Woher kommen Erbkrankheiten/typische "Rassekrankheiten"beim Hund...?

-...und die letzte Frage,ist eine eher persönliche...könntet ihr einen Hund bei euch aufnehmen,von dem ihr von vorne herein wisst,dass es wahrscheinlich sein kann,dass ihr ihn durch eine Krankheit sehr früh verliert?

Ja, bei mir der von einigen genannten Dobermann.
Ja würde ich. Vlt kein Welpe, brauche ich nicht..., aber einer aus zweiter Hand. Habe mich in die Rasse nunmal verliebt, auch wenn es mit die kränkeste Rasse ist.
Sterben muß ein Hund so oder so.
Aussterben werden die vielleicht auch. Ich meine, die suchen nach einem Gentest, aber der bringt es nicht allein, da man Vlt fast jeden Hund ausschließen wird im schlimmsten Fall. Ein Heilmittel muss auch her. Beides zusammen kann die Rasse retten. Aber der DV sieht ja noch nicht mal handlungsbedarf.

Es wäre für mich eine finanzielle Frage, die Medis Kosten. Über 400 Euro nur für Medikamente im Monat hätte ich nicht. Wenn ich Kohle hätte würde es nicht mehr lange dauern zum Dobi ;-) (plus die Zeit natürlich)


Aber ich sehe auch das viele Dobi Menschen es nicht mehr können. Kann ich auch verstehen.
 
Zur letzten Frage:

Kann mich da @Wautzi nur andchließen. Hier würde sicher kein Dobermann, Berner Sennenhund oder eine ähmlich kurzlebige und krankheitsbelastete Rasse vom Züchter einziehen. Das möchte ich persönlich ebenso wenig unterstützen wie die Zucht brachycephaler Rassen wie Frenchie oder Mops.

Aber wenn ich im Tierheim meinen Seelenhund treffen würde, und er wäre sehr krank und hätte nicht mehr viel Zeit - ja, den würde ich adoptieren. Allerdings: Bei einer Erkrankumg, bei der eine extreme Kostspieligkeit absehbar ist, hätte ich Bedenken. Ich verdiebe zurzeit einfach nicht so gut, von daher würde ich mir daher keinen Hund nehmen,der mich monatlich Hundetrte Euro kosten würde.
Sollte Rex, der hier schon wohnt, so kostenintensiv werden, würde ich aber mein letztes Hemd geben, um ihm alles kaufen zu können was er braucht.
 
Vielen Dank für eure Antworten
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!

Nun erstmal sehen,ob ich das richtig verstanden habe,ich bin bei solchen Sachen oft schwer von Begriff...:oops:

...der Ursprung jeder Erbkrankheit bzw,jeder rassetypischen Erkrankung ist also zunächst mal ein mutiertes Gen,das durch Zucht weiter gegeben wird.
Je kleiner der Genpool ist,besonders je mehr Inzucht betrieben wird,desto höher ist die Gefahr,dass das mutierte gen auch weitergegeben wird,richtig?

Also sind die Rassen,mit einem kleinen Genpool,oder die ,die viel gezüchtet werden,damit automatisch mehr betroffen,als Rassen mit grossem Genpool,oder Rassen die verhältnismässig wenig gezüchtet werden,richtig?

Mein erster Gedanke war jetzt,dass man doch die erkrankten Elterntiere einfach von der Zucht ausschliessen könnte,da ein Hund jedoch nur Träger des auslösenden Gens sein kann,ohne jedoch selbst erkrankt zu sein,ist dies in dieser Art und Weise gar nicht möglich.
Und teilweise ist es auch so,dass mit bestimmten Erkrankungen gezüchtet werden darf,wie z.B.mit leichter HD,richtig?

Fragen habe ich aber trotzdem noch,ich hoffe es macht euch nichts aus...kommen gleich...;)
 
-...und die letzte Frage,ist eine eher persönliche...könntet ihr einen Hund bei euch aufnehmen,von dem ihr von vorne herein wisst,dass es wahrscheinlich sein kann,dass ihr ihn durch eine Krankheit sehr früh verliert?

Zur Vererbung kann ich nicht viel sagen.

Aber Deine andere Frage.

Nein, ich würde nicht gezielt einen Rassehund kaufen, dessen Rasse sehr krankheitsbelastet ist. Weil ich damit nicht leben könnte, den Hund kurzfristig schon wieder zu verlieren.
 
