Radfahrer werden attackiert - Abhilfe? Trainingsempfehlung?

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Wie kommst du zu dieser Annahme?
Vermutlich weil von dir nicht so wahnsinnig viel an Infos kommt. Auch Nachfragen werden nicht so wirklich beantwortet. Ich mein, wir können nur mit den Infos arbeiten die wir bekommen, dich und deinen Hund kennt ja keiner persönlich, geschweige war schon mal in der Situation dabei.
 
Drum geb ich hier keine weiteren Tipps. Mit der dürftigen Info und ohne das Gespann zu kennen oder gesehen zu haben, kann man einfach keine Tipps geben!
Aber ich hätte auch schon lange mit einem deutlichen Abbruchsignal gearbeitet, aber das klingt ja auch so, als ob man das nicht will.
 
Gerade weil das Problem auch besteht wenn du die Radler nicht siehst, ist die Lösung es dem Hund schlicht zu verbieten. Er soll es nicht nur dann machen wenn man Platz sagt, sondern er soll es von alleine nicht machen. Deswegen Abbruchsignal trainieren und dann mit ordentlich nachdruck dem Hund darüber klar machen er hat das einfach nicht zu tun.
Die Ursache wäre sicherlich interessant, hat aber, finde ich, keinen Einfluss auf die Lösung. Ob er die nun jagen, hüten oder vertreiben will ist eigentlich erstmal unerheblich.

Man sieht, du hast die entsprechenden Rassen, bei denen funktioniert das sicher am besten auf diese Weise.
Alfred hat weiter oben aber von dem "Tunnel" berichtet, und das kommt mir schon wirklich sehr bekannt vor.

Kira kommt in diesen "Tunnel", wenn sie Wild oder nur sehr frische Spuren sieht bzw. riecht.
Erkenne ich an ihrem Verhalten dass es kurz bevor steht, dann kann ich sie mit den erlernten Kommandos abfangen, auch weil sie in diesem Moment noch "weiß", dass ich diese Dinge regele und ich nicht will, dass sie jagen geht.
In diesem "Zustand" kann ich sie auch noch bestätigen, sie nimmt Lob und Streicheln an, mittlerweile sogar leckere Dinge, weil sie ja eigentlich sehr verfressen ist. Genauso kann ich sie dann auch noch körperlich und verbal "abfangen".

Reagiere ich aber eine Sekunde zu spät und der "Mechanismus" Jagd ist in Gang gekommen, dann kann ich mir alles sparen.
Da nutzt kein Rückruf, kein Abbruch, gar nichts.
Sie ist dann in diesem "Tunnel", selbst Schmerzreize wären ihr komplett egal.
Das habe ich natürlich nicht ausprobiert, sondern live erlebt. Wir waren unterwegs, sie ist beim Laufen falsch aufgetreten und konnte nur noch auf drei Beinen laufen. Tragen ist für sie Höchststrafe, also sind wir Richtung Heimat gehumpelt.
Zeitweise ist sie stehen geblieben und wollte gar nicht mehr weiter, sie hatte augenscheinlich Schmerzen.

In dem Zustand hatte ich sie nicht an der Leine, ich dachte ja, wer weiß wie wir überhaupt heimkommen, es waren auch nur noch ein paar hundert Meter durch den Wald runter zu unserem Garten. Mein Fehler, denn da querte dann tatsächlich ein Reh und Kira sofort hinterher.
Als hätte sie nichts, alle Schmerzen waren vergessen.
Nach ein paar Minuten kam sie zurück, humpelte schmerzerfüllt nach Hause und es dauerte ein paar Tage, bis sie wieder normal laufen konnte.

Ich rede eigentlich immer ziemlich ruhig und eher leise mit meinen Hunden, wenn ich aus guten, seltenen Gründen laut werde, dann trifft es Kira jedes Mal ins Mark und sie gehorcht sofort.
Das funktioniert noch in diesen Sekundenbruchteilen, bevor sie im "Tunnel" ist.
Eine Sekunde später ist ihr das vollkommen egal.

Und Murphy hat diesen "Tunnel" leider bei Begegnungen mit anderen Hunden, wenn ich sie zu spät sehe und er bereits angefangen hat zu pöbeln, dann nutzt alles Erlernte, das Sekunden vorher noch funktioniert hätte, gar nichts mehr.

Von daher ist es gut und wichtig Abbruchkommandos aufzubauen, sich als souveräner Führer zu etablieren, aber es gibt Hunde und Situationen, da nutzt das alles nichts. Und nach meiner Ansicht gibt es das bei Schäferhunden, Border Collies etc. nicht in diesem Ausmaß.
 
