Meine vorherigen Hunde ware ähnlich gestrickt. Nicht ganz so prollig. Aber nach dem Motto "zeige Respekt und es ist gut, willst Du Streit, kannst Du haben".
Die waren alle nicht asozial, konnten durchaus ihre Artgenossen "lesen" und sich auch angemessen verhalten. Aber, sie wollten keinen Kontakt zu allem und jeden. Und das haben sie deutlich gemacht.
Wenn die Staffs in der Regel so ticken, dann ist das vermutlich der Grund, weshalb wir mit den 3 Staffs, die uns ab und an begegnen in den ganzen 6 Jahren noch nie Probleme hatten.
Kira verhält sich ruhig und uninteressiert und die Staffs sind es ebenso.
Den Unterschied konnte ich mal feststellen, als ich (unfreiwillig) mit einem anderen HH unterwegs war. Wir waren etwas weiter vorne als er und der Staff, den wir schon kannten, kam uns mit Halter entgegen.
Da sowohl wir als auch die Hunde sich kannten und gut miteinander auskamen, kurzes Beschnuppern und weiter geht's, kam ich gar nicht auf die Idee, zu verlangen, dass er seinen Hund anleint. Lief auch wie immer, der Staff beschnupperte Kira, sie ihn auch und wir gingen weiter.
Bzw. wollten weitergehen, denn in dem Moment plärrte der HH hinter mir los, dass der andere seinen Hund sofort anzuleinen hätte, sein Hund kläffte mit und in dem Moment waren sie auch schon bei uns.
Da konnte ich dann erleben, dass der Staff auch ganz anders kann, der begann sofort sich aufzurichten, zu fixieren und bellte kurz und tief, nicht so anhaltend und hysterisch wie der andere Hund. In dem Moment leinte der HH ihn dann an und ging ohne ein Wort weiter während mein "Bekannter" weiter motzte.
Ich sagte dann, dass ich den Staff samt Halter schon öfter getroffen hätte und beide ganz friedlich wären. Interessierte ihn nicht, Staffs gehören nach seiner Meinung grundsätzlich an die Leine. Er erwog sogar eine Anzeige, wobei ich ihm deutlich mitteilte, dass meine Aussage dann für ihn nicht förderlich wäre.
Einer der drei Hunde, mit denen Kira gern frei läuft ist ein Staffmix. Das läuft aber ähnlich ab, kurzes gegenseitiges Beschnuppern und dann laufen sie gemeinsam weiter und untersuchen den Weg. Sind sich halt sehr ähnlich.
Bei uns hat sich das gute alte Blocken bisher noch am meisten bewährt. Wobei ich das ehrlich gesagt je nach Temperament des Fremdhundes manchmal echt nicht so einfach finde. Und seit einiger Zeit läuft bei uns ab und zu so ein Idi*ten-Ehepaar herum, das seine zwei großen, unangeleinten Tut-Nixe gleichzeitig in uns reinbrettern lässt. Falls also jemand einen Tipp hat, wie ich zwei Hunde gleichzeitig blocken kann, wäre ich echt dankbar!
Die Situation habe ich öfter, läuft eigentlich genauso wie wenn ich nur einen Hund blocke.
Meist dreht einer der beiden schon vorher ab und der zweite will es genauer wissen. Funktioniert aber nur, wenn man sie rechtzeitig sieht.
Wenn sie hinter einer Biegung plötzlich zu zweit vor einem stehen, wird's schwierig.
Ist mir mal mit einem Berner Sennen Mix und einem kleinen Jagdhund passiert.
Den kleinen Hund hielt ich mit dem Fuß in Schach, den Berner wehrte ich mit lauter Stimme, entgegentreten und Wegschubsen ab.
Da hatte ich aber nur Kira dabei, wenn ich dann selbst 2 Hunde hätte, gäbe es vermutlich Chaos.
Heute morgen hatte ich die Situation, dass wir mit etwa 20 Meter Abstand plötzlich 6 freilaufende Hunde vor uns hatten.
3 kleinere, Mops und französische Bulldogge, und 3 mittelgroße Mischlinge.
Begleitet von 3 Frauen. Da diese ziemlich laut waren, konnte ich sie schon vorher hören und stellte mich innerlich schon auf Hunde ein.
Da wir absolut leise unterwegs waren, kamen wir für die Frauen sehr überraschend. Sie bückten sich und leinten sofort an, was aber nur bei dreien gelang. Ein Collie Mischling und zwei kleinere Hunde liefen sofort auf uns zu.
Kira war schon hinter mir, ich baute mich vor ihr auf und blockte laut und deutlich. Die zwei kleineren machten sofort kehrt, der Collie wollte es aber wissen. Ich machte noch einen Schritt nach vorn mit einem lauten "Verschwinde", da drehte er sich um, lief zu Frauchen und bevor sie anleinen konnte im Galopp wieder auf uns zu. Ein erneutes lautes "Halt" samt eindeutiger Körperhaltung ( ich stand aufgerichtet mit ausgestreckter Hand dem Hund gegenüber) bewegten ihn dann dazu, aufzugeben.
Ich ging seitlich ein Stück in den Wald, damit alle ohne Stress vorbei konnten, grüßte noch freundlich, da hörte ich wie die Besitzerin des Collie sagte, wenn sie ihn hätte schnuppern lassen wäre alles gut gewesen. Für ihren Hund vielleicht, aber nicht für meinen. Mein Gruß wurde auch nicht erwidert.
Macht mich schon etwas traurig, denn ich hätte nichts dagegen, wenn Kira mit den Hunden hätte laufen können. Aber Kira will halt nicht.
Ein kleiner Trost war dann, als wir wieder auf den Weg zurück gingen, schüttelte sie sich, drehte sich zu mir um und sah mich richtig ehrfüchtig an.
So einen Blick kriege ich nur wirklich selten von ihr und ich weiß, dass sie froh war, dass ich das geregelt habe.
Das sind übrigens auch so Leute, die richtig unfreundlich werden, wenn ich ihre Hunde blocke. Beim letzten Mal keifte mich die gut 100 Meter entfernte Frau lauthals an: "Sach ma',
spinnst du!! Wart's ab, bis ich gleich da bin, ich geb' dir gleich!! Meine Hunde zu treten; kannste auch freundlicher sagen!" (Anmerkung: Ich
hatte es vorher freundlicher gesagt. Zweimal.)
Ich schwanke in solchen Situationen immer zwischen dem
Is' mir sch***-egal, was die von mir denken-Zorn und dem meiner Persönlichkeit entsprechenden Bedürfnis, alles möglichst friedlich zu regeln.
Liebe Grüße
Amica
Ich bin auch eher dafür, alles friedlich zu regeln. Aber wenn jemand so etwas zu mir sagen würde, wäre meine Beherrschung im Eimer.
Der wäre dann vermutlich sehr erstaunt, denn vom Äußeren her unterschätzen mich die allermeisten.
Womit ich wieder zu meiner ersten Aussage zurückkomme: Ich glaube wir Menschen beeinflussen jede Begegnung mehr als uns lieb ist.
Wenn das so wäre, dann müsste Kira freudig mit vielen Hunden spielen.
Und ich weiß, dass es genau so ist, denn wenn ich allein mit Amy unterwegs war, hatten wir viele schöne Begegnungen.
Es liegt also sicher nicht an mir. Es ist Kiras Wesen und weshalb sie so ist, weiß ich nicht, weil ich nichts über ihr erstes Lebensjahr weiß.
Außer dass sie 2 Monate in einer Tötungsstation auf 6 Quadratmetern mit 2 weiteren Hunden untergebracht war.