Beim Dobi bricht die Krankheit meist erst mit den Jahren aus. Da hat der Deckrüde schon hundert Hündinnen gedeckt und die Hündin hatte schon ein paar Würfe.
Es wird empfohlen die Tiere jährlich zu untersuchen, was auch verantwortungsvolle Züchter machen. Auch beim Dobermann gibt es diese. Und wenn man einen Welpen möchte, dann auch nur von eben solchen. Solche die sich stark machen gegen diese Krankheit. Die müssen Unterstützt werden! Aber der Rest.... Und das ist leider die Mehrheit.... Macht es diesen Züchtern sehr schwer.
Jedenfalls speziell DCM macht es einem nicht leicht. Da braucht es unbedingt einen Gentest und eine Heilung. Dann kann man die Tiere schon ausschließen. Aber es auch so, das Erbkrankheiten eine Generation überspringen. Auch schwierige Sache.
 
(..)unterstützen (das Risiko gibt es natürlich bei Mixen auch und besonders hoch ist es bei unkontrollierten Privatwürfen), bei denen Probleme absehbar sind.
50% der Nachkommen tragen dieses mutierte Gen auch.
Das wäre jetzt auch eine Frage die sich mir stellt,bezüglich Mischlingen...mir ist bewusst,dass natürlich auch jede Menge andere Faktoren bei Krankheiten eine Rolle spielen können,aber nur auf die Krankheiten bezogen,deren Ursache ausschliesslich genetisch bedingt ist,müsste ein Mischling doch ein geringeres Risiko haben,da seine Eltern unterschiedliche Gene tragen,oder?
 
Ein wenig davon abspalten muss man, dass nicht jede Erkrankung Schuld irgendwelcher Zuchtstrategien ist, sondern im Leben auch einfach vorkommen kann.

So ist es. Das Problem ist der Umgang des Zuchtverbandes damit und damit liegt in der BRD mit ihren demokratische geführten Strukturen vieles im Argen - und das ist noch sehr wohlwollend ausgedrückt.

Beim Deutschen Teckelklub ist z.B. nicht eine Gesundheitsuntersuchung als Zuchtzulassung verpflichtend vorgeschrieben. Und obwohl die Dackels noch ziemlich gesund sind, haben sie doch auch ihre rassetypischen Probleme wie etwa PRA, Herz oder Bandscheibenvorfall.

In anderen Zuchtverbänden wird gemauschelt, totgeschwiegen und "auf die lange Bank" geschoben.

Als Paradebeispiel für einen ordentlichen Umgang mit neu auftretenden Krankheiten mögen mal die Hannoverschen Schweisshunde gelten.
Als dort vor Jahren Fälle von noch nie dagewesener Epilepsie auftraten, war schnell ausgemacht, dass die von einem Deckrüden aus dem Ausland ausging. Der und alle seine Nachkommen bekamen Zuchtverbot, fertig. Die entsprechenden Hundebesitzer/Züchter tobten, aber nach ein paar Jahren war Epilepsie kein Thema mehr.

Bei den Weimaranern ebenso. Dort traten vor einigen Jahren erste Fälle von PRA auf. Mit großer Schnelligkeit nahm sich der Verband des Problems an, es wurde ein Gentest entwickelt und entsprechende Tiere wurden zuchtmäßig ausgemerzt.
Ich weiss jetzt nicht, ob die Tatsache, dass der Prof. Epplen, Humangenetiker an der Ruhr Universität Bochum, auch im wissenschaftlichen Beirat des VDH tätig ist und auch einen Weimaraner führt, eine Rolle gespielt hat :).

https://www.ruhr-uni-bochum.de/mhg/fors_hunde_gpra_diag_ger.php

Es gibt eine Tendenz - eine Tendenz -, dass Vereine, die wirklich noch Gebrauchshunde züchten, sich einen größeren Schädel über Erbkrankheiten und deren Ausmerzung machen als solche, bei denen es lediglich um Schönheit geht.

Es gibt aber auch Jagdhundevereine, die betreiben wegen Epilepsie eine Zuchtpolitik des Verdrängens und Vermauschelns, da rollen sich die Fussnägel hoch. Da spielt alles eine Rolle, Funktionärsposten, Macht, EInfluss, "jemand sein" - nur nicht mehr die Hunde.

Der Dobermann ist in meinen Augen als Rasse erledigt und steht vor dem Aus. Wie will der Zichtverband denn die DCM noch rauskriegen.
Ebenso diese Lundehunde, die mit einer Inzidenz von mehr als 50% eine Darmkrankheit haben. Aus, erledigt.
 
Ein wenig davon abspalten muss man, dass nicht jede Erkrankung Schuld irgendwelcher Zuchtstrategien ist, sondern im Leben auch einfach vorkommen kann.

Manche Krankheiten sind einfach ***********.

Also wie beim Menschen auch,einfach Schicksal :(
Wenn die verantwortlichen Gene auch verdeckt vererbt werden können,heisst ja aber das vorhanden sein eines Genes,nicht gleich Ausbruch der Krankheit,oder?
Und könnte man theoretisch einen Ausbruch der Erkrankung durch gezieltes Entgegenwirken völlig verhindern?



