Wie finde ich die richtige Hundeschule?

Hallo zusammen!

Das letzte mal war ich vor ca 15 Jahren mit einem Welpen in der Hundeschule... Als ich mich jetzt mal im Internet über mögliche Schulen, bzw. Trainer in der Nähe informiert habe, war ich überrascht, wieviele es mittlerweile gibt!

Daher meine Frage an Euch: Wie finde ich denn die richtige für meinen Hund und mich? Wenn alles klappt, werde ich im nächsten Sommer einen Kooiker bekommen. Ich möchte von Anfang an alles dafür tun, dass er optimal ausgebildet und erzogen wird und natürlich auch durch viel Kontakt zu anderen Welpen ein gutes und unkompliziertes Sozialverhalten fördern.

Also, worauf muss ich achten?
Was wird mich der Spaß so ca. kosten?
Was sind No-Go's?

Was genau hat es mit der Begleithundeprüfung auf sich? Kann man die mit jedem Hund ablegen und wie schwer ist das?

Ich wäre sehr dankbar für ein paar hilfreiche Tipps. Vielen Dank!

Liebe Grüße, Daniela
 
Ich persönlich würde vor allem anderen erstmal darauf achten das die Trainer zum einen absolut gewaltfrei ( sprich ohne Teletakt, Stachelhalsband, Endloswürger etc. oder ohne heftige Leinenrucker oder Psychoterror ) arbeiten, stattdessen aber mit Positiver Bestätigung ( Lob, Leckerlie, Klicker...) und zum anderen die Hundesprache wenigstens ein bisschen lesen können. ( Zum Beispiel: Nicht jedes Gähnen vom Hund bedeutet das er müde ist, und nicht immer ist schwanzwedeln ein Zeichen von Freude etc. )
Auch würde ich darauf achten das er individuell arbeitet, mit jedem Mensch - Hund Team, und nicht stur einfach versucht bei jedem Hund den gleichen Schuh durchzuziehen.
Außerdem wäre mir wichtig das er beziehungsorientiert arbeitet, sprich so das Vertrauen und Bindung von Hund und Mensch gefestigt werden, und nicht zerstört.
Ich würde mir auch verbitten das mir der Trainer die Leine aus der Hand nimmt und mir mit meinem Hund etwas vorzeigen möchte. Der Mensch dem der Hund gehört ist meiner Ansicht nach der einzige der etwas an oder mit seinem Hund zu machen hat, der Trainer ist verantwortlich dafür den Menschen anzuleiten wie und warum etwas gemacht werden soll.

Und zu guter letzt würde ich darauf wert legen das mir alle Fragen die ich habe sachgerecht und freundlich beantwortet werden.
Vielleicht begegnet dir ja mal ein Hundehalter dessen Hund schön gehorcht, und wo du das Gefühl hast der Hund hat vor ihm keine Scheu.
Dann kannst du den vielleicht einfach mal ansprechen und fragen zu welcher Hundeschule er geht.
Oder du gehst zu einer Hundeschule die du dir ausgesucht hast und fragst ob du mal bei einer Stunde zugucken darfst.
Und zu guter Letzt: Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn dir etwas komisch vorkommt, und wenns nur ein bisschen ist: Geh nicht dorthin und / oder frage zur Not auch fünfmal nach warum das jetzt genauso gemacht werden soll. Wenn dich die Erklärung nicht zufrieden stellt: Mache es nicht, lass dich zu nichts zwingen das du für dich und einen Hund nicht möchtest. Bauchgefühle sind meistens die Richtigen.

Bei der Begleithundeprüfung wird mit dem Hund eine Art Parcour abgelaufen, bei dem verschiedenes getestet wird, wie zb. der Gehorsam. Macht der Hund zuverlässig immer direkt Platz wenn der Halter es verlangt ? Wie reagiert er darauf wenn Kinder auf ihn zukommen ? Wie auf Menschen die sich merkwürdig verhalten ( zb. Betrunkene ) oder merkwürdig aussehen ( zb. besonders gestylte Menschen mit großem Hut oder merkwürdigen Klamotten ) ? Was tut er wenn jemand versucht ihn zu schlagen ?
Bleibt er zuverlässig solange in einem gegebenen Kommando bis der Hundeführer es auflöst ?
Was tut der Hund wenn fremde Menschen auf den Hundehalter zutreten und mit ihm interagieren ? ( Hand schütteln, Unterhalten etc )
Und so weiter.... Und ja, diese Prüfung kann man mit jedem Hund ablegen, da kommt es nicht auf Alter oder Rasse an.
Wie schwer diese Prüfung ist hängt davon ab wie fleißig ihr dafür trainiert ;)

