Bei meiner Ronja hieß das Abbruchsignal "Stop", und ich habe es eigentlich nie streng gesagt, sondern immer wie ein ganz normales Kommando, also genau so, wie ich auch "Sitz" sagen würde. Das Kommando soll ja - nach meinem Verständnis - für den Hund keine Drohung sein, nach dem Motto "Wag es bloß nicht, sonst passiert was!". Für Ronja hieß es "Hör mit dem, was du gerade tust, sofort auf und komm stattdessen zu mir, dann gibt es eine MEGA tolle Belohnung". Entsprechend fröhlich kam sie dann auch angestürmt. Beschwichtigt hat sie in der Regel gar nicht. Ich habe das Abbruchkommando übrigens auch für Fressbares benutzt, das sie hinterher dann doch nehmen durfte. Da kam es auch manchmal vor, dass sie noch mal "gefragt" hat, ob sie es nun wirklich nehmen darf. Da hatte ich aber dann eher den Eindruck, dass ich das Auflösekommando nicht deutlich genug gegeben hatte, denn eingeschüchtert wirkte sie dabei überhaupt nicht.
Sollte dein Hund jedes Mal, wenn du das Abbruchkommando verwendest, unsicher sein und beschwichtigen, würde ich das Kommando noch mal ganz neu aufbauen, mit einem anderen Wort und so, dass es für den Hund positiv und nicht drohend ist. Hat er nur dieses eine Mal ausnahmsweise beschwichtigt, warst du vielleicht dieses eine Mal ein bisschen zu streng, und das ist nicht weiter schlimm.
Unsere Hündin Lucy lässt sich übrigens auch leicht von strengem Tonfall verunsichern. Das haben wir neulich auch mal in der Hundeschule angesprochen, und unsere Trainerin meinte, es käme darauf an, wie schnell sie sich wieder beruhigt. Wenn sie einen Moment beschwichtigt, dreißig Sekunden später aber schon wieder fröhlich wedelnd angelaufen kommt, ist alles nicht so schlimm. Hält sie nach der Maßregelung jedoch eine Viertelstunde lang Abstand, war es zu heftig, und man sollte beim nächsten Mal dringend weniger "hart" sein.
Liebe Grüße,
Amica