Wir brauchen Hilfe beim Zweithund

Hallo!

Wir haben akut ein Problem mit unseren Hunden. Wie in der Vorstellung geschrieben, haben wir seit gestern einen Zweithund aus dem Tierheim geholt. Wir haben noch eine 10-Jahre alte Hündin zu Hause. Bei der Zusammenführung im Tierheim war alles in Ordnung und hier zu Hause verständlicherweise erstmal nicht. Rubia (unser Ersthund) verteidigte ihr Revier massiv. Wir haben uns vorher erkundigt und auch den Tierpfleger gefragt. Wir sollten unseren Ersthund noch mehr Aufmerksamkeit zuwenden. Rubia knurrte und bellte und ließ es nicht zu, dass wir den Zweithund (Branca) streicheln. Wir füttern sie getrennt. Sobald wir beide gleichzeitig streicheln ist alles in Ordnung.

Gestern traute sich Branca nicht so, sich hier umzuschauen. Rubia war immer da und Branca ist ja noch so unsicher gewesen. Geschlafen haben sie auch getrennt. Heute morgen ist es dann esklariert. Branca ist wohl aufgetaut. Sie ist auch 10 cm größer als Rubia. Sie haben geknurrt und so schnell wie alles passiert ist, konnte man gar nicht schauen. Die haben sich gebissen und Branca ließ einfach nicht los. Rubia hat geblutet und wir mussten in die Tierklinik. Im Moment ist sie noch dort.

Wir haben so viel schon gelesen und wissen trotzdem nicht so recht, was wir machen sollen. Wie sollen wir uns verhalten. Wir haben gelesen, dass die Gewöhnung einige Zeit dauern kann. Meine Frage hat auch nichts mit Ungedult zu tun.

Ich dachte immer, dass der Ersthund der Rudelführer ist. Kann das auch der Zweithund übernehmen. Wäre das normal?
Sollten wir Branca (Zweithund) erstmal auch zu Hause an der Leine lassen, dass wir sie zur Not zurückziehen können?

Das ist jetzt unsere erste Situation, denn wir hatten noch nie zwei Hunde auf einmal.

Branca hat auch null Grundgehorsam. Da müssen wir noch mit ihr arbeiten.

Sorry, für mein Durcheinander. Ich hoffe, ich konnte die Situation einigermaßen gut beschreiben.

Ich wäre für einen Erfahrungsbericht sehr dankbar.

Vielen Dank im voraus!

LG Conny
 
Hallo,

keiner von den beiden ist "Rudelführer". Sie bilden nicht einmal ein Rudel. Es sind sich völlig fremde Hunde, die nun gezwungen werden, sich ein Revier zu teilen.
Deine Ersthündin zeigt territoriale Aggression. Das ist nicht unnormal. Und wenn die zweite das nicht akzeptiert (was sie nun deutlich gezeigt hat), so ist auch das normal.

Auf neutralem Terrain sieht das ganz anders aus (Tierheim). Da gibt es zunächst für Deine Ersthündin keine Ressource zu verteidigen.

Habt Ihr denn im Vorfeld so gar nicht getestet, ob Eure erste zweithundkompatibel ist...? Hattet Ihr nie Hundebesuch, wo Ihr hättet beobachten können, wie sich Rubia verhält?
Es ist schon mutig, einer 10jährigen Hündin eine neue, zweite vor die Nase zu setzen.

Sind beide intakt? Wie wurde die neue Hündin vom TH beschrieben?

Wenn Du Pech hast, klappt es mit den beiden üüüberhaupt nicht.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich halte immer zwei Hunde zusammen, nehme aber immer nur Welpen zum Ersthund dazu.
Zu einem älteren Hund einen erwachsenen Zweithund aus dem Tierheim dazu zu nehmen, ist immer sehr, sehr riskant - vor allem bei Hündinnen.
Ganz ehrlich?
Ich würde keinen weiteren Versuch wagen.....
 
Da muss ich Blackbetty leider recht geben.
Was mich noch interressieren würde,wie alt ist die neue Hündin ?,das kann unter Umständen auch relevant sein.
Es gibt leider Hunde ,die lieber alleine gehalten werden sollten,vielleicht gehört deine dazu ,das kann ich nicht beurteilen.
Gute Besserrung für die Hündin ,ich hoffe sie hat keinen all zu großen Schaden genommen.

sammybi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

puuuh, schwierige Situation, die Reaktion der Ersthündin ist nicht anormal.
Es ist schon ein Wagnis, einer 10jährigen Hündin eine weitere Hündin "vor die Nase zu setzen".
Bei einigen Hunden funktioniert so ein Unternehmen unproblematisch, andere benötigen viel Zeit und Management, bei anderen (gerade bei gleichgeschlechtlichen) wird es nie wirklich harmonieren.
Von außen ist es schwierig, ein Urteil zu fällen.
Verabschiede dich, wie Betty schon schrieb, von der "Rudel - und Rangordnungsthese".
Eine gewisse Kommunikation ist sicher zuzulassen, aber alles, was in Aggressionen umzukippen droht, sollte sofort unterbunden werden, steigert sich die Häufigkeit solcher Eskalationen, solltet ihr eine Entscheidung treffen und die neue Hündin ins Tierheim zurückbringen.
Wenn sie sich nicht "grün" sind, bedeutet es Dauerstress für beide, was ich keinem Hund zumuten würde.
Es gibt Hunde, die lieber Einzelhund bleiben möchten.
Die Verletzungen scheinen nicht unerheblich zu sein, wenn die Hündin in der Klinik bleiben musste.
Es besteht nun nach so einer ernsthaften Auseinandersetzung die Möglichkeit, dass der "Zug nun abgefahren" ist und sie sich dauerhaft nicht akzeptieren werden, was sicherlich nicht euer Ziel wäre.
Wäre ich in dieser Situation, so würde ich die Zweithündin zurück ins Tierheim bringen, auch wenn es mir sehr leid täte.

