Zweithund

Welche Hundekonstellation (Alter, Wesen, etc.) findet ihr sinnvoll und warum?
Warum habt ihr zwei Hunde oder mehr (oder eben nicht)?
Wie sieht euer Alltag mit zwei Hunden aus? Geht ihr mit beiden gleichzeitig spazieren oder trainiert ihr häufig getrennt mit ihnen?
Wie bringt ihr Ruhe rein oder stellt die sich ganz automatisch ein?
Wie sieht es mit Problemen aus? Hat man die dann grundsätzlich eher mal zwei oder ergänzen sich Hunde positiv?
Wie viel Platz ist nötig?
Seid ihr als Anfänger in die Mehrhundehaltung gerutscht oder hattet ihr bereits Erfahrung? Würdet ihr die Mehrhundehaltung nur für erfahrene Halter empfehlen?
Wie handhabt ihr die Fütterung? Getrennt? Nebeneinander? Nacheinander?

Ich kann mich da auch nur den Vorrednern anschliessen: Erst muss der Ersthund fertig erzogen sein und hier alles möglichst rund laufen!
Probleme verdoppeln sich gern mal schnell und gern da, wo man es am wenigsten erwartet!

Ich habe 2 Hunde, weil Boomer schon älter und weniger aktiv geworden ist, ich aber sehr gerne sportlich mit dem Hund aktiv bin.
Ich gehe einige Spaziergänge mit beiden zusammen, aber auch einige getrennt, um jedem gerecht zu werden.
Boomer ist langsamer und will in Ruhe viel schnüffeln, während Hicks gern flotter unterwegs ist und ein bischen Interaktion liebt.
Ruhe stellt sich nicht von alleine ein, die muss man anfangs aktiv einfordern, bis jeder Hund weiß was sich gehört.

Das sich die Hunde positiv ergänzen kann passieren, ist aber eher ein Wunschgedanke!
ZB. Leinenpöbler x 2 - da muss man den Zweithund dann schon genau auswählen und hoffen dass er sich gerade hier nicht am Ersthund orientiert!
Und wenn der eine gerade Blödsinn macht, ist es gut, wenn man sich darauf verlassen kann, den anderen abzustellen und dass er sich dann nicht auch was sucht, so dass man am besten gleichzeitig auf 2 Hochzeiten tanzen sollte.
Platz ist eher zweitrangig - beide Hunde sollten sich halt bequem mit im gleichen Raum aufhalten können und im Auto sollte man auch den Platz haben ;-)

Ich würde definitiv empfehlen, erstmal den einen Hund weitestgehend groß zu ziehen und dann evtl. über einen weiteren Hund nachdenken.

Zuhause sind es bei mir ja sogar inzwischen 3 Hunde, wegen der WG mit meiner besten Freundin und in Kürze sind es 4.
Klar teilt sich hier die Hauptverantwortung, aber jeder kann jeweils mit den Hunden des anderen gehen.
Das heißt ich laufe dann mit 3 großen Hunden spazieren und die machen keinen Blödsinn!
Aber es war jeweils der vorherige schon gut erzogen.
Boomer war 11,5 Jahre, Lennox ist jetzt 6 Jahre alt, wo der Zwerg dazu kam und Hicks ist inzwischen 2,5 Jahre und hört auch gut genug.
 
Zwei Hunde sind schon eine Herausforderung.vor 2 1/2 Jahren sagten mir 5 Tierärzte das mein Goldie Labbi Mix nicht mehr lange zu leben hat. Ein Leben ohne Hund war für mich undenkbar. Also zog Thorin (Leonberger - Bergersenne) bei uns ein - zack war mein alter Hund wieder fit und wir zwei Hunde! Ich gehe früh mit beiden spazieren was grade in Thorins Flegelphase echt anstrengend war. Zwei Hunde mit insgesamt 90 kg sind echt übel. Aber wir haben es überlebt (ebenso alle anderen die uns untergekommen sind). Trainiert wird einzeln. Klappt meiner meinung nach deutlich besser. Futter gibt es für beide gleichzeitig. Sie dürfen erst auf Kommando zu ihrem jeweiligen Napf hin. Ich finde das Leben mit 2 Hunden sehr sehr schön. Es dauert allerdings bis man es genießen kann.
 
Beim Alltag kann ich nicht mitreden da ich nie 2 Hunde gehalten habe.

