Gehört ein Hundetrainer heutzutage zur Hundeausstattung....

Mit Lupo war ich weder beim Trainer, noch in
der Huschu. War einfach nicht nötig. Er kam ja
5jährig, unerzogen zu mir, ist mein erster
eigener Hund und ich behaupte mal, ich
hab ihn gut hinbekommen. Hätte ich irgendwelche
Probleme gehabt, hätte ich mir Hilfe geholt.
Da mich Hunde & alles drumherum schon immer
interessierten, hatte ich vorher schon oft
Erfahrung durch Gassi/Tagespflegehunde und
viel gelesen zum Thema Hund.
Manche haben Bedenken gehabt, " älterer Hund, kann
nix und dann auch noch Beagle als Erst Hund!" aber
die waren schnell still.
Ich wurde schon oft gefragt, in welcher Schule
wir waren, weil Lupo so brav & gehorsam ist.
 
Bauchgefühl hat etwas mit "instinktsicher" oder "Intuition" zu tun.
Man muss kein einziges Buch lesen um mit dem Hund richtig umzugehen, wenn man einen guten Instinkt hat und souverän in jeder Lage bleibt.

Der intuitive Umgang mit dem Hund lässt einen Menschen präzise und erfolgreiche Entscheidungen treffen, ermöglicht ihm Handlungssicherheit, wie sie mit dem Verstand niemals möglich wären.

Es gibt neben dem Gehirn auch ein Bauchhirn, das aus einem sehr umfangreichen Nervengeflecht zwischen den Darmwänden besteht. Vorrangige Aufgabe ist das Regulieren der Verdauung, dort werden aber auch Hormone wie Serotonin und Endorphine gebildet. Es gibt natürlich eine Verbindung zwischen Gehirn und Bauchhirn, in der Regel agiert das Bauchhirn aber autonom.
Gerät aufgrund irgendwelcher Vorfälle die Verdauung "durcheinander", sorgt dieses Bauchhirn auch dafür, dass das Gehirn das mitbekommt, die Folge sind dann z.B. Bauchschmerzen.

Es wird mittlerweile als sehr wahrscheinlich betrachtet, dass das sogenannte "Bauchgefühl" die Summe der Informationen ist, die das Bauchhirn abgespeichert hat und, bei Bedarf, an das Gehirn weitergibt.

Nach meiner Meinung gibt es also einen deutlichen Unterschied zwischen Bauchgefühl und Intuition.
Intuition ist eher so etwas wie ein 6. Sinn, also eine Fähigkeit, die theoretisch in jedem angelegt ist, praktisch aber, wie alle Fähigkeiten, in den unterschiedlichsten Bandbreiten vorkommt.

Ich denke nicht, dass man Intuition so einfach lernen kann oder sich "wieder bewusst" machen kann. Wie bei allem anderen auch, wird der eine das besser können und der andere schlechter.

Deshalb halte ich es auch nicht für besonders zielführend, einem Hundehalter einfach nur zu empfehlen, auf die Intuition zu hören.
Bereits auf den ersten Seiten ihres Buches "das andere Ende der Leine" schreibt Patricia Mc Connell, dass Intuition nur einen geringen Teil des richtigen Umgangs mit dem Hund ausmacht. Das Wichtigste wäre, und da stimme ich ihr zu, zu lernen, was der Hund mit bestimmten Signalen sagt und, noch viel wichtiger, als Mensch zu lernen, selbst die richtigen Signale zu senden, damit der Hund einen auch verstehen kann.

Und der durchschnittliche Hundehalter wird das nicht einfach intuitiv wissen, egal wie er sich anstrengt, sondern wird das von irgendwem erklärt bekommen müssen. Ob nun Trainer oder Buch.

Souveränität dagegen kann man bis zu einem gewissen Grad lernen und das hilft einem bestimmt weiter, da bin ich ganz bei dir.
Wohingegen die von dir in einem anderen Thread erwähnte "Präsenz" wieder sehr individuell ist und nicht von jedem erlernt werden kann.

Wenn man also das Glück hat, einen guten Trainer zu finden, dann finde ich das für die Otto Normal Hundehalter wie mich einen riesigen Gewinn.
Und nebenbei kann auch der Hund noch Kontakte knüpfen.
Leider sind die guten Trainer rar.
 
Weißt du was Intuition überhaupt ist?

»Eine Intuition ist Wissen, das auf Erfahrung beruht .....

Das wird zwar von einigen Wissenschaftlern behauptet, die wahrscheinlich selbst keinen Zugang zu ihrer Intuition haben. Die Intuition ist noch lange nicht erforscht, die Forschung steht da ganz am Anfang.
Ich habe sehr oft erlebt, dass es ein intuitives Wissen gibt, welches nicht auf Erfahrungen beruhen kann.
 
Dann ist es nicht Intuition. Das Wort bedeutet genau das und nichts anderes. Es wurde so definiert. Wenn du etwas anderes meinst dann schreib was anderes. Die Wissenschaft hat ein Phänomen beobachtet und dem einen Namen gegeben. Nichts anderes.
 
Nach meiner Meinung gibt es also einen deutlichen Unterschied zwischen Bauchgefühl und Intuition.
Intuition ist eher so etwas wie ein 6. Sinn, also eine Fähigkeit, die theoretisch in jedem angelegt ist, praktisch aber, wie alle Fähigkeiten, in den unterschiedlichsten Bandbreiten vorkommt.

