Wieder Hundeangriff...

Der "arme" Hund ist gestorben, weil er 5 Menschen zum Teil schwer gebissen hat.
Ist das so schwer zu verstehen?

Wie "schwer" die Bisse wirklich waren, ist für mich nicht ersichtlich.
Tatsächlich konnten die gebissenen Beamten wohl nach dem Biss noch schießen, nehme ich zumindest an.
Es sei denn, es wären zufällig zwei 20 jährige Bundespolizistinnen vor Ort gewesen.

Was ich in dem Video sehe ist ein Hund, der meiner Meinung nach aus Unsicherheit und vermutlich um sein Frauchen zu schützen um sich beißt.
Er versucht wohl, die fremden Menschen auf Abstand zu halten.
Dafür spricht, nach meiner Meinung, dass er sich nicht festbeißt, sondern zubeißt und wegläuft.

Die Halterin hat versucht, ihn anzuleinen, er hat sich wieder losgerissen.
Ich möchte dich mal sehen, wie du einen Hund anleinst, der gerade Menschen schwer gebissen hast.
Wetten, dass du nicht so einfach an den Hund rangehst?

Auch wenn das Video unscharf ist, sieht man, dass der Hund eine ganze Weile ziemlich ruhig beim Frauchen ist.
Warum sie ihn da nicht angeleint hat, keine Ahnung. Ich denke nicht, dass dieser Hund sein Frauchen verletzt hätte, vielmehr dachte er wohl, es sei seine Aufgabe, es zu verteidigen.

Und wenn ich von versammelter Inkompetenz spreche, dann meine ich damit die Halterin genauso, sogar in erster Linie.
Aber wie diese jungen Burschen da rumstehen, ohne irgendetwas Konstruktives zu unternehmen, noch nicht mal der "Tatort" ist ordentlich gesichert.
Wieso können da immer noch Fremde vorbei latschen?
Wenigstens das hätten die Herren Polizisten weiträumig verhindern können, ich gehe mal davon aus, dass man das in der Grundausbildung lernt.

Und die Schüsse, die sie abgeben, obwohl rund herum Personen anwesend sind, das ist grob fahrlässig, nach meiner Meinung.

Dass er schlussendlich erschossen wurde, ist die logische Folge des letzten Ausbruchs. Aber dieser Ausbruch hätte vom Frauchen und auch unter Mithilfe der Polizisten verhindert werden können.

Und ich kann dir versichern, bei allem was mir heilig ist, wenn das mein Hund gewesen wäre, ich wäre an ihn "rangegangen".
Ohne den geringsten Zweifel.

An einen fremden Rottweiler, der angespannt beim Frauchen sitzt, wäre ich nicht "rangegangen". Weil mir klar wäre, dass das absolut kontraproduktiv wäre. Ich hätte versucht, die gesamte Situation zu beruhigen, die Umgebung zu sichern und hätte mit der Frau auf Entfernung kommuniziert, ob und wo ein Halsband/eine Leine ist oder andernfalls irgendetwas zum Anleinen besorgt.

Ja klar, der ist aus lauter Unsicherheit sofort auf Passanten losgegangen.
Der Hund hat mindestens 2 Angriffe verübt, bevor die Polizei überhaupt vor Ort war.
Wo ist da die Unsicherheit?

Fragst du das wirklich ernsthaft?
Du, die schon hunderte von Hunden hatte?

Ich jedenfalls kann mir vorstellen, dass der Hund der Ansicht war, er müsse sein Frauchen schützen.
Nicht erst zu diesem Zeitpunkt, sondern vermutlich schon lange.
Zeitgleich hatte er von seinem Frauchen, was man so liest, wohl nie einen "sicheren Rahmen" bekommen. Er musste also ständig selbst entscheiden und wissen, was zu tun sei. Wenn das von klein auf der Fall war, kann ich mir gut vorstellen, wie ihn das überfordert hat.

Dann ist er plötzlich an einem komplett fremden Ort, hat eine lange Fahrt hinter sich, wenn es stimmt, was geschrieben wird, dann gab es wohl zwischen Frauchen und Freund Streit. Der Hund steht unter Strom, hat keine Ahnung, wie er damit umgehen soll und dann unterschreitet ein Passant seine "Sicherheitszone". Frauchen steht wieder mal hilflos da und er "regelt" das.
Dass er es hinter sich bringen will, sieht man daran, dass er "nur" zubeißt und gleich wieder verschwindet.
Spricht für mich ganz deutlich für Unsicherheit.