Da die Schweden schnell sind und die Forschung vorantrieben, hatte man 1 Jahr später schon die Krankheit identifiziert und einen Gentest dafür entwickelt. Man kann jetzt freie und Träger voneinander unterscheiden, so dass man keine kranken Nachkommen mehr in die Welt setzen kann, wenn die Eltern getestet sind.
Könnte man denn für jede Erkrankung einen solchen Genstest entwickeln?
Könnte man so dann die Zuchthunde und Welpen nicht testen,und mit denen nicht mehr züchten,die die entsprechenden Gene tragen,und somit eine Rasse wieder gesund bekommen?
 
Das wäre jetzt auch eine Frage die sich mir stellt,bezüglich Mischlingen...mir ist bewusst,dass natürlich auch jede Menge andere Faktoren bei Krankheiten eine Rolle spielen können,aber nur auf die Krankheiten bezogen,deren Ursache ausschliesslich genetisch bedingt ist,müsste ein Mischling doch ein geringeres Risiko haben,da seine Eltern unterschiedliche Gene tragen,oder?
Jaein. Viele Krankheiten kommen ja auch in mehreren Rassen vor.. Da Trägt dann der Mix das gleiche Risiko wie ein reinrassiger Hund.
Nicht alle Krankheiten vererben sich rein rezessiv, d.h. dass eben zum Teil auch schon ein defektes Gen ausreichen kann um die Krankheit zum Tragen zu bringen.
Z.B. das Bully-Syndrom (Myostatin-Mutation) bei Whippets. Da unterscheiden sich freie, Träger und betroffene Hunde ganz deutlich voneinander.
Oder man produziert Mischlinge um eine neue Rasse daraus zu machen.
Der Silken Windsprite z.B. ist ursprünglich ein Mischling aus Whippet und Sheltie. Whippets sind eine sehr gesunde Rasse, aber durch die Einkreuzung der Shelties und der Weiterverpaarung der Nachkommen hat man es geschafft, dass beim Windsprite jetzt der MDR1-Defekt verbreitet ist, den es beim Whippet überhaupt nicht gibt.

Also: Verpaart man zwei Tiere unterschiedlicher Rassen, die keinerlei Überschneidungen in rassespezifischen Krankheiten haben, dann liegen die Chancen gut, dass kein Tier erkrankt. Allerdings wird es Träger geben.
Kreuzt man diese direkten Nachkommen untereinander, werden wieder Krankheiten zu Tage treten. Kreuzt man diese direkten Nachkommen mit einem Vertreter einer der Ursprungsrassen, können auch diese rassespezifischen Krankheiten wieder zum Ausbruch kommen.

Was z.B. HD betrifft. Soweit ich weiß, ist es bis heute nicht abschließend geklärt, was da alles mit rein spielt. Bei HD gibt es ja auch kein 'Betroffen' und 'nicht betroffen' sonder graduelle Unterschiede.

Außerdem ist es bei manchen Rassen, gerade mit einem recht engen Genpool oft sinnvoller, eine B-Hüfte unter Auflagen (z.B. Verpaarung nur mit A-Hüfte) in die Zucht mit aufzunehmen, als alle anderen Gene die der Hund mitbringt, unwiderruflich aus der Population zu eleminieren....
 
Beim Deutschen Teckelklub ist z.B. nicht eine Gesundheitsuntersuchung als Zuchtzulassung verpflichtend vorgeschrieben.
Es darf also einfach gezüchtet werden,und theoretisch könnten Elterntiere(bekannte)schwere Erkrankungen haben?

In anderen Zuchtverbänden wird gemauschelt, totgeschwiegen und "auf die lange Bank" geschoben.
Zu welchem Zweck?
Einfach um die Rasse zu erhalten,obwohl es eindeutig Probleme gibt?
 
Also: Verpaart man zwei Tiere unterschiedlicher Rassen, die keinerlei Überschneidungen in rassespezifischen Krankheiten haben, dann liegen die Chancen gut, dass kein Tier erkrankt. Allerdings wird es Träger geben.

Kreuzt man diese direkten Nachkommen untereinander, werden wieder Krankheiten zu Tage treten. Kreuzt man diese direkten Nachkommen mit einem Vertreter einer der Ursprungsrassen, können auch diese rassespezifischen Krankheiten wieder zum Ausbruch kommen.
Danke für die Erklärung,das habe ich so sehr gut verstanden...also ist die häufige Aussage"ein Mischling ist gesünder als ein Rassehund"eigentlich ein Trugschluss...kann so sein,muss aber noch lange nicht...
 



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