Blutiger Kampf bei eigenen Hunden - HILFE!

Meine Freundin hat 2 Rüden.
Bei ihr liegt es auch daran, dass der ältere ein ruhiger, sehr lieber Kerl ist, der jedem Streit aus dem Weg ging.
Als der 2. dazu kam lief erst alles super, bis der dann seine Männlichkeit entdeckte.
Er möchte gern die Alpharolle unter den Hunden übernehmen, aber die Stellung will der Ältere nicht abgeben und sie hat es anfangs wohl etwas schleifen lassen.
Nun hat sie sich aus der "Rudelharmonie"-DVD gewisse Punkte raus gesucht und arbeitet danach, um ihre Stellung deutlicher zu machen. D.h. die Hunde gehen an der Leine nun hinter ihr, sie bleiben auf dem Platz liegen, wenn sie sich anzieht,...Jetzt klappt es langsam besser.
Aber die Beiden haben sich schon öfter richtig verletzt. Im Herbst fahren wir zusammen zu dem Seminar.

Einzeln abrufen kannst du auch zu 2. üben, wenn es schwierig wird. Einer hält die Leinen dann fest und lässt eben die los, an der der betreffende Hund hängt, wenn du rufst.
Ich hab es allein geübt. Beide ins Sitz gebracht und erst nur 2 Schritte weg. Wenn der falsche Hund auch aufstand, bin ich zu ihm und hab ihn wieder ins Sitz gebracht. Beim Abrufen hab ich auch immer dem Hund, der nicht kommen sollte, den ausgestreckten Arm mit der Handfläche zu ihm gezeigt (sozusagen ein Stop Zeichen).
Das hatten sie dann recht schnell raus und ich habe die Distanz erweitert.
Einen guten Tip gibt es aber dabei. Falls du deine Hunde mit "Hier" oder "komm" rufst, mach das nicht beim Einzeln abrufen. Da kommen die Hunde schnell durcheinander, hören statt z.B. "Neo hier" nur "hier", bzw sie folgen dem "hier" und dann laufen meist beide los. Das ist für die Hunde oft verwirrend.
Ich rufe nur den betreffenden Namen und klatsche mir dabei gegen den Oberschenkel. Also ein völlig neues Signal fürs einzeln abrufen.

Deshalb hat es wohl beim "Lea rein" gestern bei dir auch nicht so funktioniert. Ebby hat eben auf das "rein" reagiert. :denken24:
 
Ich senf jetzt auch nochmal los. :D

Wenn die Balser DVD noch eingeschweißt ist - schick sie zurück.
Sie wird Dir bei Deinem Problem nicht nur nicht wirklich helfen, sondern vor allem bist Du auf dem besten Weg Dir Deine (bis jetzt vielleicht noch) schöne Beziehung zu Deinen Hunden damit kaputt zu machen.
Und wer das werfen kleiner Steinchen nach Dackeln als "nicht gewalttätig" einstuft und das auch nicht für unnütze aversive Strafreize hält... ja dann weiß ich auch nicht. Da kann ich auch keine Hilfe mehr leisten (P.S.: Die Halterin der Dackelmeute sowie einige andere auf der DVD und sogar Frau Balser selbst arbeiten nicht mehr nach den Prinzipien die es auf der DVD zu sehen gibt - wenigstens sieht und gesteht man sich so Fehler ein.)

Zum Thema:
Streitereien unter Hunden (vor allem Hündinnen im eigenen Haushalt) zählen mit zu den schwierigsten Problemen die man so als Mehrhundhalter haben kann.
Das was Du derzeit fährst, ist ein gutes Management. Aber mehr auch nicht.
Sollte es tatsächlich ein Problem zwischen den beiden geben (was man von hier durchs Netbook nur schwer sehen kann), wirst Du allein damit das Problem nicht lösen können.
Ich würde davon abraten einen Hund als "ranghöher" hervorzuheben. Oft ist es sogar so, dass keiner der Hunde zu Hause so wirklich "am längeren Hebel" sitzt sondern wirklich nur situativ und ressourcenbezogen stellenweise und auf beiden Seiten wechselnd dominantes Verhalten auftritt.
Bestärkt man da den "falschen" Hund, ist die Ka*** richtig am dampfen!

Ich denke Gründe für diesen Totalausfall waren:
1. die Situation
Es ist nicht ungewöhnlich dass ein Spiel auch mal kippt wenn beide Hunde zu sehr dabei sind. Ist dann noch eine Ressource im Spiel, ist die Gefahr noch größer.
Merke also für die Zukunft: Spiele der Hund beobachten und ggf. abbrechen. Vorerst lieber keine Spielzeuge umherfliegen lassen.

2. die hormonelle Situation
Durch die Scheinträchtigkeit wird Prolaktin ausgeschüttet. Dieses Hormon ist unter anderem verantwortlich für das Brutpflege-, Jungtierverteidigungs- und unter Umständen auch Infatizidverhalten (töten Welpen "anderer Rudel").

3. ein heranwachsender Hund
Ein heranwachsender Hund ist immer nochmal etwas speziell. Man versucht seinen Platz im Leben zu finden, kann ab und an seine Kräfte und Chancen in Auseinandersetzungen noch nicht so recht einschätzen - daraus entstehen durchaus mal mehr, mal weniger heftige Auseinandersetzungen mit anderen Hunden.

Gab es eigentlich auch schon weitere Keilereien in dieser Größenordnung oder war das bisher die Einzige?

Wenn nein, würde ich jetzt nicht komplett in Panik ausbrechen und Gedanken wie die Abgabe eines Hundes auch noch wegschieben. Auf der anderen Seite macht es Sinn wachsam zu sein und mögliche Konfliktsituationen vorerst zu meiden. Dazu zählen aufregende Situationen wie grobes Spiel, Futterausgabe und das Heimkommen. Aber da hast Du ja schon ausreichend Anregungen bekommen. :jawoll:

Ich würde auch noch empfehlen ein Entspannungssignal zu konditionieren und viel spazieren zu gehen um Stress abzubauen (die derzeitige Situation verunsichert und stresst die Hunde nämlich ganz sicher auch - es scheint ja fast nichts mehr wie vorher zu sein).

Und dann hilft erstmal nur abwarten und weiter beobachten.

Ich drücke die Daumen dass diese Situation wirklich nur das Ergebnis vieler ungünstiger Umstände war.

Viele Grüße
Anne :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Balser-DVD meinst Du die Rudelharmonie? Wenn ja, kam die DVD erst gestern, weil ich beim ersten Bestellversuch irgendwie zu blöd war auf "Bestellung abschicken" zu drücken :denken24: Also kein gutes Lehrmaterial für mich, ja? Andere Empfehlungen? Ich bräuchte auch irgendwie was, wo ich mal so richtig im Bild sehe, wann es von Aufregung zu Kampfaufforderung übergeht (z.B. beim Haare aufstellen).

Ich hatte ja immer wieder betont, dass ich vermute, dass Lea ranghöher bin, aber mir da echt nicht sicher sei. Deswegen möcht ich auch beide gleich behandeln und versuch das auch so umzusetzen. Wie gesagt, hatte Ebby gestern mit mir so 5 bis 10 Minuten mehr Zeit verbracht und ich hoffe, das checkt Lea nicht so genau?

Ja, die drei Situationen zusammen ergaben wohl die Gesamtsituation:
1. war es ein Spielzeug, mit dem Lea spielte und was Ebby natürlich dann auch haben wollte.
2. Die Hormone bedingt durch Leas (und Ebbys?) Scheinschwangerschaft - Lea war läufig Mitte/Ende Dezember, Ebby Ende Dezember/Anfang Januar, der Kampf war am 9.2.
3. Ebby mit ihrem zarten Alter von 18 Monaten und dem Austesten von Grenzen

Vielleicht kommt da noch dazu, dass Lea mehr der "Fütter und streichel mich"-Hund mit Handicap ist und Ebby immer Aktion brauch. Ich hab manchmal das Gefühl, Lea ist alles zuviel, sie hätte am liebsten ihre Ruhe und jemand, der sie den ganzen Tag betüdelt. Ebby ist die Unternehmungslustige, die viel spielen, toben und rennen will. Sie frißt zwar auch gut, tut aber nicht so, dass sie immer Hunger hätte (wie Lea) und ewig streicheln langweilt sie auch eher. Vielleicht hatte Lea einfach die Schnauze gestrichen voll von dem Tumult, den Ebby gern verbreitet.

Die zwei spielen lautlos. Lautstarke Keilereien gab es schon 4 Mal, aber jedesmal liessen sie selbst voneinander ab, waren aber auch da fix und fertig danach, es floß aber nie Blut. Mit richtigen Wunden war es jetzt das erste (und hoffentlich letzte!!!) Mal.

Kannst Du "ein Entspannungssignal zu konditionieren" genauer erläutern?

@Tina: Das mit dem Abrufen ist ne prima Idee, das werde ich so versuchen. Das muss doch zu schaffen sein, denen beizubringen, wer welchen Namen hat und gemeint ist :denken3:
 
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Zur konditionierten Entspannung: schau Dir mal diese Präsentation an, da wird das ganz hervorragend erklärt: Konditionierte Entspannung/

Ansonsten kann ich (auch wenn der Titel wieder scheinbar nicht zu der derzeitigen Situation passt) "Der hyperaktive Hund" von Maria Hense empfehlen. Dort wirst Du mit Sicherheit einen Haufen an guten Ideen finden wie Du mit der derzeitigen Situation umgehen kannst und vor allem Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe im Alltag mit den Hunden etablieren kannst (ohne Steinchen zu werfen und unnötig und unbegründet zu strafen).

Medien bei denen Du bildlich sehen kannst wann eben diese Stimmung kippt, fallen mir auf Anhieb jetzt gar nicht ein. Ich gehe aber noch mal in mich und rufe laut, wenn mir doch noch was in den Sinn kommen sollte. :jawoll:

Viele Grüße :)
 
@Misa: Einen Heimkennel hab ich. Soll ich da einen Hund drin einsperren? Welchen und warum/wann?

Ich habe zwei Kennel zuhause und finde es prima, weil sich keiner ausgeschlossen fühlen kann (räumlich zumindest).
Wenn ich mit einem Hund üben will stecke ich den anderen in den Kennel. Der darf dann zusehen, kann aber nicht großartig stören.
Ich denke damit könntest du viele Fragen wie 'wann tu ich den einen Hund in einen anderen Raum' etc. klären.
Das musst du allerdings für dich selbst entscheiden.
 
Wenn die Stimmung eh schon aufgeladen und nicht die positivste ist, habe ich die Erfahrung gemacht dass ein Kennel eher kontraproduktiv sein kann.

Ich separiere meine Hunde bspw. bewusst in unterschiedlichen Zimmern wenn ich einzeln übe. Beide würden es nur schlecht aushalten "nicht mitmachen zu dürfen" und wären nur frustriert.

Um den Stresspegel also so gering wie möglich zu halten, würde eine kurze wirkliche räumliche Trennung unter Umständen doch eine bessere Alternative liefern. Wenn man ein zu schlechtes Gewissen hat, kann man ja noch dem wartenden Hund eine Kaustange zuwerfen. Man trainiert ja auch nicht stundenlang. :)
 
Okay. :)

Bei mir funktioniert es super, deshalb mein Gedankengang.
Aber wenn das Risiko im Nachhinein einen frustrierten Hund zu haben recht groß ist, dann nehme ich meine Empfehlung natürlich zurück.
 
Du solltest nur bedenken: Eine Trennung wird weder für Lea, noch für Ebby förderlich sein!

Was meinst Du damit eigentlich genau? Denn den Hintergedanken habe ich noch immer. Allerdings wenn überhaupt, kommt Lea zu der Vorbesitzerin. Noch ein drittes Herrchen werd ich ihr nicht zumuten. Für den großen Notfall würde sie Lea sogar wieder nehmen.

Mir ist schon ganz mulmig, was die nächste Woche angeht. 10 Tage allein mit den beiden. Da ich ja nebenan am arbeiten bin, könnte ich früh und abend immer einen Hund mitnehmen. Oder die Hunde abwechseln. Einfach, damit ich sie nicht getrennt einsperren muss. Ist das eine gute Idee?
 
Ich meinte damit, dass Lea nicht lernt mit Frust umzugehen und dem Menschen 'guten Gewissens' Entscheidungen treffen zu lassen.
Und Ebby wird nicht lernen können, dass sie sich auch mal zurückzuziehen hat, Frust zu ertragen und dass sie nicht immer die erste Geige spielt.
DU würdest nicht lernen, dass Hunde auch mal schwer sein können, wie du dich am besten in verschiedenen Situationen verhältst und ggf auch, dass mit gutem Training am Ende doch noch alles gut werden kann.
Das meinte ich damit.
 
Ich meinte damit, dass Lea nicht lernt mit Frust umzugehen und dem Menschen 'guten Gewissens' Entscheidungen treffen zu lassen.
Und Ebby wird nicht lernen können, dass sie sich auch mal zurückzuziehen hat, Frust zu ertragen und dass sie nicht immer die erste Geige spielt.
...

Puuuuh, aber ist grade jetzt der richtige Zeitpunkt den Hunden Geduld, das Ertragen von Frust und die eigenständige Findung von guten Entscheidungen zu lehren?

Ich würde mir eine "Baustellen-Prioritäten-Liste" (umgangssprachlich auch "Trainingsplan" :D ) anlegen und mein erster Punkt darauf wäre überhaupt die Möglichkeit einer Trainingssituation zu schaffen. Und das ist nicht möglich solang die Ladies ihre Hormonproduktion nicht wieder auf "normal" eingepegelt haben und zeitweise gegenseitige Mordgedanken hegen.

Alles auf einmal ist meist überhaupt nicht drin. :jawoll:
 



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