Zwang?

Geht Hundeerziehung ganz ohne Zwang?


  • Umfrageteilnehmer
    15
Was ist eigentlich "Zwang" in der Hundeerziehung? Darüber sollten sich eigentlich alle Hundehalter mal Gedanken machen.
Hundeerziehung ganz ohne "Zwang" geht m. M. n. eigentlich nicht. Zwang ist ja schon die normale Erziehung des Hundes. Alles was wir von unseren Hunden erwarten/verlangen ist doch im eigentlichen Sinne "Zwang". Du darfst dass nicht, lass dass, nein, Kommandos in der normalen Grundausbildung, Verbote, ja selbst die Leine oder das zurückhalten des Hundes in gefährlichen Situationen (Beißereien, Straßenverkehr oder ähnliches) sind doch schon Zwang. Zwang ist doch im Grunde auch schon die Stubenreinheit. Kurz, alles was wir vom Hund erwarten oder dem Hund verbieten, ihn von etwas zurück halten, ihn korrigieren ist "Zwang". Wie ist eure Meinung zum Thema? Geht Erziehung überhaupt ohne "Zwang"? Wenn ja, wie?
 
Wie du schreibst ganz klares nein. Gilt ja auch für uns Menschen.

Jede Regel, jedes Gebot, jedes Gesetz, jede Form von Be- und Einschränkungen ist Zwang.

Die Definition von Zwang lautet entsprechend auch
Einwirkung von außen auf jemanden unter Anwendung oder Androhung von Gewalt

Gleich zum weiteren Verständnis die Definition von Gewalt weil hier massive Missverständnisse schon vorprogrammiert sind.

Macht und Befugnis, Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen
"die staatliche, richterliche, elterliche, priesterliche, göttliche Gewalt"

Über jemanden bestimmen. Auch elterlich (was ja dem Hund in diesen Beispielen am nächsten kommt) bedeutet Gewalt auszuüben. Egal wie sehr wir uns das schönreden wollen.

Es wäre in vielen Diskussionen sinnvoll wenn Leuten die tatsächliche Bedeutung von Wörtern geläufig wäre. In der heutigen pseudo-politisch-korrekt angepassten Sprache umso mehr.
 
Über jemanden bestimmen. Auch elterlich (was ja dem Hund in diesen Beispielen am nächsten kommt) bedeutet Gewalt auszuüben. Egal wie sehr wir uns das schönreden wollen.

Dem schließe ich mich an.

Ganz ohne Zwänge geht es nicht, weder in der Hunde- noch in der Kindererziehung. Und auch als Erwachsene sind Hund wie Mensch bestimmten Zwängen ausgesetzt. Sonst würde das soziale Zusammenleben nicht funktionieren.

Man könnte es natürlich auch statt "Zwang" Regeln aufstellen nennen. Klingt nicht so kraß, kommt aber aufs gleiche drauf raus. 😉
 
Es wäre in vielen Diskussionen sinnvoll wenn Leuten die tatsächliche Bedeutung von Wörtern geläufig wäre.

Es wäre noch sinnvoller, wenn man sich an dem Reichtum unserer Sprache bedient.
Natürlich muss man dafür die Bedeutung von Wörtern kennen.

Die Definition von Zwang lautet entsprechend auch
Einwirkung von außen auf jemanden unter Anwendung oder Androhung von Gewalt

Die Anwendung oder Androhung von Gewalt hat nichts Positives.
Zwang hat ganz klar eine negative Bedeutung. Zwang bedeutet im herkömmlichen Sinn das Zusammenpressen, Drücken.
Synonyme sind Druck, Gewalt, Nötigung, Unterdrückung,

Das hat in der Erziehung von Hunden oder Kindern nichts zu suchen.

Jede Regel, jedes Gebot, jedes Gesetz, jede Form von Be- und Einschränkungen ist Zwang.

Das ist falsch - siehe Bedeutung von Zwang.
Regeln, Geboten und Verboten kann man sich widersetzen. Man kann sie umgehen.
Gibt es irgendwo Regeln, kann man sich dem fernhalten.

Gesetze und gesellschaftliche Regeln sind noch kein Zwang, sondern wurden vom Souverän, dem Volk, als allgemein gültig für das Zusammenleben anerkannt.

Das Volk ordnet sich dem freiwillig unter. Erst wenn sie nicht befolgt werden, kommt ein Zwang zur Anwendung. Auch darauf hat sich das Volk gemeinsam verständigt.

Zwang auf Grund von Gesetzen ist nicht mit Zwang zwischen Mensch und Tier vergleichbar. Das Tier konnte nicht mit entscheiden.

