Schon alles versucht, Hund zieht trotzdem

Erster Hund
Caya/ deutscher Schäferhund
Hallo!

Ich habe eine 2- jährige deutsche Schäferhündin Namens Caya. Habe sie aus dem Tierheim seit einem Jahr. Sie hatte es nicht leicht im Leben war ihr bisheriges Leben Zwingerhaltung und hat nie Autos kennglernt, weder andere Hunde bzw. Tiere, Menschen, noch nicht einmal Halsband und Leine. Das heißt, sie jagt Autos, bellt wie verrückt und zerrt an der Leine wenn sie ein anderen Hund sieht oder andere Tiere. Doch mein schlimmstes Problem is das Leinenziehen allgemein. Ich habe schon alles versucht: Halti, Geschirr, Stop and Go, Anti- zieh- Halsband (Gentle Dog), Richtungswechsel und auch mit Leckerli, so das ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich geht, doch sie verliert ganz schnell die Interesse daran, egal ob Wurst oder Möhre oder sonstige. Ich weiß nich mehr was ich machen soll. Wenn ich wenigstens das Leinenziehen ohne Ablenkung hinbekommen würde könnten wir uns ja an der Straße und und und steigern.
Bitte hilft mir! Ist ja für uns dann Beide das Gassi gehen schöner, oder? :confused:
 
Hallo.

Auch beim Leine ziehen kann man nach dem Motto "Gewünschte Verhaltensweisen werden verstärkt" arbeiten.
Oft hilft es wenn man während des Trainings anstatt stumpf geradeaus, große Bögen läuft. Sowie die Leine durchhängt wird belohnt (anfangs noch mit einem Wort und einem Leckerlie - wichtig außerdem: belohnen, nicht locken!). Worte wie "Nein" oder das stumpfe stehenbleiben würde ich vermeiden da sie oft Frust bewirken und ich viele Hunde kennengelernt habe die dann regelrecht "dicht" machen.
Um dem Hund zu helfen vorerst noch von Trainingssituation und "normaler Spaziergang" zu unterscheiden ist es ratsam dem Hund Geschirr und Halsband anzulegen. Während ihr noch ziehend spazieren geht, wird er am Geschirr angeleint und während der Trainingsphasen wird umgeleint ans Halsband.

Wichtig ist kleine Schritte zu machen und das Training ohne Ablenkung zu beginnen. Macht der Hund seine Sache gut, beendet man die Übung wenns am Schönsten ist.

Mit der Zeit (und damit meine ich nicht innerhalb einer Woche!) werden die Phasen die der Hund dann ohne zu ziehen am Halsband läuft immer länger und man kann die Ablenkung steigern und auch mal an belebteren Orten üben.

Wichtig ist außerdem dass man ab und an mal ein bisschen Action in den Spaziergang bringt, bspw. indem man mal ein "Sitz" oder "Platz" einfordert oder auch kleine Futterstückchen suchen lässt.
Es ist nun mal unglaublich nett und schön für Hunde auch während des Spaziergangs Dinge zu tun, für die sie belohnt werden. :jawoll:

Viele Grüße
Anne :)
 
Um dem Hund zu helfen vorerst noch von Trainingssituation und "normaler Spaziergang" zu unterscheiden ist es ratsam dem Hund Geschirr und Halsband anzulegen. Während ihr noch ziehend spazieren geht, wird er am Geschirr angeleint und während der Trainingsphasen wird umgeleint ans Halsband.

Heißt das, man startet den Spaziergang am Geschirr, es wird gezogen, dann leint man um, fordert Aufmerksamkeit, belohnt, geht Bögen etc. und leint dann wieder aufs Geschirr um und läßt sich den Rest des Spaziergangs wieder ziehen? Weil wir ja auch das Problem haben, neue Trainingsmethoden wirken eine zeitlang, aber irgendwann kennt sie die Spielchen und interessiert sich nicht mehr für mich. Ich leine aber nicht um, sondern versuche den ganzen Weg bis zur Wiese und zurück, dass sie vernünftig läuft. Rückzu klappts schon recht gut, hinzu immer weniger, weil sie auf die Wiese will und dann zieht wie Sau :traurig2:
 
Hallo,

kann mich da FrauAausN nur anschließen.
Und nicht zuviele verschiedene Methoden nacheinander verwirren - man muss schon bei einer bleiben, damit sie sich auch langsam durchsetzen kann.
Von solchen Erzihungsgeschirren & Co. halte ich persönlich nichts.
Solltest du selber aber nicht mehr weiter kommen, dann würde ich mir einen "guten" Hundetrainer suchen, der sich euch beide mal vor Ort anschaut.

@Steffi11
Wenn sie zur Wiese will, dann nur ordentlich - ich hab Boomer auch schon mal unterwegs an einem Pfosten eingehängt, dass er es nicht gemerkt hat und bin alleine ein paar Schritte weiter gelaufen, weil er einfach nicht gemacht hat wie er sollte.
Und ansonsten bin ich auch schon mal nicht dahin, sondern hab umgedreht und bin wieder heim.
Da schauen die Fellnasen in die Röhre, aber ich lass mich auch nicht zum HansDampf machen.
Entweder ein Minimum an Kooperation wird mir gewidmet oder es geht wieder heim und z.B. in einer halben Stunde nochmal ein neuer Versuch.
 
Ich habs bei Baylie damals ähnlich gemacht wie FrauA das beschreibt. Er hat gezogen wie ein Ackergaul, und trotz seiner geringen Größe war das echt anstrengend.
Also habe ich jedesmal belohnt wenn die Leine durchhing. Wirklich jedesmal. Zwischendruch bin ich stehengeblieben und hab ein Sitz verlangt, etwa an einer Straße, das hat sich gut angeboten.
Fehlverhalten habe ich soweit es ging ignoriert. Ab und an mal bin ich einfach in eine andere Richtung gelaufen, und wenn Baylie dann mitkam habe ich ihn schnell belohnt wenn er auf meiner Höhe war. Außerdem habe ich sein Halsband gegen ein Geschirr gewechselt.
 
Letztens hat sie mal urscht gezogen, das war, nachdem ich den Thread hier gelesen hatte, dass dem einen Hund ein Auge entfernt wurde und die Augenentzündung wohl auch am ziehen mit Halsband lag. Also war ich entsprechend besorgt, meiner könnte auch etwas dergleichen passieren, wenn sie zieht wie ein Ochse und Halsband an hat. Da sie mir auch keine Aufmerksamkeit schenkte, tat ich einfach die Leine vom Halsband rechts unter dem Körper durch und am Po links wieder raus. Sie zog nicht mehr (ging ja auch nicht mehr wirklich). Die Frage ist nur: Bringt das was, lernt der Hund daraus oder ists einfach nur sinnlos und maximal in "Notsituationen" anzuwenden?
 
Heißt das, man startet den Spaziergang am Geschirr, es wird gezogen, dann leint man um, fordert Aufmerksamkeit, belohnt, geht Bögen etc. und leint dann wieder aufs Geschirr um und läßt sich den Rest des Spaziergangs wieder ziehen?

Ja genau. Für eine gewisse Zeit des Spaziergangs schaffst Du eine Trainingssituation in der Du das gewünschte Verhalten bewusst provozierst und belohnst.

Weil wir ja auch das Problem haben, neue Trainingsmethoden wirken eine zeitlang, aber irgendwann kennt sie die Spielchen und interessiert sich nicht mehr für mich. Ich leine aber nicht um, sondern versuche den ganzen Weg bis zur Wiese und zurück, dass sie vernünftig läuft. Rückzu klappts schon recht gut, hinzu immer weniger, weil sie auf die Wiese will und dann zieht wie Sau :traurig2:

Das Hunde auf dem Hinweg ordentlich Gas geben ist aber auch halbwegs normal.
Bei uns sind die ersten 20 Meter meist auch noch ziemlich holperig. Hat dann jeder sein erstes Pipi erledigt entspannt sich die Situation schon merklich. Ist es danach immer noch zu stürmisch mache ich kleine Suchspiele.
Würde ich die Hunde irgendwo anbinden und zerren lassen ist mir persönlich die Gefahr zu groß dass sie komplett in Stress und anschließend in Frustration gerade zu "zerfallen".
Ist man frustriert, kann man nichts lernen. :denken24: Lieber eine kurze Sequenz schaffen in der der Hund etwas tut was er zu 100% beherrscht und ihm Spaß bringt um ihn daran zu erinnern "Der Klotz an der Leine, das bin ich!" :D Nur gemeinsam ist man stark! :jawoll:

Das mit der Leine um den Bauch oder durch die Hinterbeine gewickelt ist höchstwahrscheinlich wirklich nur eine kurzfristige Lösung. Hunde gewöhnen sich an solche Dinge.

Viele Grüße
Anne :)
 
Also bei mir und meinem Hund hat das Stop and Go geholfen. Als wir ihn bekamen ist er super an der Leine gegangen, aber da er das Stadtleben noch nicht kannte hat er sich halt oft an Hauswänden und dergleichen langgeschlichen und nur mal schnell schnell zu den Bäumen. Daraus ist dann ein Ziehen geworden. Deswegen habe ich mit dem Stop and Go angefangen und siehe da, er geht wieder wunderbar an der Leine. Er soll halt merken, daß er nur dann schnell voran kommt, wenn er lediglich seinen Radius ausnutzt. Sobald er zieht bleibe ich stehen und er schaut den Hunden den er hinterherzieht doof hinterher.
Außerdem trainieren wir das "Am Bürgersteig bleibe ich stehen", deswegen muss er eh aufmerksamer sein.
Wenn ich seine Aufmerksamkeit nicht habe und er fixiert z.B. einen anderen Hund und ich merke daß wird so nichts laufe ich ihn einfach demonstrativ "um". Also es ist dann ganz wichtig, daß ich dann dahin muss wo er gerade steht und das so lange bis er mich anschaut und mitläuft. Dann ist dann plötzlich das "nicht im Weg stehen" plötzlich wichtiger als der andere Hund, ein Vogel oder ne super Fährte.
 
laufe ich ihn einfach demonstrativ "um". Also es ist dann ganz wichtig, daß ich dann dahin muss wo er gerade steht und das so lange bis er mich anschaut und mitläuft. Dann ist dann plötzlich das "nicht im Weg stehen" plötzlich wichtiger als der andere Hund, ein Vogel oder ne super Fährte.

Sorry, aber :happy2: Ich stell mir das grad bildlich vor, klasse :)
 
Würde ich die Hunde irgendwo anbinden und zerren lassen ist mir persönlich die Gefahr zu groß dass sie komplett in Stress und anschließend in Frustration gerade zu "zerfallen".

Na so war das nicht gemeint - und es ist nur für einen kurzen Moment, da zerrt er nicht, sondern schaut verdutzt und ist wieder aufmerksam, bzw. merkt, dass da noch jemand mit Gassi geht. Stress sollte das keiner sein. Und dann geht man ja auch schon gemeinsam wieder weiter.
Aber das ist so jetzt auch ein wenig schwer zu erklären und passt auch nicht zu jedem Hund bzw. jeder Situation.
 



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