Hallo Lux,
die Entscheidung kann dir wohl keiner abnehmen.
Ganz ausräumen muss man Hündinnen nicht, meine hat z.B. noch die Gebärmutter drin, da wurden nur die Eierstöcke entfernt, der Rest wurde drinbehalten.
Ich habe mich damals für die Kastra entschieden, da dadurch das Risiko für Gesäugekrebs minimiert werden soll/kann. (jetzt werden bestimmt manche schreiben dass dem nicht so ist, aber es gibt auch genug Artikel die genau das so beschrieben, musst du mal googlen). Auch beugst du einer Pyometra vor, die, wenn nicht erkannt, auch nicht ganz ohne sein kann.
HAbe damals auch zig Artikel gewälzt, pro und contra abgewägt, und hab auch nicht einfach kastrieren lassen, weil man "das so macht" (ich wohne eh auf dem Land, da macht man eh eher nicht). Auch wegen Erziehung hab ich nicht kastrieren lassen.
Mein Rüde ist z.B, intakt, da dort eben das Risiko mit dem Gesäugekrebs nicht besteht.
Ich würde bei deiner Entscheidung auch die Größe des Hundes miteinbeziehen, Inkontinenz z.B. soll vor allem bei größeren Hunden vorkommen. (Meiner wiegt rund drei kg). Hätte ich jetzt einen großen Hund, dann hätte ich vielleicht nicht kastriert, aufgrund der eh geringeren Lebenserwartung und der größeren Chance inkontinent zu werden. Habe auch einmal einen sehr interesssanten clip gesehen, ich glaube das kam von der Tierklinik Giessen (?), da war die Meinung des Arztes dass er z.B, einige Rassen eh nicht kastrieren würde (ich glaube der nannte Boxer und Dobermann, bin mir aber nicht sicher), da die eh auch zu anderen Krebsarten neigen würden, sprich du hast höhere Chance auf Inkontinenz plus eh höhere Chance auf Krebs, da "lohnt" sich dann nicht, eine Chance auf Gesäugekrebsreduktion dagegenzustellen (jetzt mal so lapidar ausgedrückt).
Meine Hündin wurde durch Kastra nicht dick, nicht faul, nicht inkontinent, und im Wesen hat sie sich auch nicht geändert.
Ich denke man kann auch erst am Ende eines Hundelebens sagen ob man richtig oder falsch gehandelt hat.
Hätt ich jetzt eine nichtkastrierte Hündin, die mir mit 7 Jahren am Gesäugekrebs stirbt (ist zu 50% bösartig, dann streut dir das in den ganzen Hund), dann würde ich sehr bereuen nicht kastriert zu haben.
Hätt ich jetzt eine kastrierte Hündin, die irgendwelche anderen Sachen bekommt durch die Kastra, dann würde ich das auch bereuen.
Wie mans macht, muss man mit der Entscheidung leben.
Ich persönlich finde z.B. diese Studie sehr interessant.
Die wertet nicht, sondern da wurde in Schweden, wo kaum Hunde kastriert sind, einfach nur mal so ausgezählt, wer wann was bekommen hat:
http://www.ivis.org/proceedings/iscfr/2012/74.pdf?LA=1
Auszug: "The top 10 breeds with the largest proportion (%) of female dogs that had developed either pyometra or mammary
tumours before 10 years of age were Leonberger (73%), Irish Wolfhound (69%), Bernese Mountain Dog (69%), Great
Dane (68%), Rottweiler (65%), Staffordshire Bull Terrier (66%), Bullterrier (62%), Bouvier des Flandres (60%), Keeshond
(57%) and Basset Hound (56%)."
"The proportion of dogs affected by pyometra was largest in the
following 10 breeds: Bernese Mountain Dog (66%), Great Dane (62%), Leonberger (61%), Rottweiler (58%), Irish
Wolfhound (58%), Staffordshire Bullterrier (54%), Bullterrier (52%), Newfoundland (50%), Collie (smooth haired) (44%),
and Old English Sheepdog (42%). The proportion of dogs affected by mammary tumour was largest in the following 10
breeds: Leonberger (46%), Doberman Pinscher (42%), Irish Wolfhound (41%), Welsh Terrier (37%), English Springer
Spaniel (36%), Boxer (35%), American Cocker Spaniel (35%), Bedlington Terrier (33%), Airedale Terrier (28%). "
Glaube auch um das Thema spielen auch eine Menge ethische Ansichten mit (ich fand z.B. auch die Bielefelder Kastrastudie (kannst du mal googlen) auch sehr meinungsbehaftet , deshalb enden so themen auch meist mit einer klopperei :zwinkern2:
und falls ich mir irgendwann mal wieder einen weiblichen welpie holen würd, würd ich wahrscheinlich wieder genau so viel rumdenken wie beim ersten....(deshalb wirds wohl eher wieder ein rüde
)
Falls du dich entscheiden solltest zu kastrieren, sagt man der beste zeitpunkt ist drei monate nach läufigkeit. (sagt man (aber man sagt ja bekanntlich viel
) aber da sind wohl die hormone am glattesten.
wenn du nicht kastrierst, würde ich mich auch verstärkt mit dem thema fütterung auseinandersetzen. ein grund für gesäugekrebs soll z.B. auch dickleibigkeit sein in den ersten Jahren.