Dass Frauchen ihn dann wieder aus dem Auto lässt, heißt für den Hund vermutlich, er hat den Auftrag Fremde aus der Umgebung zu entfernen.
Dann wird es immer hektischer, er weiß nicht, was er tun soll, hockt angespannt beim Frauchen.

Vermutlich hat er dann wieder irgendeine Gefahr entdeckt, weshalb er losgestürmt ist.
Für mich ist dieser Hund die verkörperte Unsicherheit.

Und bevor die Frage kommt, ich wurde bisher zwei Mal gebissen, beide Male nur leicht.
Ein Mal von einem kleinen Mischling, den ich daran hinderte, Kira zu beißen und einmal von einem unsicheren Schäferhundrüden, als ich noch Gassigänger im Tierheim war. Wobei das mehr ein Schnappen als Beißen war.

Und nein, ich habe nicht die Leine fallen lassen und bin weggerannt, sondern habe ihn abgelenkt und bin dann mit ihm zum Tierheim gejoggt.
Habe ihn wohlbehalten wieder abgegeben und bin nie wieder mit ihm Gassi gegangen.
Das Schnappen war sicherlich eine Übersprungshandlung, weil er in dem Moment nach einer Begegnung mit einem anderen Hund (beide waren an der Leine) sehr angespannt war und ich verhindert habe, dass er zu dem anderen Rüden konnte.
 
Ich fange keinen Rottweiler mit bloßen Händen ein, der gerade Menschen verletzt hat.

Wenn es dein Hund ist und das Risiko besteht, dass er weitere Menschen verletzt - sry, das ist deine verdammte Pflicht! Die hast du auf dich genommen, als du den Hund angeschafft hast.

Es wäre nett, wenn du meine o. g. Aussage nicht aus dem Zusammenhang reißt.
Es ging um den Vorwurf an die Polizisten, die den Hund nicht mit bloßen Händen eingefangen haben.
Bei Beißereien unter Hunden bin ich auch immer dazwischen gegangen. Das ist ein ganz anderes Paar Schuhe.
 
Ich finde nicht dass man dazu groß „Hundeprofi“ sein muss, um den Leuten was zum anleinen zu geben...

Warum gehst du davon aus, dass die Halterin keine Leine und Halsband hatte?
Es wurde berichtet, dass sie versucht hätte, den Hund anzuleinen. Er hat sich nur wieder losgerissen.
 
Zum Passanten schützen und Gefahren vermeiden gehört aber auch, im Zweifel dem Hundebesitzer klar zu machen, dass er jetzt bitte schön seinen Hund anzuleinen bzw ins Auto zu stecken hat. Und das wäre meine erste Handlung gewesen. Stattdessen sitzen/ stehen die ewig lange da und reden.

Genau das haben die Polizisten gemacht.
Der Hund war so gut es ging eingekesselt. Auf der einen Seite eine Hauswand, auf der anderen Seite ein parkendes Auto.
Dazwischen knieten die beiden Hundehalter, die offensichtlich versucht haben, den Hund anzuleinen.
Vier Polizisten standen drumherum, damit der Hund nicht entwischen kann.
Ich gehe davon aus, dass der Hund an der Leine war, als sich der Partner der Hundehalterin vom Hund entfernt hat.
Da hat niemand mehr damit gerechnet, dass sich der Hund nochmal losreißt.
 
Aber wenn nun mal das Kind in den Brunnen gefallen ist, und mein Hund so dermassen außer Kontrolle gerät...
Das ist halt ein wichtiger Aspekt und erinnert mich an den Thread "Muss man seinen Hund körperlich gewachsen sein".
Zum einen ist man ja erstmal selber in einer Schockstarre, wenn der eigene Hund zubeißt. Ich denke, da funktioniert die Stressituation bei uns Menschen wie beim Hund auch:
Kampf, Flucht, Erstarren .

Die Dame hat sich bewusst oder unbewusst für die Flucht entschieden, indem sie mit dem Auto fliehen wollte. Als sie aufgehalten wurde, hat sie sich theoretisch für Kampf entschieden.
Ich denke nicht, dass die Dame in dem Moment bei klarem Verstand war. Sie war selber bestimmt sehr geschockt gewesen und da kann man nicht wirklich klar denken. Und entsprechened konnte sich der Hund wieder befreien.

