08/15 Familienhund was ist das? Gibt es das überhaupt?

Ich finde es ein bisschen schade, dass man den Begriff reiner Familienhund oft abschätzig meint. Als müssten die nichts leisten.
Aber was ist ein Familienhund. Schwer zu sagen weil viele Familien verschiedene Anforderungen haben. Aber was sicher kein Familienhund ist: ein Hund der nur nebenher läuft, nur im Garten ist und vll eine Stunde Gassi geht. Das ist ne arme Sau und in solche Familien gehört zu 90 Prozent der Fälle gar kein Hund.

Ich finde es auch schwer zu sagen, man soll sich einen Mix holen. Das wären dann meistens gute Familienhunde. Nö. Bei einem Mix kann man genau so Potential verschenken wie bei einem Rassehund. Der muss sich eventuell auch mit weniger zufrieden geben als er leisten könnte.

Ich finde schon, dass ursprüngliche Arbeitshunde sehr gute Familienhunde werden. Wohlgemerkt für sportliche Familien, die wirklich Interesse an der Rasse haben. Da ist Familienhund sein auch eine Aufgabe und mit einigem verbunden (mitgenommen werden zu verschiedenen Anlässen, oder zum essen, mit Wandern, Fahrradtour, Urlaub, in den Zoo. Ohne Training geht das alles auch schon gar nicht).
 
Bevor wir uns hier verlaufen...

Dieser Thread entstand, weil ich den Wortlaut 08/15 Famillienhund benutzt habe. Ich empfinde das nicht abwertend, aber für mich ist ein 08/15 Familienhund kein Hund, der nebenbei noch diesen und jenen Hundesport macht sondern eben genau das, was viele Familien haben. Einen Hund, der dabei ist, mit dem Spazieren gegangen wird, der ab und an mal ein Bällchen holen oder bei einer Radtour dabei sein darf. Nicht mehr und nicht weniger. Ich meine weder die arme Sau, die nur im Hof vor sich hinvegetiert, noch den Hochleistungssportler, der genau wie meine Hunde auch in der Familie leben. Auch meine Hunde sind Familienhunde - aber sie machen dann doch ein bisschen mehr als der 08/15 Familienhund.

Ich meine das, was abseits der Hundesportszene der klassische Haushund ist. Ein Hund mit dem man spazieren geht, den man lieb hat und der dabei sein darf. Aber dann endet es eben. Das ist nicht per se was Schlechtes. Aber ich finde es schade, wenn Hunde mit viel Potential dieses Leben führen müssen. Nicht "ich finde es schrecklich und man sollte sich schämen" sondern "ich finde es schade" ...

Ich habe auch nicht gesagt, dass jeder Mix der perfekte Familienhund wäre, sondern dass man im Tierschutz wirklich viele Hunde findet, für die das genau passt. Die auch erziehungstechnisch nicht dramatisch schwierig sind. Die gibt es ausreichend, auch wenn ich verstehe, wenn man sich in einem Haushalt mit viel Trubel und mehreren Kindern evtl. eher für einen Welpen vom Züchter entscheidet.
 
Das mit z.B. eine Std. Gassi das sind Vorurteile aber nicht Tatsachen.:denken24:

Vorurteile kommen nicht von irgendwo her...
Hier ist man erstaun ( als hätte man erzählt, dass wir ein Ufo gesehen haben ), wenn wir
erzählen wir sind zum Hundeplatz gelaufen. Strecke ca. 45-1 Stunde, je nach dem,
wie wir gehen.


Denke Familienhund sind alle bzw. die meisten.
Unter 0815 Familiehund stelle ich mir ein Hund vor, der nicht ganz so viel Anspruch hat.
Je nach Familie kann der aber etwas anderes aussehen.
Dann kommt noch hinzu welcher Charakter passt. Und zum Schluss noch die Optik.

Ich finde schade, dass mittlerweile alles zum Familiehund wird, auch immer mehr zum
0815.
Das was Ursprünglich den Hund ausmacht, wird dann rausgezüchtet.
 
Ach, und nur weil ein Hund sich nicht bemerkbar macht, heißt es nicht,
dass er glücklich ist.

Baasies zb. hat 6 Wochen nix gemacht, außer pinkeln im Garten. Er hat sich nicht
anders verhalten wie sonst. Trotzdem war er nicht glücklich.
 
