Hundetrainer

Heidiho!

Sorry fürs Threadspammen, aber ich habe so viele verschiedene Frage 🤭

Ich habe mir ja mehrere Trainingsmöglichkeiten gesucht. Einerseits für den Sozialkontakt fürs Wuffi, andererseits eben zum Trainieren und Lernen für mich.

Jetzt komm ich vom Einzeltraining und bin super frustriert. Die Infos sind wirklich toll und umfangreich und der Trainer geht auch total auf individuelle Themen ein. Also entweder mit Übungen speziell für das spontan von mir mitgebrachte Thema oder auch, dass der Hund jetzt lahmt und ich dazu hilfreiche Tips erhalte (z.B. Kontakt Physio).
So weit, so schön.
Das Problem: Das Training ansich ist aber in dem Moment für mich total ineffektiv.

Gleiches Phänomen habe ich auch bei Hundeverein 2. Es wird alles toll erklärt, man nimmt sich die Zeit und es wird in nach Niveau passende Gruppen eingeteilt. Aber auch dort ist das, was ich dann eigentlich trainieren soll, kaum umsetzbar.
In Hundeverein 1 ist es nicht so, dafür wird man aber auch weniger betreut.

In beiden Fällen (Hundetrainer und Hundeverein 2), in denen es mich arg frustriert, ist es der gleiche Grund: Der Hundetrainer ist so spannend, dass der Hund keine Zeit mehr für mich hat. Ich buhle im Prinzip die ganze Trainingseinheit um die Aufmerksamkeit meines Hundes. An das eigentliche Training ist kaum zu denken. Das nervt, macht keine Freude.
Vermutlich liegt es daran, dass ich den jeweiligen Trainern gestattet habe mit meinem Hund zu trainieren und auch ihn mit Futter zu belohnen, die haben natürlich eine ganz andere Körpersprache als ich (und die blockiert natürlich auch kein innerer Frust, den sie runterschlucken müssen, wenn ich den Hund rufe, er dann kommt, aber erwartungsvoll vor dem Trainer sitzen bleibt...)
Es ist übrigens egal, wenn ich dann das gleiche Futter benutze wie der Trainer. Der Trainer ist und bleibt interessanter.

Einerseits frustriert es mich natürlich sehr, dass mein Hund mich einfach so für eine "dahergelaufene" Person eintauscht, andererseits behindert es ja auch total das Training. Was nützt mir eine Einheit, wenn ich in dieser Einheit nicht mit meinem Hund trainieren kann?

Ich bin hin- und hergerissen, was ich tun soll. Ich möchte diese Infos, es hilft mir ja im Alltag. Aber ich möchte auch die Trainingseinheit effektiv nutzen, die kostet immerhin ein paar saftige Euronen.

Ich könnte die jeweiligen Trainer natürlich bitten, das Training mit meinem Hund zu unterlassen und mich stattdessen anzuweisen und meine Fehler dann eben zuzulassen.
Ob das zum Erfolg führt, weiß ich nicht, aber es wäre vielleicht noch einen Versuch wert. Wobei ich es immer schwierig finde, wenn das eben ihr Trainingsstil ist, passt er vielleicht nicht zu mir?

Was würdet ihr tun?
 
Es ist übrigens egal, wenn ich dann das gleiche Futter benutze wie der Trainer. Der Trainer ist und bleibt interessanter.

Das bestätigt wieder meine Erfahrung, dass Hunde sich nach einem souveränen Hundehalter sehnen.
Darum schreibe ich so oft in Themen zur Welpenerziehung, dass die eigentliche Erziehung nichts mit dem Erlernen von Kommandos, Tricks und Belohnung zu tun hat.

Das sind Methoden in der Erziehung. Eine Methode ist ein Konstrukt im Kopf.
Damit wird die intuitive Beziehung zum Hund kopfgesteuert.

Souveräne Menschen machen sich meistens keine Gedanken, sie handeln intuitiv und kommunizieren auf der intuitiven Ebene mit dem Hund.

Hunde fühlen sich zu souveränen Menschen hingezogen.
Das habe ich in den vielen Jahren, als ich Pflegehunde vermittelt habe, immer wieder erlebt.
Wenn Hunde die Wahl haben, suchen sie sich einen Menschen aus und weichen dem nicht von der Seite.

Das sind nicht die Menschen, die Leckerlies verteilen. Da holen sich die Hunde höchstens ein Leckerlie ab und gehen dann wieder zu ihrem ausgewählten Menschen.

Hier habe ich mal in einem längeren Beitrag zwei Fälle geschildert, die meine Erfahrung bestätigen:



Eine Hundehalterin hat 6 Jahre vergeblich mit einem Hundetrainer versucht, ihre Hündin zu erziehen. Sie hatte etliche sogenannte Baustellen.
Dann musste die Hündin plötzlich aufgrund der Arbeitszeit tagsüber zu einem Hundesitter und war auf einmal wie verwandelt.

