Guter Gehorsam, Impulskontrolle...

Ich hoffe, nun hat hier jeder die Begrifflichkeiten richtig eingeordnet
und wir können zukünftig, zielführend, gemeinsam immer die passenden Ausdrücke gebrauchen. 🥱

Vielleicht kann mir nun auch jemand eine praktische Anleitung geben ,
wie ich bei meiner Hündin verfahre , damit sie freiwillig unterlässt, sich die Bratwurst von der Straße einzuverleiben ? 😳

Was kann ich machen , damit meine Hündin zukünftig am besten auf jegliches Futter verzichtet ,
welches nicht aus ihrem Napf stammt , oder ich ihr direkt aus meiner Hand gebe ? 🤔

Dieses wäre bestimmt für alle Hunde eine sehr wichtige Fähigkeit ,
weil immer damit rechnet werden muss , dass Giftköder ausgelegt wurden . 😱

Wer hat seinem Hund schon beigebracht, sich so gut zu beherrschen , dass er kein fremdes Futter mehr aufnehmen würde ?? ☝️

Aber bitte nicht wieder in den Streit verfallen , welchen Begriff wie dabei verwenden können-müssen . 🙏
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja weißt du, ich habe eigentlich unkomplizierte Hunde und kann dir da nicht gross weiterhelfen. Wenn wir spazieren gehen ,ausserhalb sind sie immer ohne Leine es sei denn es begegnen uns andere Hunde dann bleiben sie fast immer in unserer Nähe.Entfernen sie sich zuweit,sagen wir mal mehr als 50 Meter dann werden sie halt gerufen. Abundzu kommt es ja vor das mal etwas scheinbar fressbares rumliegt an dem sie natürlich auch Interesse zeigen.Dann reicht aber ein Nein und sie lassen davon ab.Wie du schreibst das dein Hund einfach zurück rennt das kommt nicht infrage,dann werden sie halt aufgefordert gefälligst den Vorwärtsgang einzulegen.Wenn ich an deiner Stelle wäre würde ich einfach am Gehorsam arbeiten und dazu gehört auch das sie an der Leine bleibt bis ich ihr einigermaßen vertrauen kann.Das geht doch nicht,einfach so weglaufen.
 
Ja weißt du, ich habe eigentlich unkomplizierte Hunde und kann dir da nicht gross weiterhelfen. Wenn wir spazieren gehen ,ausserhalb sind sie immer ohne Leine es sei denn es begegnen uns andere Hunde dann bleiben sie fast immer in unserer Nähe.Entfernen sie sich zuweit,sagen wir mal mehr als 50 Meter dann werden sie halt gerufen. Abundzu kommt es ja vor das mal etwas scheinbar fressbares rumliegt an dem sie natürlich auch Interesse zeigen.Dann reicht aber ein Nein und sie lassen davon ab.Wie du schreibst das dein Hund einfach zurück rennt das kommt nicht infrage,dann werden sie halt aufgefordert gefälligst den Vorwärtsgang einzulegen.Wenn ich an deiner Stelle wäre würde ich einfach am Gehorsam arbeiten und dazu gehört auch das sie an der Leine bleibt bis ich ihr einigermaßen vertrauen kann.Das geht doch nicht,einfach so weglaufen.
Ich denke mit Hund an der Leine, gibt es keine Möglichkeit für ein zielgerichtetes Training .
Auch bei Übungen mit Futter auf dem Boden , kann ich meine Hündin ohne Probleme, auch frei kontrollieren ,
so dass sie neben mir auch kein Futter auf nimmt , genauso beim fressen aus ihrem Napf, kann ich sie unterbrechen .

Nur wenn ich unaufmerksam, nicht rechtzeitig eingreifen und auf sie sofort reagieren kann , frisst sie unerlaubt schnell alles was sie finden kann .
Sie ist nicht direkt ungehorsam , doch nur so spontan- schnell , dass ich nicht rechtzeitig mit Kommandos eingreifen und sie kontrollieren kann .
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht kann mir nun auch jemand eine praktische Anleitung geben ,
wie ich bei meiner Hündin verfahre , damit sie freiwillig unterlässt, sich die Bratwurst von der Straße einzuverleiben ?
Die Bratwurst ist bei mir gerade ein runtergefallener Döner, der seit 3 Tagen da liegt.
Beim ersten Mal hab ich Glück gehabt und den Döner vor ihm gesehen, mußte ihn aber stark zurückziehen, beim zweiten Mal wußte ich was auf uns zukommt und konnte schon früzeitig auf ihn einwirken, da war´s schon besser und heute hatte er seinen Impuls unter Kontrolle und ist dran vorbei gegangen.
 
