Alleinebleiben - ich glaub wir lernen es nie :(

Hallo zusammen,

ich weiß langsam nicht mehr weiter. Holly ist jetzt 11 Monate alt und es ist einfach sehr schwer sie alleine zu lassen.

Um es vorweg zu nehmen - das Haus:
Wir wohnen in einem Haus quasi über drei Etagen. Der Eingangsbereich ist sozusagen auf der Kellerebene, eine Etage darüber ist der sog. Wohnraum mit abgeteiltem Saunabereich und Küche, alles recht offen. Und auf der Etage darüber schlafen wir und da ist das Hauptbad und Büro. Das Treppenhaus ist mit Kindergittern gesichert, sodass sich Holly nur auf der Wohnetage befindet.

Anfangs lief das auch wirklich sehr sehr gut. Sie konnte recht schnell große Zeiträume alleine bleiben. Ich hatte noch viele Arzttermine, die länger dauerten und ich konnte sie gut 3 Stunden alleine lassen, als sie etwa 7 Monate alt war. Sie hat von mir immer einen Leberwurst-Kong bekommen und danach hat sie meistens wenige Minuten gewinselt und hat dann geschlafen. Das Problem war nur, dass ihr oft nach 1,5h langweilig wurde und sie fing an Blödsinn zu machen und Dinge zu zerstören, aber meistens nur Pappmüll oder sowas. Dann wurde es plötzlich schlechter. Schon direkt nach dem Kong fing sie sofort an Blödsinn zu machen. Irgendwelches Papier zu zerfetzen oder sich meine Häkelwolle zu schnappen und darauf herumzubeißen.

Dann haben wir entschieden (sie fing dann auch an den Müll zu leeren und hatte sich auch mal ein Medikament vom Schrank geholt), dass wir den Saunabereich, der mit einem offenen schmalen Durchgang vom Wohnraum abgetrennt ist mit angeschlossenem Bad durch ein weiteres Kindergitter sichern und sie eben in dem Bereich einsperren, denn da kann sie keinen Blödsinn machen. Ich hatte ihr da alles gemütlich gemacht mit Decken und ihrer Box, Futter, Kauwurzel, Spielzeug etc. Einen Tag habe ich mit ihr da verbracht statt auf der Couch, damit sie sich daran gewöhnt, hatte aber an Tag 3 wieder einen Arzttermin. Ende vom Lied war, dass ich gerade mal eine Stunde weg war und sie nach 15 Minuten schon geheult hat wie ein Wolf. Sehr laut und mit viel Herzschmerz und auch viel Gebell. Normalerweise bellt oder heult sie nie. Kannten wir so gar nicht von ihr beim Alleinbleiben. Wir haben ne Hundekamera, daher wissen wir das. Ich konnte dann zum Glück meinen Schwager anrufen, der sie dann abholen kam. Ich vermute, dass es durch die Scheinmutterschaft kam, die sie sehr anhänglich gemacht hat mit 9 Monaten. Viele Quietscherplüschtiere kann sie auch nicht mehr kriegen dadurch, weil sie die anheult...

Und ab da an haben wir sie natürlich nicht mehr wirklich alleine gelassen. Immer nur probeweise, aber es ist sehr schwer und belastet mich. Ich mache es nun so, dass sie es erstmal im Haus aushält. Ich gehe ins Bad oben, bringe sie vorher in den Saunaraum unten und habe meine Kamera an, während ich mich fertig mache. Manchmal klappt es 10 Minuten, manchmal auch die komplette halbe Stunde, die ich brauche. Ich mache gerade meine Wiedereingliederung in Homeoffice für 2h am Tag und bringe sie auch dafür runter. Das klappte am Montag sogar eine Stunde. Die zweite habe ich sie dann mit hoch ins Büro genommen, weil sie wieder unruhig umher lief und anfing zu winseln und das Gejaule dann lauter wurde. Dann wollte ich am Dienstag mal kurz in die Apotheke und danach tanken. Apotheke klappte, tanken nicht mehr. Da wurde sie mit dem Jaulen wieder lauter und sie wurde unruhiger nach 15 Minuten. Also solange der Kauartikel oder Kong hält ist alles gut und danach winselt sie entweder nur kurz und legt sich hin oder sie legt sich gar nicht hin und winselt und jault sofort immer lauter.

