hallo,
mein (ex-hund, weil eigentlich hund vom ex-mann) rotti-schäfer-bär damals war der friedlichste hund unter der sonne. das einzige, was ihn hätte erschüttern können, wäre ein erdbeben gewesen, bei dem sich der boden auftut und sein napf in der erdspalte verschwindet. ob/wie weit er als welpe aus einem upps-wurf so was wie sozialisierung erfahren hatte, weiß gott allein; erziehungsmäßig hat sich der ehemals angetraute jedenfalls definitv nix abgebrochen. er kannte "sitz/platz/aus/laut" und kam zügig angewackelt, wenn man seinen namen rief. wer/was auch immer auf den zugerannt kam - er blieb einfach stehen wie ein fels, während seine "lebensgefährtin" (collie-schäfer-X) sich hinter mir oder ihm verkroch. ich habe NIE erlebt, dass er in irgendeiner "normalen" situation nach vorne gegangen ist, er ist aber auch nie zurückgewichen. er stand einfach da, ohne auch nur einen ton von sich zu geben. manche artgenossen versuchten, ihn zum spielen aufzufordern (was er aber ignoriert hat), die meisten kamen angeschossen wie die rakteten, legten bei ~ 2m eine vollbremsung hin und machten kehrt. das einzige mal, wo er von sich aus aktiv wurde, war bei einem betrunkenen, der nachts auf mich zugetorkelt kam, als der bär gerade 2m neben mir rumschnüffelte. er war schneller als ich es ihm jemals zugetraut hätte, zwischen dem typen und mir, und gab ein knurren von sich, das sogar bis in das spritumnebelte gehirn dieses typen vordrang. ich weiß nicht, ob er den kerl tatsächlich angegriffen hätte, aber es sah zumindest ernsthaft danach aus.
ich glaube nicht, dass damals (vor 25 jahren) in wien begriffe wie "kampfhund" oder "listenhund"schon wirklich verbreitet waren; trotzdem hatten wir sogar in der eigenen wohnhausanlage leute, die uns hinterherkeiften wegen dieser "bestie" ...
heute führe ich einen "großen schwarzen hund", der weiß gott nicht immer die reine freude hat damit, anderen menschen/hunden zu begegnen. mal wird er (für ihn UND mich) überfallsartig angetätschelt (wobei mir prompt in der sekunde das herz in die hose rutscht), mal machen menschen einen bogen um ihn, begleitet von kommentaren über böse schwarze hunde, wenn er gerade NICHT auf rambo macht, sondern völlig vertieft mit der nase am boden klebt.
wenn uns diese nervtötende person mit ihren vier!! hunden begegnet, von denen die drei "kleinen" immer offline sind, hab ständig ICH den ärger, obwohl ihre bellenden handtaschen meist zu zweit, manchmal zu dritt auf meinen losgehen. neulich hat sie mir damit gedroht, sie würde den vierten (boxer-mix) von der leine lassen, als ihre kläffenden zwerge ihn und mich doch tatsächlich richtig angesprungen haben ...
meine hundetrainerin führt zwei DSH und einen english staffbull. vor kurzem traf sie auf eine HH, die offensichtlich mit ihrem hund schwierigkeiten hatte, also legte sie ihr rudel in gebührender entfernung auf der wiese ab, um der dame die gelegenheit zu geben, sich und ihren hund ein wenig zu sammeln und zu entscheiden, wie und in welche richtung sie gern weitergehen würde. als "antwort" kam von der anderen HH rübergebrüllt, sie möge doch nicht "so bedrohlich stehenbleiben mit ihren hunden" ...
LG
andrea