Und das ist der Punkt, den ich wohl nie verstehen werde. Wie kann man bewusst eine Nachfrage schaffen nach kranken Hunden? Ist den Menschen denn völlig egal, dass dadurch extra für sie wieder ein kranker Hund in die Welt gesetzt wird? Dass sie durch diese Wahl einen Welpen zu einem Leben mit Schmerzen verurteilen?
Leider ja - da wird eben nicht über den Tellerrand hinaus geschaut. Ich habe versucht das meiner SchwMutter zu erklären und hoffe, dass es langsam etwas bei ihr angekommen ist.
Ihr Argument war "Aber der xy ist ganz gesund" - meine Antwort war "sein Mitbewohner ay muss aber operiert werden und die stamen aus derelben Zucht und waren so schon schweineteuer".
Der einzige Gedanke ist da eben: Die sind süß und ich habe bestimmt Glück - mein Hund muss nicht krank sein.
Sie scheint aber einer Continental Bulldog mittlerweile nicht mehr ganz so abgeneigt. Nachdem ich ihr erklärt habe dass die Hunde beim Schnorcheln immer das Gefühl haben zu ersticken.
Jedenfalls nicht direkt. Indirekt sieht es schon etwas anders aus. Denn die Vielzahl dieser Hunde im Straßenbild trägt auch zur Nachfrage bei, und gerade auch im weiteren Bekannten- und Nachbarschaftskreis entsteht schnell der Wunsch nach "auch so einem". Ein Aspekt, der oft etwas untergeht bei diesen Diskussionen.
Ich wollte eigentlich den Link zu einem interessanten, kurzen Video hier einstellen (das scheint es aber nicht mehr zu geben), dass wegen der World Dog Show gedreht wurde und "natürlich" auch mal wieder auf die Missstände der Qualzuchten aufmerksam macht.
Was ich aber daran sehr gut fand waren die Zahlen, die endlich mal auf den Tisch kamen, weil sie mit dieses Mal Tasso mit ins Boot geholt haben.
Ich habe die Zahlen leider nicht mehr punktgenau im Kopf, aber die beliebteste Rasse, zur Zeit tatsächlich die frz. Bulldogge wurde im VDH irgendwas um die (ich glaube) 400 x geboren - bei Tasso registriert wurden im selben Jahr aber über 11.000.
Da frage ich mich ganz ernsthaft, ob denn wirklich die Züchter allein für das Elend verantwortlich gemacht werden können oder ob es bei denen vielleicht mittlerweile nicht schon etwas besser ausschaut als bei den anderen Hunden, immerhin tun sie ja wohl was gegen Qualzucht.
Das mag natürlich sein, ja. Aber all diese Secondhand-Hunde brauchen doch nun mal ein Zuhause. Solange Möpse, Frenchies und Co. Modehunde sind, werden halt auch viele dieser Hunde im Tierheim o. auf Pflegestellen landen. Ich denke, da muss man dannn wohl einfach "in Kauf" nehmen, dass diese Hunde eben entsprechend oft auf den Straßen zu sehen sind, denn eine Alternative gibt es ja nicht.
Das mag sich jetzt richtig sch...e anhören und vielleicht mache ich mich damit jetzt unbeliebt, aber anhand der von mir genannten Zahlen wäre es doch tatsächlich für die Zukunft einer Rasse besser, wenn diese ganzen Qualzucht-Tierschutzhunde kein Zuhause finden würden.
Würde die im Tierheim keiner nehmen, würden die Menschen dann eher nachdenken, dass damit was nicht stimmt und auch verzichten ("Alle Affen machens nach"). Es würde dann vielleicht mehr Wert auf die Auswahl beim Züchter gelegt und das Ende vom Lied wären zwar 2-3 Generationen Hunde, die nie ein Zuhause bekommen würden, aber vielleicht durch dann besseres Hinschauen eine ganze Population einer Rasse, die sich erholt.