In einem der obigen Beiträge ist die Rede davon, dass Rottweiler auch als Diensthunde bei der Polizei Verwendung finden. Das ist grundsätzlich richtig, aber nur in wenigen Ausnahmefällen. In Schleswig-Holstein waren im Oktober 2016 2 Rottweiler bei insgesamt 119 Diensthunden im Einsatz.
http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/4700/drucksache-18-4769.pdf
Ich habe - als ich noch bei der Ordnungsbehörde war - Mitte der 90er Jahre mal versucht, den jungen Rottweiler einer Drogensüchtigen - der bildhübsche Knabe war nicht erzogen und fing an, nach vorbeigehenden Passanten zu schnappen, Beschwerden liefen ein - an die Polizei zu vermitteln und habe dazu die Polizeidirektionen in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie die Diensthundeschule der Bundeswehr kontaktiert.
Die Antworten waren immer im wesentlichen gleich:
"Danke, dass Sie an uns denken, an guten Diensthunden haben wir immer starken Bedarf. Aber Rottweiler kaufen wir nicht an, weil
1. ist die Rasse zu stark mit HD belastet,
2. ist die Rasse im Sommer "platt",
3. werden viele Vertreter dieser Rasse mit ca. 5 Jahren "komisch",
4. haben wir heute nicht mehr die Hundeführer, die mit diesen mental sehr starken Hunden - vor allem die Rüden - auf Dauer klarkommen und
5. der Kampftrieb vieler Rottweiler ist so stark, dass im Einsatz die Verhältnismäßigkeit der Mittel oft nicht gewahrt werden kann."
Der in der Tabelle genannte Coon-Hound ist übrigens ein sehr erfolgreicher Mantrailer.
Ich war mal 1990 oder 1991 bei einer Diensthundeübung dabei, wo der Hundeführer seinem Rottweiler-Rüden massiv den Hodensack "umdrehen" musste, damit der nach 30 Sekunden mal den Beissarm des Helfers losliess.