Woher kommen Erbkrankheiten/typische "Rassekrankheiten"beim Hund...?

Auch könnte ich es nicht ertragen in der Angst zu leben, dass mein Dobermann einfach mal tot umfällt ohne dass er alt ist.
Das könnte ich auch nicht...auf keinen Fall.
Aber ich muss zugeben,bei mir ist das ein generelles Problem,hätte ich eine Rasse die sehr stark zu Krebs neigt,hätte ich ständig Angst vor Tumoren,etc. .
Natürlich kann jeder Hund krank werden-aberdas Wissen,dass die Wahrscheinlichkeit für einen frühen Tod oder eine tödlich ausgehende Krankheit so hoch ist,würde mich fertig machen.
Ich könnte mich nicht auf den Hund einlassen,weil ich ständig Angst hätte ihn zu verlieren...und das wäre eine Qual-für mich und den Hund...

Sterben muß ein Hund so oder so.
Klar,aber es ist doch ein Unterschied,ob ein Hund überhaupt die Chance hat,steinalt zu werden,oder ob man schon von vorne herein weiss,dass der eigene Hund eine 50-80% Chance hat,eine Herzerkrankung zu haben,mit der er jede Sekunde einfach tot umfallen kann...und es ohne Zweifel irgendwann wird...
...ich bewundere Dich,dass Du scheinbar damit leben könntest...ich könnt´es halt defenetiv nicht...:(


Beim Dobi bricht die Krankheit meist erst mit den Jahren aus. Da hat der Deckrüde schon hundert Hündinnen gedeckt und die Hündin hatte schon ein paar Würfe.

Es wird empfohlen die Tiere jährlich zu untersuchen, was auch verantwortungsvolle Züchter machen. Auch beim Dobermann gibt es diese. Und wenn man einen Welpen möchte, dann auch nur von eben solchen. Solche die sich stark machen gegen diese Krankheit. Die müssen Unterstützt werden! Aber der Rest.... Und das ist leider die Mehrheit.... Macht es diesen Züchtern sehr schwer.
Aber was bringt denn die jährliche Untersuchung den Welpenkäufern?
Ich meine,klar,der Züchter weiss es dann,kann bei seinem eigenen Hund gezielt entgegen wirken,und vorallem den Hund aus der Zucht nehmen.
Bloss wie Du schon schreibst,bis DCM mal ausgebrochen ist,hat der Rüde vielleicht schon -zig Hündinnen gedeckt... .
 
Danke für die Erklärung,das habe ich so sehr gut verstanden...also ist die häufige Aussage"ein Mischling ist gesünder als ein Rassehund"eigentlich ein Trugschluss...kann so sein,muss aber noch lange nicht...
Richtig. Man hat halt gute Chancen, dass die ganzen Extreme abgemildert werden. Kreuzt man z.B. eine Bulldogge mit einem Windhund, wird man sich was Schnauzenlänge und Beinkürze betrifft vermutlich irgendwo in der Mitte treffen. Da kann man dann eventuell davon ausgehen, dass der Nachkomme gesünder wird als eine Durchschnitts-Bulldogge.
Aber das was in den Genen liegt, ist bestenfalls in der 1. Generation wirklich weniger gefährdet.
 
Es darf also einfach gezüchtet werden,und theoretisch könnten Elterntiere(bekannte)schwere Erkrankungen haben?

Nein, bestimmte Krankheiten führen schon zum Zuchtausschluss.
Aber die müssen erstmal bekannt sein und bis dahin sind schon weitere Hunde geboren. Es gibt keine für die Zuchtzulassung vorgeschriebenen vorherige - also zur Zuchtzulassung vorzulegende - gesundheitlichen Untersuchungen auf bestimmte Erbkrankheiten.
Schau mal in Ziffer 2.3 und 2.4 der Zuchtordnung.

https://www.dtk1888.de/_rec/uploads/offizielles/zeb_2015__aenderungen_markiert_.pdf


Zu welchem Zweck?
Einfach um die Rasse zu erhalten,obwohl es eindeutig Probleme gibt?

Nein, um Ärger mit den (großen) Züchtern und Mitgliedern zu vermeiden. Aus Feigheit, aus Eitelkeit, aus Selbstbetroffenheit, als Klüngelgründen, um Vorsitzender oder Zuchtwart zu bleiben und und und.
Das Problem wird weitmöglichst totgeschwiegen, als Nörgelei einzelner Mitglieder abgetan, es fehlen dann wissenschaftliche Untersuchungen und und und. Es wird halt so lange es geht auf die lange Bank geschoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Entwicklung in der Zucht war für uns der Grund, immer wieder Boxer zu nehmen.
Also hattet ihr Eure ganze Hundehaltung lang nur Boxer?
hätte sich die zucht nicht wieder zum Positiven gewandt,wäre dann auch eine andere Rasse für Euch in Frage gekommen,oder dann lieber gar keine Hunde mehr?


