Tierschutzhund aus dem Ausland - welche Papiere?

Also bei dem Verein meiner Pflegehunde läuft das so: großer Transporter (entsprechend ausgestattet mit Klima und co.) fährt nach Kroatien und klappert die Tötungen ab um die Hunde mitzunehmen für die Pflege- oder Endstellen gefunden sind. Dann geht der Transport zurück nach Deutschland. Je nach Bestimmungsort und Route werden die Hunde dann aufgeteilt (bei Frankfurt z.B. gibt's ein abgeschlossenes Gelände dafür). Die Hunde die nach Südbaden vermittelt sind, machen dann in einem Dorf am Rhein Station wo ein Mitglied einen Hof mit geschlossenem Gelände hat. Entweder man holt seinen Hund direkt da ab oder sie kommen noch ein Stück entgegen...müssen z.B. mehrere weiter Richtung Schweizer Grenzgebiet trifft man sich auch an Autobahn nahen Parkplätzen.
Die schnelle Übergabe am Parkplatz ist aber in aller Regel nur für bereits bekannte Pflegestellen, ansonsten läuft das Kennenlernen und die Übergabe eingezäunt und in Ruhe.

Prinzipiell würde mich eine Parkplatzübergabe aber nicht abschrecken wenn die sonstigen Umstände stimmen. Wurde man auf Herz und Nieren geprüft? Fand eine Vorkontrolle im neuen Heim statt? Wurden alle auftauchenden Fragen beantwortet? Gibt es einen Schutzvertrag? Ist eine Nachkontrolle vorgesehen?
Bei der Übergabe muss man einfach bedenken, dass geeignete Orte nicht immer leicht zu finden sind. Hundevereine z.B., die ihr umzäuntes Areal dafür hergeben sind rar, ausbruchssichere Privatgrundstücke ebenso wenn man nicht zufällig Glück hat mit seinen Vereinsmitgliedern. Direkt bis ins neue Zuhause wäre natürlich ideal, aber ja nach Zahl der Hunde die noch weiter müssen und zur Verfügung stehenden Fahrern natürlich auch nicht einfach.
 
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Also bei dem Verein meiner Pflegehunde läuft das so: großer Transporter (entsprechend ausgestattet mit Klima und co.) fährt nach Kroatien und klappert die Tötungen ab um die Hunde mitzunehmen für die Pflege- oder Endstellen gefunden sind. .....

Alleine das lässt mich persönlich an der Seriösität stark zweifeln.
Ich bin kein Gegner von vernünftigem (großteils Vor-Ort-) Auslandstierschutz, aber das ist für mich ein Beispiel wie es nicht laufen sollte. Sorry.

@TinaH Bei solchen Großtransporten ist es durchaus üblich sich an Rast- und Parkplätzen zu treffen, da es ein Treffpunkt sein muss, von wo ein Weitertransport und die Abholung "problemlos" möglich ist.
Allerdings kenne ich schon einige Tierschutzvereine in Österreich, die da schon gehörig Ärger bekommen haben, da der Verkauf auf offener Straße ansich nicht erlaubt ist und sich ein TSV da in einer Grauzone befindet.
Diese treffen sich nun auf Privatgelände.
Unser letzter Auslandshund wurde in Kooperation mit dem ausländischen Tierheim direkt zu uns gebracht, um dem blinden Hund ein Umsteigen in fremder Umgebung zu ersparen.
Der Unterschied ist aber, dass wir hier nur von einem Hund und nicht von 20,30, 40 Hunden reden..
Bei dieser Masse von Hunden, die von "privaten Tierschützern" geholt werden, geht es eigentlich kaum anders als an öffentlichen, gut erreichbaren Orten.
Nochmal anders sieht es aus, wenn ausländische Hunde in Kooperation mit inländischen Tierheimen geholt werden, dann ist der Treffpunkt meistens direkt im Tierheim vor Ort.
 
Chaosbande versteh mich nicht falsch...wir reden nicht von 20-40 Hunden.
Auch 10 die übers ganze Bundesgebiet "verteilt" werden müssen sind eine logistische Herausforderung, grade für kleine Vereine, denn die Zahl der ehrenamtlich Fahrenden ist auch begrenzt.
Und die Kritik am fettgedruckten versteh ich nicht ganz...es gibt doch Transportvorschriften (an Platz, Fütterung und co.) die eingehalten werden müssen. Soll es lieber der unklimatisierte private Kleinwagen sein?
 
