Wie lange Hunde höchstens alleine lassen

Oder Silkies, wenn ich auf'm Sofa- Hunde auf'm Sofa. Sitz ich am Tisch- Aslan unterm Tisch, Lucky in seinem Bett neben Tisch. Sitzt mein Partner im Büro, Aslan unterm Schreibtisch und Lucky auf Nachbarstuhl.
 
Moony macht das unterschiedlich.
Sie ist hauptsächlich bei uns in der Nähe und liegt dann beim Tisch oder in ihrem Sofa, wenn wir z.B. fernsehen.
Aber manchmal will sie eben auch ihre Ruhe und geht dann nach oben und spannert die NAchbarschaft aus. :D
(bin immer voll informiert!)
Oder sie legt sich ins Schlafzimmer auf ihre Matratze und pennt.
 
Also Samy ist immer da wo ich bin, mindestens in Sichtweite, sehr gerne auch mit direktem Körperkontakt.
Komplett alleine bleiben ist für Hunde als Rudeltiere einfach nicht natürlich. Mag ja sein, dass ein Teil des Rudels auch mal alleine zur Jagd geht, dafür bleiben dann aber mehrere zurück im "Lager" und leisten sich Gesellschaft.
 
Es plädiert hier ja auch niemand dafür, den Hund den ganzen Tag über alleine zu lassen. Man sollte Vollzeitjob nicht sofort damit gleichsetzen, dass der Hund den ganzen Tag alleine verbringt! Rex ist 4-5 Tage die Woche gar nicht alleine, obwohl ich Vollzeit arbeite.

Das Thema "sich einen Hund holen, und langfristig keinen Bock auf Beschäftigung mit ihm haben" sollte man auch abkoppeln von dem Ausmaß der Berufstätigkeit des Besitzers. Ich wage mal zu behaupten, dass ein Hund der täglich ein paar Stunden alleine ist, aber ausreichend Bewegung und Beschäftgung und Zuneigung bekommt und von seinem Besitzer heiß und innig geliebt wird, ein erfüllteres Leben hat als ein Hund wie der Rotti der Nachbarn, der zwar keine Sekunde alleine ist, aber sein Leben lang nur das Minimumprogramm bekommt... Ob man sich der Verantwortung bewusst ist oder nicht, hängt doch eher von anderen Faktoren ab als der genauen Anzahl an Wochenarbeitsstunden...
 
Also Samy ist immer da wo ich bin, mindestens in Sichtweite, sehr gerne auch mit direktem Körperkontakt.
Komplett alleine bleiben ist für Hunde als Rudeltiere einfach nicht natürlich. Mag ja sein, dass ein Teil des Rudels auch mal alleine zur Jagd geht, dafür bleiben dann aber mehrere zurück im "Lager" und leisten sich Gesellschaft.

Leine und Halsband sind auch nicht "natürlich". Tierärztliche Behandlungen auch nicht, in der Natur gibt's keinen Arzt. Fertigfutter ebenso wenig... Die Liste ließe sich beliebig lange fortsetzen.
 
Ich wage mal zu behaupten, dass ein Hund der täglich ein paar Stunden alleine ist, aber ausreichend Bewegung und Beschäftgung und Zuneigung bekommt und von seinem Besitzer heiß und innig geliebt wird, ein erfüllteres Leben hat als ein Hund wie der Rotti der Nachbarn, der zwar keine Sekunde alleine ist, aber sein Leben lang nur das Minimumprogramm bekommt...

Macht es wirklich Sinn, das eine gegen das andere aufzuwiegen? Der Rotti hat ja auch ein besseres Leben als ein Hund, der allein irgendwo in einem Zwinger sitzt und seinen Halter täglich für ein paar Minuten sieht, und der Zwingerhund ein besseres als ein Vermehrer-Zuchthund in einer Zuchtfabrik...

Ob man sich der Verantwortung bewusst ist oder nicht, hängt doch eher von anderen Faktoren ab als der genauen Anzahl an Wochenarbeitsstunden...

