Steigerung der Frustrationstoleranz / Impulskontrolle

Hast du Hugos Schilddrüsenwerte mal kontrollieren lassen? Die Schilddrüse kann sich auch auf das Verhalten auswirken https://www.pfotenlesen.de/de/tippsinfos/schilddrueseundverhalten. Es kann natürlich sein, dass es nicht an der Schilddrüse liegt aber ich würde es zumindest abklären lassen.

Liebe Wautzi, vielen Dank nochmal für Deinen Hinweis. Hab das mal aus deinem Link kopiert. Außer dem aggressiven Verhalten hat Hugo keine dieser Symptome (außer das traurige Gesicht und die Trägheit, was aber rassebedingt ist :D). Von daher kann ich das wohl eher ausschließen...

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Die klassischen Symptome , die jeder Tierarzt erkennen müsste:
-schlechte Fellqualität
( auch : nackte Beine, nackter Bauch, dünne Ohrbehaarung, grosser nackter Nasenspiegel )
- Trägheit
- Fettleibigkeit
- "trauriges Gesicht"

Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere, unter Tierärzten oft weniger bekannte Symptome:
- Hibbeligkeit
- aggressives Verhalten
- Angstverhalten bis hin zur Panik
- nimmt trotz viel fressen nicht zu
- Ohrenentzündung , offene Ohrspitzen
- schlechte Wundheilung
- humpeln
- Herzprobleme
- schlechte Ansprechbarkeit im Training
- friert schnell
- hecheln in Ruhephasen ohne erkennbaren Grund ( Wärme, Stress, Schmerzen etc. )
 
Ich bezweifle sehr, dass dieses Problem gesundheitliche Ursachen hat. Er scheint auf spezifische Auslöser zu reagieren und sein Aggressionsverhalten dann schlicht umzulenken auf was auch immer gerade greifbar ist. Was genau das mit einer nicht erlernten Beißhemmung zu tun hat, erschließt sich mir zwar nicht (ein Hund kann ja eine gute Beißhemmung haben und dennoch bei entsprechendem Erregungslevel mal herzhaft zulangen), aber gut.

Ich kann dir nur raten weiterhin intensiv mit einem guten Trainer zu arbeiten. Dieser sollte in der Lage sein, dir spezifisch zu zeigen, wie du mit schwierigen Situationen umgehen kannst und wie du langfristig direkt am Problem arbeiten sollst. Allgemein Frustrationsübungen zu starten ist zwar nett und kann evtl. ein wenig unterstützen, wird euer Problem aber wohl kaum lösen. Dazu muss man schon das Problem angehen ;)
 
Ich muss dir/euch meinen vollsten Respekt aussprechen! Ich weiß aus der Vergangenheit, wie belastend das ist.
Ich selbst würde mir nicht als Ziel setzten, dass er ein ganz normaler Hund wird - sondern das er in den Situationen gehandelt werden kann. Alles weitere ist dann der "Jackpot".

Aus der Ferne Tipps zu geben ist allerdings in deinem Fall sehr schwer. Es reichen ja Nuancen im Verhalten, um etwas zu tun oder nicht zu tun. Da ist es wirklich von der Situation abhängig und benötigt auch ein sehr gut geschultes Auge. Mit einem guten Trainer gehst du aber den vollkommen richtigen Weg. Mit der Leine dreschen bringt dir vielleicht im Moment mal was, aber niemals auf die Dauer.

Selbstvertrauen, Durchsetzungsvermögen und Ruhe, das brauchst du jetzt.
Wenn es auch am Anfang oft fehlt und man zweifelt, mit jedem kleinen Schritt in die richtige Richtung kommt es wieder. Wenn du dir unsicher bist, dann sag das ruhig deiner Trainerin. Auch wenn es z.B. an einen Tag mal so ist, weil wieder alles zusammen kam. In dem Kurs in dem ich mal war (so um 2005), wurde einer Frau zu einem Selbstverteigungskurs geraten, damit sie mehr Selbstvertrauen hat - ihr hatte das auch wirklich gut geholfen.

und zu den Selbstzweifeln (die jeder dann sicher hat): Ich kenne Menschen, die hatten Jahrzente die gleiche Rasse und immer Top-Hunde. Trotzdem kam dann irgendwann der eine, der es nicht wurde. Danach wieder nur Top-Hunde.
Natürlich hat man irgendwann Fehler gemacht und was-auch-immer nicht richtig gesehen oder nicht ernst genug genommen. Das ist aber bei jedem so - nur reagieren alle Hunde unterschiedlich. Ich bin mir sicher, bei vielen HH ist dann auch einfach viel Glück dabei. Außerdem kann niemand sagen, ob er/sie es auf deinen Hund bezogen besser gemacht hätten.
Es ist so und ihr stellt euch der Sache - damit zeigt ihr mehr, viel mehr Verantwort als die meinsten HH, die den Hund dann direkt abgeben.

