Vergesellschaftung - Ich brauche dringend euren Rat

Erster Hund
Hollin, Boxer-Pointermix
Seit dem 25.Juli dieses Jahr haben wir Hollin, einen 1-2 jährigen Boxer-Pointermix, den wir über eine Vermittlung aus Spanien adoptiert haben. Da wir allerdings beide Vollzeit arbeiten und er mind.4 Tage lang ca 5h alleine mit den Katzen Daheim ist, dachten wir uns es wär eine gute Idee einen Zweithund für ihn zu holen. Da ich gelesen habe dass Hunde, die alleine gehalten werden, Depressionen bekommen können.

Eigentlich war ein neuer Hund erst für Weihnachten geplant, da mein Freund zu dem Zeitpunkt immer 2 Wochen Urlaub hat.
Aber wie ungeduldig Männer manchmal sein können, hat er einen 6 Monate alten Boxermix Welpen im Netz von Privat entdeckt. Und Hollin war draußen auch immer sozial, neugierig und freundlich zu fremden und bekannten Hunden. Mit den meisten wollte er sogar gleich spielen.
Nach einer 1000km fahrt war er nun Sonntagabend bei uns.

Wir haben die beiden zu erst in unseren Garten geführt damit sie sich kennen lernen konnten und Hollin war auch hier wie immer freundlich und freudig zu dem Welpen. Danach sind wir mit den beiden Gassi gegangen und auch hier waren die beiden in Spiellaune.

Nun zu meinem Problem. Seit den vergangenen Tagen hat sich Hollin sehr verändert.
Er zieht sich immer mehr zurück.
Wenn er z.B. auf die Couch will und den kleinen dort liegen sieht, entscheidet er sich um und geht wieder.
Er rennt uns auch nicht mehr ständig hinterher. Obwohl er vorher kaum ohne uns in einem Raum sein konnte.
Wenn er auf der Couch liegt und der kleine an ihm vorbei geht knurrt Hollin kurz auf.

Dazu kommt noch dass der Kleine leicht aggressives Verhalten zeigt: er knurrt tief und zwickt leicht wenn er etwas wirklich will und wir ihn korrigieren. Das tut er nicht bei allem. Bis jetzt hat er es gemacht als ich ihm beibringen wollte dass er nur auf die Couch darf wenn ich es sage und als ich ihn heute daran hindern wollte zu Hollin in den Korb zu springen um ihm dessen Knochen wegzunehmen und das obwohl sein Knochen direkt hinter ihm lag.
Natürlich braucht es seine Zeit ihm das abzugewöhnen, aber wie die Situation mit dem Knochen könnte gefährlich für ihn werden. Was wenn er das immernoch tut wenn wir gerade nicht Daheim sind und Hollin ihn beißt.

Gerade vorhin lagen beide friedlich in dem großen Hundekorb zusammen und aus dem Nichts hat Hollin gezwickt. Darauf hat der kleine gejauzt und zurückgezwickt. Hätte mein Freund die beiden nicht zurechtgewiesen wäre die Situation vermutlich eskaliert.

Nach langem überlegen kam mein Freund zu dem Entschluss dass es besser für Hollin wäre wenn wir dem kleinen ein anderes Heim suchen würden. Da Hollin vermutlich lieber ein Einzelhund ist.

Ich will mich gegen diesen Gedanken strikt wehren, aber was wenn er recht hat?
Habt ihr vielleicht eine ähnliche Situation erlebt? Und wie ging sie bei euch aus?
 
Dazu muss ich aber sagen dass die beiden, im Garten meiner Freundin, keine Aggressionen gegeneinander gezeigt haben und miteinander gespielt haben
 
Kann es sein, dass die Kleine der Großen auf die Nerven geht? Gab es vorher Zeichen, dass die Große ihre Ruhe haben will, die Kleine aber dennoch sie gestört hat? (Spielaufforderung, etc)?
Knurren ist mal eine völlig normale Ausdrucksweise von Hunden, die man auch nicht verbieten soll. Normalerweise rügt die Ältere die Kleinere, wenn die Ältere dazu aber nicht in der Lage ist, dann muss du die Ältere von der Jüngeren schützen und eingreifen.
Ansonsten, wie hast du der Jüngeren beigebracht, dass sie nicht aufs Sofa darf?
 
Hi,

habe ich es richtig gelesen, dass ihr Hollin nicht mal zwei Monate habt?
Das er sich verändert, ist kein Wunder. Ein Hund braucht mindestens einen Monat, wenn nicht sogar ein Jahr bis er sich eingewöhnt hat und sein wahres ich zeigt.
Den zweiten Hund habt ihr viel zu früh dazugeholt. In der Regel sagt man, dass man etwa zwei Jahre braucht, um den ersten Hund soweit zu kennen und erzogen zu haben, bevor ein zweiter Hund einziehen kann.

Jetzt ist die Katze in Brunnen gefallen. Ich würde euch Raten, einen Trainer dazuzuholen.

Liebe Grüße
Isabell
 
Kann es sein, dass die Kleine der Großen auf die Nerven geht? Gab es vorher Zeichen, dass die Große ihre Ruhe haben will, die Kleine aber dennoch sie gestört hat? (Spielaufforderung, etc)?
Knurren ist mal eine völlig normale Ausdrucksweise von Hunden, die man auch nicht verbieten soll. Normalerweise rügt die Ältere die Kleinere, wenn die Ältere dazu aber nicht in der Lage ist, dann muss du die Ältere von der Jüngeren schützen und eingreifen.
Ansonsten, wie hast du der Jüngeren beigebracht, dass sie nicht aufs Sofa darf?