Hallo Marita,

- Offtopic: -
Du hast einen Jagdhund? Wild ist bei uns nur solange ein Thema, bis Chewie sehen kann um was es sich handelt. Zum Beispiel eine Wildbegegnung im Wald (Hirsch) lief kürzlich so ab, dass Chewie (vermutlich dem Geruch nach) etwa 50 m in den Wald lief bis der Hirsch sich bewegte. Dann blieb Chewie stehen, beobachtete den abziehenden Hirsch und trottete zu mir zurück. Dito bei Reh, Rentier und Wildschwein. Auch bei Nutztieren wie Rind, Pferd Schwein, Schaf, alles kein Thema mehr. Bei Niederwild, Eichhörnchen und Katzen würde ich mich aber nicht für den Hund verbürgen.
- Offtopic Ende -

Sorry für den kleinen Ausflug aus dem Thema.

Grüße, Alf
 
Von daher ist es gut und wichtig Abbruchkommandos aufzubauen, sich als souveräner Führer zu etablieren, aber es gibt Hunde und Situationen, da nutzt das alles nichts. Und nach meiner Ansicht gibt es das bei Schäferhunden, Border Collies etc. nicht in diesem Ausmaß.
Meiner Ansicht nach schon, aber darum geht es ja gar nicht.
Ich kann natürlich das Hundeleben lang immer auf den Sprung sein um den Hund rechtzeitig zu stoppen bevor der den Radfahrer angeht (übrigens, das Abbruchsignal sollte auch im Ansatz kommen, und nicht erst wenn der Hund schon im Menschenbein hängt), mein Wunschziel wäre das aber nicht. Mir wäre das sicherer der Hund lässt es von alleine, weil er weiß das er das nicht darf.
 
Sorry für den kleinen Ausflug aus dem Thema.
Das sehe ich eigentlich seit Start des Themas als eine Art Grundhaltung bei Dir. Anstatt jetzt auf die letzten Beiträge einzugehen, quaselst Du lieber Off-Topic. Ich kann Beni aus einem anderen Grund auch noch verstehen: Dir Tipps zu geben ist zum einen schwierig, weil man Dich/Euch nicht kennt, zum anderen vergebene Liebesmühe, weil Du sie Dir nicht annimmst. In den inzwischen 5 Seiten stehen ausreichend Tipps, aber Du meinst ja, dass Du es einfach so weiter machen sollst. Was soll man da noch zu sagen?!
 
Meiner Ansicht nach schon, aber darum geht es ja gar nicht.
Ich kann natürlich das Hundeleben lang immer auf den Sprung sein um den Hund rechtzeitig zu stoppen bevor der den Radfahrer angeht (übrigens, das Abbruchsignal sollte auch im Ansatz kommen, und nicht erst wenn der Hund schon im Menschenbein hängt), mein Wunschziel wäre das aber nicht. Mir wäre das sicherer der Hund lässt es von alleine, weil er weiß das er das nicht darf.
Das ist der wesentliche Punkt. Also vielleicht nicht von alleine, gerne mit passender Hilfestellung, aber halt nicht lospreschen bevor man das als Halter überhaupt merkt was abgeht.
 
Hallo Marita,

- Offtopic: -
Du hast einen Jagdhund? Wild ist bei uns nur solange ein Thema, bis Chewie sehen kann um was es sich handelt. Zum Beispiel eine Wildbegegnung im Wald (Hirsch) lief kürzlich so ab, dass Chewie (vermutlich dem Geruch nach) etwa 50 m in den Wald lief bis der Hirsch sich bewegte. Dann blieb Chewie stehen, beobachtete den abziehenden Hirsch und trottete zu mir zurück. Dito bei Reh, Rentier und Wildschwein. Auch bei Nutztieren wie Rind, Pferd Schwein, Schaf, alles kein Thema mehr. Bei Niederwild, Eichhörnchen und Katzen würde ich mich aber nicht für den Hund verbürgen.
- Offtopic Ende -

Sorry für den kleinen Ausflug aus dem Thema.

Grüße, Alf
Kira ist eine Mischung aus kroatischen Schäferhund und Jagdhund.
Vom Charakter mehr Jagdhund, vom Aussehen mehr kroatischer Schäferhund. 🙂

Meiner Ansicht nach schon, aber darum geht es ja gar nicht.
Ich fände es interessant, wenn du ein Thema dazu eröffnest, wie genau man den Hund vor diesem "Tunnel" bewahrt.
Das würde ich ehrlich gern wissen, ich habe das in knapp 11 Jahren bei Kira nicht geschafft, sondern nur mein Management derart perfektioniert, dass es tatsächlich in den letzten 3 Jahren nicht mehr passiert ist.

Ich kann natürlich das Hundeleben lang immer auf den Sprung sein um den Hund rechtzeitig zu stoppen bevor der den Radfahrer angeht (übrigens, das Abbruchsignal sollte auch im Ansatz kommen, und nicht erst wenn der Hund schon im Menschenbein hängt), mein Wunschziel wäre das aber nicht. Mir wäre das sicherer der Hund lässt es von alleine, weil er weiß das er das nicht darf.
Wäre sicher das Wunschziel von uns allen, die Frage ist nur, wie erreiche ich das zuverlässig zu 100 Prozent?
Egal ob es jetzt der Radfahrer, der Jogger, das Wild oder andere Hunde sind.

Wenn mein Abbruch rechtzeitig kommt, dann lassen beide ihre jeweiligen "Untugenden" bleiben.
Und wie ich Alfred verstanden habe, lässt sein Hund sich dann auch noch abbrechen.

Die Königsdisziplin ist aber wohl, dass der Hund es gar nicht erst in Erwägung zieht, selbst wenn sein Trieb entsprechend hoch ist, und das nur, weil sein Mensch das nicht will. Ohne Management von Seiten des Hundeführers.

Ganz ehrlich, ich frage mich, ob das nicht für viele Hunde viel zu viel verlangt ist?
Und ob es nicht doch etwas mit der Rasse zu tun hat, inwieweit das zu schaffen ist.

Der Puli ist eine sehr ursprüngliche Rasse, die zwar mit dem Menschen zusammenarbeitet, aber auch öfter mal eigene Entscheidungen treffen muss bei der Arbeit an der Herde. Hunde, die noch nicht so weit von diesen ursprünglichen Aufgaben weg sind wie andere Zuchtlinien, tun sich evtl. schwerer dabei, sämtliche eigenen Instinkte zu Gunsten des Menschen aufzugeben.

Und wenn einer dieser Instinkte dann fehlgeleitet ist, z.B. in Bezug auf Radfahrer, da frage ich mich, ob nicht Abbruch mit Management das beste ist, das man erreichen kann, ohne den Hund vollständig in seinem Wesen "zu brechen".
 
Ich fände es interessant, wenn du ein Thema dazu eröffnest, wie genau man den Hund vor diesem "Tunnel" bewahrt.
Das würde ich ehrlich gern wissen, ich habe das in knapp 11 Jahren bei Kira nicht geschafft, sondern nur mein Management derart perfektioniert, dass es tatsächlich in den letzten 3 Jahren nicht mehr passiert ist.
Das bezog sich darauf das ich der Ansicht bin das Schäferhunde diesen Tunnel auch haben können und Borders vermutlich auch. Den kann eigentlich jeder Hund bekommen der auf bestimmte Reize gesteigert reagiert (was bei den meisten Arbeitshunderassen ja nun einmal der Fall ist).
Man denke doch nur mal an die völlig hochgedrehten Hunde auf Agilityplätzen oder hochgedrehte Hunde beim Schutzdienst.
Wäre sicher das Wunschziel von uns allen, die Frage ist nur, wie erreiche ich das zuverlässig zu 100 Prozent?
Egal ob es jetzt der Radfahrer, der Jogger, das Wild oder andere Hunde sind.
100 Prozent Sicherheit gibt es nicht, bei Lebewesen schon mal gar nicht. Du wirst bei einem solchen Hund immer eine Auge drauf haben müssen, aber in der Regel entwickelt sich das denn wieder langsam, das man rechtzeitig wieder eingreifen kann. So ist das bspw. bei unseren beiden mit dem Jagen. Mittlerweile klappt das ganz gut das wenn sie Wild sehen, stehen bleiben, schauen und wenn sie sich denn zu uns orientieren gibt es einen Jackpott. Das klappt ohne das man was sagen muss. Dann gibt es aber Tage wo, meistens der Luca, doch mal ein paar Hopser hinterher macht, oder sehr sehr lange schaut, oder langsam immer schneller wird, da weiß ich, ich muss ihn wieder daran erinnern das jagen tabu ist.
Ganz ehrlich, ich frage mich, ob das nicht für viele Hunde viel zu viel verlangt ist?
Und ob es nicht doch etwas mit der Rasse zu tun hat, inwieweit das zu schaffen ist.
Möglich, vor allem wenn der Hund das schon länger ungestört ausleben konnte und/oder nie eine Art Impulskontrolle gelernt hat. Da wäre jetzt die Frage ob es im Radlerfall wirklich so ein triebhaftes Verhalten ist oder nicht. Das wird man aber nur wissen wenn man es sieht.
Und natürlich ist eine gewissen Form von Management (Maulkorb, Leine, hoch frequentierte Radwege meiden/oder nur bewusst aufsuchen) nötig, aber bei jedem Radfahrer Sitz/Platz/bleib abzuspulen halte ich für nicht notwendig.
Auch Arbeitshunde können/müssen lernen das sie bestimmte Sachen nicht dürfen, sich zurückhalten müssen. Das geht auch bei ursprünglichen Rassen. Ich bin mit Nordischen vor Rad und Trainingswagen (4-8 Hunde) gefahren, und es gab ein Donnerwetter wenn die meinten sie rennen dem Reh jetzt quer in den Wald nach. Das haben sie auch verstanden das das ein NO-GO ist. Genau wie die Schäferhunde an der Herde lernen müssen die Schafe nicht so fest zu beissen, obwohl sie das gerne wollen würde oder der Jagdhund nicht nach Lust und Laune Wild aufscheuchen darf.
Keiner kann einen Arbeitshund gebrauchen dem man nicht sagen kann was er zu tun und zu lassen hat.

Letzendes geht vieles auch fließend ineinander über. Aber ohne mehr Infos und Mitarbeit seitens des Halters dreht sich das hier sowieso im Kreis.
 
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