Ergo, wir wissen gar nicht, wo wir gerade stehen. Der eine Tag ist so und der nächste wieder so.
Sind wir auf dem richtigen Weg? Sollten wir irgendwas anders machen? Ich gebe auch zu, dass wir nicht 10x am Tag draußen vor der Tür sitzen, sondern wir gliedern das in unseren Alltag irgendwie ein. Ich weiß auch nicht so wirklich, ob das Gejaule ein Beschweren oder ein wirkliches Leiden ist.
Sie jault momentan auch so, wenn sie gassi gehen will oder in den Garten oder ins Bett. Also so richtig nervig, obwohl wir sie immer ignorieren und eben nicht nach ihrer Nase tanzen.

Das Thema ist so schwierig. Ich habe gerade auch viel Krankengymnastik und bin dann etwa 1,5h weg und muss sie dafür in Betreuung geben. Das kann doch nicht so weitergehen. Sie merkt genau, ob wir die Treppe hochgehen (dann sind wir im Haus) oder runter, dann verlassen wir das Haus. Ohne Ablenkung mit Kong oder so fängt sie sofort an zu jaulen, wenn wir die Treppe runtergehen. Aber oft beruhigt sie sich nach einigen Minuten und legt sich dann doch hin.

Und ich habe jetzt auch leider nicht mehr so viel Zeit wie früher, wo es gut klappte, um mit ihr intensiver zu üben und ständig 20min mehrmals am Tag irgendwo vor der Tür oder im Auto zu sitzen. Das ist ja auch sehr zeitintensiv, daher gliedern wir das in unseren Alltag ein, so wie es eben passt. Ich verzweifele langsam.. Erledigt sich das vielleicht irgendwann mit dem Alter und so wie wir es machen? Im Lockdown ist momentan auch leider weniger Struktur drin als vorher.. alles doof.

Danke fürs Lesen dieses Riesenromans :/ Sollte eigentlich nicht so lang werden. Aber das musste irgendwie mal raus.
Liebe Grüße

Kathy
 
Hallo Kathy

Habt Ihr einen gesicherten Garten?

Versuch doch mal Sie dort laufen zu lassen. Wir haben das immer so gemacht. Ich hab mein ganzes Leben lang Hunde, es gab nie Probleme mit dem Alleinsein.
Ich glaub den ganzen Tag drinnen, da würden meine Beiden auch am Rad drehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, das habe ich mich bisher noch nicht getraut. Eigentlich ist der Garten zu, ja. Aber der ist nicht einsehbar durch hohe dichte Hecken und manchmal, wenn die Nachbarn im Garten sind, bellt sie ohne Ende und will rein oder wenn die Kirchenglocken nebenan anschlägt, die sie eigentlich von klein auf kennt, rennt sie auch sofort Richtung Haus und will rein. Also im Garten ist sie eher immer etwas unsicher.
Und es geht ja auch wirklich nicht darum, dass sie den ganzen Tag alleine bleiben soll. Aber für 1-3h, so wie es vorher halt war, muss sie das schon aushalten können, wenn wir mal einkaufen sind oder eben Termine anstehen. Für deutlich über 3h Termine würde ich sie jetzt in ihrem Alter noch in Betreuung geben, weil sie halt einfach noch zu jung ist.
 
Ich fürchte du musst dir die Zeit nehmen und das alleinbleiben nochmal ganz neu aufbauen.Zumal ein Hund mit 11 Monaten ja in der Pubertät ist und somit Großbaustelle im Hirn hat.
Ich lese gute Ansätze raus,aber vermutlich war es immer zu kurz.
Am Besten fand ich die Idee mit dem Raum,wo du dich dazugesetzt hast.Da würde ich nochmal anfanen.Macht es euch richtig gemütlich,setz dich erstmal neben sie,aber lass sie ganz in Ruhe.Dann steiger die Zeit langsam.Erstmal vielleicht nur minütlich.Klappt das dann geh auch mal zur Tür und wieder zurück.Immer erst steigern ,wenn sie wirklich entspannt ist.
Kong, Musik,evtl. ein bestimmter Duft,das kann alles beim entspannen helfen.Hast du ein Ritual eingeführt,dass ihr hilft,bleib dabei!!
Und gegen die Unruhe wenn ihr die Treppen lauft,hilft nur noch mehr Treppen laufen.Und vielleicht von oben auch mal Leckerli regnen lassen.So dass sie auch davon nicht mehr gestresst wird.
Wenn sie im Auto ruhig bleibt,dann nimm sie doch erstmal mit.
 