Gleich zum weiteren Verständnis die Definition von Gewalt weil hier massive Missverständnisse schon vorprogrammiert sind.
Macht und Befugnis, Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen
"die staatliche, richterliche, elterliche, priesterliche, göttliche Gewalt"

Gewalt ist grundsätzlich ebenfalls negativ, wenn es um Gewalt zwischen Menschen oder zwischen Mensch und Tier geht.

Die staatliche und richterliche Gewalt wurde begründet auf dem Willen des Volkes.
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus und nicht von einem Herrscher.
So soll es jedenfalls in einer Demokratie eigentlich sein.
Ein Missbrauch der Macht wird von uns zugelassen.

Die elterliche Gewalt ist allenfalls ein juristischer Begriff, sie ist nicht dazu gedacht, über das Kind zu herrschen, sondern die Rechte des Kindes zu wahren und nach außen zu vertreten.

Das Elternrecht ist ein Pflichtrecht.
Eltern haben die Pflicht und das Recht für ihr Kind bestmöglich zu sorgen.

Über jemanden bestimmen. Auch elterlich (was ja dem Hund in diesen Beispielen am nächsten kommt) bedeutet Gewalt auszuüben. Egal wie sehr wir uns das schönreden wollen.

Entscheidungen über andere Lebewesen zu treffen sollte immer mit Respekt geschehen.
Sie sollten nicht aus dem Gefühl heraus getroffen werden, dass man selbstverständlich über Anvertraute herrschen und Zwang ausüben kann.
Das macht einen gewaltigen Unterschied.
 
Hundeerziehung ganz ohne "Zwang" geht m. M. n. eigentlich nicht. Zwang ist ja schon die normale Erziehung des Hundes. Alles was wir von unseren Hunden erwarten/verlangen ist doch im eigentlichen Sinne "Zwang". Du darfst dass nicht, lass dass, nein, Kommandos in der normalen Grundausbildung, Verbote, ja selbst die Leine oder das zurückhalten des Hundes in gefährlichen Situationen (Beißereien, Straßenverkehr oder ähnliches) sind doch schon Zwang.

Zwang ist nach meiner Definition abzugrenzen von situationsbedingtem Eingreifen um den Hund zu schützen oder meiner Aufsichtspflicht nachzukommen.

Lesenswert ist bei Wikipedia:

Zwang ist die subjektive Wahrnehmung einer dem eigenen freien Willen entgegengesetzten Beeinflussung und Nötigung, die mit Ich-Fremdheit einhergeht



Das spielt in der Erziehung eine große Rolle.
In einem Staat, in einer Familie und auch in einem natürlichen Rudel gibt es Regeln und Strukturen.
Diese werden nicht mit Zwang durchgesetzt, sondern sie werden üblicherweise von allen freiwillig respektiert.

Wenn also ständig jemand das Gefühl hat, nicht mehr er selbst sein zu können, wird es Unzufriedenheit und Widerstand geben. Das gilt auch für Hunde.

Darum ist es wichtig, dass in der Erziehung der Respekt an erster Stelle steht.
Respekt davor, dass der Hund ein Hund ist, und seiner Art entsprechend eigene Bedürfnisse hat.
Respekt vor der Persönlichkeit des eigenen Hundes.

Der Hundehalter sollte bei den Regeln im Zusammenleben dem Hund möglichst viel Freiraum lassen.
Hunde sind soziale Wesen und können Regeln freiwillig akzeptieren.

Erziehung geht ohne Zwang, wenn ein gegenseitiges Vertrauen besteht.
 
Respekt vor der Persönlichkeit eines Hundes, ist wohl nicht das richtige .
Der Hund hat keinen Sinn dafür , es gilt für ihn die Regeln der Rangfolge
und die Unterwerfung vor dem Ranghöheren .

Das ein Hund eigene , besondere Bedürfnisse hat , ist selbstverständlich
und diesen Bedürfnissen sollte auch nachgekommen werden ,
aber dieses haben nichts mit der Gangfolge, wie seinem Gehorsam und der Unterwerfung zu tun .
 
Respekt vor der Persönlichkeit eines Hundes, ist wohl nicht das richtige .
Hunde haben keinen Sinn dafür , es gilt für ihn die Regeln der Rangfolge
und die Unterwerfung vor dem Ranghöheren.

Das ein Hund eigene , besondere Bedürfnisse hat , ist selbstverständlich
und diesen Bedürfnissen sollte auch nachgekommen werden ,
aber dieses haben nichts mit der Gangfolge, wie seinem Gehorsam und der Unterwerfung zu tun .
Die Rudelführertheorie ist schon lange überholt.
Man kann Hunde auch sehr gut ohne Unterwerfung erziehen.Sie ordnen sich gerne freiwillig unter-wenn ihre Bedürfnisse erfüllt werden.
 



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