Der Hundesitter ist ein gelassener, souveräner Typ, der bis zu sieben Hunde tagsüber in Pflege hatte.
Die Hunde gehorchen bei ihm, sind umgänglich und er leint sie alle von Anfang an ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mmh, da bin ich jetzt in der Tat auch etwas ratlos.
Die Situation bei uns ist in etwa ähnlich.
Einmal die Woche gehen wir mit unseren 13 Wochen Zwerg in die Hundeschule. Da geht in der Gruppe um die Basics. Hauptsächlich für meinen Mann, da einfach etwas Anleitung braucht.
Und einmal die Woche gehe ich zum Einzeltraining Dummy.
In der Gruppenstunde sind die anderen Welpen, ausschließlich die Wurfgeschwister von unserem Wicht, natürlich sehr interessant und ablenkend. Wir schaffen es aber gut ihn während der Übungen auf uns zu konzentrieren.
Die Züchterin gibt die Stunde, die kennt er natürlich schon sein ganzes Leben. Aber diese ist nicht interessanter oder wichtiger für ihn als die anderen anwesenden Menschen.
Auch in der Einzelstunde zeigt mir die Trainerin schonmal was, wenn ich mit meinen Händen nicht weiß wohin 🤭
Zb beim ruhig im Fang halten des Dummy. Aber auch danach geht er wieder ohne zu zögern mit mir in die nächste Übung.
Das einzige was bei uns auch schonmal vorkommt ist, dass der Hund zu meinem Mann erkennt obwohl ich gerufen oder gepfiffen und andersrum.
Ich glaube das liegt aber nur daran dass er zwar hört DAS gerufen/gepfiffen wird aber eben nicht von wem.
Das lösen wir dann indem die falsch angesteuerte Person sich vom Hund abwendet und vollkommen passiv verhält.
Meist dreht er sich dann um wenn er dann Blickkontakt mit der richtigen Person aufnimmt wird nochmal gerufen/gepfiffen. Meist damit verbunden nochmal ein paar Schritte rückwärts zu laufen um den Hund mit zu ziehen.

Ansonsten hilft vermutlich nur die Tipps usw mitzunehmen und daa Training nur im Alltag umzusetzen. Ohne Trainer.
Gemeinsames Leben und erleben stärkt ja auch die Bindung.

Ich hoffe du kannst deinen Balu auch einfach genießen.
Ihr hattet jetzt schon so viele Sorgen und Baustellen, das ich befürchte das ganze wird immer verkopfter und angespannter.
 
Das sind Methoden in der Erziehung. Eine Methode ist ein Konstrukt im Kopf.
Damit wird die intuitive Beziehung zum Hund kopfgesteuert.

Souveräne Menschen machen sich meistens keine Gedanken, sie handeln intuitiv und kommunizieren auf der intuitiven Ebene mit dem Hund.
Ja, das stimmt.
Vielleicht ist auch genau das das Problem.

Was mir in den Situationen mit diesen beiden Trainer auffällt, ist, dass diese immer wieder das Geschehen "an sich reißen". Ich bin häufig passiv, weil ich mich in einer Lernsituation befinde.

Beispielsweise hat der eine Trainer meinen Hund zurechtgewiesen als er bei mir an der Leine war. Der andere Trainer hat mir in die Leine gegriffen und meinen Hund von der Straße gelotst, als ein Trecker kam.
Beides war völlig unnötig, kam für mich überraschend und untergräbt vor den Augen des Hundes meine Souveränität.

Die Futterbelohnung kommt dann nur als Sahnebonbon hinzu.

Ich hoffe du kannst deinen Balu auch einfach genießen.
Ihr hattet jetzt schon so viele Sorgen und Baustellen, das ich befürchte das ganze wird immer verkopfter und angespannter.
Das kann ich. Es gibt ja auch schöne Momente, dazu habe ich nur keine Fragen 😉
Das Training läuft in der Tat sehr verkopft. Ich steh da wie ein Schüler in der Klasse vor dem Lehrer sitzt und ich spule ab, wie mir befohlen wird.

Das lösen wir dann indem die falsch angesteuerte Person sich vom Hund abwendet und vollkommen passiv verhält.
Das hat der Trainer heute auch gemacht, nur, dass er sich nicht abgewendet hat und bei nächster Gelegenheit direkt das Kommando ergriff. Der Hund hörte nicht auf mich, okay, nächste Übung, ich zeig dir wie es geht und es flog für eine gute Ausführung das Leckerli. Wenn ich so drüber nachdenke, schloss mich das Training im Prinzip völlig aus.
 
Ich glaub du solltest alle Trainer in den Wind schießen und ganz alleine dein Ding durchziehen.
Wenn du dir überlegst,was will ich und wie komm ich dahin,dann findest du auch alleine den Weg.Und dann guck auf deinen Hund: Was braucht er um dahinzukommen wo du ihn haben willst.
Weil es einfach blöd ist,wenn der Trainer mit dem Hund agiert,alles klappt,und du stehst wie so ein Schulmädchen daneben.
 