Ja das kann schon sein, obwohl sie am zweiten Tag stundenlang gespielt haben, scheint es als hätte der große keine Lust mehr auf den Welpen. Der Welpe versucht Hollin auch ab und zu zu dominieren. Außerdem hat Hollin sich heute abend auffällig oft vom Welpen abgewendet.

Ich hab den Welpen vorsichtig bis zur Kante vom Sofa gezogen, so dass er dann von selbst runtergehen musste. Und dann hab ich seine erneuten Versuche verhindert indem ich ihn blockiert habe
 
Was meinst du mit dominieren? Ich denke die Junge war einfach zu nervig und die Ältere wollte einfach ihre Ruhe haben.

Ich würde den jungen Hund nicht schieben, sondern eher das Kommando runter beibringen. Du kannst ja ein Leckerli werfen und wenn er runter springt, dann runter sagen. So lernt er langsam, was das Wort bedeutet. Blocken beim raufwollen ist in Ordnung, besser du gibst ein Alternativkommando wie Platz.
 
Ihr habt keinen Welpen dazu geholt, sondern einen Junghund.

Der aus Sicht eines erwachsenen Hundes keine "Narrenfreiheit" mehr hat, sondern erzogen wird. Und das kann auch schon mal derber ausfallen, wenn der Jungspund nervt.

Zudem ist die Konstellation ungünstig, die Hunde altersmäßig sehr dicht beieinander und auch der erste noch nicht sicher bei Euch angekommen.

Jetzt könnt Ihr nur zusehen, das Beste draus zu machen.

Kleinere Rangeleien, da würde ich mich nicht einmischen. Man muß natürlich beobachten, dass nicht einer der beiden den andern zu sehr und andauernd bedrängt.
Aber mal ein knurren, ein Rüffel, das ist normal.

Außerdem würde ich strenge Regeln einführen. Jeder hat seinen Korb und der andre darf den Kumpel dort nicht belästigen. Kauzeug und Futter, jeder bekommt seins und hat an das des andern nicht ranzugehen. Ähnliches kann für Spielzeug gelten, je nachdem, ob einer der Hunde dazu neigt, das zu verteidigen.

In Eurer Abwesenheit würde ich alles wegräumen, was Streit auslösen könnte.

Das braucht eine Weile Konsequenz und Geduld. Die Hunde müssen sich kennenlernen, "sortieren" wer wo steht und alles muß sich einspielen.
Dann kann man u.U. manche Regeln auch wieder lockern oder ganz aufheben.
 
Nur weil Hunde draußen immer schön mit anderen spielen, heißt das nicht, dass das auf Dauer auch in der Wohnung klappt. Das ist ja nochmal eine ganz andere Situation, wenn der Ersthund merkt, dass der Spielpartner jetzt ständig da ist und dann einfach auch mal nervt.

Ich würde es auch so machen wir RosAli beschrieben hat.

Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass der zweite Hund viel zu früh dazu genommen wurde.

Einen zweiten Hund sollte man sich erst holen, wenn der erste Hund eine gute Bindung zu einem hat und er vor allen Dingen weitgehend fertig erzogen ist. Dann tut man sich auch viel leichter mit dem zweiten, weil sich der Kleine natürlich viel vom Älteren abschaut.
 
ich bin kein Verfechter der These, das steh ich jetzt bis zum bitteren Ende durch.

Ich würde für den/die Kleine/n ein neues Zuhause suchen und mit Hollin erst mal eine Bindung und Zugehörigkeitsgefühl aufbauen. Das kann lange dauern. Ihr habt ihn jetzt ja schon in dem Sinne "enttäuscht". Er kommt in ein neues Zuhause. Er kriegt einen anderen Hund vor die Nase gesetzt. Er weiß nicht wo er hingehört.

Wenn ihr Hollin endlich zu eurem Hund gemacht habt, könnt ihr doch immer noch einen Zweithund anschaffen. Vorausgesetzt, Hollin eignet sich dafür. Ist auch nicht selbstverständlich.
 
Da ich gelesen habe dass Hunde, die alleine gehalten werden, Depressionen bekommen können.

Wenn er auf der Couch liegt und der kleine an ihm vorbei geht knurrt Hollin kurz auf.

Balou war zwei Jahre lang Einzelhund und viele Hunde sind es ihr Leben lang. Die bleiben auch 5 Stunden lang allein und bekommen dabei keine Depressionen.

Ich schließe mich den anderen an: Ihr habt euren zweiten Hund viel zu früh adoptiert. Hollin hat sich noch nicht mal richtig bei euch eingewöhnt und dann muss er schon mit einem neuen Hund klarkommen.

Ein bisschen knurren ist normal und Kommunikation. Es ist gut, wenn die Hunde knurren und nicht gleich beißen.

Nach vier Tagen Eingewöhnungszeit würde ich noch nicht aufgeben sondern eine Trainerin auf das Verhalten der Hunde gucken zu lassen.

Hermann wohnt jetzt einen Monat bei mir und es liegt absolut kein Spielzeug rum und wenn es etwas zum Kauen gibt habe ich da immer ein Auge drauf. Klauen ist nicht, da gehe ich - rechtzeitig - dazwischen.

Es kann auch immer mal laut werden zwischen den Hunden. Du darfst nicht erwarten, dass Hollin einen neuen Mitbewohner ohne weiteres nach vier Tage akzeptiert.

Und wie die anderen schon geschrieben haben: Ein netter Spielkumpel im Garten ist etwas anderes als ein Mitbewohner mit dem man Ressourcen teilen muss.
 



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