Braucht der Hund nicht auch negative Hundekontakte?

Braucht der Hund auch negative Hundekontakte

  • Ja, weil es Teil der natürlichen Kommunikation ist

    Stimmen: 12 57,1%
  • Ja, aber nur im Rudel

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, aber nur bei ihm bekannten Hunden

    Stimmen: 5 23,8%
  • So selten wie möglich

    Stimmen: 3 14,3%
  • Nein, auf gar keinen Fall

    Stimmen: 1 4,8%

  • Umfrageteilnehmer
    21
Erster Hund
Luke/BdP-Sennen-Mix
Zweiter Hund
† 21.01.2021
Dritter Hund
Jack/Riesenschnauzer
Vierter Hund
† 01.07.2015
Hi,

ist eine Frage die mich sehr interessiert. Schlussendlich entschlossen zu dem Thread hab ich mich aufgrund dieser Aussage aber es gab diesbezüglich mehrere Aussagen auch von anderen Usern in diversen Threads.

Abgesehen davon, im Regelfall kümmern sich meine Hunde um gar nichts. Das ist nicht ihr Job. Ich sorge dafür, dass sie nicht angemacht werden und sie haben sich neutral zu verhalten.


Wir gehen jetzt mal theoretisch von einem gesunden Hund aus der von Beginn an sehr gut sozialisiert wurde und an keiner angeborenen geistigen Behinderung leidet.

Meine Meinung ist da ziemlich eindeutig. Lukes erster "negativer" Kontakt mit einem anderen Hund bzw. bei uns war es ein "Rudel" von 8 Hunden, war bereits innerhalb der ersten 2 Wochen als er bei uns war.
Dieses 8er "Rudel" trafen wir ab da mehrmals wöchentlich und gerade in der ersten Zeit wurde Luke regelmäßig deutlich in die Schranken verwiesen.

Dieses Kontakte hab ich genauso bewusst ausgesucht wie alle anderen. Heißt ich wusste das Tobi ein A**** Hund ist und immer wieder auf Luke "rumgehacken" wird. Selbst heute noch, Tobi ist inzwischen 10 und Luke 7, läuft jedes aufeinander treffen nach dem typischen Tobimuster ab (unterschied ist nur das Luke das heute kaum noch interessiert).

Für mich gehört das erlernen von korrektem Verhalten einem Hund gegenüber der sozial nicht ganz so gefestigt ist bzw. eben so seine Macken hat genauso dazu wie das erlernen von korrektem Verhalten gegenüber größeren, kleineren, jüngeren, älteren usw. Hunden.

Ich geh sogar nen Schritt weiter und bin der Meinung das ein Hund das sogar braucht.

Im normalen Rudelleben, egal ob jetzt Familienverband oder bei Hunden wahrscheinlicher eben überfamiliär gibt es solche Situationen ebenfalls. Ich als Einzelhundehalter kann Luke solch eine Struktur aber zuhause nicht bieten. Such ich also draussen nur die Hunde aus von denen ich weiß das er mit denen nie in Konflikt gerät fehlt dem Hund doch die Hälfe des natürlichen sozialen Austausches.

Man verhindert doch auch bei Kindern nicht, zumindest nicht die vernünftigen Eltern, das sich die Kids untereinander mal in die Wolle kriegen eben damit die für später lernen wie sie mit Konflikten umzugehen haben.

Seh ich das falsch? Was meint ihr?

Wie gesagt betrifft, bitte auch bei der Umfrage beachten, nur von Welpenbeinen an gut sozialisierte, gesunde Hunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich finde schon, dass Negativ-Kontakte für ein gutes Sozialverhalten wichtig sind.
Ich finde aber nicht, dass dafür Kiara herhalten muss :zwinkern2:
Mein Problem mit diesen Kontakten ist, dass viele Junghundehalter einfach glauben, dass ich einen gefährlichen Hunde habe und über reagiere. Nur die, die schon vorher Hunde hatten finden, dass Kiara gut kommuniziert und bei einer gewissen Grenze dann deutlicher wird.
Kiara hat mal einen Junghund (11 Monate) in die Schranken gewiesen. Ich hatte den Hund nicht gesehen, beide waren ohne Leine. Der Besitzer hat sich gefreut, endlich einen Hund getroffen zu haben, der ihn sagt "Bis hierhin und nicht weiter".
Wenn ich Menschen bitte, ihren Hund anzuleinen höre ich andauernd, dass ihr Hund auch negativ Kontakte haben muss. Aber doch nicht mit meinen Hund! Ich versuche, Kiara beizubringen, dass Hunde sie in Ruhe lassen, dann ist sie angeleint und ein Junghund hüpft an ihr herum. :denken3:
Kiara war nie der Hund, der Artgenossen gebraucht hat. Als Welpe wurde sie gemobbt und auch später war sie immer sehr unsicher mit den Umgang anderer Hunde. Aber sie war freundlich und versuchte Anspannung durch Rennspiele abzubauen. Dies klappte sehr gut.
Tja, dann fuhr ich mit ihr Fahrrad und er Border Collie Mix kam aus den Maisfeld raus. Kiaras Leine ließ ich los, Kiara versuchte vor dem Hund zu fliehen. Seitdem hat sie eine Delle im Ohr.
Später kam der Border-Mix mit einen Kind mir entgegen und das Tier riss sich los und verbiss sich. Das war der Beginn für die anfängliche Artgenossenproblematik.
 
