Ein wenig davon abspalten muss man, dass nicht jede Erkrankung Schuld irgendwelcher Zuchtstrategien ist, sondern im Leben auch einfach vorkommen kann.
So ist es. Das Problem ist der Umgang des Zuchtverbandes damit und damit liegt in der BRD mit ihren demokratische geführten Strukturen vieles im Argen - und das ist noch sehr wohlwollend ausgedrückt.
Beim Deutschen Teckelklub ist z.B. nicht eine Gesundheitsuntersuchung als Zuchtzulassung verpflichtend vorgeschrieben. Und obwohl die Dackels noch ziemlich gesund sind, haben sie doch auch ihre rassetypischen Probleme wie etwa PRA, Herz oder Bandscheibenvorfall.
In anderen Zuchtverbänden wird gemauschelt, totgeschwiegen und "auf die lange Bank" geschoben.
Als Paradebeispiel für einen ordentlichen Umgang mit neu auftretenden Krankheiten mögen mal die Hannoverschen Schweisshunde gelten.
Als dort vor Jahren Fälle von noch nie dagewesener Epilepsie auftraten, war schnell ausgemacht, dass die von einem Deckrüden aus dem Ausland ausging. Der und alle seine Nachkommen bekamen Zuchtverbot, fertig. Die entsprechenden Hundebesitzer/Züchter tobten, aber nach ein paar Jahren war Epilepsie kein Thema mehr.
Bei den Weimaranern ebenso. Dort traten vor einigen Jahren erste Fälle von PRA auf. Mit großer Schnelligkeit nahm sich der Verband des Problems an, es wurde ein Gentest entwickelt und entsprechende Tiere wurden zuchtmäßig ausgemerzt.
Ich weiss jetzt nicht, ob die Tatsache, dass der Prof. Epplen, Humangenetiker an der Ruhr Universität Bochum, auch im wissenschaftlichen Beirat des VDH tätig ist und auch einen Weimaraner führt, eine Rolle gespielt hat
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https://www.ruhr-uni-bochum.de/mhg/fors_hunde_gpra_diag_ger.php
Es gibt eine Tendenz - eine Tendenz -, dass Vereine, die wirklich noch Gebrauchshunde züchten, sich einen größeren Schädel über Erbkrankheiten und deren Ausmerzung machen als solche, bei denen es lediglich um Schönheit geht.
Es gibt aber auch Jagdhundevereine, die betreiben wegen Epilepsie eine Zuchtpolitik des Verdrängens und Vermauschelns, da rollen sich die Fussnägel hoch. Da spielt alles eine Rolle, Funktionärsposten, Macht, EInfluss, "jemand sein" - nur nicht mehr die Hunde.
Der Dobermann ist in meinen Augen als Rasse erledigt und steht vor dem Aus. Wie will der Zichtverband denn die DCM noch rauskriegen.
Ebenso diese Lundehunde, die mit einer Inzidenz von mehr als 50% eine Darmkrankheit haben. Aus, erledigt.