Wann ist man zu alt für eine Hundehaltung ??

Im äußersten Notfall müssten meine Beiden wieder zurück zum vermittelnden Verein,aber das würde nur passieren wenn die ganze Familie ums Leben kommt.
Vom Kaufvertrag her müsste meiner das auch, tun wir ihm (der oft genug weiter gereicht wurde) aber nicht an ... auch mein Sohn und sein Malinois würden das kaum zulassen. 😠
 
Ich denke nicht, dass man ein Ja oder Nein zur Hundehaltung am Alter festmachen kann (die Tierheimleitung "meines" Ex-Tierheimes hatte übrigens ein Mindestalter von 23 Jahren für die Vermittlung und war bis 25 noch sehr skeptisch - da hab ich auch ziemlich protestiert). Das Problem ist weniger das Alter, als egoistische und unrealistische Vorstellungen.

Wenn eine Dame um die 80, am Rollator gehend und allein lebend, mitsamt Familie ins Tierheim kommt und einen Hund möchte, finde ich das erst mal voll ok - die Familie kümmert sich um den Hund, sollte ihr was passieren: perfekt. Ich gehe im Kopf alle älteren, gemütlichen und klein bis mittelgroßen Hunde durch, die ich mir so für sie vorstellen kann. Bevor ich dazu komme, ihr was vorzustellen, erklärt sie mir aber sofort, dass der Hund mindestens Labradorgröße haben muss und maximal!!! 1 Jahr alt sein darf (brav und lieb sein muss er aber natürlich schon - können einjährige Hunde ja zuverlässig perfekt 😉 ). Sie hat immer schon große Hunde gehabt und was älteres stirbt ihr ja zu schnell weg... Naja... DIESE Dame geht ohne Hund wieder aus dem Tierheim raus. Ich gebe ihr nämlich keinen 30kg Jungspund - da bin ich gerne die Böse.

Als der fast 15jährige Rüde meines Onkels starb, musste sofort wieder ein Hund her. Und anstatt ein paar Tage ins Land ziehen zu lassen und evtl mich zu fragen, rief man beim Züchter an, wo man immer schon seine Dt. Langhaar Rüden her hatte und staubt dort einen 10 Monate alten Rüden ab, der zurück kam, weil er zu wild war und nun einige Zeit dort im Zwinger saß. Die perfekte Wahl für meinen Onkel, der mit über 70 schon ein paar Schlaganfälle hinter sich hatte, motorisch eingeschränkt ist und auch geistig nicht mehr ganz so schnell. Dazu meine Tante, ebenfalls über 70 und durch eine Augenkrankheit halb blind. Als ich das erfuhrt und wagte zu fragen, was sie sich bei dem Blödsinn eigentlich gedacht haben, war ich die Böse und durfte mir ordentlich was anhören. Sie hatten ja doch schon ihr ganzes Leben lang Dt. Langhaar Rüden - da sollte so ein Jungrüde aus Arbeitszucht mit ordentlich Pfeffer im Arsch ja kein Ding sein. Mein Onkel war zwar kein praktizierender Jager mehr (ging gesundheitlich nicht), aber hey... so what? Nun ist der Hund denk ich 5 oder 6, es gab die Jahre eine ganze Reihe an Problemen aber immerhin lieben sie ihren Burschen abgöttisch. Was wird, sollte es irgendwann gar nicht mehr gehen, weiß keiner. Ich bezweifle, dass sich jemand aus meiner Familie kümmert und ich wurde bis heute nicht gefragt. 😎

Ich persönlich hatte übrigens auch schon mit 25 Vorkehrungen getroffen, was mit meinen Hunden passieren sollte, wenn mir was passiert. Und ich habe auch vor, bis ins Alter Hunde zu halten. Aber es muss dann mit 80 kein 35kg Jungspund sein (das tu ich auch mir nicht mehr an), sondern wird dann eben ein älterer Hund, der mit mir seine letzten Tage verbringen darf. Ich weiß nicht, warum diese Idee und das Zurückstellen des eigenen Egos für viele so schwer ist, dass da echt so verhärtete Fronten herrschen müssen.
 
Die Wahrscheinlichkeit ist nur für Versicherungen interessant. Und ich weigere mich, mein Leben nach deren Berechnungen zu leben. Soll heißen, ich tue genau das, was ich mir körperlich und geistig zutraue - egal, ob irgend jemand meint, dass das in meinem Alter und mit meiner Behinderung noch geht oder nicht.

