@Blumenfee2017 genausowas wie deine Mia glaube ich wäre in der Tat nichts für mich. Nicht dauerhaft. Aber genau das würde ich dann eben bei einer Hüterasse nicht verstehen wenn wenn sie schon ****en muss in so einem Fall wie mit Loomie. Ein Hüte- und Treibhund wie ich ihn sehe der an einer Herde arbeitet könnte doch nicht so reagieren wenn es in der Herde mal bisschen unruhig wird? Da muss ich mich aber denk ich mal wirklich mit Züchtern auseinandersetzen. Wenn dem wirklich so wäre bei allen Hütern müsste ich mich vielleicht doch eher mit der Jägergruppe auseinandersetzen.
Ich würde durchaus davon ausgehen, dass alle eine gewisse Neigung zur Sensibilität haben, es aber je nach Rasse Unterschiede in der Ausprägung gibt. Individuelle Unterschiede kommen ja auch noch dazu. Ein ACD gehört ja grundsätzlich auch zu den Hüterlis - ich hätte aber doch vermutet (und gehofft
), dass sich die Sensibilität in dem Fall etwas weniger ausgeprägt zeigt
Mich persönlich wundert die Kombination mit Arbeitsfähigkeit und Sensibilität halt weniger, weil ich die schönen Grenzen der Sensibilität jeden Tag sehe - evtl. kann man sich auch das so schwer vorstellen oder ich kann's so schwer beschreiben. Man merkt Mia nun im Alltag nicht an, dass sie ein Scheißi sein kann. Ich habe eine Freundin, die sie von Welpenbeinen an kennt und die war schwer überrascht, als ich das vor etwa einem halben Jahr (anderer Kontext, hier nicht wichtig) mal erwähnte. Das war ihr nie aufgefallen. Mia ist zB nun auch nicht schmerzempfindlich - die kann lange Strecken mit aufgeschnittenem Ballen laufen und man merkt das dann erst, weil man zufällig von Wiese auf Asphalt kommt und sich fragt, wo das Blut herkommt. Da wird nicht gejammert, nicht gehumpelt und schon gar nicht stehen geblieben. Die kann auch um 20 Uhr Abends eine Einsatz-Suche beginnen, die (mit Pausen) bis 6 Uhr Früh dauert, sich dabei durch unwegsamstes Gelände schlagen und wenn dann abgebrochen wird und jeder (auch alle anderen Hunde) nur noch heim wollen, sagt der Collie "Hey, warum hören wir auf? Wir haben den noch nicht gefunden!"
Aber nur mal so als Beispiel... ich hab vor ein paar Jahren im Clever Dog Lab mal mit einem jungen BdP Rüden (die glatthaarige Version) gearbeitet. Der Hund war grenzgenial, Pfeffer im Arsch, überall dran, überall drauf, hat Frauli da auch mal eine Autobox zerlegt, weil er doof fand, dort warten zu müssen. Auch mir gegenüber war er tendentiell eine Rampensau, in keinster Weise schüchtern und dezent distanzlos. Für sie war es bereits der zweite Berger, sie war erfolgreich im Hütesport und Agi aktiv. Irgendwann kam er dann wieder mal salopp in Richtung mein Gesicht und ich habe (grinsend, mit Herzchen in den Augen) im Spaß einmal auf seine Nase gepustet. Das hatte zur Folge, dass dieser Hund, bei dessen Auftreten ich niee, nieee, nieeeee gedacht hätte, dass man den ohne ordentlich Krawall überhaupt irgendwie aus der Balance bringt, einen ordentlichen Schrecken bekam und mich nicht nur bei dieser Session mied, sondern auch einige weitere Besuche brauchte, um sich überhaupt wieder in meine unmittelbare Nähe zu trauen. Ich war damals ehrlich fassungslos (ich dachte immer Mia sei ein Scheißi
). Frauchen meinte damals nur "Tja, so sind sie die Berger." und ich glaube hier im Forum hatten wir damals auch eine Userin (ich weiß den Namen grad nicht mehr), die Berger züchtete und ebenso bestätigte "jap, die wirken nicht so, aber sind sensibel." ... ich bin mir grad nicht sicher, ob du bei der Diskussion damals beteilitgt warst. Also wenn ich mir den Collie aussuchen darf oder das... ich nehm den Collie
- die reagiert immerhin auf Dinge, die noch irgendwie nachvollziehbar sind (auch wenn ich finde, sie reagiert über - aber da werden wir wohl nie einer Meinung sein). Aber ein Hund, der nun kein deprivierter Tierschutzhund ist und mit diesem Karacho daher kommt, bei dem erwarte ich wirklich nicht, dass er auf ein lustiges und entspanntes Pusten auf die Nase reagiert, als hätte ich ihm einen Kübel Eiswasser über den Kopf geleert. Just my two cents zum Berger
Mit dem Temperament/Trieb wie gesagt glaube ich könnt ihr nicht einschätzen wie Luke so war. Wie auch ohne ihn erlebt zu haben. Als ich mich hier angemeldet hab war er ja 5 Jahre = 5 Jahre sehr intensives gemeinsames Arbeiten und hatte sein halbes Leben schon Epi. Ich hab aber auch nur die Aussagen meiner Trainer und Trainerinnen zum vergleichen, 3 Hundeschulen mit jeweils mehreren Trainern + Sportverein mit mehreren Trainerinnen (+ die selbe Aussage von seiner Hundesitterin mit 20jähriger Erfahrung). Die fanden ihn durch die Bank weg sehr extrem. Die ersten Monate, eigentlich das komplette 1. Jahr, im Sportverein ging es beispielweise ausschließlich darum seinen Trieb halbwegs kontrollieren zu können während der Arbeit mit ihm. Er war immer sofort auf 180. Aber nicht km/h sondern %.
Die Frage ist für mich weniger ob ich damit prinzipell klar komme sondern ob ich das nochmal in einem ähnlichen Ausmaß wollen würde.
Die Frage, die dir hier eigentlich noch keiner gestellt hat (es sei denn, ich hab's überlesen
)... willst du denn was mit dem Hund arbeiten? Soll es auf den Hundeplatz gehen, gibt es Pläne für Sport (Wandern und Hundewiese mal ausgenommen) oder Ähnliches? Wenn nicht, ist es durchaus legitim sich nicht nur zu fragen, ob du damit klar kommst und ob du das willst, sondern ob es fair dem Hund gegenüber ist, dir aktiv den Hund einer Rasse auszusuchen, wenn du nicht vorhast, ihm zu bieten, was er wahrscheinlich brauchen wird.