Wie wichtig ist es euch, was andere über eure Hunde(erziehung) denken?

Erster Hund
Julie/ Labbimix (7)
Zweiter Hund
Dobby/ Mix 04/17
Hallo,

ich habe eben beim Gassi eine Arbeitskollegin getroffen, die auch mit ihrem Hund unterwegs war. Nun ist es so, dass Julie, wenn ich in meiner Aufmerksamkeit abgelenkt bin, gerne mal ihr eigenes Ding macht. Dann klappt der Rückruf nicht so gut, sie trödelt mal ein Stück von mir weg, hört nicht gleich. Wenn ich alleine mit ihr unterwegs bin, klappt es besser. Dann bin ich ja auch auf sie konzentriert und auch für meine Umgebung aufmerksamer.
Ich überlege dann manchmal, was die Leute dann denken? Mir kommt es vor, als ob der Hund mich blamiert. Als ob ich unfähig bin, Julie gescheit zu erziehen. Nun könnte es mir ja egal sein, ich weiß, dass Julie eigentlich recht gut hört. Trotzdem ärgere ich mich manchmal, über mich und den Hund.

Steht ihr über so was? Ich muss sagen, ich gehe am liebsten alleine Gassi. Wenn mit jemandem zusammen, dann lieber an der Leine. Dann werde ich aber gefragt, warum Julie denn an der Leine bleiben muss...:blabla:
 
Ich kann dich schon verstehen. Wir sind noch am Anfang und trainieren mit der Schleppleine. Freilauf ohne Leine bekommt sie also gar nicht, ist aber auch dem geschuldet dass sie ein Angsthund ist/war (in manchen Situationen immer noch sehr schissig). Ich finde es gibt so ein zwei Kommandos die müssen einfach sitzen, dazu gehört für mich der Rückruf. Wir waren vor kurzem einmal in einem riiesigen eingezäunten Hundefreilauf und sie lief bis ans andere Ende der Wiese einem anderen Hund hinterher. Mir ist klar dass wir noch hart am Rückruf arbeiten müssen und dass wir noch am Anfang stehen, aber mir war es schon etwas "peinlich" meinen Hund zu rufen.. 3 .. 4 mal.. und sie kam nicht.
Von daher wird sie ihren Freilauf auch nur dann bekommen, wenn das irgendwann zu mind. 99% sitzt. Die Gefahren sind in meinen Augen auch einfach zu groß.
Ich will keinen perfekten Hund haben, aber es gibt so einige Kommandos die sie einfach kennen MUSS. Und wenn sie mal nicht hört wenn ich sage "sitz", dann komme ich damit gut klar. :D
 
Naja ... ich werde ja gerne mal als Wattebauschwerferin bezeichnet und viele belächeln meinen Clicker und mein Markertraining. Das geht mir aber ehrlich gesagt am A... vorbei, denn ich sehe am Ergebnis, dass es funktioniert.
Daisy lässt mich nämlich zu 99% nicht im Stich und hört, wenn sie es soll.
Man kann bis jetzt an einer Hand abzählen, wann sie mal nicht gehört hat. Das waren auch nur Kleinigkeiten, aber das war mir den fremden Menschen gegenüber schon peinlich. :verlegen1:
 
Zur Not erkläre dich einfach den Leuten, wenn du meinst, dass es wichtig für dich ist und dir damit besser geht. Sag ihnen, Julie hört schon gut, aber noch nicht so gut, wenn Ablenkung ins Spiel kommt. Dann erklärt sich, warum sie nicht sofort springt beim ersten Mal rufen oder warum sie auch mal an der Leine bleiben muss.

Ich für meinen Teil behaupte, bei den allermeisten Menschen ist es mir egal, was sie über meine Hundeerziehung denken, denn sie kennen mich nicht. Bei Leuten, die mich und meine Hunde kennen, ist es gegebenenfalls etwas anderes. Wenn sie merken, dieses oder jenes würden sie anders machen und dadurch könnte sich etwas, weil sie mir eben einen anderen Blickwinkel aufzeigen als Außenstehender, für mich und meinen Hund verbessern, nehme ich gerne Ratschläge an.

Du siehst, von Fremden ist mir ihre Denkweise eigentlich egal. Sie kennen wie gesagt weder mich, noch die Hunde. Bei Freunden oder Familie ist es mir nicht grundsätzlich egal. Hier höre ich mir an, was sie über XYZ denken und ich wäge ab, ob es für uns relevant ist oder nicht :)
 
Grundsätzlich ist es mir nicht völlig egal was andere Menschen über meine Hundeerziehung denken und ich bin da zugegebenermaßen schon recht perfektionistisch. Aber so mit der Zeit habe ich gelernt, dass andere Menschen auch keine perfekten Hunde haben die immer auf den ersten Abruf angelaufen kommen. Die meisten Hundehalter die ich bis jetzt kennengelernt habe urteilen auch gar nicht über die Erziehung anderer Hunde oder wollen einem da reinreden.