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Ich kritisiere auch nicht den Transporter oder die Art des Transportes, sondern die Tatsache, dass mit einem großen Transporter die Tötungen “abgeklappert“ und die Hunde eingesammelt und weitergekarrt werden.
Das ist für mich nun einmal nicht die Art und Weise wie Auslandstierschutz aussehen soll...
 
Danke, Chaosbande.
Dieses "abklappern" hat für mich auch einen faden Beigeschmack, wenn ich ehrlich sein darf.
Das hört sich so nach Massenausfuhr an - je mehr Hunde, desto mehr Geld - ohne Rücksicht auf die Gegebenheiten (passende Hunde für passende Neubesitzer).
Das mag aber vielleicht auch an dem Wort liegen.
 
Wie soll er deiner Meinung nach aussehen?
Ich erkläre das mal detaillierter. Der Verein hilft beim Aufbau privater Notstationen, unterstützt diese sowie die (kooperativen) Tötungen mit Futter und sonstigen Materialspenden, setzt sich für Kastrationen vor Ort ein ect. Fakt bleibt aber, dass in den staatlichen Auffangstationen nach 42 Tagen getötet werden darf und oft nach spätestens 60 Tagen auch wird. Daher werden Hunde auch nach Deutschland vermittelt. Diese werden z.B. über die Homepage oder Facebook vorgestellt. Finden sich Pflege- oder Endstellen bei denen alles passt (Selbstauskunft + persönliche Vorkontrolle) kann der Hund ausreisen (natürlich nach den notwendigen Impfungen und Untersuchungen). Da der Weg Deutschland - Kroatien - Deutschland kein kurzer ist, wird in der Regel abgewartet bis ein paar Hunde reisefertig sind, denn für einzelne würden die Transportkosten sonst schon die Schutzgebühren übersteigen.
Dann fährt der Transport (der sämtliche vorgeschriebenen Voraussetzungen erfüllt) und holt die Hunde ab. "Abklappern" war von mir flapsig gewählt denn meist können pro Transport eh nicht mehr als 2 Stationen angefahren werden, der Weg im dortigen Inland wäre sonst zu weit.
Die Hunde werden so sicher und persönlich wie personell irgendwie machbar übergeben. Die neuen Besitzer bzw. Pflegestellen werden nachbetreut und auch nachkontrolliert. Bei Problemen wird geholfen.
Ich kann beim besten Willen nichts unseriöses daran finden.

Sicherlich kann Tierschutz auch anders aussehen, z.B. auf Vermittlungen verzichten und dafür versuchen im Ursprungsland möglichst viel, auch politisch, zu bewegen. Wenn das aber nach Personal und Geldmitteln nicht möglich ist, soll man darauf verzichten es wenigstens für einige Hunde und Katzen besser zu machen? Dann sind wir gleich ganz bei Pro und Contra Auslandsvermittlung und das ist ein anderes Thema...

Bitte macht einfach meinen persönlichen flapsigen Sprachgebrauch nicht dem Verein zum Verhängnis...ich wollte nur in Kürze beschreiben wie es generell zu Parkplatzübergaben kommen kann auch wenn man sie eigentlich vermeiden möchte.
 
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...und gechipt wird der Kleine auch.

Er muss vor der Tollwutimpfung in Polen bereits gechipt sein, nach den europarechtlichen Vorschriften muss eine einwandfreie Zuordnung des Tieres bei der Einreise gewährleistet sein. Also: erst chipen, dann impfen, dann Ausstellung des Impfpasses. Zwischen Impfung und Einreise müssen 21 Tage liegen.

Die nachstehend verlinkte EU-Vorschrift (ab S. 178/7 sowie Anhang III) geben verbindliche Auskunft.

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:178:0001:0026:DE:PDF





Abgesehen von den schon erwähnten Papieren wie EU-Pass mit (zumindest) gültiger Tollwutimpfung für die Einreise und Schutz-/Übergabevertrag, nehme ich an, dass der Hund sogenannte "TRACES" hat.

Muss er haben, ja. Das ist eine Regelung des Gemeinschaftsrechts und der nationalen Tierschutz-Transportvrordnung. Und damit die Vet.-Behörde des Ankunftsortes auch alles überprüfen kann, verbieten sich schon von daher vorherige Übewrgaben auf Park- oder Rastplätzen.

Ich muss sagen, dass sich "Raststättenparkplatz" für mich nicht besonders seriös anhört.

Für mich auch nicht. Meist sind dies illegale Transporte, die auch beschlagnahmt werden können. Dann ist das Geschrei meist groß - und die Vet.-Behörden sind ganz böse.