Aber ich hatte einen Gassihund 2x die Woche und kann bisschen was zu sagen wie sich da ein "Zweithund" auswirken kann.

Wie es @Zaknafein schreibt. Jack und Luke waren sowas wie Öl und Wasser. Alternativ kannst du eins von beiden durch Feuer ersetzen. Ich hab häufig auch Licht und Schatten gesagt. Völlig gegensätzlich im Charakter.

Beispielweise während Jack die Hundefrage gerne nachhaltig gelöst hätte, wollte Luke mit jedem Hund gut Freund sein.

Das dies auch für Luke galt ist denk ich klar. Ich glaube aber Jack hat schnell erkannt das Luke keine Bedrohung darstellt. Trotzdem blieb er monatelang auf maximaler Distanz zu Luke. Wenn Luke zu ihm hin ist, ist Jack weiter weg gegangen. Klar denkt man das änder sich aber wie sich das geändert hat ist auch noch interessant.

Eines Tages liefen wir wie gewohnt. Luke paar Meter vor uns, Jack 40-50m abseits von uns. Von vorne kamen 3 Terrier um die Ecke und bevor ich überhaupt überlegen konnte griffen 2 von ihnen Luke an. Ich meine die Gefahr war überschaubar weil rein körperlich war Luke den beiden schon überlegen aber halt Welpe. Trotzdem bin ich natürlich sofort losgelaufen und wäre ich nur 1 Sekunde später los wäre das bös ausgegangen weil kaum bin ich los schießt neben mir ein schwarzer Schatten vorbei und wirft sich auf die beiden Terrier. Wie Terrier halt sind dachten die für einen Moment auch noch sie hätten eine Chance. Zum Glück war ich nur Momente danach ebenfalls da sonst hätte es 2 Terrier weniger gegeben.

Ab diesem Zeitpunkt musste in bestimmten Gebieten einer der beiden an der Leine bleiben.

Das war natürlich erstmal eine für alle ungewohnte Einschränkung. Wie lange man mit dieser potenziellen Einschränkung leben muss kann einem vorher keiner sagen.

Miteinander gespielt haben die beiden genau kein einziges Mal.

Dafür kam der Tag an dem Luke dann eben doch plötzlich eine "Bedrohung" für Jacks Position darstellte und die beiden das klären wollten.


Idr. Sind die sich egal und gucken nicht viel ab und wenn nur negatives

Das war bei Luke und Jack ziemlich anders.

Zuerst nochmal was negatives.

Luke hatte wie vermutlich jeder Hund eine Phase wo er gegenüber anderen Hunde "in die Leine gegangen" ist. Ich muss das in "" weil was von außen nicht zu sehen war, war das Luke überhaupt nicht kapiert hat um was es da geht. Das sah nur so aus. Vermutlich hätte ihn mein 2jähriger Neffe halten können.😅
Das war anders wenn Jack dabei war. Jack hatte so seine Erzfeindschaften. Paar Hunde wo er an der Leine eskaliert ist und plötzlich hat man da 2 Hunde die sich in die Leine werfen. Luke hat zwar immer noch 0 verstanden um was es geht aber halten musste man das trotzdem und natürlich dreimal so intensiv daran arbeiten das denen aus dem Kopf zu schlagen. 😉

Aber das war es im großen und ganzen an negativ abgeschauten Dingen.

Ansonsten mussten wir mit Jack immer eine Bundesstraße queren und egal wie groß und laut die LKW an uns vorbei sind. Luke sah das Jack entspannt blieb also blieb er auch entspannt.
Wir gingen am Schützenverein entlang spazieren. Luke sah das Jack auf Schüsse nicht reagierte also reagierte er auch nicht.
Jack bellte nie. Luke bellte nie.
Jack jagte keine Wildtiere. Luke jagte keine Wildtiere.
Jack liebte Niederschlag. Je heftiger desto besser. Luke fand das eher so semi insbesondere wenn es richtig stürmte aber mit Jack zusammen war es irgendwann ertragbar.
Jack liebte Wasser. Luke nicht. Das blieb auch bis er nach einem Anfall vergessen hatte das er Wasser nicht mochte.

Luke hat von Jack mindestens so viel gelernt wie von mir.