Theoretisch weiß man, was man machen muss. Praktisch ist es eine extreme Stresssituation, wo man mehr instinktiv arbeitet. Und ist dieses instinktive Handeln nicht geschult, dann handelt man auch schnell fehlerhaft.
 
Ein Hund, der wie der Rottweiler gezielt Menschen gebissen hat - gebissen, nicht getötet - hat einen Maulkorb in der Öffentlichkeit zu tragen, um weitere Vorfälle zu schützen und darf nur noch mit kurzer Leine ausgeführt werden. Durch einen bestandenen Wesentest nach einen gewissen Zeitraum, wo der Halter mit dem Hund arbeiten konnte und lernte, den Hund vorausschauend zu führen, kann der Hund wieder Freiheiten bekommen.

Das sehe ich anders. Wenn ein Hund gezielt auf Menschen in Beschädigungsabsicht losgeht, dann gehört der eingeschläfert.
Das ist überhaupt nicht zu vergleichen mit einem Hund, der einen Knochen verteidigt oder in einer Klopperei mit einem anderen Hund einen Menschen beißt, der versucht die Hunde zu trennen.

Gerade von Rottweilern hört man das immer wieder.
In Köln hat ein Hundehalter seinen Rottweiler auf einer Freilauffläche abgeleint.
Der Hund ist weggelaufen und hat einem Kind die halbe Kopfhaut abgerissen.
Das Kind ging nur mit seiner Großmutter im Park spazieren.
Das ist einer von vielen tragischen Fällen.
 
Wenigstens das hätten die Herren Polizisten weiträumig verhindern können, ich gehe mal davon aus, dass man das in der Grundausbildung lernt
Das die ganze Geschichte nicht gerade optimal abgelaufen ist, dürfte klar sein. Und vielleicht hätte großräumiger abgesperrt werden müssen. Aber da der aHund ja wohl gerade angeleint werden sollte, sind die Polizisten vielleicht davon ausgegangen, dass er mit wenigen Handgriffen vom Halter gesichert wird. Halsband +Leine an den Hund dauert im Normalfall wenige Sekunden. Warum das so ein langes Rumgefummel war, weiß doch niemand. Außerdem müsste man dem Passanten, der (warum? Sensationsgeilheit?) da rein gelatscht ist, zumindest eine Mitschuld geben.
Mal ehrlich, wenn nach einem Vorfall mehrere Polizisten im Halbkreis um eine Person herum stehen, latsche ich da bestimmt nicht mitten durch. Nicht nur aus Sicherheits- sondern auch aus Diskretionsgründen.
Achtung Ironie: Vielleicht wollte er ja ein besseres Video drehen, damit die Internetgemeinde was zum Auswerten hat?
 
Außer über den Polizeieinsatz bin ich mit dir @weltbesde und den Vorschreibern Meinungskonform.
Gerade in solch einer Großstadt wie München, wird es schwierig sein immer gleich einen Hundeführer vor Ort zu bekommen, sie werden an vielen Orten eingesetzt , bei der Vorführung von Häftlingen z. B.
usw. oder sind auf dem Üb - Gelände
oder haben ganz banal " Feierabend '
München ist ähnlich Berlin, da brettert man nicht einfach durch.
Wenn die benötigten Hundeführer gerade woanders waren, hat der Hund hier einfach Pech gehabt.
Pech vlt. auch weil seine Besitzerin ihn in Stich gelassen hat.
Dann noch einmal Pech, das offensichtlich keiner von den anwesenden Polizisten mit diesem Hund umzugehen wußten.
Den Beamten mache ich keinen Vorwurf, es ist eine Situation die man
halt in der Polizeischule nicht lernen kann.
 
Dann noch einmal Pech, das offensichtlich keiner von den anwesenden Polizisten mit diesem Hund umzugehen wußten.
Sehr makaber der Satz. Ein Polizist wurde hefig gebissen. Wie will man mit einem ausgetickten, großen, bissigen Hund umgehen?
Der Hund hat angegriffen, Menschen schwer verletzt. Ich finde es ok, dass er erschossen wurde. Besser, als wenn er noch auf andere Leute oder gar Kinder losgegangen wäre.
 
Ich find es grad nicht, aber die HH hatte sich so gerechtfertigt, dass sie den Hund aus dem Auto ließ, um ihr Kind im Auto zu schützen.
 



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