Der Vergleich zu Kinder hinkt. Aus Kindern sollen mal Erwachsene werden. Menschen, die sich vermutlich sehr selbstständig und auch ohne meine dauerhafte Anwesenheit in der Gesellschaft zurecht finden müssen.

Mein Hund und ich haben da doch eine ganz andere Zielsetzung. Wir sind ein Team. Immer. Wir sind nur zusammen unterwegs.


Mit fremden Hunden müssen und sollen meine Hunde möglichst keine negativen Erfahrungen sammeln. Keiner meiner Hunde brauch sich von irgendeinem anderen Hund vermöbeln oder provozieren lassen und erstrecht möchte ich nicht, dass mein Hund sich gezwungen sieht schlimmere "Abwehrmethoden" als Knurren oder Meiden wählen zu müssen.
Dieses "das klären die unter sich" ist für mich einfach extremst unsinnig, wenn man davon ausgeht, dass dieser Kontakt der erste und einzige zwischen diesen beiden Hunden sein wird.

Anders sehe ich es bei Hunden, die regelmäßig miteinander zu tun haben (müssen). Bei meinen eigenen Hunden untereinander zum Beispiel. Klar dürfen die sich selbstständig die Meinung geigen. Aber auch das findet anfänglich unter Beobachtung statt und auch da schreite ich ein, wenn ich das Gefühl habe, dass es zu "nichts" führt.



Vom Gruppending her ist es ja gleich nochmal ne andere Sache. Muss man einen Hund wirklich in den Konflikt mit 2,3,4,5 sich bekannte/zusammenlebenden Hunden schicken, damit der lernt, wie man sich benimmt? Dann vielleicht noch unabgesprochen? Ich denke nicht.
 
Ich spreche mal von meinem "normalen" Welpen und lasse Tyson und Krümel mal komplett raus.

Ich finde "negative" Kontakte auch wichtig. Die ersten Kontakte dieser Art gabs schon beim Züchter, nämlich wenn Mama/Papa/Tante/Onkel keinen Bock mehr auf überdrehte, beissende Welpen hatten. Auch später, in Welpenspielrunden, gabs öfters mal eine deutliche hündische Ermahnung.
Im erwachsenen Alter, klar, da gibs immer mal eine drüber, wenn zu wild gespielt wurde, wenn sich eine Ressource fand (gammeliger Apfel auf Obstwiese :denken3:). Auch von fremden Hunden wurden sie angekeift. Aber das ist halt etwas, dass müssen sie ignorieren können. Kontakt zu fremden Hunden lasse ich nicht zu.
Einer meiner Rüden wurde mal von einer gestandenen Hundedame getackert, weil zu wilde beim Deckakt. Das tat ihm definitiv gut, danach war er absolut "gentleman".

Meine Hunde konnten auf fremde Hunde immer gut verzichten, soziale Kontakte gabs mit Bekannten oder untereinander bei Mehrhundehaltung. Allerdings ist das, klar, auch meine Einstellung. Würden meine Hunde mit komplett fremden Hunden spielen, hätte ich nichts dagegen, wenn sie mal einen auf einen Sack kriegen. Da allerdings öfters Zeter und Mordio geschrien wird, wenn meine Hunde "Grenzen aufzeigen" gibt es das hier nicht.
 
Ich finde, dass kann man pauschal nicht beantworten.
Es kommt immer auf den Mensch/Hunde Team an.

Was bei dem eine vielleicht gut tut, ist beim andere wieder falsch.

Ich finde diese "müssen Hallo sagen, Gruppentreffen" eher unnatürlich.
Das ist mit einem zusammen leben im Rudel kein vergleich.
Was man beim Gassi gehen trifft, so verhalten sie sich in unserem Rudel
nicht.
 
Man verhindert doch auch bei Kindern nicht, zumindest nicht die vernünftigen Eltern, das sich die Kids untereinander mal in die Wolle kriegen eben damit die für später lernen wie sie mit Konflikten umzugehen haben.


Eben, darum sollten Welpen viel Kontakt zu gleichaltrigen Welpen und später zu gleichaltrigen Junghunden haben.
Im ersten Lebensjahr kann der Umgang mit Konflikten noch ohne Gefahr gelernt werden.
 
Kannst du mir deinen zweiten Satz einmal erklären, Bubuka? Den kriege ich gerade nicht einsortiert.



Ansonsten finde ich vor allem auch den Kontakt zu souveränen Althunden (damit meine ich keine Greise, sondern durchaus auch "Spielpartner") für junge Hunde sehr wichtig.
 
Kannst du mir deinen zweiten Satz einmal erklären, Bubuka? Den kriege ich gerade nicht einsortiert.

Junge Hunde beißen in der Regel nicht mit einer Beschädigungsabsicht.
Da geht es eher um pubertäre Schaukämpfe, ein "sich ausprobieren".

Und Welpen können einen anderen Welpen mit den Milchzähnen ohnehin nicht ernsthaft verletzen.
 
Junge Hunde beißen in der Regel nicht mit einer Beschädigungsabsicht.
Da geht es eher um pubertäre Schaukämpfe, ein "sich ausprobieren".

Das kann und darf man nicht verallgemeinern. Gerade bei sehr Ressourcenabhängigen Hunden geht es auch mal in die Beschädigungsabsicht. Kommen dazu noch ungünstige Kräfteverhältnisse (nein, dass ist nicht nur Gewichtsklassenabhängig), dann gibt es schonmal unschöne Ergebnisse. Inklusive psychologischer Beeinträchtigungen....
 



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