Falls ihr das noch nicht hab, würde ich ein Hundetagebuch führen. Für "normale" Tage reicht von einem Kreuz bis drei Kreuze. Aber gerade die schlechten und gute Situationen würde ich so genau wie möglich notieren. Wenn dein Partner dabei war, dann gerne jeder für sich. Damit kannst du Fortschritte sehen und findest ggf. Auslöser, die dir vorher nicht bewusst waren.

Und, so blöd sich das anhört und wer auch immer mich dafür verteufeln mag: Frag mal deine Trainerin, ob er ggf. mal ein Wochenende dort betreut werden kann bzw. ob wo anders gut betreut werden kann - und nehm dir eine Auszeit! Du hast einen vollen Tag und die Zeit für dich kommt sicherlich zu kurz. Du brauchst aber auch mal eine Auszeit um wieder Kraft zu schöpfen und dich zu erholen!
 
Und, so blöd sich das anhört und wer auch immer mich dafür verteufeln mag: Frag mal deine Trainerin, ob er ggf. mal ein Wochenende dort betreut werden kann bzw. ob wo anders gut betreut werden kann - und nehm dir eine Auszeit! Du hast einen vollen Tag und die Zeit für dich kommt sicherlich zu kurz. Du brauchst aber auch mal eine Auszeit um wieder Kraft zu schöpfen und dich zu erholen!
Das finde ich einen sehr guten Tipp. Es löst zwar nicht euer Problem, aber du kannst mal durchatmen.
 
Ich bezweifle sehr, dass dieses Problem gesundheitliche Ursachen hat. Er scheint auf spezifische Auslöser zu reagieren und sein Aggressionsverhalten dann schlicht umzulenken auf was auch immer gerade greifbar ist. Was genau das mit einer nicht erlernten Beißhemmung zu tun hat, erschließt sich mir zwar nicht (ein Hund kann ja eine gute Beißhemmung haben und dennoch bei entsprechendem Erregungslevel mal herzhaft zulangen), aber gut.

Ich kann dir nur raten weiterhin intensiv mit einem guten Trainer zu arbeiten. Dieser sollte in der Lage sein, dir spezifisch zu zeigen, wie du mit schwierigen Situationen umgehen kannst und wie du langfristig direkt am Problem arbeiten sollst. Allgemein Frustrationsübungen zu starten ist zwar nett und kann evtl. ein wenig unterstützen, wird euer Problem aber wohl kaum lösen. Dazu muss man schon das Problem angehen ;)

Hier gebe ich dir absolut recht - unsere Übungen sind nur unterstützend, das eigentliche Problem muss noch angegangen werden. Wir stehen allerdings ja auch noch ganz am Anfang mit dem Training. Und dies ist nun erstmal ganz banal mit Leinenführigkeit betitelt. Bisher war ich immer zufrieden, wenn meine Hunde locker neben mir her gehen und sich nicht reinhängen. Dies habe ich (meist) mit Richtungswechsel und stehen bleiben hinbekommen. Hierbei wird es komplett anders aufgebaut und das Ziel ist, dass Hugo irgendwann ohne Leine neben mir läuft und seine Umwelt komplett ausblendet und das in jeder Situation. Mal ganz grob umschrieben. Bekomm ich hin - so in ein paar Jahren :) Und parallel gehen wir halt ins spezielle Training, hierbei soll dann das Verhalten frühzeitig erkannt und umgelenkt werden. Eine höhere Frustrationsgrenze ist dabei schon hilfreich. Aber so ganz genau weiß ich das halt alles auch noch nicht.

Und, so blöd sich das anhört und wer auch immer mich dafür verteufeln mag: Frag mal deine Trainerin, ob er ggf. mal ein Wochenende dort betreut werden kann bzw. ob wo anders gut betreut werden kann - und nehm dir eine Auszeit! Du hast einen vollen Tag und die Zeit für dich kommt sicherlich zu kurz. Du brauchst aber auch mal eine Auszeit um wieder Kraft zu schöpfen und dich zu erholen!

Als ich das jetzt gelesen hab, hab ich Pipi in die Augen bekommen. Das zeigt mir grad, wie angegratzt ich bin und wie sehr mich das alles mitnimmt. :(

Meine Trainerin kann ihn momentan leider nicht nehmen, die hat derzeit 4 Problemfälle zu Hause. Ansonsten nimmt sie auch schon mal Fälle ins Bootcamp für ein paar Wochen. Geht aber halt grade nicht.
Heute noch darüber nachgedacht... Mein Bruder heiratet am 16.02., ich bin Trauzeugin. Wir werden dort übernachten. Mein erster Gedanke war, hoffentlich finde ich jemanden, der Hugo nimmt. Hannibal ist pflegeleicht, den kann ich privat unterbringen. Aber wer nimmt denn freiwillig Hugo?
 