Jack wiederum lernte über Luke viele, viele Hunde kennen. Der schleppte die ja ständig an und immer häufiger waren da Hunde dazwischen die Jack doch nicht ganz sche*** fand und irgendwann fand er sogar ein paar ganz ok. Primär diejenigen welche ihn in Ruhe gelassen haben. Zumindest solange die ihm nicht auf die Pelle rückten. Was sie nicht taten weil Luke sie ja ablenkte.
Wenn Leute ihre Hunde nicht kontrollieren konnten und die zu uns gerannt kamen und Jack war gerade ab- und Luke war angeleint. Hab ich Jack zu mir gerufen und angeleint und Luke abgeleint. Luke hat dann die ganze Aufmerksamkeit des Hundes oder der Hunde auf sich gezogen und Jack hatte seine Ruhe und lernte auch davon zu profitieren.
Ich fand auch das Jack immer jünger wurde so vom Kopf her.

Und als er dann doch älter wurde, erblindete und immer schlechter gehört hat, hatte ich immer das Gefühl das er sich doch stark an Luke orientierte und auch das Luke stark auf ihn aufgepasst hat.

Im Lauf der Jahre bin ich auch häufig ohne Luke zu Jack. Einfach um ihm Zeit mit mir alleine zu gönnen. Jack hat sich immer gefreut wenn wir kamen. Kam ich alleine hat er sich aber immer viel mehr gefreut. Aber sobald wir aus dem Hof raus sind hat er nach Luke ausschau gehalten und ich glaube es war tagesformabhängig. Manchmal fand er es gut ohne Luke und manchmal glaube ich hat er ihm gefehlt.


Ich glaube aber zusammen leben hätten die beiden nicht dauerhaft können. Nicht in den ersten Jahren. Später vielleicht als sie beide ihre Rollen gefunden hatten und gereifter waren. Aber zum jungen Jack einen noch jüngeren Luke wäre meiner Meinung nach hart in die Hose gegangen.

Zum Luke hingegen hätte ich jederzeit einen Hund dazu holen können. Und was für ein zweiter wäre total egal gewesen. Am besten irgendwas quierliges, lebendiges aber auch jeder Angsthund hätte massiv von ihm profitiert. Ich denke auch es wäre schon relativ früh möglich gewesen.
Aber nicht mehr als er krank war.


Ohne eigene Erfahrungen glaube ich man kann sich das Ganze Thema in Grund und Boden zerdenken. Ob es funktioniert oder nicht ist aber so unvorhersehbar wie sonst irgendwas.
 
Ohne eigene Erfahrungen glaube ich man kann sich das Ganze Thema in Grund und Boden zerdenken. Ob es funktioniert oder nicht ist aber so unvorhersehbar wie sonst irgendwas.
Das stimmt wohl...

Aber mir helfen die Erfahrungen anderer definitiv weiter.

Mein erster Gedanke war einen älteren, bereits erzogenen Hund als Partner zu suchen, aber ja klar: Der wird mir nicht an Tag 1 im sklavengehorsam folgen, sondern muss ja auch erstmal seinen Platz bei uns finden.
Und der zweite Gedanke: Was, wenn der andere Hund Marotten mitbringt, die uns das Leben schwer machen? Wir haben ja schließlich schon Baustellen mit dem ersten Hund.

Schön wäre es aber natürlich trotzdem, wenn der Möter auch immer einen Artgenossen zum Interagieren hätte. Die Katzen sind ja doch eher ein Völkchen unter sich.
 
Schön wäre es aber natürlich trotzdem, wenn der Möter auch immer einen Artgenossen zum Interagieren hätte.
Warte noch so lange bis du dir bei Balu sicher bist, dann ist er gut erwachsen. Und hol dir eine W-SpitzHündin, wenn die 2-2,5 ist, kannst du schön die Rasse erhalten 😉
 
Warte noch so lange bis du dir bei Balu sicher bist, dann ist er gut erwachsen. Und hol dir eine W-SpitzHündin, wenn die 2-2,5 ist, kannst du schön die Rasse erhalten 😉

Vor allem weil Balu so gesund ist
 
Wie passt das zusammen? Auf der einen Seite kritisierst du, das über den Auslandstierschutz kranke Hunde nach Deutschland kommen, auf der anderen Seite schlägst du vor, mit Hunden zu züchten, die gesundheitlich fraglich sind.
 
Die Ellenbogendysplasie wächst sich leider nicht raus (aber schön wärs...😞).
Sonst wär er bestimmt interessant für die Zucht. Na ja... sollte halt nicht sein.
 



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