Aber wenn ich im Tierheim meinen Seelenhund treffen würde, und er wäre sehr krank und hätte nicht mehr viel Zeit - ja, den würde ich adoptieren. Allerdings: Bei einer Erkrankumg, bei der eine extreme Kostspieligkeit absehbar ist, hätte ich Bedenken. Ich verdiebe zurzeit einfach nicht so gut, von daher würde ich mir daher keinen Hund nehmen,der mich monatlich Hundetrte Euro kosten würde.
Ich bewundere Dich,das Du das kannst.
Bzw.ich habe allgemein Hochachtung vor den Menschen,die solche Hunde aufnehmen und ihnen für die letzte Zeit noch ein schönes Zuhause geben!

Die finanzielle Situation spielt natürlich auch immer ein Rolle,und ich finde,da muss man auch ehrlich zu sich selbst sein,was man stemmen kann und was nicht...oft gibt es da aber(zumindest bei Tierheim/Tierschutz-Hunden)manchmal die Chance,finanzielle Unterstützung vom erein,oder von Paten(die den Hund aber selbst nicht nehmen Können) zu erhalten.
 
Schau mal in Ziffer 2.3 und 2.4 der Zuchtordnung.
Danke für den Link,gerade durchgelesen...das sind doch einige Erkrankungen,die (zum Glück)zum Zuchtausschluss führen...ich hatte mir das jetzt wirklich so vorgestellt,dass grad nach Lust und Laune gezüchtet werden darf... .
Sehr gut finde ich auch,dass nach zwei Kaiserschnitten Schluss mit züchten ist...

Nein, um Ärger mit den (großen) Züchtern und Mitgliedern zu vermeiden. Aus Feigheit, aus Eitelkeit, aus Selbstbetroffenheit, als Klüngelgründen, um Vorsitzender oder Zchtwart zu bleiben und und und.
Das ist armseelig...und die Leidtragenden sind dann die,die gar nichts dafür können...die Hunde...:(...und deren Käufer,die sich auf Zucht und Papiere verlassen,und davon ausgehen einen gesunden Hund zu bekommen... .
 
@DieterI legt da einen Finger in die Wunde: Würde generell schnell reagiert, wenn Probleme in einer Rasse auftauchen, wäre die Rassehundezucht genau das, was sie eigentlich sein sollte. Nämlich ein Garant für eine hohe Wahrscheinlichkeit, einen erbgesunden Hund zu bekommen. Statt dessen menschelt es gewaltig, Eitelkeiten und Ehrgeiz gehen vor Gesundheit der Hunde. Zugegeben wird ein Problem erst, wenn es sich in der Rasse so verbreitet hat dass ein Leugnen nicht mehr möglich ist - und dann ist es zu spät, die Krankheit in der Rasse schon so weit verbreitet dass man keinen Überblick mehr bekommt, und erst recht nicht mehr ohne weiteres selektieren kann. Zumindest nicht, wenn man nicht einen Großteil aller Zuchthunde rausnehmen würde, was aus anderen Gründen wieder nicht sinnvoll ist. Es ist zum Mäusemelken...
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist es.
Das Problem ist der Mensch.
Und die simple Erkenntnis, dass es in der Natur der Sache liegt, wenn es zwischen Zuchtverband und Züchtern Konflikte gibt. Und es in der Natur des Menschen liegt, diese nicht oder nicht immer sachgerecht zu lösen :).
 
@Entenwackele

Je früher die Krankheit beim Hund entdeckt wird, desto höher liegen die Chancen dass er damit trotzdem alt werden kann (10 Jahre +)
Und man kann die Welpenkäufer rechtzeitig informieren, damit sie sich vorbereiten können und auch da schnell handeln können. Es liegt vieles daran, wann DCM entdeckt wird. In welchem Stadion.
Und die Uni München braucht Blutproben von erkrankten und gesunden Tieren, auch hier braucht es verantwortungsvolle Züchter, die mit helfen die Forschung voranzutreiben.
 
Was den Dobermann (und andere ähnlich belastete Rassen) angeht, da frage ich mich auch immer wieder, wie die Züchter das mit ihrem eigenen Gewissen vereinbaren? Zu wissen, dass man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vielleicht nicht nur, aber zumindest auch sehr kranke Hunde in die Welt setzen wird? Also ich persönlich wollte dafür nicht die Verantwortung tragen.
 



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