Ich denke nicht, dass man Intuition so einfach lernen kann oder sich "wieder bewusst" machen kann. Wie bei allem anderen auch, wird der eine das besser können und der andere schlechter.


Bauchgefühl ist eher der umgangssprachliche Begriff für Intuition.
Wenn die Intuition bei jedem angelegt ist, kann sie auch jeder wieder freilegen.

Deshalb halte ich es auch nicht für besonders zielführend, einem Hundehalter einfach nur zu empfehlen, auf die Intuition zu hören.

Und der durchschnittliche Hundehalter wird das nicht einfach intuitiv wissen, egal wie er sich anstrengt, sondern wird das von irgendwem erklärt bekommen müssen. Ob nun Trainer oder Buch.

Ich war mit 18 Jahren schon in einer "Hundeszene" durch meine Arbeit in Tierheimen.
Es gab nur 2, 3 gute Hundebücher, kein Internet, fast keine Hundetrainer. Hundeschulen oder Vereine gab es für Gebrauchshunde.

Die Hunde in meinem Freundeskreis waren alle durchweg gut erzogen, konnten ohne Leine laufen, haben gehört. Das haben wir alle selbst hinbekommen ohne Anleitung. Sogar mein Münsterländer war zu dem Zeitpunkt dann ableinbar.

Wir waren aber auch alle richtige Hundemenschen mit einem natürlichen Gespür für Hunde.
Wir kannten den Begriff "Calming Signals" nicht, aber haben Sprache und Ausdruck unserer Hunde und der Tierheimhunde verstanden. Ich hatte auch mit bissigen und sonstigen schwierigen Hunden zu tun, die ich durch Vertrauensarbeit wieder vermittelbar gemacht habe.

Wenn es früher so viele Menschen mit Intuition in der Hundehaltung gab, warum sollte das heute nicht auch so sein können?

Mir fällt das nicht alleine auf:

Die ausgeglichene „Normalität“ im Umgang mit Tieren im Allgemeinen und Hunden im Besonderen ist vielen verloren gegangen. (FEDDERSEN-PETERSEN 2004)

- - - Aktualisiert - - -

Dann ist es nicht Intuition. Das Wort bedeutet genau das und nichts anderes. Es wurde so definiert. Wenn du etwas anderes meinst dann schreib was anderes. Die Wissenschaft hat ein Phänomen beobachtet und dem einen Namen gegeben. Nichts anderes.

Die Wissenschaft hat die Intuition nicht entdeckt. Sie hat irgendwann ihr Interesse auf dieses Phänomen gerichtet. Das sagt ja wohl alles. Es ist so wie bei der Erforschung des Immunsystems. Die Wissenschaft hat bisher einen Bruchteil erforscht aber impft munter rein in dieses Immunsystem.
Wenn die Wissenschaft glaubt, Intuition beruhe auf Erfahrung, dann zeigt das nur, wie wenig sie darüber weiß.

Erkläre mir mal am Beispiel "Calming Signals", woher wir in diesem Bereich Erfahrungen hätten haben können. Erst durch Turid Rugaas Forschungsarbeit wurden die Beschwichtigungssignale bekannt.
 
Jeder - oder fast jeder - kennt das Gefühl beobachtet zu werden. Man sieht nichts, hört nichts - und trotzdem schaut man sich um und bemerkt Blicke, von einem Tier oder einem Menschen. Oder man sieht jemanden in der Nähe, der rüberschaut.

Ähnlich das Gefühl, nicht alleine zu sein.

Was ist das? Intuition?
 
Ja, ich auch. Die Frage war rhetorisch und zielte letztlich auf die Erfahrung, aufgrund der man Intuition entwickeln können soll. Was bei den Beispielen kaum möglich ist.

Ich denke, Intuition hat man - oder nicht. Hat man sie, kann sie durch Erfahrung verfeinert/verbessert werden.

Das Problem ist, dass es intuitive Menschen nur sehr selten gibt, in meinem Leben hab ich bisher 2 wirklich stark intuitive Menschen getroffen. Einer ein begnadeter Hundemensch und der andere ein begnadeter Reiter.
Die hätte man beide auch als Elefantenbetreuer in einen Zoo stecken können, die hätten die Elefanten intuitiv richtig behandelt.
 
Ich denke, Intuition hat man - oder nicht. Hat man sie, kann sie durch Erfahrung verfeinert/verbessert werden.

Das Problem ist, dass es intuitive Menschen nur sehr selten gibt, in meinem Leben hab ich bisher 2 wirklich stark intuitive Menschen getroffen. lt.
Du hast wahrscheinlich mehr kennen gelernt.
Stell dir vor, du wärest so ein Mensch.
Du outest, dich als Kind, deinen Eltern, Geschwistern u.a.
Du wirst verspottet und verhöhnt.
Weil es für die Menschen einfach unerklärlich ist.
Du wirst dich in Verlauf deines Lebens, nie mehr outen, in keiner Beziehung.

Wohl werden manche Leute deine Intuition , erkennen und nutzen, gar ausnutzen.

Aber das ist dir egal.:jawoll:
 



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