Als ich das jetzt gelesen hab, hab ich Pipi in die Augen bekommen. Das zeigt mir grad, wie angegratzt ich bin und wie sehr mich das alles mitnimmt. :(
Das ist vollkommen normal - und hey - wenn Pipi in den Augen ist, dann bedeutet dir dein Terrorist ne Menge und das wird dir die Kraft geben weiter zu machen und es zu schaffen - jetzt hab ich Pipi in den Augen :oops:

Ich weiß, so ein Tag ist schnell rum, aber du kannst ggf. mit nem Tee vor der Runde oder solchen kleinen Ritualen zwischendurch wenigstens mehr Ruhe in dich bringen.
Ich habe hier meine Art der "stillen Treppe" - wenn ich da sitze bin ich für mich und keiner hat mich zu stören.
Oft reichen so 5 Minuten mit einem Tee (meine "Entspannung-Kippe" dabei möchte ich nicht empfehlen :rolleyes:). Aber dann kann man den Ärger, Druck, Stress vom Alltag zumindest gut zurückschrauben. Ist auf euer Problem sicher nur eine Kleinigkeit, aber auch das Kleinvieh...
 
Heute noch darüber nachgedacht... Mein Bruder heiratet am 16.02., ich bin Trauzeugin. Wir werden dort übernachten. Mein erster Gedanke war, hoffentlich finde ich jemanden, der Hugo nimmt. Hannibal ist pflegeleicht, den kann ich privat unterbringen. Aber wer nimmt denn freiwillig Hugo?
Du kannst ja den Termin bei deiner Trainerin jetzt anfragen. Vielleicht hat sie ja dann noch was frei. wenn nicht, kann sie ja ggf. jemanden empfehlen. Wenn nicht, hast du ja noch Zeit, einen passenden Platz zu finden. ;)
 
Danke danke Weltbesde, das tut mir grad echt gut. Deine Idee mit dem Tagebuch ist super, dass werde ich aufgreifen. Und bis zum 16.02. ist noch viel Zeit, bis dahin sind wir sicherlich auch schon ein bisserl weiter mit allem. Ach, und die entspannungszigarette nehm ich auch :)
leider.

Jetzt mal was positives ;)
wir hatten heute einen sehr entspannten Spaziergang. Hugo war relaxt und nicht im absoluten Scan- Modus. Hundegebell war keines und die Hundebegegnungen nur in der Distanz. Auch das Leinentraining war hervorragend.
Auch Hannibal, der das gleiche Training bekommt, macht sich richtig gut. Er hat imner gerne an der Leine gepöbelt, mittlerweile kann ich mit ihm angeleint durch eine Truppe freilaufender Hunde gehen, ohne das er einen Herzinfarkt bekommt. Er orientiert sich ganz an mir :)
lange ging das nur mit Ablenkung und leberwurst, hetzt klappt es plötzlich. Nur anbellen lässt er sich nicht.

Was mir noch eingefallen ist, ist das Hugo nur auf helle schrille Geräusche abgeht, bellen von kleinen Hunden, Gekreische und gequitsche von Kindern. Dumpfes bellen von großen Hunden juckt ihn nicht. Auch haben wir viele Hunde in der Nachbarschaft und hier bellt es rundum schon mal - das interessiert ihn auch nicht

http://up.picr.de/33927236vw.jpg
 
Aber wer nimmt denn freiwillig Hugo?

Leute die berufsmäßig und professionell eine Tierpension führen, nehmen meistens auch schwierige Hunde.;) Nicht alle, aber es gibt welche, die auch die Möglichkeit haben, schwierige Hunde so unterzubringen, das im Ernstfall niemand an sie ran muß, weil die Versorgung von außen gemacht werden kann.
 
Es soll ja auch aufbauen - denn das brauchst du! :)

Du kannst in dem Tagebuch auch deine Stimmung mit rein schreiben, das gibt auch noch mal gute zusätzliche Informationen.

Siehst du, es gibt auch gute Tage - die immer schön aufschreiben, das gibt Mut an den schlechten Tagen.

Na siehste, schrille Geräusche - Trainingsansatz. Wenn er auf tiefes bellen nicht reagiert, könntest du das für dich als Training nutzen. So kannst du dann z.B. üben, mit einem oder beiden konzentriert zu arbeiten, obwohl ein Hund euch anbellt :)
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben