Wieviel Alltagstraining braucht ein Hund?

Ich über durchaus auch Sachen, die ich nicht "brauche", aber nur, wenn ich entsprechende Bestandteile auch anderweitig gebrauchen kann . Also eben sowas, wie Stadtbesuche, obwohl meine Hunde nicht mit in die Stadt müssen. Aber da lernen sie einfach so Sachen, wie Menschenmengen, laute, plötzliche Geräusche, viele fremde Hunde etc. Kennen, die ich dann eben auch in Situationen gebrauchen kann, wo ich sie eben brauche, wie bspw auf Rennen.

Oder auch mal Café/Restaurantbesuche, weil dieses "Ruhe halten trotz vieler Außenreize" mMn generell nicht schadet, vor allem bei Hunden mit sehr hohem Energielevel, wie ich sie größtenteils hier habe.

Also das Alltagstraining sollte einfach bei jedem an die eigenen Bedürfnisse angepasst sein. Öffentliche Verkehrsmittel nutze ich nie, daher üben wir das auch nicht. Mit 8-10 Hunden wärs wohl auch eher unpraktisch, mit dem Zug zu fahren 😂
 
Mir ist schon wichtig,dass meine Hunde so Sachen wie Aufzug oder öffentliche Verkehrsmittel kennen.Ich muss allerdings gestehen,dass ich mit Pierrot noch nie in der Stadt oder einem Laden war( Ausnahme Fressnapf).Hat sich noch nie ergeben.Mit Jolly haben wir damals von der Hundeschule aus Stadttraining gemacht,ebenso mit Jimmy und Flecki.(War sogar ihr erster Hundeschultermin. gerade mal drei Tage aus dem Tierheim raus)
Aber ich finde sowas sollte jeder Hund mal kennengerlernt haben.
 
Mir stellt sich immer wieder die Frage, wieviel Alltagstraining ein Hund eigentlich braucht. Ich meine damit so Sachen wie mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, Besuche in der Stadt, große Menschenmengen.
Jeder Hund hat einen anderen Charakter und wird unterschiedlich auf Reize reagieren , genau so wird er ein ganz individuelles Training benötigen um mit den verschiedenen REIZTEN zurecht zu kommen .

Findet ihr das wirklich nötig, den Hund sämtliche Alltagserfahrungen machen zu lassen, um auf alles vorbereitet zu sein oder seid ihr der Meinung, dass braucht es nicht, wenn es im normalen Leben des Menschen eher selten zu solchen Gelegenheiten kommt?
Es ist nur deine Entscheidung wie Du deinen Hund sozialisieren möchtet und was Du für Nötig hältst .
Aber es gibt immer mal irgendwelche unerwarteten Störungen mit denen ein Hund zurechtkommen muss
und dann wäre es schon sinnvoll darauf vorbereitet zu sein .
Hintergrund ist der, dass wir sehr ländlich wohnen und vielleicht einmal im halben Jahr in die Stadt fahren, wenn überhaupt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wir nicht. Große Stadtfeste besuchen wir ebenso nicht, maximal die Feste bei uns auf dem Dorf, da ist die Menschenmenge überschaubar. Macht es dennoch Sinn, mit Ally solche Stuationen zu üben oder verursacht das eher Stress und Frust auf beiden Seiten? Hat das überhaupt einen Effekt, solche Dinge mit ihr zu machen, wenn im Alltag dann die Gelegenheiten fehlen, dies anzuwenden? Maximal für den Urlaub, doch auch da bevorzugen wie Ferienhäuser ab vom Schuss und bewegen uns eher in der Natur als im Stadtgedränge.
Natürlich werden Stressfaktoren nur dann wirklich zur Gewohnheit , wenn sie öfter auftreten und solche Erfahrungen können sich auch wieder verflachen wenn sie nicht regelmäßig eintreten , jeder Hund hat aber andere Fähigkeiten
und reagiert unterschiedlich .

Was habt ihr mit euren Hunden "geübt" oder nicht geübt und warum?
Ich habe verschiedene Szenarien trainiert , aber Bahnfahren ist für meinen Hund nach wie vor sehr unangenehm,
aber ich fahre auch meistens nur mit dem eigenen Fahrzeug und dieses ist für ihn kein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir stellt sich immer wieder die Frage, wieviel Alltagstraining ein Hund eigentlich braucht. Ich meine damit so Sachen wie mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, Besuche in der Stadt, große Menschenmengen. Findet ihr das wirklich nötig, den Hund sämtliche Alltagserfahrungen machen zu lassen, um auf alles vorbereitet zu sein oder seid ihr der Meinung, dass braucht es nicht, wenn es im normalen Leben des Menschen eher selten zu solchen Gelegenheiten kommt?
Von mir gibt es ein deutliches: Nein

Schau heute dass dein Hund ein Grundvertrauen zu dir bekommt, dass eure Bindung zueinander tiefer wird.

Es ist ja nicht so, dass ein erwachsener Hund nicht dazulernen kann.

Ich kenne sehr viele Hundhalter die einen Hund aus zweiter Hand haben, wo man dies und das gar nicht üben konnte, weil man nicht wußte, dass der Hund es noch nie erlebt hat.

Je mehr er im Alltag merkt, dass du für ihn die Dinge in die Hand nimmst, für ihn da bist wenn er unsicher/ängstlich wird/ist, je mehr ihr beide zusammen wächst und ihr euch einschätzen lernt, desto weniger wird er negative Reaktionen auf unbekannte Situationen zeigen.

Ich nenne mal Beispiele:
Ihr zieht um, neue Umgebung/neue Wege/neue Gerüche/ neue Hundekameraden, neuer TA, neue menschliche Kameraden von dir usw. usw.
Ist das Vertrauen in dich vorhanden und die Bindung tief wird er "nur" unsicher aber nicht panisch werden wenn du ihn in Situationen behutsam heranführst.

Wenn du trotzdem z.B. Menschenansammlungen üben möchtest, dann würde ich dir Besuche von Tierheimfeste empfehlen.
Dort sind Hunde willkommen, es sind (fast) nur "Hundler" vor Ort und keiner beschwert sich über die Anwesenheit von Hunden.
Du kannst also innerlich ruhig bleiben und deinen Hund souverän führen
 
Von mir gibt es ein deutliches: Nein

Schau heute dass dein Hund ein Grundvertrauen zu dir bekommt, dass eure Bindung zueinander tiefer wird.
So ist es.

Ich habe mit den Hunden, die ich von Welpe an hatte, nie alle auch nur möglichen Situationen geübt. Schafft man garnicht.

Aber meine Hunde hatte ein Grundvertrauen zu mir, so dass auch völlig unbekannte Situationen problemlos abliefen.
Bspw. mußte ich mit Cora, die war da schon über 5 Jahre, zum ersten Mal in einen voll besetzten Bus einsteigen, weil mein Auto eine Panne hatte. Lief. Sie hat kurz gezögert und dann rein, als wenn wir das täglich machen. Oder Lea und Hero. Wir waren mal anderswo unterwegs, gehen durch einen Tunnel, da fährt oben ein Zug drüber. War übelst laut, ich hab mich erst auch erschrocken und dann sind wir einfach weiter gelaufen.
Oder irgendwelche Freiluftveranstaltungen, in die man unvermutet reinläuft (weil ich meist nie in der Zeitung lese, wo was los ist).

Wenn der Hund Dir vertraut, dass die Situation okay ist, wird er mitkommen.

Klappt sogar bei Rosie, die ja eher ein Schisser ist.
 
Danke Schlawuffel und RosAli, ist macht mir Mut. Ich würde schon sagen, das unsere Bindung gut ist. Natürlich noch nicht felsenfest, so lange gehört sie ja noch nicht zu uns. Aber sie vertraut mir, orientiert sich an mir, kommt zu mir, wenn ihr etwas nicht geheuer ist (wie gestern die Kühe, die ihr etwas zu sehr auf die Pelle gerückt sind). Da kommt sie zu mir und lässt sich von mir beruhigen und gemeinsam gehen wir ein Stück auf das Hindernis zu, in ihrem Tempo. Ich glaube, das ist eine gute Basis die wir haben.
 
