Grundsätzlich sehe ich das auch so (bei Pferden sehr gut zu beobachten), aber stellt sich nicht die Frage, dass, wenn sie dann doch los schießt, sich dieses Verhalten verfestigt? Das wäre ja kontraproduktiv :nachdenklich1:
Darf ich fragen, wie du das fett markierte meinst? Sie ist zum Großteil an der Schleppleine oder an der Flexi, gerade jetzt, da wieder vermehrt Wild unterwegs ist und vor allem auch die großen Rehgruppen, zur Not kann ich sie also so ausbremsen, sollte sie doch hetzen wollen.
Das ist richtig nur sollte es nicht dazu verleiten zu denken Bälle hetzten macht den Hund ruhig!
Das denke ich nicht.
Ball/Futterdummy hetzen lassen gibt es bei uns auch nur nach solchen Sichtungen 2-3 Mal, damit sie ihren ersten Frust ablassen kann. Danach fange ich wieder mit kontrolliertem Spiel an, wie wir es sonst auch machen: absitzen, ich werfe und auf Kommando darf sie den Ball holen - das mache ich davon abhängig, wie aufgeregt und dementsprechend ansprechbar sie ist. Bei einem Reh ist sie viel ruhiger, als wenn jetzt eine Gruppe von ~8 Rehen unseren Weg kreuzt und muss so weniger Dampf ablassen. Wir spielen auch immer erst in die andere Richtung und sobald sie wieder weit genug geistig anwesend ist, nähern wir uns langsam der Stelle und da verlange ich dann Gehorsamsübungen. Ich nutze den Ball eh viel für Impulskontrolleübunge, also werfe ihn z.B. ohne Ankündigung über Keks weg, die vor mir läuft und sobald sie aus Reflex hinterher will, muss sie sitzen, etc..
Wenn der Ball mit dem Erregungslevel Wildtiere und Jagd verknüpft wird ist der Ball auch schnell verbrannt! Und "stumpfes" Ballhetzen baut leider keinen Stress ab denn der Hormonrausch der entsteht ist nicht ohne.
Habe ich eigentlich auch mit dem Text oben beantwortet.
Hi,
ohne mich im geringsten damit auszukennen, will ich mal mitsenften. Wenn Rika Krähen oder Enten aufscheucht oder einem Hasen hinterhersetzt (zum Glück erst einmal vorgekommen), hab ich oft den Eindruck, sie ist richtig glücklich, wenn das Viehzeug außer Reichweite ist und sie in einem Bogen strahlend zu mir zurück kommt. Das gilt aber eben vor allem dann, wenn sie selbst entschieden hat, dass sich die Verfolgung nicht mehr lohnt.
Kreuzt ber eine Katze oder ein Marder unseren Weg, sind die Viecher ja schnell außer Sicht, meist ohne offenes Gelände und sie ist dann an der Leine. Da kann sie sich unglaublich aufregen. Da krieg ich sie auch nicht raus, sie dreht dann RICHTIG am Rad... Ich weiß nicht, ob sie Katzen an sich vielleicht viel erbitterterer verfolgen würde. Aber vielleicht stört sie auch einfach die Situation. Katze taucht auf und verschwindet über die Mauer oder durch den Zaun. Unverschämt.
Hm... weiß ehrlich gesagt nicht, wie man da richtig reagiert um sie aus ihrer Entrüstung zu holen, bzw. wie man das üben soll, dass sie sich erst gar nicht aufregt, wenn sie ne Katze sieht...
Im Wald ist sie generell erst mal aufgeregt, aber bisher hat sie noch nie ne einzelne Spur intensiv verfolgt. Was sie tun würde, wenn ein Reh aufspringt, weiß ich nicht...
Klar ist es vielleicht gut, mit einem guten Trainer an die Sache ran zu gehen. aber kann man dazu wirklich nicht allgemein was sagen, wie man damit am besten umgeht? Wenigstens Erfolgsberichte mit einem Eindruck von Vorher-Nachher?
LG,
Stadtmensch
Bei Katzen hatten wir auch eine Weile Probleme und wir haben hier sehr viele Freigänger, daher konnten wir da auch gut üben. Hier funktioniert bei Keks körperliches Blocken und Abdrängen sehr gut, das mache ich solange, bis sie mich anschaut, dann Click und Belohnung. Ging natürlich auch nicht von heute auf morgen, aber mittlerweile reicht es, wenn ich mich zu ihr drehe und sie sucht selbständig den Augenkontakt und ich kann diesen jetzt auch gezielt einfordern. Aber die Katzen hier rennen auch nicht weg und lösen den Hetztrieb damit aus, die haben alle die Ruhe weg und schlendern noch 2 Meter vor dir über den Weg.
Womit mir noch etwas zu meinem Thema einfällt, Keks ist ja dann in so einem Erregungslevel (bei mehreren Rehen), dass sie nicht mal Leckerli, Käse oder Wurst nimmt, die könnte ich ihr regelrecht ins Maul schieben und sie würde das nicht wahrnehmen. Das körperliche Blocken und Abdrängen habe ich in so einer Situation erst zwei- oder dreimal angewendet, als Keks auf meiner Höhe war. Sonst ist sie meist ein paar Meter vor mir und muss dann Absitzen, denn direktes Herkommen funktioniert (noch) nicht, das verlange ich dann, sobald das Wild weg ist. Irgendwie habe ich da noch die Befürchtung, dass sie losschießt, sobald ich auch loslaufe um vor sie zum Abblocken zu kommen. Wäre aber noch eine Möglichkeit, die ich bzgl. der schnelleren Ansprechbarkeit ausprobieren könnte.