Ja natürlich. Überall, wo Menschen, Tiere oder Mensch-Tier-Gemeinschaften zusammenleben, muss es Regeln geben.
Nur eine gute soziale Gemeinschaft kann überleben.
Rudeltiere bringen diese soziale Fähigkeit und Bereitschaft schon genetisch mit, wenn sie geboren werden. Diese Fähigkeit ist wie beim Menschen angeboren.
Welpen und Babys wachsen da rein und lernen durch Nachahmung und den sozialen Umgang miteinander.
Die Eltern sollten eine natürliche Souveränität haben. Dann haben sie es nicht nötig, den Nachwuchs streng und autoritär zu erziehen.
Lernt ein Welpe vieles durch Druck und Zwang, wird er später ein unterwürfiger Hund oder ein Hund, der schnell überreagiert oder oft rebelliert und die Mittelkralle zeigt.
Stell dir mal vor, du hast dir eine neue Arbeitsstelle gesucht.
Alle Betriebsabläufe und Aufgaben sind noch neu für dich, auch wenn du ein Fachwissen mitbringst.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, wie es dir dort ergehen kann.
Variante Nr. 1
Der Chef und die Kollegen freuen sich, dass sie dich gewinnen konnten, sie geben dir einige Tage Zeit, im Betrieb mitzulaufen und dich zu orientieren.
Du wirst dann sorgfältig und ohne Druck in deine neuen Aufgaben eingewiesen.
Du kannst jederzeit nachfragen und wenn du dir noch nicht alles merken kannst, wird dir auch beim 5. Fehler nochmal geduldig erklärt, wo der Fehler liegt.
Es gibt keinen genervten Unterton in der Stimme, sondern Verständnis.
Dir wird Wertschätzung und Anerkennung entgegengebracht und das Vertrauen, dass du ein Gewinn für die Firma sein wirst, sobald du dich entfalten kannst.
Variante Nr. 2
Du bekommst deinen neuen Arbeitsplatz zugewiesen und dir wird alles erklärt.
Der Chef betont mehrmals, was von dir erwartet wird.
Eine Kollegin erklärt dir die neuen Aufgaben und fordert dich auf, dir Notizen zu machen, damit du nicht ständig nachfragen musst.
Du spürst die hohe Erwartung und traust dich darum nur selten, nochmal nachzufragen.
Entsprechend wirst du öfter Fehler machen und musst die Arbeit noch einmal machen.
Die Kollegin reagiert leicht genervt, was dich noch mehr verunsichert.
Der Chef hält dir nach wenigen Tagen deine Fehler vor und ermahnt dich, dass solche Fehler in Zukunft Konsequenzen haben werden.
Du fühlst dich evtl. trotz deines Fachwissens hilflos, unfähig und überfordert.
Ich glaube, es wird deutlich, dass bei Variante Nr. 1 grundlegend die Wertschätzung, Anerkennung und Vertrauen das Arbeitsverhältnis prägen.
In der 2. Variante gibt es klare Anweisungen und Regeln, aber es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dich der Druck nicht anspornt, sondern dass du kündigst.
Ständiger Druck ist zermürbend und zerstört das Vertrauen.