Maja wäre so ein 08/15 Familienhund, denke ich :nachdenklich1: Mit ihr geht man spazieren, in der Regel 3x am Tag, sie geht im Sommer mit in den Wald zum Holz machen, geht mit auf den Fußballplatz zum zuschauen, wird geknuddelt von allem und jedem, spielt auch mal mit einem Bällchen im Garten oder liegt so im Garten während Frauchen und Herrchen am Haus arbeiten, geht ab und an mit uns auf Wandertour, trickst ab und zu mal und macht mal Futtersuchspiele, aber alles nicht so viel. Unglücklich ist Maja nicht. Aber Potenzial für mehr wäre definitiv da, z.B. Agility oder ähnliches, da wäre sie sicher super.

Ein weiterer 08/15 Familienhund wäre dann noch Bruno, der Hund von weiteren Verwandten. Er geht auch so ca. 3x am Tag spazieren, entweder mit einem Elternteil oder einem von den 4 Jungs. Er geht mal mit auf den Reiterhof wo andere Hunde sind die er kennt. Mit dem Futterbeutel wird ab und an mal was gemacht, aber höchst selten. Und so alle paar Wochen trailt er mal mit uns. Bruno ist wohl zufrieden, macht jetzt keinen unglücklichen Eindruck.

Diegos Bruder Bobby ist auch 08/15 Familienhund. Mit ihm wird nur spazieren gegangen, er spielt mal mit anderen Hunden, spielt mit Bällen, ist im Garten am Toben.

Alle Drei sind wohl so zufrieden, dennoch hätten sicher auch alle Spaß an noch anderen Dingen.
 
Ich habe hier derzeit auch den direkten Vergleich Baylie / Nala.

Baylie ist der typische 0815 - Hund. Er ist eigentlich damit zufrieden seine Gassirunden zu drehen und herumzuschnuppern und ansonsten auf dem Sofa rumzuhängen und sich kraulen zu lassen.
Gerne macht er aber auch mal ein bisschen was, wie zb. Schnüffelspiele oder Tricks lernen.
Bräuchte er beides aber nicht unbedingt.

Nala ist das Gegenteil. Sie braucht Action, lernt total schnell ( wenn sie sich denn mal vor lauter Gehibbel gut konzentrieren kann - Platz zum Beispiel hat sie ratz fatz gelernt ) und schreit förmlich nach Auslastung.
Einerseits wäre für sie etwas in Richtung Dogscooter, Longieren oder ähnliches was für sie. Etwas wo sie sich viel bewegen und Energie rauslassen kann eben. ( Wir versuchen uns jetzt an den Discs, wobei sie toll mitmacht. Hab schon zwei Hundediscs bestellt, bis die da sind üben wir mit einer normalen Frisbee. )
Andererseits kann ich sie mir ganz hervorragend in einer Familie mit Kindern vorstellen die den ganzen Tag mit ihr spielen und im Garten herumalbern und Abends dann auf dem Sofa kuscheln wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir bekommen jetzt demnächst wieder unsere Urlaubshündin.
Die ist so ein Familienhund, die ziemlich zu kurz kommt. Dreimal kurze Runde, sonst bissl Garten und gut.
Die Kinder spielen zwar mit ihr, aber naja, wie lange halten Kinder durch? Ich seh das ja an meinen.
Nach 20 Minuten maximal ist die Luft raus.

Sie ist ein Mix aus angeblich Collie, Leonberger und noch irgendwas, ist aber kleiner als Moony.
sie ist ein totaler Hibbel, aufgedreht und wild.
Als sie das letzte Mal bei uns war, sind wir halt unser Programm mit ihr gelaufen und im Garten haben die Hundis dann auch viel gespielt und so.
Ich habe sie dann auch ohne Leine laufen lassen. Das mit dem Hören müssen wir noch üben *hüstel*
Aber es wurde besser und wir haben dann auch Leute geftroffen, die mich dann gefragt haben, ob das wirklich diese Hündin ist.
"Die ist ja so ruhig, ganz ungewöhnlich"

Auf jeden Fall müßte man mit dem Hund mehr machen, dann wäre er auch net so "bekloppt".
Nach der Betreuung kam sie auch ganz oft zu uns rüber gelaufen und saß bei uns im Carport. :nachdenklich1:

Moony fordert uns auch öfter mal auf, los spiel mit mir. Dann bringt sie ein Zerrspielzeug oder ihre Frisbee.
Wir spielen dann auch, aber eben nciht immer, wenn grad keine Zeit ist.
Dann trollt sie sich und legt sich wieder hin.