Das ist durchaus richtig. Allerdings gehe ich durchaus davon aus, dass eine hohe Zahl an Wochenarbeitsstunden die Sache nicht gerade vereinfacht.

Nur um das noch mal klar zu sagen: Ich denke nicht, dass sich Berufstätigkeit und Hundehaltung generell ausschließen. Aber je länger man arbeitet, je weniger Unterstützung durch das Umfeld man hat (Freunde und Familie die mit betreuen, Hund mit auf die Arbeit nehmen oder ähnliches), desto aufwändiger und schwieriger wird das ganze. Darüber sollte man sich im Klaren sein und keine Illusionen machen, wie ich es leider viel zu oft mitbekomme.

Früher hatte ich auch eher den Reflex, bei Nachfrage zu antworten im Sinne von "wenn man will schafft man das schon". Aber je mehr ich gesehen und mitbekommen habe, desto mehr wurde dieser Reflex ersetzt durch einen anderen: Wenn jemand fragt, zuerst mal sagen "lass es!". Und zwar sehr deutlich. Erst dann, wenn sich jemand absolut sicher ist, was er da auf sich nimmt und dass er das auch wirklich leisten kann und will, darf dann die leise Stimme im Hintergrund flüstern "und Unwägbarkeiten gibt es immer, damit muss man dann eben klarkommen". Steht aber schon am Anfang einer Entscheidung ein "irgendwie geht das schon", mit Betonung auf "irgendwie", dann zahlt meist der Hund die Zeche.
 
Erfahrungsgemäß ist ein "irgendwie geht das schon" meist eher fähig und bereit Mittel und Wege zu finden, als ein "Es ist alles perfekt geplant"
 
Dass man bereit sein muss, die Verantwortung zu übernehmen, und das jahrelang, habe ich ja auch schon geschrieben. Auch Organisation ist wichtig - Familie/Freunde, Hundesitter, oder vllt eine Wohnung in Nähe vom Arbeitsplatz etc. Natürlich muss man sich da im Vorfeld Gedanken machen! Aber ich finde es schon unfair, dass Berufstätigen, so jedenfalls mein subjektiver Eindruck, erstmal immer unterstellt wird, eh keine Zeit und langfristig keine Lust auf den Hund zu haben... findet man Negativbeispiele nicht vielmehr überall da, wo ein Hund unüberlegt angeschafft wurde, ob es sich nun um jemand mit 40-Stunden-Woche handelt, einen Langzeitarbeislosen oder einen Rentner, der sich trotz massiver gesundheitlichet Einschränkungen einen agilen jungen Jagdhund holt.
So wie man überall Positivbeispiele findet - Menschen die Vollzeit arbeiten und ihrem Hund ein erfülltes Leben bieten, Langzeitarbeitslose, die an allen Ecken und Enden sparen und ihr letztes Hemd geben würden, um ihren Hund ernähren zu können, rüstige Rentner, die einem älteren TS-Hund ein liebevolles Heim bieten...

Perfekte Voraussetzungen für die Aufnahme eines Hundes gibt es meiner Ansicht nach schon deshalb nicht, weil jeder Hund anders ist.

Ja, wenn man keine Unterstützung vom Umfeld hat, eigenzlich keine Lust, nach der Arbeit noch mit dem Hund rauszugehen, kein Geld für eine Betreuung ausgeben möchte - DANN sollte man das mit dem Hund selbstverständlich lassen

Nichtsdestotrotz finde ich, dass das Thema oft einfach viel zu undifferenziert betrachtet wird und mit absolute Aussagen und Pauschalurteilen um sich geschmissen wird...und das finde ich schade.