LG Leo
 
Ich würde im Sinne der Ersthündin handeln und die Zweithündin zurück ins Tierheim bringen da ich keine ruhige Minute mehr hätte wenn die Hündinnen mal allein bleiben müssen.

Ich hatte zu meinem ersten Rüden einen Welpen dazu geholt .
 
Wenn es nach dem geht, was hier steht, hätte ich über hundert Hunde nicht bei mir gehabt.... :denken24:

Ich finde es dreist, dass hier zur sofortigen Ab-bzw Rückgabe geraten wird, ohne, dass man die Situation selbst sieht bzw selbst in einer solchen Situation jemals war. Die Hündinnen kennen sich wenige Tage und es wurde anscheinend von Seiten der Bestzer nie erklärt wie was läuft, sondern, ich lese es zumindest so raus, den Hunden zu wenig Struktur im Zusammenleben geboten.
Es ist, mit Management, natürlich möglich auch ältere Hündinnen zu vergesellschaften, meine 16jährige Hündin wurde nach 16 Jahre Einzelhund in eine Hundegruppe integriert und es klappt wunderbar. Hat also auch nicht unbedingt etwas mit Alter zu tun.

Nachdem keiner von uns hier die Situation vor Ort sieht, kann man über die Ferne gar keinen Rat geben oder eine Diagnose stellen. Ich würde mich an einen kompetenten Trainer wenden, der auch mit solchen Situationen Erfahrung hat und eventuelll auf das Tierheim als Ratgeber in der Suche zurückgreifen.

Fände es sehr schade, wenn man so schnell aufgibt, wo doch noch einiges möglich wäre..
 
Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Ich meinte natürlich, dass die Ersthündin mehr Aufmerksamkeit bekommen soll. Sorry.

Was wir machen, wissen wir ehrlich gesagt nicht. Sind völlig ratlos.

Wir halten beide erstmal räumlich getrennt und wenn sie zusammentreffen, beide an der Leine, so dass wir zur Not eingreifen können.
 
Hallo,

es ist keine Frage, welcher Hund nun mehr Aufmerksamkeit bekommt. Auf diese Weise stellt Ihr keine Rangordnung her, wenn das damit gemeint sein sollte.

Ressourcenaggression ist ein ernstzunehmendes Thema. Und ohne einen Trainer vor Ort werdet Ihr dieses Problem nicht lösen können. Ihr seid zu unsicher im Umgang mit dieser Situation. Chaosbande traue ich sowas sehr wohl zu, wie sie ja selbst schon schrieb. Aber (und das scheint der große Unterschied zu sein) sie kennt sich aus. Sie weiß, wie man eine solche Konstellation managen kann und wie man mit den Hunden "Face to Face" umgeht.

Nun ist die Ersthündin in der Klinik. Ich weiß ja nun nicht, wie schwer sie verletzt ist. Aber die neue ist nun im Mittelpunkt, lebt sich die nächsten Tage ein. Dann kommt die Ersthündin in IHR Zuhause zurück, wahrscheinlich noch angeschlagen und geschwächt. Wenn Ihr richtig großes Pech habt, kommt sie gar nicht erst hinein ins "alte" Zuhause. Ich will hier nix schwarz malen, ehrlich. Aber Ihr solltet Euch bewußt sein, daß es nur mit dem Anleinen der Mädels wahrscheinlich nicht erledigt ist. Das nächste Mal fallen sie wegen der Fliege an der Wand übereinander her...

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Ich meinte natürlich, dass die Ersthündin mehr Aufmerksamkeit bekommen soll. Sorry.

Deine Ersthündin hat weder die "Rudelführung" noch braucht sie mehr Aufmerksamkeit.

Ich weiss ja nicht, wie ihr die beiden zusammengeführt habt. Am besten macht man das draußen im Garten oder auf einer Wiese und geht dann mit beiden gemeinsam ins Haus.

Wenn ein neuer Hund ins Haus kommt, muss man die Hunde erstmal ständig beaufsichtigen und sofort eingreifen, bevor es eskaliert.


Was wir machen, wissen wir ehrlich gesagt nicht. Sind völlig ratlos.

Wir halten beide erstmal räumlich getrennt und wenn sie zusammentreffen, beide an der Leine, so dass wir zur Not eingreifen können.

Das ist eine schlechte Basis, wenn man ratlos ist.
Dann holt euch lieber einen Hundetrainer dazu.

An der Leine würde ich zwei Hunde, die sich fremd sind, niemals zusammen lassen.

Ich sehe auch ein ziemlich großes Problem darin, dass es jetzt schon eskaliert ist.
Bei Rüden wäre es wahrscheinlich nicht so problematisch. Zwei Hündinnen, die aneinander geraten sind, können sich dauerhaft spinnefeind sein.
 
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