Also ich gehe morgens eine Runde etwa 30min am Feld mit ihr spazieren, wo sie fast ausschließlich frei läuft, mit Hunden spielt oder ich mache mit ihr Suchspiele oder werfe Bällchen, üben auch immer Rückruf parallel, was aber sehr gut klappt, außer es sind Wühlmäuse unterwegs.

Dann schläft sie morgens meistens noch und ich arbeite in Homeoffice. Am frühen Nachmittag, so 14uhr gehe ich dann die große Runde bis runter in den Wald so 1-1,5h, je nachdem, ob wir Hunde treffen. Da läuft sie auch frei und eigentlich läuft das wie morgens ab.

Danach lasse ich sie wieder schlafen oder wir spielen halt ein bisschen Zerren, wenn sie mit ihrem Tau o.ä. ankommt und wach wird und spielen will. Dann üben wir öfter Alleinebleiben oder machen auch schon mal ein paar andere Übungen. Naja aber es ist am Nachmittag eher gemütlich hier. Und abends dreht mein Mann dann nochmal ne 30min Runde mit ihr. Manchmal gebe ich zu schaffen wir die Abendrunde auch nicht. Aber meistens schon. Sie kann auch in den Garten. Aber meistens ist sie so platt am Nachmittag, dass sie überwiegend schläft.
 
Ich fürchte du musst dir die Zeit nehmen und das alleinbleiben nochmal ganz neu aufbauen.Zumal ein Hund mit 11 Monaten ja in der Pubertät ist und somit Großbaustelle im Hirn hat.
Ich lese gute Ansätze raus,aber vermutlich war es immer zu kurz.
Am Besten fand ich die Idee mit dem Raum,wo du dich dazugesetzt hast.Da würde ich nochmal anfanen.Macht es euch richtig gemütlich,setz dich erstmal neben sie,aber lass sie ganz in Ruhe.Dann steiger die Zeit langsam.Erstmal vielleicht nur minütlich.Klappt das dann geh auch mal zur Tür und wieder zurück.Immer erst steigern ,wenn sie wirklich entspannt ist.
Kong, Musik,evtl. ein bestimmter Duft,das kann alles beim entspannen helfen.Hast du ein Ritual eingeführt,dass ihr hilft,bleib dabei!!
Und gegen die Unruhe wenn ihr die Treppen lauft,hilft nur noch mehr Treppen laufen.Und vielleicht von oben auch mal Leckerli regnen lassen.So dass sie auch davon nicht mehr gestresst wird.
Wenn sie im Auto ruhig bleibt,dann nimm sie doch erstmal mit.
Das Problem ist ja, dass sie immer erst jault (außer wir sind im Haus - Treppe rauf ist kein Problem) ein paar Minuten und sich dann entspannt. Daher bin ich unsicher, ob sie sich vielleicht einfach nur beschwert und nicht wirklich leidet. Das ist total schwierig. Sie folgt uns aber sonst auch nicht. Also wenn wir hochlaufen oder auf Klo gehen oder so, kommt sie auch nicht mit. Ich habe immer eher den Eindruck, dass sie mit Gassigehen will. Weil immer, wenn sie runter geht, läuft es ja auf gassi hinaus. Ich habe auch schon mal überlegt, sie einfach mal so mit runter zu nehmen und wieder hoch, ohne dass wir Gassigehen. Das Runterlaufen verbindet sie vielleicht zu stark damit. Insofern ist es ein guter Tipp, die Treppe runter öfter zu gehen.

Achso, im Auto ist sie ruhig. Aber ich habe noch nie längere Zeiten ausprobiert. Ich lasse sie ungern alleine im Auto, dann bringe ich sie übergangsweise doch lieber zu meiner Mutter oder meinem Schwager.
 
Von Gift, geklaute Hunde, abhauen, bellen.... Gibt genügend Gründe
Also in den Garten zu kommen, ist unmöglich. Dafür müsste man erstmal auf die Grundstücke der Nachbarn und auch da kommt man nicht drauf. Das wäre also eher schwierig. Wir haben aber auch nur einen Maschendrahtzaun. Wer weiß, ob sie nicht doch den Weg raus findet oder sich ausbuddelt.
 



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