Hier gibt es doch auch einige positive Beispiele von Hundehaltern wie PatPat, Wautzi und mir, die arbeiten umd ihren Hunden meiner Ansicht nach auch ein sehr schönes Leben ermöglichen. Ich habe nicht den Eindruck, dass wir da absolute Einzelfälle sind, auch nicht, wenn ich außerhalb des Forums gucke... die Einstellung der Menschen verändert sich ja auch, dass es mehr und mehr Hundetagesstätten und HundesitterInnen gibt, ist doch auch nicht von der Hand zu weisen - weil eben mehr und mehr Menschen ihren Hund nicht 8-10 Stunden täglich allein lassen möchten...

(Und ich frage mich in diesen Diskussionen auch immer: wie macht man das finanziell, wenn man Berufstätigkeit und Hund so dermaßen kritisch sieht? Ich möchte auch mal auf 30 h runter, aber selbst da muss ich dann schon sparsam haushalten - weniger Stunden wären definitiv nicht drin. OPs für den Hund kosten schnell mal mehrere Hundert bis ein paar Tausend Euro... und ich persönlich will mich da nicht nur auf eine Versicherung verlassen, die dann vllt gar nicht greift...)
 
Da decken sich unsere Erfahrungen nicht unbedingt. Wobei die "es ist alles perfekt geplant" auch nicht gerade meine Favoriten sind, sondern eher die "ich habe eine gute Vorstellung davon, was da alles auf mich zukommen kann". Was das "wird schon gehen" anbelangt, da hatte ich vor nicht allzu langer Zeit mal wieder ein nettes Gespräch an einer Baumarktkasse. Zwar ging es da nicht um die Arbeitszeit, aber die Kostenfrage ist ja auch so was das gerne unterschätzt wird:

Die Kassiererin sah den Krümel und fragte mich, wie viel so ein Hund denn kosten würde; sie würde überlegen für ihre Tochter einen Hund zu kaufen, aber allzu teuer solle er nicht sein. Woraufhin ich ihr antwortete, der Anschaffungspreis sollte nicht unbedingt die Rolle spielen; vielmehr sollte sie sich überlegen, was so ein Hund im Unterhalt kosten würde und dabei auch berücksichtigen, dass gerade Tierarztkosten einem da ganz gewaltig die Rechnung verändern können. Ihr Argument, wahrscheinlich würde der Hund doch gesund bleiben, fand ich schon ziemlich blauäugig. Also fragte ich sie, was sie denn zu tun gedenken würde wenn der Hund beispielsweise nur blöd in ein Loch tritt und eine OP nötig wird? Ihre Antwort: "Aber wenn er gar nix hat, wie viel kostet er denn dann?" :confused:

Nur zu gerne würde ich sagen, das wäre eine extreme Ausnahme. Aber leider ist das eher der ganz normale Wahnsinn...
 
Hier gibt es doch auch einige positive Beispiele von Hundehaltern wie PatPat, Wautzi und mir, die arbeiten umd ihren Hunden meiner Ansicht nach auch ein sehr schönes Leben ermöglichen. Ich habe nicht den Eindruck, dass wir da absolute Einzelfälle sind, auch nicht, wenn ich außerhalb des Forums gucke... die Einstellung der Menschen verändert sich ja auch, dass es mehr und mehr Hundetagesstätten und HundesitterInnen gibt, ist doch auch nicht von der Hand zu weisen - weil eben mehr und mehr Menschen ihren Hund nicht 8-10 Stunden täglich allein lassen möchten...

Wer wirklich so engagiert ist, dass er das mit Hund und Berufstätigkeit gut gewuppt bekommt, der ist auch engagiert genug, sich vorher entsprechend mit kritischen Fragen auseinander zu setzen. Was aber die Hundetagesstätten angeht, da bin ich nicht unbedingt ein Fan. Oder, wie es eine völlig entnervte Vereinstrainerin mir gegenüber einmal so schön erwähnt hat: Am liebsten würde sie vorne am Tor zum Vereinsgelände schon ein Schild aufhängen "keine Hundetagesstätten-Hunde", denn da könnten sie eh nicht helfen...
 



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