Wie wird man Hundezüchter?

In der Versuchstierkunde haben sogenannte Inzuchtstämme eine wichtige Funktion. Diese Stämme werden absichtlich erhalten über die Bruder-Schwester Verpaarung.
Viele dieser Stämme existieren schon seit über 100 Generationen. Die Tiere sind in der Regel kleiner als Tiere von "Auszuchtstämmen", sie haben zum Teil eine etwas höhere Krankheitsanfälligkeit und eine etwas kürzere Lebenserwartung. Aber sonst sind es absolut normale Tiere und ohne genetische Tests nicht von anderen zu unterscheiden. Inzucht in einem etablierten Inzuchtstamm ist also nichts Schlechtes. Nach 20 Generationen sind all die Tiere mit letalen Genen ausgeschieden und nur noch die ohne solchen Gene sind übrig. Von diesem Zeitpunkt an kann der Stamm dann problemlos mit reiner Inzucht gezüchtet werden. Neue letale Gene (Mutationen) entstehen nur sehr selten.

Aber du hast Recht, es kommt viel öfters zu Missbildungen.
 
Das Thema "Zucht" ist für mich generell schwierig, einerseits ja - wenn auf Gesundheit, Charakter und Leistung der Tiere gezüchtet werden würde und ein ausreichend großer Genpool vorhanden ist, befürworte ich es durchaus ("Inzucht" ist für mich absolut nicht tolerierbar - und wider der Natur)
Andererseits nein, denn der Mensch ist offensichtlich nicht dazu fähig,, "Gott" zu spielen! Wenn er es wäre, gäbe es keine genetisch vererbten Krankheiten, denn wenn jeder Züchter, sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hätte, wäre es zu den momentan vorhanden Erbkrankheiten doch wohl nie gekommen - oder? Wenn er es wäre, wieso gehen dann immer noch genetisch eigentlich absolut unzureichende Tiere in die Zucht - bei Youtube gäbe es da ein schönes Video über Rassezucht in England - find es leider gerade nicht! Pedigree...irgendwas!
Auf alle Fälle wird da von Hunden berichtet, die ausser "schön" (im Auge des Zuchtwarts) nichts sind und schon gar nicht gesund - CKCS mit zu großen Gehirnen für ihre kleine Köpfe, Schäferhund mit extremen Froschkreuz und schrecklichem Gangbild, Dackel mit Bäuchen die am Boden streifen, Mops mit viel zu kurzer Nase und offensichtlichen Atemproblemen - alle bekommen die besten Bewertungen.... Sorry, aber das ist doch nicht mehr normal!
In all diesen Fällen (und noch viiiiiiiieeeelen anderen), wäre ein Umdenken angebracht, Lebensqualität statt Optik zum Beispiel, Charakter vor Fellfabe oder Gesundheit vor allem anderen! Um das allerdings zu erreichen, wird man irgendwann andere (Rasse)tiere mit einkreuzen müssen - ansonsten würden sie ohnehin aussterben - einerseits weil der Kunde sowas nicht mehr haben will (hohe Tierarztkosten,trotz hoher Anschaffungskosten zum Beispiel), anderseits weil sie sowieso nicht mehr überlebensfähig wären! Vielleicht sind wir "Götter" bis dahin etwas gescheiter und wissen besser mit Genetik und Zuchtzielen umzugehen, als es in letzter Zeit der Fall war - ich weiß es nicht - wir werden sehen!
Lg
 
@akitasfrauli

Du sprichst mir aus der Seele! Mehr kann ich nicht dazu sagen, weil du es genau auf den Punkt gebracht hast, was ich denke und versucht habe zu erklären.

:danke:
 



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