Ratlos!!! Hund reagiert aggressiv.

Dieter noch was zu Deiner Verharmlosung des Meideverhaltens. Wie sagte Clarissa von Reinhardt sinngemäß mal so schön: "Anstatt unseren Hunden zu zeigen was wir nicht wollen, sollten wir ihnen lieber zeigen was wir von ihnen wollen!!"

Was kratzt mich, was irgend jemand sagt oder sagte. Sprüche, nichts weiter. Gibt´s zu Tausenden, von allen möglichen Menschen für alle möglichen Gelegenheiten.
Aber gut, ich hab auch einen: "Der Mensch muss klar sagen, was er will".


Ich finde die von Dir genannten Methoden schlicht und ergreifend unfair dem Hund gegenüber, der anstatt eine Alternative gezeigt zu bekommen, bestraft wird, ein Verhalten unterlässt, weil er Angst vor Bestrafung hat. Wer das gut findet .....

[/COLOR]Mag sein, dass Du das unfair findest. Ich nicht, ich wüsste auch nicht, was ein klares "Nein" mit Bestrafung oder gar Angst zu tun hätte. Die Alternative für den Hund ist sofort klar: Unterlasse ich das unerwünschte Verhalten, ist alles gut.
Wohlgemerkt: Diese Aussage bezieht sich auf Bellen/Knurren/Anspringen von Besuchern an der Haustür. Auf nichts anderes.


Der einfachste Weg ist nicht immer der beste Weg und zuweilen ist der Weg das Ziel. Bin ich froh, dass ich bei Felix andere Wege gegangen bin. Ich vermute mal, er wird auch froh darüber sein.

Andere Wege ist gut, sehr gut. Dazu habe ich gleich ein Beispiel:

Vor etwa 2 Wochen wollte ich einen Bekannten besuchen, der einen Dackelmix - Jule - hat. Jule ist sowas um die 2 Jahre alt. Ich klingel und der Hund fängt das Bellen an. Peter öffnet die Tür, ich betrete den Flur, bleibe ruhig stehen, das Hundchen rüpelt, keift, springt an mir hoch und hapst auch einmal etwas in meinen Schuh. Peter schreit auch: Jule lass das, Jule willst du wohl, Platz, Sitz, Fuss, Weg und sowas. Das Jule-Tier ist wenig beeindruckt und gebärdet sich weiter wie toll. Rasende Bestie, das Tierchen. Peter will sie irgendwie greifen, klappt auch nicht. Springt immer weg, das Jule-Dackelchen.

Peter: Ist mir so peinlich.... ich weiss auch nicht, das macht sie immer.....wieso grinst Du eigentlich?
Wollen wir mal schauen, wie wir das abstellen?
Ja, aber...
Pass auf, Du machst jetzt nichts mehr, sagst nichts, bleibst ruhig stehen. Ich auch.

Jule tobt weiter, ich fange an zu zählen. Bei 35 wird Jule unsicher, schaut zu Peter, das Toben wird deutlich weniger.

Ich sage zu Peter:

Geh 1 Schritt zurück, ich geh 1 Schritt vor. Dann wird sie wieder richtig anfangen. Wenn sie das dann macht, sagst Du laut und deutlich: Nein - nichts weiter.

Gesagt - getan, Jule fängt wieder an. Kriegt klares, scharfes "Nein". Hört auf, schaut irritiert Peter an. Der hat´s mittlerweile kapiert und belobigt Jule, bückt sich, bespasst sie. Jule locker, wackelt mit Peter in die Küche zu dessen Frau.
Auf dem Weg dahin dreht sich Jule noch einmal um, röhrt mich an und wackelt weiter. Darf sie, Dackel sind Charakter-Viecher.

Mittlerweile ist das Gekeife im Flur (fast) weg. Gelegentliches Knurren mal. Angemessenes "Nein", erledigt.
Auch bei seinem Auto, wenn Jule da drin sitzt. Konnte niemand näher als 1 Meter ran, dann fing drinnen das Getobe an. Oft peinlich für Peter, wenn der als Tiefbauunternehmer mit Kunden auf der Baustelle redete.
Heute: "Nein", Thema erledigt, Jule schaut nur noch interessiert.

Meine Fresse, was haben wir den Hund nervlich ruiniert:happy2:.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieter DU willst es einfach nicht verstehen. Das ist Dein Problem. Mal darüber nachdenken, dass sich die Welt weiterentwickelt, auch das Wissen über das Lebewesen Hund. Von meinem Hund hättest Du den Stinkefinger für so etwas bekommen.

Schade, ich hätte Dich ganz anders eingeschätzt.
 
Von meinem Hund hättest Du den Stinkefinger für so etwas bekommen.

Schade, ich hätte Dich ganz anders eingeschätzt.

Da ich davon überzeugt bin, dass Dein Hund an der Haustür Besucher nicht anrüpelt, hätte ich auch keinen Stinkefinger bekommen:zwinkern2:.

Ansonsten: Tja, so ist das Leben. Deswegen werden wir Beide nicht 1 Sekunde weniger schlafen.
 
Dieter, weisst Du wie er war als ich ihn bekam?

