Razzia in Neuss: Terrier muss nach Angriff eines Diensthundes eingeschläfert werden

Ok und was würdest Du an der stelle des Diensthundeführers, mit dem Hund machen ?

In Zukunft in der Öffentlichkeit kurze Leine und evtl. Maulkorb.
Außerdem würde ich mich persönlich bei der Frau entschuldigen und die angefallenen Kosten übernehmen.

Worüber ich jetzt aber tatsächlich schon nachgedacht hab. Eventuell hat der Diensthund an dem kleinen Hund irgendetwas wahrgenommen- die Krankheit eventuell, was in seinem Hirn etwas auslöste, wie der muss weg. Bitte nicht falsch verstehen.

Ist nicht so abwegig, soweit ich weiß ist es relativ normal, dass kranke Artgenossen gemieden/attackiert werden.
Zumindest hat mir das mal ein anderer Hundehalter berichtet, ist schon einige Jahre her.
Der hatte eine Rhodesian Ridgeback Hündin, der wir schon öfter begegnet waren. Der Hund war erst 3 Jahre alt und sonst immer recht forsch, für Kira natürlich zu forsch.

Daher hat sie diesen Hund immer gemieden, wo es ging.
Eines Tages haben wir die beiden nach längerer Zeit wieder getroffen, die Hündin war langsam und irgendwie abwesend.
Kira lief zu der Zeit ohne Leine und ich dachte schon, na super, jetzt rennt sie wieder im großen Bogen vorbei nach vorn.

Stattdessen lief Kira, meine Kira, die sonst alles und jeden ignoriert, ausgerechnet auf diese Hündin zu, in einem kleinen Bogen.
Da rief der Hundehalter, ob ich Kira bitte abrufen könne, was mich schon sehr erstaunte, da er immer für "Spiel" war, egal wie oft ich schon gesagt hatte, dass meine Hündin nicht will.

Ich rief also nach Kira, die schon fast auf Höhe der Hündin war, sie drehte sich kurz um, lief dann langsam seitlich auf die Hündin zu, blieb neben ihr stehen (sie war ja viel kleiner) und legte ganz zart ihren Kopf seitlich an den Brustkorb der Hündin.
Sowohl der Halter als auch ich waren da erst mal sprachlos, dann rief ich noch mal und Kira kam zu mir, ich leinte an.

Daraufhin sagte der Halter, seiner Hündin gehe es sehr schlecht, es würde so aussehen, dass es nicht mehr lange dauert. Er sagte etwas von Blutkrebs. Seine Hündin lief ja ebenfalls leinenlos, wie eigentlich immer, aber er sagte, sie würden nur noch mit dem Auto an diese, ihre Lieblingsstelle fahren, auch weil hier kaum Hunde unterwegs wären.
Denn in der letzten Woche wäre sie von so gut wie jedem Hund angegriffen worden, der ihnen begegnete. Er meinte, es läge am "schlechten Geruch" bzw. der Krankheit.

Kira sei die Einzige, die sich in der Art verhalten hätte, es sah tatsächlich so aus, als wolle sie die Hündin trösten.
Er fand das genauso erstaunlich wie ich. Die Hündin ist dann ein paar Tage später verstorben.
 
Eventuell hat der Diensthund an dem kleinen Hund irgendetwas wahrgenommen- die Krankheit eventuell, was in seinem Hirn etwas auslöste, wie der muss weg. Bitte nicht falsch verstehen.

Schon mehrfach habe ich gelesen, dass selbst in ansonsten intakten Hunderudeln - etwa Zuchtzwingern - alte oder sehr kranke Tiere getötet oder schwer verletzt werden, wenn das dann zugelassen wird.
Vor einiger Zeit habe ich das auch in einer Jagdzeitschrift gelesen, wo ein bekannter Ausbilder erzählt hat, dass sich seine 4 Hündinnen auf die 5te alte und schwerst kranke Urmutter seiner Zucht gestürzt und diese getötet haben.

Der kleine Hund der Seniorin war ja schwer krank und hätte das Frühjahr kaum überlebt.
Ich will nicht spekulieren, aber ob die alte Dame ihren Hund fast schon künstlich am Leben erhalten hat - viele Hundehalter können ja nicht loslassen -, weiss auch niemand.

Ich denke nicht, dass solches Hundeverhalten - also andere, kranke oder alte Artgenossen töten - häufig ist. Aber es kommt vor.

Dagegen spricht in diesem Falle aber die fehlende Rudelstruktur.
 
Naja, ich weiß jetzt ja nicht, wie die Situation genau war,...
Aber genausowenig, wie ich meine Hunde zwischen an der Herde arbeitenden Hütehunden herumturnen lassen würde, würde ich meine Hunde auch nur in die Nähe von sich im Einsatz befindenden Diensthunden lassen. Und ich lass sie auch nicht aus ein paar Metern Entfernung rüberpöbeln.

In dem Beitrag kam ja rüber, das die Frau samt Hund aus der Straßenbahn gestiegen ist. Die hat möglicherweise den anderen Hund erstmal garnicht gesehen. Oder aufgrund der Situation (Polizeihund bei der Arbeit), angenommen, der wäre so erzogen, das er sich von anderen Hunden nicht ablenken läßt. Und schon mal überhaupt nicht rüber kommt und angreift.

Mal ne Gegenfrage: Wie viele ressourcenorientierte oder gar "gestörte" Hunde laufen ungesichert tagtäglich in Privathänden durch die Gegend?
"Probleme" mit Ressourcen haben extrem viele Hunde und wenn man sich mal verhaltensevolutiv gesehen damit befasst, ist das rein für den Hund ne recht normale Sache - zumindest intern unter Artgenossen. Erst die Domestikation und das heutige "Hund muss (!) immer lieb und absolut mega sozial sein" hat sein übriges dazu getan. Und wenn wir mal ganz menschlich in uns soziale Wesen reinhorchen: Wer bitte lässt sich im Restaurant gern sein Schnitzel vom Teller klauen? Oder sein Auto, wenn er gerade damit fährt...? Oder den Fußball im Spiel? (Fast bestes Beispiel ;))

Mal nur so als kleiner Einwurf, weil wer geschrieben hatte, dass man solche Hunde per se sichern sollte. (Sehe ich ja fast genauso - nicht alle verdonnern, aber eben immmmer nen Auge drauf haben! Diese Verantwortung hat man als HF oder Besitzer einer solchen "Granate"...)

Und natürlich rechtfertigt das alles einfach gar nichts und es bleibt genauso Sch... Und schlimm für alle Beteiligten. :(

Wir Menschen vergessen gern, was wir da an der Leine haben. Egal, wie lieb und treu die meisten Hunde uns erscheinen, wie zart und aufmerksam sie zu uns sind. Egal, wie gehorsam, egal, wie ausgebildet. Es bleiben Hunde mit Trieben, wie wir eben als Menschen auch völlig banal anmutenden Trieben unterliegen... Seufz. :( Keiner funktioniert immer perfekt. Das ist Leben.

Ja, es laufen genug Hunde rum, die eine Gefahr darstellen. Und deren Besitzer entweder unwissend oder ignorant sind. Aber eben ein Diensthundeführer sollte es besser wissen.
Und, wie ich schon mal schrieb "Otto Normalhundehalter" wird für Fehlverhalten seines Hundes bestraft.
Fall aus meiner früheren Nachbarschaft: 2 Hunde haben in öffentlichem Gelände eine Katze getötet. Fazit: Geldstrafe für den Halter, Hunde eingezogen.

Und ja, Ressourcenverteidigung ist nicht unnormal. Und Hunde müssen nicht immer nur lieb, nett und angepaßt sein. Aber derart reaktive Hunde müssen dann eben inder Öffentlichkeit gesichert werden.
 
Ich kann nicht nachvollziehen, dass es für einige hinnehmbar (und vorstellbar) ist, dass der eigene Hund einen Artgenossen tötet wenn der in der Nähe bellt während der eigene Hund Mäuse jagt.
Ich nehme mal meine als Beispiel. Mäuse "jagt" sie selten weil ihr das nicht schnell genug ist da würde niemandem was passieren. Bei Dummyarbeit würde ein fremder Hund in den Boden gestampft und wenn ich mich mit ihr auf die Wiese stelle und sie mit Ball , Stock oder ähnlichem hochfahre dass ihr die Hormone an den Ohren raus kommen und dann rennt ein kleines Hündchen vorbei wird sie aufgrund der Erregungslage aus diesem Hund Beute machen und sie kann nichts dafür.
Ich weiss um diese Problematik wie gewiss auch der Hundeführer und trotzdem kann da was passieren. Das heisst nicht das ich das gut finde aber es gehört leider faktisch zum Beutegreifer dazu.
 
Du hast sicherlich Recht aber ich würde versuchen in meinen Hund mehr Ruhe reinzubringen und ihn nicht hochzufahren und über eine ruhige Beschäftigung für meinen Hund nachdenken. Mir ist Impulskontrolle bei meinen Hunden sehr wichtig.
 
Nein aber jetzt ging es ja um deine Hündin, oder?

Den Polizieihund würde ich beim nächsten Einsatz sichern und ich (!) würde auch darüber nachdenken ob die Suche nach Drogen in einem öffentlichen Bereich wo immer (!) mal ein Hund in der Nähe rumlaufen kann der auch mal bellt etwas für diesen Hund ist. Der ist vielleicht besser z.B. für den Einsatz in einer JVA und zur Durchsuchung der Hafträume nach Drogen/Handys/Geld geeignet. Oder für den Einsatz bei Fußballspielen/Demonstrationen bei denen er angeleint ist und wo man sich, wenn man nicht "dazugehört" als vernünftiger Mensch fernhält.
 
Die Polizei hat zu wenige Diensthunde, als das die noch groß bei der Einsatzverwedung selektieren könnten.
Die müssen ohnehin bei Großeinsätzen die alten Tiere, die an sich vor der Ausmusterung stehen, fit spritzen.
Und wenn irgendwo eine Drogenrazzia stattfindet, wird der Hund weiter eingesetzt, allerdings anders gesichert.
 
Wissen wir eigentlich etwas von dem Hundeführer des betreffenden Hundes?
Wir wissen doch gar nicht, wie es dem jetzt geht und was für Gedanken der sich jetzt für die weitere Zusmmenarbeit mit seinem Hund macht, oder?
Er wird für mein Empfinden viel zu sehr mit einem skrupel- und rücksichts- und verantwortungslosen Hundehalter gleichgesetzt, der sich um seinen Hund und dem, was der anstellt, überhaupt nicht schert.
Aus meiner Sicht hat dieser Mensch mit seinem Hund aber seine Arbeit gemacht, bevor es zu dem tragischen Zwischenfall kam. Und wir haben auch keine Hunweise darauf, dass diese Arbeit fahrlässig ausgeführt wurde, denn der Hund - so habe ich es gelesen - galt und gilt nicht gefährlich.
Und warum der Hund höchstwahrscheinlich so gehandelt hat wie er es tat, hat @Angua treffend beschrieben.
 



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