Wenn ich so drüber nachdenke, schloss mich das Training im Prinzip völlig aus.

Was du nach meiner Ansicht lernen kannst: Was macht einen souveränen Menschen aus.
Du kannst lernen, was den Trainer von dir unterscheidet.
Ich gehe mal davon aus, dass er nicht mit Gewalt und Unterdrückung arbeitet.
Das hat ein souveräner Mensch nicht nötig.

Beispielsweise hat der eine Trainer meinen Hund zurechtgewiesen als er bei mir an der Leine war. Der andere Trainer hat mir in die Leine gegriffen und meinen Hund von der Straße gelotst, als ein Trecker kam.
Beides war völlig unnötig, kam für mich überraschend und untergräbt vor den Augen des Hundes meine Souveränität.

Hunde spüren, wer souverän ist. Das kann man dem Hund nicht vorspielen.
Es kann auch niemand anderes die Souveränität untergraben.

Ich kann mich in einer Lernsituation befinden, den anderen als "Lehrmeister" anerkennen und trotzdem souverän bleiben.

Nach meiner Ansicht ist die Hundehaltung ein guter Grund, souverän zu werden.
Ein souveräner Mensch profitiert im gesamten Leben von dieser Eigenschaft.

Ich habe meine "Mitte", mein Selbstvertrauen im Kampfsport gefunden.
Im Alter von 13 Jahren habe ich mit Kampfsport angefangen und über Jahrzehnte verschiedene asiatische Kampfsportarten betrieben.

Bei den asiatischen Kampfkünsten geht es darum, sich mit seiner Lebensenergie zu verbinden.
Die Lebensenergie ist das Qi (Chi).
Wenn man das eine gewisse Zeit übt, dann wird der Kopf leer und es entfaltet sich eine innere Kraft, die vorher nicht fühlbar war.

Es ist völlig egal, ob man daran glaubt oder nicht. Es funktioniert.
Man muss bei jeder Übung seine Mitte finden, um standhaft zu bleiben und nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Das gilt für die Kampfsequenzen und überträgt sich auch auf die innere Haltung und das Selbstvertrauen.

Durch ein Hundetraining kann man nicht souverän werden.
Man lernt nur, wie der Trainer das macht und kann es nachmachen.
Vielleicht wird man ein wenig sicherer, aber das ist von einer echten Souveränität weit entfernt.
 
Ich könnte die jeweiligen Trainer natürlich bitten, das Training mit meinem Hund zu unterlassen und mich stattdessen anzuweisen und meine Fehler dann eben zuzulassen.
Das wäre mein Weg. Ich gebe keinen Hund zum Training aus der Hand. Ein Trainer kann mir erklären, was Sache ist. Mich auf evtl. Fehler hinweisen.

Aber machen tu ich alles immer selbst.
 
Ich finde es nicht per se schlimm, wenn ein Trainer mal etwas mit einem Hund zeigt.

Ich frage unter Umständen auch schon mal, ob ich etwas mit einem Hund probieren kann.
Meist aus einem von zwei Gründen:
1. Ich möchte ein Gefühl dafür bekommen, wie der Hund in Situation XY reagiert und auf was er gut anspricht, um den HF dann entsprechend anleiten zu können.
2. Ich möchte dass der HF sieht, dass Verhalten XY bei diesem Hund möglich ist und wie man zu diesem Ergebnis kommen kann.
Denn manchmal glauben HF erstmal nicht, dass es überhaupt möglich ist und müssen dann einmal gesehen haben, dass und wie es geht, um es danach entsorgen umsetzen zu können.

Das passiert aber immer in Absprache mit dem HF, in dem Wissen, dass Hunde auf den Trainer in der Regel eh viel besser reagieren. Und das kommuniziere ich auch deutlich.

Die Szenen, die @Gespenst jedoch geschildert hat, sind übergriffig und wenig zielführend. Das würde mir auch nicht gefallen.
Mir greift keiner einfach so in die Leine.
Und es ist auch nichts dabei den Trainer zu bitten, meinen Hund nicht zu füttern und mich anzuleiten.
 
Hmmm, ich stelle mir gerade die Situation vor. Ich persönlich finde es jetzt nicht schlimm, zeigt mir doch nur, das es an mir liegt und wie ich es in Zukunft richtig mache…aus dem Grund hole ich mir doch einen Trainer…
Natürlich kann man den HH auch mit einbinden…aber der eine arbeitet halt so, der andere anders…

Wegen dem in die Leine greifen (wegen dem Traktor), das sehe ich so…der Trainer hat viel Weitblick und hat bestimmt auch oft mit Leuten zu tun, die langsam reagieren. Also reagiert er in seiner Geschwindigkeit
Ich versuche immer beide Seiten zu verstehen 😘
 



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