@Reykah

Lernprozess.

n.b.: (Spaß) Wenn es immer noch derselbe Döner war, würde ich ihn aufheben und in den nächsten Abfallkorb befördern. Aber dann hättest Du beim zweiten und dritten Mal womöglich die Gelegenheit verpasst, ihm etwas beizubringen. 😉

Bei Aramis habe ich manchmal "die Aufgabe" ihn von Pferdehaufen "abzulenken". 😅
 
Ich finde das ist ein guter Artikel dazu, der zeigt, dass Impulskontrolle schon teilweise charakterlich bedingt ist, aber auch geübt werden kann und es da vor allem auch auf Erfolgserlebnisse und die Zuverlässigkeit des „Lehrers“ ankommt. Es geht (oh man, wie fast immer bei mir…) um Kinder, aber lustigerweise oft um Experimente mit „Belohnungen“, was man super auf das Hundekind ummünzen kann.

Das widerspricht sich doch:
Es ist die Fähigkeit, eigene Impulse ohne Einwirkung von Außen zu kontrollieren, Selbstbeherrschung

Die Selbstbeherrschung bzw. Selbstkontrolle ist eine Wesensentwicklung genauso wie z. B. Mitgefühl, Selbstvertrauen, Einfühlungsvermögen, Geduld, Ausgeglichenheit....
Wie du auch schreibst, ist es eine Fähigkeit, die aus sich selbst entsteht.

Zum Beispiel kann man Mitgefühl nicht antrainieren, weder mit Erklärungen noch mit Belohnung.
Das lernt ein Kind, wenn es selbst von anderen Menschen Mitgefühl erfährt oder wenn es Mitgefühl bei anderen beobachtet.

Eine Impulskontrolle muss das Kind auch selbst entwickeln.
Die Eltern können das impulsive Verhalten des Kindes kontrollieren, wenn es sich gefährdet und ihm Verhaltensweisen beibringen, z. B. im Straßenverkehr. Trotzdem dauert es seine Zeit, bis das Kind sein Verhalten selbst unter Kontrolle hat.

Mich stört an der modernen Erziehung, dass man glaubt, man müsse Welpen oder Kindern mittels Belohnungen, Sanktionen oder Übungen in eine bestimmte Richtung bringen.
Man vertraut nicht darauf, dass Kinder und Welpen soziale Wesen sind, die von allein motiviert sind, ein soziales Miteinander zu lernen.

Impulsives Handeln ist auch nicht nur negativ. Viele Menschen wurden aus einer Gefahr gerettet, weil jemand impulsiv zu Hilfe geeilt ist.

Kinder leben impulsiv ihre Bedürfnisse und Gefühle aus.
Das gehört auch zum Prozess der Selbstwahrnehmung und zur gesunden Entwicklung.
Die Eltern können negative Gefühle nicht wegtrainieren. Sie müssen vom Kind gelebt werden, dann lernt es, damit umzugehen.

Die Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung lernen Welpen und kleine Kinder am besten beim freien Spielen, weil die Motivation dazu in ihnen selbst entsteht (intrinsisch), um z. B. ein Ziel zu erreichen.
Das kann man durch Trainung von außen niemals so effektiv erreichen.

Was ist freies Spiel und warum ist es wichtig für die Entwicklung von Kindern?

Beim freien Spiel lernen Kinder Probleme zu lösen, ihre Gefühle zu kontrollieren und mit anderen Kindern zu interagieren. Außerdem entwickeln sie grob- und feinmotorische Fähigkeiten, wenn sie sich bewegen und mit Gegenständen hantieren.


Das freie Spielen, besonders mit Spielkameraden und in der Natur, kommt bei Welpen und Kindern meistens viel zu kurz.
Dabei macht das einen großen Teil der Erziehung aus, sie erziehen sich selbst.

Dann müssen Welpen und Kinder noch mit der Umwelt vertraut gemacht werden und ein paar Familienregeln lernen.
Viel mehr braucht es erstmal nicht.
 
Die Selbstbeherrschung bzw. Selbstkontrolle ist eine Wesensentwicklung genauso wie z. B. Mitgefühl, Selbstvertrauen, Einfühlungsvermögen, Geduld, Ausgeglichenheit....

Richtig. Und auf all diese Wesensentwicklungen kann positiv wie negativ Einfluss genommen werden. Nicht zwingend mit Belohnung oder Sanktionen, sondern durch die Qualität der Bindung, die Vorbildfunktion, aber durchaus auch Übungen dazu. Es gibt z. B. etliche sicher gebundene Hunde und Kinder, die trotzdem aufgrund von Genetik und ein paar ungünstigen Zusammenspielen (schwierige soziale Begegnungen, körperliche Einschränkungen, Gesellschaftsbilder…) ein schwaches Selbstvertrauen mitbringen. Und dann gibt es haufenweise aufbauende Übungen, die guten Erfolg zeigen.

Zum Beispiel kann man Mitgefühl nicht antrainieren, weder mit Erklärungen noch mit Belohnung.
Das lernt ein Kind, wenn es selbst von anderen Menschen Mitgefühl erfährt oder wenn es Mitgefühl bei anderen beobachtet.

