie je weiter züchtet weiß ich nicht.
Aber ich habe ihre Hunde live erlebt. Meine Freundin, die näher mit ihr bekannt ist und öfter bei ihr daheim war, hat mir zudem einiges von den Hunden erzählt.
Ja, es sind wunderschöne Tiere und nein, ich würde niemals in Erwägung ziehen, einen Hund dieser Rasse aufzunehmen.
Ganz im Gegensatz zu American Staffords z.B.
Ihre Hunde waren Bekannten gegenüber extrem distanziert. In ihrer Begleitung konnte man sich problemlos im Haus aufhalten, aber ist sie irgendwohin verschwunden, war es zumindest immer ein unangenehmes Gefühl, mit ihren Hunden allein im Zimmer zu sein.
Die Hunde waren an der Leine teilweise schwer zu halten, insbesondere, wenn sie eine Katze oder Wild erblickt haben. Mehr als einmal hat sich einer der Hunde trotz Leine losgerissen und ist der Beute hinterher, einfach weil da eine gewaltige Kraft dahinter steckt.
Sie hatte 3 Cane Corso bei sich im Haus, zwei Hündinnen und einen Rüden. Hatte sie genug Zeit und die Hunde ihre Auslastung war alles in Ordnung. Gab es aber mal eine Woche, wo die Hunde kürzer treten mussten, dann war Chaos. Der Mann meiner Freundin wurde des öfteren angerufen, ob er kommen und helfen könnte, weil die Hunde wieder irgendetwas im Haus in seine Einzelteile zerlegt hatten.
Unter anderem konnten sie Schubladen und Türen öffnen, selbst wenn es etwas geschicktere Verschlüsse waren.
Katzen waren übrigens Todfeinde, mindestens eine Katze hat der Rüde auf dem Gewissen, als er sich im Feld losgerissen hat.
Ein Mal hat sie ihre beiden Hündinnen mitgebracht, als wir alle auf einer Feier waren. Meine Kinder waren damals zwischen 5 und 10 Jahren alt.
Und es waren noch andere Kinder dort. Die Hunde haben auf Befehl rechts und links von ihr neben dem Tisch gelegen, aber es war deutlich zu sehen, wie angespannt sie waren. Sie ist auch nicht lange geblieben.
Keiner hat seine Kinder in die Nähe der Hunde gelassen, ich auch nicht.
Ich glaube nicht, dass du das brauchen kannst, wenn du zwei kleine Kinder im Haus hast.
An deiner Stelle würde ich gar nicht erst hinfahren und sie anschauen. Dann dreht sich dein Gedankenkarussell nur immer weiter.
Wobei ich zugeben muss, die eine Hündin von ihr, Novara, die hat mir auch super gefallen.
Aber auch heute wäre es mir viel zu anstrengend, so eine Hündin zu führen. In so ziemlich jedem Punkt.