Wie erkenne ich denn, ob mein Hund unausgelastet ist?
Also, bei besagter Nachbarshündin merke ich es deutlich, denn sie ist einfach ein Hibbel.

Aber Moony ist eigentlich ganz ruhig.
Manchmal hat sie ihre 5 Minuten und rennt im Garten im Kreis und bellt und hüpft rum.
Ist das schon ein Zeichen, dass sie mehr Beschäftigung braucht?
 
Mach dir nicht zuviele Sorgen, nur weil ich das jetzt so schreibe. Wenn es euch bisher mit eurem Hund so gut geht und ihr den Eindruck habt, dass es ihr auch gut geht, würde ich nun keine Angst haben, dass sie unausgelastet ist. Auch innerhalb der Rassen gibt es immerhin Unterschiede und auch wenn ich persönlich den KHC als Arbeitshund sehe, heißt das ja nicht, dass es eurer Hündin nun schlecht geht oder sie unausgelastet ist. Vor allem wenn du bisher gar nicht den Eindruck hattest :zwinkern2:
 
ok, ich grübel wohl zuviel... *grins*

Moony liegt grade hinter mir im Büro und pennt. Die hats gut. :zustimmung: :D
 
ok, ich grübel wohl zuviel... *grins*

Moony liegt grade hinter mir im Büro und pennt. Die hats gut. :zustimmung: :D

:zustimmung:

Ich hatte zum Thema Auslastung vor Kurzem auch ein lustiges Erlebnis.

Ich habe eine Kundin mit einer Jagdhunderasse, die mir von sich aus sofort erzählt hat, dass der Hund 3x täglich Spazieren geht, also eh viel beschäftigt wird. Nachdem ich ihr dann wahrheitsgemäß sagte, dass bei uns jeder Hund standardmäßig eine ordentliche (1-3 Stunden je nachdem) Runde am Tag dreht und es ansonsten noch andere spaßige Aktivitäten gibt (jetzt im Sommer geht's primär ans Wasser), ich aber nicht das klassische 3x/Tag Muster habe, da das bei unserer Hundemenge nur noch eine sinnlose Rennerei von Mini-Runden wäre, die sich in meinem Empfinden nicht dafür steht, begann sie immer so nebenbei (ich denke gar nicht so bewusst) anzumerken, dass das werte Hündchen ja mehr gewohnt ist, als es hier dann geben wird. Aber er wird ja nicht oft hier sein, also geht das. Nun gab es wieder einen Kennenlernspaziergang, bei dem ich mal bewusst fragte, ob sie denn eine größere Runde gehen möchten (normalerweise wähle ich dafür eine recht kurze Strecke, die so in +/- 30 Min bewältigt ist). Tjo, dann waren wir mal so 7km am Stück unterwegs (für uns ist das eine kleine bis mittlere Runde, etwas länger als ne Stunde Gehzeit), worauf ich dann mehrmals hörte, dass Hündchen heute wohl todmüde ins Bett fallen wird :denken3:. Bei der Verabschiedung bekam ich dann noch ein Danke dafür, dass ich mir soviel Zeit für sie genommen habe :jawoll:

Mal abgesehen davon, dass man aus dem Hund sicher auch mehr machen könnte und der dann wohl auch bei Wildsichtungen ansprechbarer wäre (nein er hat deshalb kein schlechtes Leben, aber schade ist's halt), fand ich es mal wieder interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung von "viel spazieren gehen" so sein kann. Ich habe nicht wenige Sitterhunde, denen auf längeren Spaziergängen ganz schnell die Luft ausgeht. Besonders lustig ist dann, wenn man mit dem 2jährigen Rüden geht, der nach 40 Minuten k.o. ist, während die 9jährige Ronja (die schon 1,5 Jahre bei uns in Betreuung ist - also schon gut was gewöhnt ist) noch lustig daneben her hüpft :happy33:
 



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