Außerdem hat Balou hat mich so oft enttäuscht obwohl ich mir so viel Mühe mit der Erziehung gebe dass ich mir da mittlerweile eine entspannte Grundeinstellung zugelegt habe. Lange Zeit habe ich gedacht, dass ich unfähig bin einen Hund zu erziehen und erst Mogli und Hermann haben mir gezeigt, dass ich es nicht bin.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde sehr genau merken wenn man sich über sie ärgert und wenn du Pech hast merkt Julie das auch und macht noch mehr ihr Ding.
 
Naja, die Kollegin hat mich halt gefragt, ob ich denn eigentlich mit Julie noch in die Hundeschule gehe :verlegen1:
Reinreden macht sonst kaum einer, ich versuche das bei anderen auch nicht zu tun. Manchmal wird dann gelächelt, wenn Julie wild buddelt "ach, sucht sie wieder Mäuse?" Wobei ich sie da entweder schon rufe, bevor sie das buddeln anfängt, oder ich lasse sie ein bißchen buddeln und warte dann einen günstigen Moment für den Abruf ab...
 
Schlimmer als die Welt dadraußen sind eigentlich Foren.
Real traf ich schon viele sehr liebe Leute, z.B. als Abby noch klein war und an der Leine zog, da hörte ich häufig "Meiner kann das auch nicht" oder "Die ist doch noch so jung, erwarte noch nicht zu viel.".

In Foren hingegen kommen da schon ganz andere Antworten. Zum Teil wegen völlig beiläufiger Beiträge wird man böse gerügt, dass man Dinge falsch macht, der Hund des Anschreibers viel besser hören würde, dass es ohne die Methode XY sowieso nicht klappen würde. Ich bekam da schon richtig böse Nachrichten. In einem anderen Forum schrieb mir eine Userin beispielsweise privat, dass Abby trotz Schleppe bestimmt eines Tages von einem Auto überfahren wird, wenn ich mich weiter weigere mit einem TIG zu arbeiten.
 
Ach, ich finde auch der Hund muss mal Spaß haben und auch mal nicht zu 100 % und sofort gehorchen.
Ich will auch keinen hochkonzentrierten Befehlsempfänger, ich möchte auch einfach mal Spaß haben und wenn mein Hund dann mal von links nach rechts pendelt oder auch mal stehen bleibt oder abrupt die Richtung wechselt dann lass ich das auch mal zu :D
Wenn sie jetzt mal richtig schön tobt und sich auch mal ein Stück weiter entfernt, dann warte ich auch mal mit dem Rückruf und lass sie mal abgehen - man kann es halt auch mit Gehorsam übertreiben und ich muss auch niemandem etwas beweisen.

Wichtig ist halt, dass es klappt wenn es sozusagen "um die Wurscht geht", also dass ich sie ran rufen kann und sie in Gefahrensituationen eben neben mir läuft.
Sie kennt den Unterschied zwischen "na ich kanns ja nochmal versuchen" und "jetzt meint sie es wirklich ernst".

Ich muss sagen, dass mich Lady meist ziemlich gut aussehen lässt, weil sie sehr lieb und artig ist - allerdings ist mir eins dann doch manchmal ziemlich peinlich ...
Wenn sie nämlich keinen Bock hat, dann bleibt sie schon mal stehen, schnüffelt demonstrativ 5 Minuten lang am gleichen Ast, gähnt ununterbrochen oder läuft wie ein geprügelter Hund lustlos hinter mir her - das hat sie super drauf und am besten gefällt es ihr dann, wenn Passanten stehen bleiben und sie auch noch bemitleiden und schön ihren Senf dazu geben a la "oooooh, man muss ja aber auch bei der Hitze/Kälte/Regen/Sturm (setze nach belieben unvorhergesehenes Naturereignis ein) nicht so lange spazieren gehen"
"Ach, der arme Hund, die ist ja bestimmt auch schon alt, die kann ja kaum noch laufen" :denken3:

Da fühl ich mich dann manchmal echt wie der letzte Tierquäler und, glaubt es mir oder nicht, der Hund grinst mich dann immer frech an, jaahaaaaa, die grinst !
 
Was kümmert mich das Geschwätz anderer Leute?
Zitat, Verfasser unbekannt.

Ich muß und komme mit meinem Hund klar.
Ueberall bei jeder Gelegenheit ( d.h. Bahnfahrten müssen wir noch lernen ):jawoll:
 



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