Im übrigen bezweifle ich, dass Manfred "Eigentümer" wird. Meist regeln die Schutzverträge alle möglichen Pflichten des Übernehmers, also die Haltereigenschaft (die zu ganz üblen Konsequenzen führen kann, gerade bei Auslandstransporten), Übernahme von TA-Kosten, Haltungsanforderungen und eben die Tatsache, dass die Orga Eigentümerin bleibt.
 
Ich kann beim besten Willen nichts unseriöses daran finden.

Mir persönlich reicht es, auf der Homepage deines Vereins nur junge Hunde zu finden. Einen einzigen 6jährigen findet man als "noch in der Tötung", ansonsten einige wenige 3-5jährige Hunde. Die meisten sind maximal 2 Jahre alt...

Gibt es denn nur hübsche junge Hunde in Tötungen oder vermittelt sich sowas nicht einfach leicht, schnell und kostenminimierend? Ich dachte Tierschutz hat keine Grenzen... :nachdenklich1:
 
Wie soll er deiner Meinung nach aussehen?

Ich kann beim besten Willen nichts unseriöses daran finden.

Hier jetzt auf alles einzugehen oder eine pro/contra Auslandstierschutz-Diskussion fortzuführen, würde den Rahmen sprengen..
Nur kurz.. wie darf man sich die Futterspendenübergabe in Tötungen vorstellen? Wird das Futter direkt verfüttert oder einfach dort gelassen?
Wenn nämlich zweiteres der Fall ist, kann man auch gleich mit 100€-Scheinen heizen, da das Futter den dortigen Hunden dann meistens nicht zu Gute kommt.
Die Mitleidsschiene von den Tötungsterminen ist nun schon allgemein bekannt und wird auch hier ziemlich ausgekostet, es KANN nach xx Tagen eingeschläfert werden, aber es muss nicht. Es gibt in diversen Ostblockländern Quarantänestationen, wo seit Jahren kaum ein Hund eingeschläfert wurde, aber man trotzdem wöchentlich Aufrufe mit Tötungsterminen und Panikmache im Internet findet
Ich habe mir die Homepage und Facebook-Seite durchgeschaut und bleibe bei meiner Meinung, dass es für mich persönlich, nur von dem was ich hier und dort gelesen habe, nicht wirklich seriös bzw gut durchdacht ist.


Aber bleiben wir mal bei den Papieren und dem Transport.
Der beschriebene Transport klingt nicht nach einem angemeldeten Transport mit Traces, auch die Homepage erwähnt das nicht. In meinen Augen aber ein wichtiger Punkt.
Wenn, so wie du beschrieben hast, zwei, drei Stellen angefahren werden, müss(t)en bei allen Stellen 24 h vorher die Amtstierärzte die gültigen Papiere ausstellen und an alle, deutschlandweit, beteiligten Vetämter schicken.
Du liegst dann dort als Pflegestelle auf (die jederzeit kontrolliert werden kann/darf), die Hund 1-11 bei sich aufgenommen hat.

Das Argument der Fahrtkosten verstehe ich durchaus, wobei sich für mich da die Katze in den Schwanz beißt.
Es wurde extra für die Fahrten ein Transporter angeschafft (dessen Folgekosten, Steuer, Versicherung, Sprit, alle der Verein trägt), was aber gar nicht notwendig wäre, würde man nicht so viele Hunde raufholen. Aber um halbwegs kostendeckend zu agieren, muss man wiederum mehr Hunde "vermitteln".
5 Hunde/Notfälle kann man in einem klimatisierten, dementsprechend eingerichteten Van auch transportieren und das oft stressfreier als im hinteren Bereich des Transporters, wo sie übereinandergestapelt in Boxen mit einem enormen Geräuschpegel im teilweise Finsteren sitzen müssen.
Mit nur fünf Hunden wiederum gestaltet sich eine Übergabe um einiges einfacher und man muss nicht auf Rastplätze und Tankstellen zurückgreifen.
Wir sind übrigens auch nur drei Personen und vermitteln österreichweit und ins umliegendes Ausland.
Meiner Meinung nach sollte man seine Arbeit überdenken, wenn man es logistisch nicht anders schafft als Hunde in einem Transporter auf Rastplätzen übergeben zu müssen.
 
Es gibt immer wieder auch ältere Blumenfee, oder aus sonstigen Gründen schwer vermittelbare...aber muss ich wirklich erklären warum es die meisten davon nie nach Deutschland schaffen? Da steht mangelnde Nachfrage auf der einen und tödliche Umstände auf der anderen Seite.
 



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