Hier ist ein Video wo du mal einen kleinen Überblick bekommst wie das aussehen kann:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde mir auch verbitten das mir der Trainer die Leine aus der Hand nimmt und mir mit meinem Hund etwas vorzeigen möchte. Der Mensch dem der Hund gehört ist meiner Ansicht nach der einzige der etwas an oder mit seinem Hund zu machen hat, der Trainer ist verantwortlich dafür den Menschen anzuleiten wie und warum etwas gemacht werden soll.

Sehr schöner Beitrag, ich würde genauso vorgehen.

Mit dem zitierten Absatz gehe ich jedoch nicht so ganz konform.
Natürlich mnöchte ich nicht das der Trainer in jeder Stunden meinen Hund trainiert - er soll ja mich trainieren ,)

Aber zum einen ist es eine Möglichkeit zu sehen, wie der Trainer mit meinem Hund umgeht.
Zum anderen ist Erziehung oft eine Timing-Frage. Da kann der Trainer so gut erklären wie er will. Wenn der Halter einfach schlechtes Timing hat, wird das nichts.
Da hilft das kurze Vormachen WANN denn der Hund belohnt werden soll schon.

Und das Vormachen an einem Hund, der das alles kann, ist lange nicht so effektiv wie am Hund, bei dem das Lernziel erreicht werden soll.

Ich habe das Glück einen Hund zu haben, der schlechtes Timing "verzeiht" - da einfach nicht so sensible drauf reagiert - ich bin im timen glaube ich auch nicht so super.
Aber da gibt es auch andere Hunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde keine Hundeschule wählen die mit einem festen Konzept und Schlagwörten wie z.B. Gewaltfrei oder nur nach positiver Verstärkung etc. wirbt das erscheint mir immer etwas dogmatisch.

Mir ist Flexibilität wichtig sowie die Fähigkeit der Trainer sich auf jedes Team individuell einstellen zu können und ich höre auch auf mein Bauchgefühl, wenn ich mich unwohl fühle sei es weil ich die fachliche Kompetenz der Trainer anzweifel oder weil sie mir nicht sympathisch sind gehe ich da nicht (mehr) hin.
Zum Bauchgefühl gehört für mich auch Vertrauen und deswegen bin ich auch bereit dem Trainer die Leine meines Hundes zu geben.
 
Dass der Trainer nichts mit dem eigenen Hund vormachen sollte ist wirklich nicht ganz richtig.
Unsere Trainerin hat mir ab und an im Einzel- sowie Gruppentraining auch kurz etwas gezeigt, wie sie es meint, usw.
Aber bei ihr war auch klar, dass sie an meinem Hund keine Gewalt ausübt!

Was ich schon öfters gehört habe ist auf die Welpengruppen ein Auge zu haben.
Meiner Meinung nach, sollte es keine reine Spielgruppe sein - alle stehen quatschend am Rand und die Hunde machen ihr Ding:wut:
Es sollte mit dem Hund immer mal wieder in kurzen kleinen Einheiten geübt werden und dann natürlich das Spielen mit den Artgenossen.
Hier finde ich es eigentlich nicht schlecht, wenn auch immer mal wieder ein souveräner erwachsener Hund dabei ist.
Aber die Welpen sollten nichts erdulden oder wodurch müssen!
Pöbeleien und Mobbing sollte der Trainer erkennen können, selber eingreifen und auch den Haltern zeigen, wie sie ihrem Hund Schutz bieten oder ihn am mobben/pöbeln hindern!
 