Mit etwas Glück kommst du, @Crime, im Lauf der nächsten 20 bis 30 Jahre zum gleichen Schluss.

Meine Überlebenschancen haben sich übrigens in den letzten 10 Jahren gewaltig verbessert, weil ich heute wesentlich fitter und 15 kg leichter bin...

Versicherungen? Gibt gar kein Smiley was meinen inneren Gesichtsausdruck nur halbwegs abbilden kann den ich grad habe.

Wie kommst du jetzt auf Versicherungen?
 
Meiner Meinung nach sollte man immer einen Plan B haben wenn man seinem Hund nicht mehr gerecht werden kann. Passieren kann immer etwas, es ist aber die Ausnahme, dass Menschen an einer Erkrankung oder aufgrund eines Unfalls sterben. Ich kenne natürlich auch einige dieser Ausnahmen, die in den mittleren Jahren (mit 52 Jahren) an einem Herzinfarkt gestorben sind, jung einfach morgens nicht mehr aufgewacht (mit Anfang 20), mit Mitte 40 tot am Küchentisch zusammengeklappt sind und natürlich Autounfälle und Flugzeugabstürze von 18 bis 30 Jahren usw..
Aber jeder von uns wird, wenn er das Alter erreicht, irgendwann ab 80 - 85 sterben. Manche erst mit 100 Jahren oder älter, manche schon mit 82 Jahren. Deshalb werde ich mir ab ca. 75 Jahren überlegen ob noch ein Welpe einzieht denn die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, dass ich vor dem Hund sterbe. Vielleicht werde ich aber 105, das weiß man ja (zum Glück!) nicht.
 
Versicherungen? Gibt gar kein Smiley was meinen inneren Gesichtsausdruck nur halbwegs abbilden kann den ich grad habe.

Wie kommst du jetzt auf Versicherungen?
Na, du hast doch von Wahrscheinlichkeiten angefangen!

Wenn eine Million Menschen versichert werden, dann sind die durchschnittliche Lebenserwartung, die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, etc. wichtig für die Berechnung von Beitrag und Auszahlung und ob man überhaupt versichern will und was. Und bei der Betrachtung von einer Million Fällen dürfte auch so in etwa das statistisch zu erwartende Ergebnis rauskommen.

Bei Hundeverkauf- und Vermittlung geht es aber um Einzelfälle. Und für Einzelfälle haben Statistiken überhaupt gar keine Aussagekraft. Nehmen wir an, die durchschnittliche Lebenserwartung wäre 75. Das sagt nichts darüber aus, ob ich mit 65 sterbe oder erst mit 85. Da muss man sich die Einzelfälle anschauen, und Pauschal(vor)urteile sind unsinnig und diskriminierend.

(Dass statistische Wahrscheinlichkeiten für Einzelfälle keine Aussagekraft haben, darf ich das als bekannt und akzeptiert voraussetzen oder muss ich noch erläuternde Beispiele bringen?)
 
Na, du hast doch von Wahrscheinlichkeiten angefangen!

Wenn eine Million Menschen versichert werden, dann sind die durchschnittliche Lebenserwartung, die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, etc. wichtig für die Berechnung von Beitrag und Auszahlung und ob man überhaupt versichern will und was. Und bei der Betrachtung von einer Million Fällen dürfte auch so in etwa das statistisch zu erwartende Ergebnis rauskommen.

Bei Hundeverkauf- und Vermittlung geht es aber um Einzelfälle. Und für Einzelfälle haben Statistiken überhaupt gar keine Aussagekraft. Nehmen wir an, die durchschnittliche Lebenserwartung wäre 75. Das sagt nichts darüber aus, ob ich mit 65 sterbe oder erst mit 85. Da muss man sich die Einzelfälle anschauen, und Pauschal(vor)urteile sind unsinnig und diskriminierend.

(Dass statistische Wahrscheinlichkeiten für Einzelfälle keine Aussagekraft haben, darf ich das als bekannt und akzeptiert voraussetzen oder muss ich noch erläuternde Beispiele bringen?)

