Wie man daran arbeitet, kommt drauf an, was man will...
Will man einfach nur gesittet am anderen Hund vorbei gehen, hilft es grundsätzlich mal den Hund auf der abgewandten Seite zu halten und dann gezielt zu üben, dass der Hund einen beim Anblick eines Kontrahenten ansieht. Dazu sollte man zuerst auf eine Distanz arbeiten, die der Hund gut aushalten kann, je nach Geschmack und Hund ein Kommando vorher auftrainieren oder auf Eigeninitiative warten und kurzes Wegsehen bzw. mich ansehen bestätigen. Oft hilft es, wenn man sich dafür mit einem passenden Hund + Halter trifft und es aktiv übt oder zumindest hier eignen sich auch Hundeplätze gut, da die Hunde auf den Parkplätzen draußen üblicherweise angeleint sind, die Menschen wissen, wie man sich verhält und genug Platz ist. Wenn gerade eine passenden Alltagssituation daher kommt, freut man sich natürlich auch und nutzt die gleich. Wenn man während der Trainingsphase in Situationen kommt, die dem Hund ganz klar noch zuviel sind, würde ich entweder ausweichen oder wenn es nicht anders geht, den Hund kurz nehmen und rasch am anderen Hund vorbei gehn, damit man es so schnell wie möglich hinter sich bringt. Hat der Hund mal gelernt, dass er beim Anblick eines Kontrahenten viel gewinnen kann, wenn er den Menschen ansieht, kann man auch die Distanz verringern, wo man eben jenes verlangt. Je routinierter der Hund wird, umso mehr wird er lernen, wie er mit der Situation umgehen kann und umso weniger Grund wird er sehen, sich derart aufzuregen.
Will man üben, dass zwei Hunde sich im direkten Kontakt verstehen, wird man das auch im direkten Kontakt üben müssen. Je nachdem wie wenig man sich leiden kann, empfielt es sich zuerst mal gesichert (je nachdem wie ernst die Hunde es meinen mit Leinen und/oder Maulkorb) gemeinsam spazieren zu gehen und zumindest zu Beginn noch Abstand voneinander zu halten. Wenn sich die beiden dann entspannen, kann man dann auch Kontakt zulassen, wobei hier wichtig wäre, dass auch die Menschen entspannt sind, keine gespannten Leinen vorhanden sind, keine Ressourcen (auch Menschen können Ressourcen sein) zu Konflikten führen, etc. Es hilft hierbei sicher auch jemanden mit Erfahrung dabei zu haben. Ich würde darauf achten, dass keiner den anderen massiv einschränkt und bei zu starker Anspannung wieder Distanz zwischen die Hunde zu bringen. Dies kann man gezielt in kleineren oder größeren Schritten (je nach Hund) angehen - solange keiner der Hunde wirklich starke Tendenzen zur Unverträglichkeit hat, kriegt man so relativ viel hin. Die Frage ist immer, wie nötig das dann im Einzelfall ist