Ich würde trotzdem nicht wollen das der Trainer mir die Leine aus der Hand nimmt, bzw. kann er mir gerne jederzeit alles am Hund erklären ohne das zu tun. Und wenn es unbedingt sein muss möchte ich zuvor gefragt werden.
Das würde sich für mich eben nicht richtig anfühlen. :denken24:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sehe ich auch so - und zwar ziemlich eng. Ein Trainer kriegt meinen Hund nicht, der soll mir nicht zeigen, was er mit dem alles kann, der soll mir helfen, Dinge zu verbessern, die bei mir und meinem Hund nicht klappen.
Im übrigen ist ein Trainer ein Dienstleister - der u.a. auch von meinem Geld lebt - und kein Herrgott oder sowas in der Art. Im Grunde nichts anderes als jeder andere, der etwas kann, was ich nicht kann und dafür bezahlt wird, dass er dies eben macht.

In diesem Zusammenhang habe ich mal in einem andere Thread folgendes geschrieben:

"Was ich meine sind Dinge wie:

Sie können nicht davon ausgehen, dass ich Ihnen lediglich glaube oder etwas mache, nur weil sie das sagen, Sie werden mir das vorher erklären und wenn ich das nicht kapiere, werden Sie es nochmal erklären, so lange, bis ich das gerafft habe. Sie können dabei ungeduldig werden, in Maßen auch unfreundlich oder leicht gereizt. Wenn Sie mir das hinterher erklären wollen, sagen Sie das vorher.

Sie werden nie, nie und nie zu meinem Hund unfreundlich oder gereizt sein, egal was der veranstaltet.

Sie werden nie, nie und nie mir meinen Hund bzw. dessen Leine aus der Hand nehmen um irgendwas zu demonstrieren. Sie brauchen auch nicht darum fragen, Sie kriegen den nicht.

Ist das so für Sie in Ordnung? Wenn ja, Deal, wenn nein, Wiedersehen. Wenn ja, 20% Erschwerniszuschlag."
 
Danke...

...für Eure Antworten!

Ich denke, das Stichwort "Bauchgefühl" ist wirklich wichtig. Das hat mir auch mit meinen Kindern immer wieder geholfen bis jetzt... Ich bin mal gespannt, was so dabei rauskommt, wenn ich mich jetzt mal aktiv auf die Suche mache, bzw. mich informiere.

Liebe Grüße,
Daniela

P.s. Habt Ihr eine gute Empfehlung für ein Buch über Erziehung/erste Zeit mit Welpe etc.? Die Auswahl hat mich erst mal ziemlich überfordert! Ich bin ja so der "Planer" und gut vorbereitet zu sein hat ja noch nie geschadet...:zwinkern2:
 
Buchtipps direkt für Erziehung habe ich nicht, aber diese hier hab ich selbst zuhause und sind sehr informativ, und interessant:

Das andere Ende der Leine
http://www.amazon.de/Das-andere-End...426&sr=8-1&keywords=Das+andere+Ende+der+Leine

Es würde Knochen vom Himmel regnen
http://www.amazon.de/würde-Knochen-...1&keywords=es+würde+knochen+vom+himmel+regnen

Hunde sind anders
http://www.amazon.de/Hunde-sind-and...=1418057494&sr=8-2&keywords=Hunde+sind+anders

Liebst du mich auch ?
http://www.amazon.de/Liebst-mich-au...418057455&sr=8-1&keywords=Liebst+du+mich+auch

Trafen sich zwei ( das habe ich allerdings noch nicht gelesen )
http://www.amazon.de/Trafen-sich-zw...d=1418057409&sr=8-1&keywords=Trafen+sich+zwei

Wölfisch für Hundehalter
http://www.amazon.de/Wölfisch-für-H...7568&sr=8-1&keywords=wölfisch+für+hundehalter

Wobei es sicher noch X verschiedene sehr gute Bücher gibt, diese habe ich eben nur zuhause und kann etwas darüber sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
P.s. Habt Ihr eine gute Empfehlung für ein Buch über Erziehung/erste Zeit mit Welpe etc.? Die Auswahl hat mich erst mal ziemlich überfordert! Ich bin ja so der "Planer" und gut vorbereitet zu sein hat ja noch nie geschadet...:zwinkern2:


"Gut vorbereitet sein" und nach Bauchgefühl erziehen, sind leider meistens zwei Gegensätze. Viele Welpenbücher sind nur gruselig. Da muss man auch sehr sortieren.

Dieses Buch hier empfiehlt SchweizerSocke immer für Welpen:

http://www.amazon.de/Fit-Life-Welpe...it+for+life+was+welpen+wirklich+lernen+müssen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:



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