Du hast recht, ich schlafe dadurch nicht weniger, weil mein Hund eine andere Erziehung GENOSSEN hat.
 
Bin auch der meinung von Misa, Flixi und Birgit.

Dieter anscheinend hast du keine Ahnung wie aggressionen beim Hund funktionieren und entstehen sonst würdest du nicht solche tips geben. Wenn ein hund nur ein bisschen knurrt und bellt funktioniert es vl. über meideverhalten aber wenn ein Hund wirklich aggressiv ist und auch zu beissen würde, da finde ich es sehr gewagt so etwas vorzuschlagen anstatt an dem Problem zu arbeiten und es auch für den Hund angenehmer machen, denn glaube mir auch für den Hund ist diese Situation alles andere als angenehm.. Schade.
 
Wenn ein hund nur ein bisschen knurrt und bellt funktioniert es vl. über meideverhalten aber wenn ein Hund wirklich aggressiv ist und auch zu beissen würde, da finde ich es sehr gewagt so etwas vorzuschlagen.

Und ich finde es gewagt, in meine geäußerte Meinung etwas hineinzuinterpretieren.
Hier ging/geht es um den Hund der TE, der bellt, knurrt und anspringt. In meinem Beispiel ging es um den Hund eines Bekannten, der bellte, knurrte, ansprang und etwas in meinen Schuh gehapst hat.

Oben hab ich nochmals ganz geschrieben, dass sich meine Aussage auf Hunde bezieht, die Besucher an der Tür anbellen, anspringen oder anknurren. Auf nichts anderes.

Es ging nicht um Hunde, die wirklich aggressiv sind und auch beissen würden.
 
Hallo,

das von Dieter beschriebene Jule-Tier hatte aber doch keine Angst, oder hab ich da jetzt was falsch interpretiert. Jule war lediglich irritiert, daß das Herrchen plötzlich ganz anders als gewohnt reagierte.

Ich denke, es kommt immer sehr stark auf den Hund und dessen Charakter an. Ein Hund, der tatsächlich aus Angst verbellt...also auf 2 Meter Abstand bleibt, Rute unter'm Bauch und womöglich noch unter sich macht...dem würde ich kein "Nein" entgegendonnern, geschweigedenn mit etwas nach ihm werfen.

Bei selbstbewußtem, ritualisierten Verhalten mit Kontakt zum Menschen (Anspringen, Hapsen) würde auch ich etwas deutlicher. Man kann nicht immer mit rosa Wattebällchen werfen. Das hat auch nix damit zu tun, einen Hund zu "brechen" oder zu traumatisieren. Es wird hier teils so dargestellt, als ob man den Hund auf Postkartengröße zusammenfalten soll. Sicher muß das positive, erwünschte Verhalten auch gelobt werden.

Siehe nochmal Fall Jule...sie guckt verdutzt das Herrchen an und ist ruhig...prima...Lob und Bespaßung.

Man kann weder das eine noch das andere verallgemeinern. Gibt Hunde, die kann man ausschließlich positiv umlenken (Klingel schönfüttern z.B.) und es gibt Hunde, da muß man das unerwünschte Verhalten unterbrechen.

Meiner Ronja könnte ich die Klingel sicherlich schönfüttern. Aber der Fremde, der dann in die Wohnung kommt, würde trotzdem verbellt werden. Da kann ich mit nem halben Hähnchen wedeln...wäre egal.

Und wenn sie unterwegs durchstartet, um nen Spaziergänger zu stellen und zu verbellen, reagiere ich bestimmt nicht mehr "nett"...da fliegt auch mal der Schlüsselbund. Sie verbellt aber nicht (mehr) aus Angst. Sie hat dieses Verhalten ritualisiert (weil wir anfangs mit dem falschen Trainer gearbeitet haben...positive Bestärkung, Gefühlsumkehr, schönfüttern bzw. "zukorken"...).

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Nochmal: Was hat ein angemessenes "Nein" mit Angst zu tun? Und einfacher und schneller als mit "Nein" kann kaum reagiert werden.
Es ist doch für einen Hund keine besondere Geistesleistung zu kapieren: Ok, der Alte zeigt mir verbal, dass ich hier etwas tue, was er nicht will. Ok, lass ich´s eben.
Jedenfalls dann, wenn die Beziehung Mensch-Hund einigermaßen stimmt und ich mich bei dem Hund mittlerweile nicht so zum Löffel gemacht habe, dass er mich schlichtweg nicht mehr ernst nimmt.

Wobei mir völlig unklar ist, wie Besitzer es so weit kommen lassen können, dass sich solches Hundeverhalten nachgerade manifestiert.
Und ich räume ein, dass der Hund - wenn man denn Meideverhalten aufgrund von "Nein" so bezeichnen will - das Versagen seiner Besitzer auszubaden hat.

Weiterhin möchte ich klarstellen - auch wenn ich´s nicht mal im Ansatz nötig hätte -, dass ich niemand bin, der permanent per Meideverhalten auf seinen Hund einwirkt. Im Gegenteil, ich kann der modernen Hundepsychologie einiges abgewinnen.

Und ich hab einen verflucht schwierigen Hund, dem man jegliches Selbstbewusstsein rausgeprügelt und -getreten hat.
 



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