Das stimmt so nicht. Man kann zwar Empathie nicht durch Belohnungen und Sanktionen herbei-erziehen (wobei es hier übrigens aktuell Studien mit Menschen mit narzisstischen Störungen gibt, aber das nur am Rande). Und ja, der wichtigste Aspekt ist, selbst empathisch zu sein. Und trotzdem gibt es auch „Übungen“ dazu: Gezeigte Gefühle vom Kind oder anderen verbalisieren und beschreiben, Spiele und Suchbilder in denen Menschen Gefühle demonstrieren, empathisches begleiten von streitenden Kindern, bestimmte Puppen- und andere Rollenspiele etc. Man kann durchaus mit Kindern, die nicht in einem angemessenen Alter mit empathischem Verhalten beginnen, auch „üben“.

Mich stört an der modernen Erziehung, dass man glaubt, man müsse Welpen oder Kindern mittels Belohnungen, Sanktionen oder Übungen in eine bestimmte Richtung bringen.

Mich auch und das versuche ich gar nicht, insbesondere Belohnungen und Sanktionen, an Übungen ist ja erstmal nichts schlechtes (die Belohnungen waren ja nur auf die Studien bezogen). Trotzdem kann man bestimmte Wesensentwicklungen positiv beeinflussen und mehr tun als nur „abwarten und selbst vertrauen und empathisch sein“, wie du es sinngemäß manchmal ausdrückst. Wesenentwicklung ist ein komplexes Zusammenspiel aus Unwelteinflüssen, Genetik, Bindungsqualitäten usw., und „nur“ weil die Hauptbezugsperson entspannt und vertrauensvoll ist (auch wenn das unbestritten sehr wichtig ist), muss nicht jeder Hund eine tolle Impulskontrolle und jedes Kind ein tolles Empathievermögen entwickeln. Und dann kann und darf man durchaus reflektiert überlegen was man noch tun und üben und verbessern kann. Was mit Kindern automatisch passiert, darf auch mit Hunden stattfinden.
Wenn ich gerade Geschirr spüle und ein Neugeborenes weint weil es Hunger hat, lasse ich alles fallen und versorge es. Wenn ein Dreijähriges aus dem selben Grund ruft, erkläre ich ihm ruhig, dass ich ihn sehe und verstehe, er aber 5 Minuten warten muss. Das ist eine automatische altersangepasste „Übung“ für Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Bei Hunden passiert das bei einigen Menschen eben nicht automatisch, es wird kein Unterschied gemacht, ob der Welpe mit 8 Wochen etwas zeigt/nicht zeigt oder der Junghund mit 7 Monaten…
 
Wenn ich gerade Geschirr spüle und ein Neugeborenes weint weil es Hunger hat, lasse ich alles fallen und versorge es. Wenn ein Dreijähriges aus dem selben Grund ruft, erkläre ich ihm ruhig, dass ich ihn sehe und verstehe, er aber 5 Minuten warten muss. Das ist eine automatische altersangepasste „Übung“ für Impulskontrolle und Frustrationstoleranz.

Das ist für mich soziales Lernen, der tägliche Umgang. Ein Dreijähriges Kind ist durchaus in der Lage, einen echten Grund für das kurze Warten zu verstehen. Das muss man gar nicht üben, daran ist es dem Alter entsprechend schon gewöhnt worden.

Eine Übung ist das, was du mit dem Artikel verlinkt hast. Dort werden Übungen beschrieben, wo man das Kind aus Übungszwecken warten lässt.
Geduldsübungen, eine Stopp-Hand, Belohnungen usw.
Das finde ich überflüssig und unwürdig für Kinder. Die Mutter spielt etwas vor, sie gibt sich als Pädagogin.
Damit steigt sie aus dem sozialen Verbund aus und stellt sich über das Kind.
 
Die Bratwurst ist bei mir gerade ein runtergefallener Döner, der seit 3 Tagen da liegt.
Beim ersten Mal hab ich Glück gehabt und den Döner vor ihm gesehen, mußte ihn aber stark zurückziehen, beim zweiten Mal wußte ich was auf uns zukommt und konnte schon früzeitig auf ihn einwirken, da war´s schon besser und heute hatte er seinen Impuls unter Kontrolle und ist dran vorbei gegangen.

Solche Situationen hatte ich auch schon. Meine Hunde beziehen das Verbot aber leider nur auf genau dieses eine Objekt.
Das seit Tagen rumliegende Brötchen wird dann ignoriert, der 50m weiter plötzlich da liegende Keks aber nicht. 🙁

Ich habe im Prinzip das gleiche Problem wie Hermann. Wenn ich das Objekt der Begierde vor den Hunden sehe, kann ich verbieten das aufzunehmen. Wenn aber nicht...
Bei größeren Sachen funktioniert dann noch das "Aus" und sie gebens wieder her. Aber was sich gleich hinter schlucken läßt...
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben