Wir brauchen dringend Hilfe...

Ja, also von entmutigend kann ich dir aber auch einen erzählen! Hatte jetzt auch so nen Tag. Bin mit Luna in den Wald und wir haben mit dem Dummy geübt. Das war der erste Versuch im Wald mit ihr zu arbeiten (sie hat enormen Jagdtrieb und der Schnee ist sowieso für sie, als ob sie - als Bällchenjunkie - in 100000 Bällen badet). Kommt uns da auf einmal ein Beagle ohne Herrchen entgegen. ^^ 1. Aufstand. Nachdem der Herr seinen Beagle dann mal eingesammelt hatte hatte ich auch irgendwie keinen Elan mehr. Also Richtung Heimat. Daraufhin kamen uns dann noch 5 andere Hunde auf kürzester Strecke entgegen (das ist hier in der Gegend schon ganz schön viel). Ich hätte verzweifeln können... Aber das nur am Rande.
Wenn du mit deinem Rajak in die HuSchu gehst wird dir das bestimmt Auftrieb geben! Geht mir jedenfalls so. Man fühlt sich dann nicht mehr so alleine mit der Situation und bekommt da nochmal gesagt, wie man das ganze handhaben soll. Somit wirst du dann bestimmt auch schon etwas sicherer.
 
Du schreibst doch, dass du mit deinem Hund in der Wohnung super klar kommst und sehr viele Übungen und Spiele mit ihm machst. Mach dir ganz ganz deutlich bewusst, dass der Hund immer noch der Gleiche ist, wenn du mit ihm zur Tür raus gehst!

Überlege dir: Wie verhalte ich mich ihm gegenüber in der Wohnung, wie verhalte ich mich draußen! Versuche, dich selbst zu beobachten, wie du drinnen mit ihm umgehst.
Wie ist deine Körpersprache? Wie ist deine Stimme? Welche Kommandos gibst du?

Ich hab selbst schon an mir beobachtet, dass man draußen plötzlich wie gelähmt ist, wenn man Situationen auf sich zukommen sieht, die man fürchtet! Man wirkt plötzlich gar nicht mehr auf den Hund ein, gibt keine eindeutigen Kommandos. Und hinterher fragt man sich, was man da eigentlich gerade getan hat!

Leg dir eine einfache Strategie zurecht, wenn du z.B. einen Hund auf euch zukommen siehst! Diese Strategie hast du im Kopf und befolgst sie!

Das könnte z.B. so aussehen:
1.Durchatmen, Leine sortieren, stabil gehen und stehen! Strahle Souveränität aus!
2.Weitergehen, zieht oder tillt er: stehen bleiben (Kommandos oder Leckerlies sind wahrscheinlich eh noch für die Katz) Stabil stehen bleiben!
Falls er nach dir schaut, bestätige ihn durch Lob, wenn nicht dann ignoriere ihn. Halte auf jeden Fall die Leine sicher und steh sicher. nicht runter beugen und streicheln oder nach Leckerlie kramen, dann stehst du nicht mehr gut!
3.Ist die Situation vorbei und er kommt zur Ruhe, lobe ihn ruhig und gehe weiter
4.Wenn er wieder zieht wieder stehen bleiben und von vorne.... usw.

Ich denke, dass sind kleine Schritte mit denen du vielleicht was anfangen kannst. Auf jeden Fall solltest du versuchen nicht mit Angst an solche Situationen ran zu gehen, denn das bestärkt den Hund in seiner Unsicherheit!

Erst wenn du damit kleine Fortschritte erzielst kannst du denke ich mit Leckerlie oder spielen weiterarbeiten.

Was die vielleicht in Zukunft dann helfen kann ist folgendes:

Wenn er ein Leckerlie bekommt, mache ein Geräusch, z.B. ein schmatzendes Küsschen. irgendwann weiß er dann, wenn du küsst, gibts Leckerlie!

Wenn er dann leichter zu führen ist und durch irgendwas abgelenkt ist, dann mach das Geräusch und er denkt: Ja super: Leckerlie! Und schaut nach dir!

Dann kannst du mal seelenruhig in deinem Täschchen kramen und vielleicht noch ein anderes kleines Kommando machen. Z.B. "Bleib", 2 Schritte rückwärts gehen, wieder "Hier" und dann Leckerlie!

So hast du die Aufmerksamkeit und hast ihn gleich auch untergeordnet und deine Stellung gefestigt!

Auf keinen Fall aber: Küsschen, Hund kuckt kurz, kriegt Leckerle und zieht weiter! Er muss dann schon was dafür tun, z.B. Sitz!

Viel Geduld! Lass dich nicht unterkriegen!!! Wie gesagt: Es ist immer der gleiche Hund, egal ob drin oder draußen!!!!
 
Wir waren gerad im Park.

Als wir ankamen, waren auch ein paar Hunde dort. Das Theater war natürlich wieder riesig. Dann, weil ich so unglaublich aufgebracht war, hab ich mich kurz hingesetzt und eine geraucht. Weiter gings...

ich hab die Schleppleine an sein Geschirr gemacht und mit einem Futterdummy mit ihm gespielt. Dummy wurde geworfen, er musste ihn mir bringen und bekam etwas. In der Stelle des Parks ist eine riesen Grünfläche - ich sehe also in jeder Richtung ob etwas kommt. Dann kamen auch ein Päärchen mit Hund. Rajak hat gebellt - wie immer. Ich hab einfach angefangen zu spielen mit dem Dummy und zack - war der Hund vollkommen egal! Ich hab die Schleppleine dann sogar die kompletten 10m langgelassen und mit ihm gespielt. Er hat den Hund ab und zu angesehen aber KEIN THEATER gemacht. Das Gute ist, wenn ein anderer Hund weit weg ist, zieht er nicht hin - deswegen kann ich super mit der Leine arbeiten und muss nicht solche Angst haben. Müssen wir an schmalen Stellen vorbei, reißt er natürlich wie'n kranker.

Aber, das war so toll! Er hat diesen Hund genau gesehen und wir haben trotzdem einfach gespielt! Ich hätte weinen können! :D

Aber ein anderer kleiner Hund war nicht angeleint - da raste mein Herz wie sau. Ich hab gleich den Dummy weggepackt (weil Rajak mega sauer wird wenn andere Hunde zu nah an seine Sachen gehen) und bin weggegangen. Aber ich hatte soooo eine Angst dass der andere Hund zu uns kommen würde... Was würde ich in der Situiation denn tun?
 
Juchuuu! Dann klappt unsere Methode also! Find ich toll! Ich freu mich! Und ich find's total gut, dass du so mutig bist mit ihm in den Park zu gehen! :happy: Wenn du siehst ein anderer Hund läuft frei und hält langsam auf euch zu, versuche erstmal Distanz zu wahren. Du sollst zwar nicht panisch die Flucht ergreifen, aber wenn möglich nimmst du Rajak etwas kürzer und gehst erstmal in eine andere Richtung. Dabei bitte nicht den anderen Hund anstarren, sonst kriegt Rajak direkt mit, worum's gerade geht.
Wenn ein anderer Hund zu euch kommt... Tja. Versuch dich erstmal vor Rajak zu platzieren. Nur wird das noch nicht funktionieren, denke ich, da Rajak dann vor dich springen wird. Kenn ich von Luna. Ich versuche immer die direkte Konfrontation zu vermeiden, wenn sich's nicht vermeiden lässt, kann man's halt nicht ändern. Dann denk dir immer, wenn's tatsächlich zu ner Beißerei kommt ist es nicht deine Schuld. Die anderen haben auch auf ihre Hunde aufzupassen und deiner ist angeleint! Den Gedanken finde ich auch immer schon ganz beruhigend.
Und ich hab inzwischen fest gestellt, dass es sooo viele Hunde gibt, die an der Leine öfter mal Terror schieben! Wir sind nicht alleine! ;) Und es gibt ganz viele Leute, die mehr Verständnis haben wie man denkt!
 
Hallöchen,
also, bei dem Wetter kann ich echt nicht viel machen. Waren auf'm Weg zum Park und als ich gerad ankam, bin ich umgedreht. Da ist NUR Eis. Tut mir natürlich sehr leid für Rajak, aber ich glaube nicht dass es so sinnvoll ist, wenn ich selber nur schiss habe und versuche souverän auf Rajak zu wirken...

Könnt ihr mir n paar Tipps geben für Unterordnungsspielchen für zu Hause? Damit er nun nicht wieder nur Langeweile hat...

Und BITTE bestellt den Frühling :D
 
Könnt ihr mir n paar Tipps geben für Unterordnungsspielchen für zu Hause? Damit er nun nicht wieder nur Langeweile hat...

Und BITTE bestellt den Frühling :D

Also sämtliche Kommandos wie Sitz, Platz, Bleib, Hier,.... dann natürlich solche Sachen wie Männchen, totstellen, gib Pfote,.... da kann man Kreativ sein.

Was für euch auch super wäre ist sogenantes "Schautraining", der Hund schaut dich auf Kommando an. Du nimmst Leckerle und gibst ihm immer eins, wenn der Hund dich anschaut. Wenn er das checkt, verknüpfst du das ganze mit dem Kommando "Schau". Und wenn er das kann, wird das ganze auch auf distanz geübt.

