Den Rückweg hatte ich dann einen 9 Kilo schweren Schlittenhund an der Leine.
Naja, stell Dir das mal mit 40 kg (in Verbindung mit überfrierender Nässe) vor!
Wir haben hier (aufm Land) genau einen Nachbarn der nur sich und seine Welt sieht. Ich gehe mit Joschka prinzipiell abends zwischen 20.00 und 22.00 Uhr nochmal zum Dorfanger ein Pullerchen machen lassen. Das dauert in der Silvesterzeit (die ja offenbar 2 Wochen lang ist) grade zwei Minuten. Was ich gesehen habe, war dass der Nachbar grad draußen war mit seinem Sohn. Was ich nicht gesehen habe war, dass sie ein bisschen rumknallen wollten. Rakete Nr. 1 ging also hoch. Knaller gehen bei Joschka, bei Raketen wird er aber richtig panisch. Ich hab nun also versucht einen panischen 40 kg Hund einigermaßen wieder in den Griff zu bekommen. Dabei habe ich anfangs laut "Sch***e" gerufen - so dass man durchaus mitbekommt dass da jemand ist.
Schon kam Rakete Nr. 2 hinterher. An Pinkeln war grad gar nicht zu denken also habe ich die 50 m nach Hause zurücklegen wollen und rief dem Nachbarn zu, dass er bitte mal kurz mit seinen Raketen warten soll. Als lapidare Antwort kam, dass der Sohn doch so viel Freude dran hat und das andere "Köter" Silvester doch auch im Zwinger aushalten. Und Zisch....Rakete Nr. 3 stieg auf. Ich habe dann gefragt, ob er auch die Weihnachtsgeschenke schon am 23. auspacken lässt, weil der Sohn doch so viel Freude dran hat. Eine Antwort darauf bekam ich nicht. Allerdings haben sich dieses Jahr ganze 7 Raketen in meinen Garten verirrt. Seltsam schon, in all den Jahren zuvor war es maximal eine.
Ich bin dann eine halbe Stunde später nochmal raus mit viel Überzeugungsarbeit, denn Joschka hat sich nicht mehr rausgetraut.
Ehrlich, meinetwegen soll Silvester gefeiert werden. Am 31.12. kann ich mich darauf einstellen, aber nicht eine Woche vorher und eine Woche nachher.
Wir haben dieses Jahr im Übrigen auf Anraten unseres Tierarztes, der selber einen silvesterpanischen Hund hat (ein ausgebildeter Jagdhund übrigens, Böller machen ihm wie Schüsse gar nichts aus, aber die Raketen), eine Valium besorgt und Joschka um 20.00 Uhr eine halbe - also eigentlich viel zu geringe Dosis - gegeben. Joschka war zwar etwas aufgeregt aber nicht so panisch. Auch hat er sich gestern am Neujahrstag gleich wieder rausgetraut, was in den letzten Jahren undenkbar war.
Ich wurde mal wieder bestätigt, dass das beste Mittel gegen Silvesterangst der richtige Wohnort ist.....das nächste Feuerwerk wurde ein paar hundert meter weiter abgefackelt. Die Hundis haben den Jahreswechsel entspannt verschlafen.....
Da ist sicher was wahres dran, aber auch in absolut ländlicher Umgebung ist es nicht total ruhig. Wir wohnen in einem kleinen Dorf mit 27 Häusern. Rundherum sind auch nur Dörfer. Die nächste große Stadt ist 25 km entfernt. Insofern stehen wir was Silvester betrifft schon besser da als in einer Großstadt. Aber nichtsdestotrotz ist es uns und unserem Hund immer noch zuviel. Weil geknallt wird schließlich überall. Auch wenn die Frequenz geringer ist.
Sorry, wenns vielleicht schon irgendwo steht....Aber stimmt das, dass auf Amrum gar nicht geknallt werden darf?