Ähm... also ich finde die Wahrscheinlichkeit schon relevant. Ich kann nämlich auch sagen: Naja, ein Hund kann ja theoretisch auch mit 2 Jahren sterben, der muss keine 10+ Jahre alt werden. Also ist das ja wirklich nicht relevant, ob ich mir einen Junghund oder einen 13jährigen nehme - der 1jährige kann mit 3 sterben und und der 13jährige 18 werden. Trotzdem entscheiden sich erstaunlich viele Menschen für einen jungen Hund, selbst dann wenn sie explizit keinen Welpen wollen. Warum? Weil die Wahrscheinlichkeit, dass Hund früher als später stirbt mit zunehmendem Alter einfach höher wird. Dazu kommt, dass mit zunehmendem Alter gesundheitliche Einschränkungen ebenso wahrscheinlicher werden - und zwar bei Hund und Mensch. Mensch will keinen bald erkrankenden, alternden Hund. Und ein möglicherweise bald in Motorik, Sensorik oder auch im Denken eingeschränkter Mensch kann sich unter Umständen nicht mehr so umfassend um einen agilen, kräftigen Junghund kümmern, wie ein Mensch, der fit und agil ist. That's life...

Vielleicht hilft es dir, die Sache mal von der anderen Seite zu betrachten. Denk mal nicht daran, wie alt DU PERSÖNLICH evtl. werden wirst oder möchtest und wie beleidigt du wärst, wenn man dir keinen Hund gäbe, sondern stell dir mal vor, du müsstest einen jungen Hund (sagen wir max. 2 Jahre alt) vermitteln, dein Interessent ist 80, aktuell körperlich und geistig fit und auf die Frage, wie er das denn geregelt hat, falls ihm was passiert, sagt der nur "pah, Alter ist nur eine Zahl, Wahrscheinlichkeiten interessieren mich nicht und ich werde mindestens 105. Den Hund überlebe ich locker!" ... Deine Verantwortung liegt in dem Fall nicht darin, den alten Herren (oder die Dame) glücklich zu machen, sondern darin die beste Entscheidung für diesen Hund zu treffen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Interessent den Hund nicht überlebt ist einfach um Längen höher, als bei einem 30jährigen Interessenten. Und darin wie er damit umgeht, sieht man (noch dazu) deutlich, dass er nicht genug Verantwortungsbewusstsein hat, um sich mit dieser Tatsache vernünftig auseinander zu setzen, statt sich der Realität zu stellen und Vorkehrungen im Sinne des Hundes zu treffen.
 
Na ja, wenn man mit 80 noch so blöd ist, dann ist Hopfen und Malz verloren und von mir würde der Mensch keinen Hund bekommen. Aber eben auch nicht, wenn er erst 30 wäre und alleinstehend. Da gehört die Frage nämlich auch gestellt!

Ich hätte übrigens lieber einen erwachsenen, gerne auch älteren Barsoi genommen, aus genau dem von dir genannten Grund. Nur dass man beim älteren Hund den Vorteil hat, dass man weiß, was man bekommt...
 
Natürlich gehört die Frage auch beim alleinstehenden 30jährigen gestellt. Bei dem kommt außerdem dazu, dass er vermutlich arbeiten muss und auch da für eine umfassende Betreuungsmöglichkeit gesorgt sein will.

Ich bin auch sehr geneigt, keinen Hund unter 2 Jahren mehr zu nehmen (wobei nicht ausgeschlossen ist, dass nochmal ein Welpe einzieht, dann aber eher, weil andere Faktoren Priorität haben). Die Idee, Hunde ab 10 Jahren aufwärts aufzunehmen, spare ich mir aber tatsächlich für den Lebensabschnitt auf, wo ich evtl. auch nicht mehr ganz so jung bin. 😁


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Bei dem ersten Gespräch mit meiner Mutter über den damals neuen Hund meines Onkels (s. oben) war mein Onkel übrigens glaub ich so 73. Ich habe damals tatsächlich gesagt "aber der Hund wird evtl. 15 Jahre leben" und die schockierte Antwort meiner Mutter war "na N. hoffentlich auch!" ... auf meine Frage "ja und was wenn nicht?" war dann keine Antwort mehr da. Und das obwohl mein Onkel zu dem Zeipunkt schon nicht mehr fit und agil war. Es war eine Idee, mit der man sich einfach nicht auseinandersetzen wollte. Zumindest nicht aus Rücksicht dem Hund gegenüber.
 



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