Klar, am wichtigsten ist der normale Alltag. Aber den übt man ja eben so nebenbei, den Alltag lebt man ja.
Ich übe auch Sachen von denen ich weiß das wir sie selten bis garnicht brauchen.
Nicht unbedingt damit er diese Situation kann, sondern um mit ihm zu üben das er unerwartete, ungewöhnliche, gruselige, neue usw Situationen mit mir gut meistern und mir vertrauen kann.
Ich möchte das er ein Grundvertrauen hat, dass wenn ich sage wir schaffen das und alles ist okay er sich denkt "Okay, ich hab schon ganz viel gruseliges mit Frauchen gemacht und das ist immer gut gegangen, dann geht das hier jetzt auch gut. Also los geht's".

Seh ich 1:1 ebenfalls so.

Kannst du mir ein paar Beispiele nennen, was ihr so gemacht habt?

Ich wohne ehrlich gesagt für so ne Hundesozialisation ziemlich perfekt. 10min in Wald, 15min zum Fluss, 5-10min in die Innenstadt die aber nicht mega überlaufen ist wenn nicht grad irgend ein Fest statt findet. 5-10min zum Bahnhof.
Wenn ich von uns aus zur Hundewiese gelaufen bin liefen wir fast durch die Innenstadt, am Bahnhof durch die Unterführung, über eine Bundesstraße und am Fluss entlang.
Zu Jack wars durch die Innenstadt, am Bahnhof und Busbahnhof durch und die Bahnlinie entlang. Dann Jack eingesammelt. Unterführung, Bundesstraße, Fluss.
Das alles ist bei uns also ziemlich schnell Alltag gewesen.

Spontan was ich bewusst gemacht habe mit Welpe Luke war Fahrstuhl fahren (wie oft bewegt sich der Hund sonst vertikal?), Zug fahren (Enger Raum, viele fremde Menschen), Kinder (laut, hektisch, "bipolar" zwischen hyperängstlich und übergriffig), Wasser (hatte ich die Tage schon geschrieben), Tierarzt (ja tatsächlich ohne Untersuchung einfach rein, bisschen mit dem Personal gequatscht. Wir durften auch in die Behandlugnsräume und Luke mal auf den Tisch, bekam Leckerlie und wurde geknuddelt).
Ich war mit ihm im Fressnapf und im Garten- bzw. Baumarkt (gerade als Welpe sind das Geschäfte, falls da ein Unfall passiert ist das dort deutlich weniger dramatisch als in allen anderen Geschäften).
Auf dem Weihnachtsmarkt waren wir ziemlich direkt (er kam ja Ende Oktober zu mir) und im Frühjahr dann auf dem Künstler- und dem Kindersachenflohmarkt.
Zusätzlich halt zu dem Welpenkurszeugs. Da waren wir mal im Reitstall und dann bei nem Geflügelhobbyzüchter.
Alles nur so 2-3x vielleicht aber das hat dann schon gereicht.

Es ist ja auch nicht nur der Hund der von gemeinsam bestandenen Erlebnissen profitiert. Du gewinnst ja auch Sicherheit. Ich hatte nie geplant mit Luke mal Seilbahn zu fahren oder auf nem Boot. Ich wusste aber als es soweit war ich muss mir da wegen ihm gar keinen Kopf machen.

Du lernst ihr genauso zu vertrauen wie sie dir.


Genau das ist der Knackpunkt, der mich die ganze Zeit grübeln lässt. Für mich selbst bedeuten solche Situationen immensen Stress. Ist es dann zielführend da ein Training zu beginnen?

Bist du mit Abby alleine?

Es ist ja nicht so, dass ein erwachsener Hund nicht dazulernen kann.

Ich kenne sehr viele Hundhalter die einen Hund aus zweiter Hand haben, wo man dies und das gar nicht üben konnte, weil man nicht wußte, dass der Hund es noch nie erlebt hat.

Das wiederum heißt ja aber nicht das viele von diesen Hunden auch profitiert hätten, hätten sie das schon als Welpe erlernen können. Und nicht wenige haben das vielleicht auch.
Ich denke mal nicht wenige Straßenhunde beispielweise dürften sich mit Innenstädten, Menschenmengen, Lärm, Autos usw. gar nicht so schlecht auskennen.