Ansonsten gabs schon mal vor kurzem nen Thread mit "schlecht-wetter-spielen"...musst mal suchen ;)
 
So, hier wie versprochen Bericht von dem Treffen mit der Hundepsychologin:

Sie war super nett! Das muss ich als ersten erwähnen. Ich kam direkt super mit ihr klar. Und auch Rajak hat sie - wie jeden Menschen - herzlich empfangen.

Punkt 1: Absolutes Ball verbot :(

Sie meinte dass er viiiiel zu aufgekratzt ist und deswegen keine Hetzespiele mehr machen darf. Davon mal abgesehen dass er ja auch recht gerne draußen jagt. (Unseren Kater in der Wohnung komischerweise nicht...)

Wir dürfen nun nur noch "ruhige" Sachen spielen. Z.b. eben Schnüffelsachen - dabei hetzt er eben nicht so. Oder Slalomlauf-Spielchen etc.

Hierbei: habt ihr vllt. noch Ideen für Spiele, die eher ruhig ablaufen?


Punkt 2: Das Verhalten draußen

Ich soll den Kontakt zu dem, was ihn sehr aufbringt, erstmal komplett meiden! Damit er erst einmal Zeit hat, die normalen Dinge (wie ruhig an der Leine gehen) überhaupt lernen kann. Und wenn es sich mal nicht verhindern lässt, soll ich stumpf weiter laufen. Nur niiiiiemals mit ihm reden wenn er so ein Theater macht. Einfach stumpf weiter und sobald er ruhig ist, eben loben.

Wenn Rajak draußen merkt, dass Menschen angst vor ihm haben, bellt er sie ja auch stätig an. Ich denke aber, dass er dann einfach mega verunsichert ist und mit der Körperhaltung der Leute nichts anfangen kann.

Hier soll ich, wenn es geht, auch erstmal meiden - lässt es sich nicht verhindern, soll ich ihn platz machen lassen. Somit hat er in dem Moment eine Aufgabe. Dazu lernen wir gerade noch das "tief" - bedeutet: Rajak macht platz und legt sein Kopf dabei auf die Erde. Logik: Er ist wieder beschäftigt und auf andere Menschen wirkt er direkt "niedlich".


Ja, wie angeknackt sein Sozialverhalten wirklich ist wollen wir morgen sehen. Um 11 Uhr fahre ich zu ihr auf den Platz, dort wartet sie mit ihrer Hündin auf uns. Dann wollen wir mal sehen ob der Kleine spielen kann.
Ich bin schon total aufgeregt.

Joa, ansonsten war sie total begeistert von ihm, weil er schon so unglaublich viel gelernt hat - und vor allem sehr schnell.

Ich muss ihm halt mehr (ruhige) Arbeit geben - weil er eben ein Arbeitstier ist. Sie hat mir auch empfohlen, dass ich mal mit Freunden raus gehe und er diese dann suchen soll. :) Menschensuche quasi :D

Und ein paar Griffe des Tellington Touches hat sie mir gezeigt. Ich habe nun täglich so 30 Minuten Schmusezeit in der ich dieses anwende. Er soll komplett entspannt und locker sein. Wenn dieser Zustand dann eingetroffen ist, benutze ich das Wort "easy" aber schön ruhig und lang gesprochen. Wenn wir das lange genug gemacht haben (einige Monate) kann ich dieses Wort nutzen (z.B. Autofahrt, wenn er hibbelig wird) und er assoziiert dieses Wort dann mit Ruhe und Gelassenheit.

Ich bin gespannt! :)
 
Hallöchen,

tja, ich hab geweint - so gefreut hab ich mich :D

Als wir gerad ankamen, war die Hundestunde auf dem Platz vorbei. also liefen uns soooo viele Hunde entgegen. Da war das Theater natürlich wieder gigantisch.

Sie wartete dann mit ihrer Hündin auf dem Platz. Ich sollte Rajak direkt ableinen. Und zack, er lief auf sie zu und sie haben gespielt :happy:

Ich hab mich sooooo gefreut. Sie meinte jedenfalls, dass er überhaupt nicht aggressiv, sondern eher total entspannt war. Deswegen schätzt sie, dass das Theater an der Leine eben Frust ist, weil er nicht zu den anderen Hunden kommt.

Rajak wurde ihrer Hündin einmal n bisschen zu aufmüpfig - da hat die Hündin aber direkt beschwichtigt. Meine Frage, kann Rajak auch lernen zu beschwichtigen? Er macht sowas nämlich nicht - eher mobbt dann eher noch :D
 



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