Wenn du trotzdem z.B. Menschenansammlungen üben möchtest, dann würde ich dir Besuche von Tierheimfeste empfehlen.
Dort sind Hunde willkommen, es sind (fast) nur "Hundler" vor Ort und keiner beschwert sich über die Anwesenheit von Hunden.
Du kannst also innerlich ruhig bleiben und deinen Hund souverän führen

Gerade das fänd ich eher ungut.
Also selbst für Luke waren die Tierheimfeste ne Herausforderung.
Viele fremde Hunde, sehr laut, viel Gekläffe und der Aberglaube das Hundemenschen mit Hunden irgendwie besser könnten also Nicht-Hunde-Menschen bestätigt sich auf solchen Festen absolut nicht.
 
Seh ich 1:1 ebenfalls so.



Ich wohne ehrlich gesagt für so ne Hundesozialisation ziemlich perfekt. 10min in Wald, 15min zum Fluss, 5-10min in die Innenstadt die aber nicht mega überlaufen ist wenn nicht grad irgend ein Fest statt findet. 5-10min zum Bahnhof.
Wenn ich von uns aus zur Hundewiese gelaufen bin liefen wir fast durch die Innenstadt, am Bahnhof durch die Unterführung, über eine Bundesstraße und am Fluss entlang.
Zu Jack wars durch die Innenstadt, am Bahnhof und Busbahnhof durch und die Bahnlinie entlang. Dann Jack eingesammelt. Unterführung, Bundesstraße, Fluss.
Das alles ist bei uns also ziemlich schnell Alltag gewesen.

Spontan was ich bewusst gemacht habe mit Welpe Luke war Fahrstuhl fahren (wie oft bewegt sich der Hund sonst vertikal?), Zug fahren (Enger Raum, viele fremde Menschen), Kinder (laut, hektisch, "bipolar" zwischen hyperängstlich und übergriffig), Wasser (hatte ich die Tage schon geschrieben), Tierarzt (ja tatsächlich ohne Untersuchung einfach rein, bisschen mit dem Personal gequatscht. Wir durften auch in die Behandlugnsräume und Luke mal auf den Tisch, bekam Leckerlie und wurde geknuddelt).
Ich war mit ihm im Fressnapf und im Garten- bzw. Baumarkt (gerade als Welpe sind das Geschäfte, falls da ein Unfall passiert ist das dort deutlich weniger dramatisch als in allen anderen Geschäften).
Auf dem Weihnachtsmarkt waren wir ziemlich direkt (er kam ja Ende Oktober zu mir) und im Frühjahr dann auf dem Künstler- und dem Kindersachenflohmarkt.
Zusätzlich halt zu dem Welpenkurszeugs. Da waren wir mal im Reitstall und dann bei nem Geflügelhobbyzüchter.
Alles nur so 2-3x vielleicht aber das hat dann schon gereicht.

Es ist ja auch nicht nur der Hund der von gemeinsam bestandenen Erlebnissen profitiert. Du gewinnst ja auch Sicherheit. Ich hatte nie geplant mit Luke mal Seilbahn zu fahren oder auf nem Boot. Ich wusste aber als es soweit war ich muss mir da wegen ihm gar keinen Kopf machen.

Du lernst ihr genauso zu vertrauen wie sie dir.




Bist du mit Abby alleine?

In welchem Zusammenhang alleine? Also ich gehe in 99 Prozent der Fälle alleine mit ihr vor die Tür, wenn du das meinst. Außer bei Ausflügen, da sind natürlich mein Mann und die Kids dabei. Aber seit sie bei uns ist gab es erst einen hundegeeigneten Ausflug, auf dem wir sie auch dabei hatten. Wir sind halt sehr selten unterwegs.
 
Ein bisschen was sollte man dem Hund schon zeigen…aber ehrlich alles kann man doch gar nicht. Wenn der Hund Vertrauen in Dich hat…und du in verschiedenen Bereichen auf den Hund eingehst…klappt m.M. nach vieles 😘
 
Ein bisschen was sollte man dem Hund schon zeigen…aber ehrlich alles kann man doch gar nicht. Wenn der Hund Vertrauen in Dich hat…und du in verschiedenen Bereichen auf den Hund eingehst…klappt m.M. nach vieles 😘
Mein Plan ist schon, sie überall mit zu nehmen, wenn es erlaubt ist und passt. Wird nur eben nicht oft der Fall sein, weil wir selten unterwegs sind. Und schon gar nicht in irgendwelchen Städten, weil ich da selbst Zustände bekomme
 



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