Benutzer214
Gast
Was bedeutet "Erziehung" in Bezug auf den Hund? Hier ein Versuch einer Definition:
Der Begriff lässt sich als hierarchisches, vor allem aber einseitiges Handeln definieren, mit dem Ziel ein anderes Lebewesen zu disziplinieren und festgelegte Erziehungsziele zu erreichen. Der Mensch ist der Erzieher und der Mensch der Zögling.
Erziehung kann jedoch nur innerhalb der selben Spezies stattfinden.
Bei der Hunde"erziehung" (ich mag das Wort nicht, da es kaum Spielraum für ein achtsamen Umgang mit den Hund erlaubt, sondern eher darauf abzielt den Hund unterzuordnen und menschliche Vorstellungen durchzusetzen, was die Bedürfnisse des Hundes und ein mitfühlendes Miteinander unmöglich macht) stoßen wir sehr bald auf Probleme, wenn wir davon ausgehen, dass der Hund ein minderwertiges Wesen ist, das es zu unterjochen gilt. Die Bereitschaft vieler Hundehalter, den Hund gefügig zu machen und sogar den Willen des Tieres zu brechen, ist aufgrund der m.E. falschen Sichtweise von Tier und/Hund und Mensch sehr groß. Dieser Umstand ist sehr traurig, denn Hunde sind mitfühlende, sehr interelligente und wunderbare Wesen, die nichts anderes möchten, als verstanden zu werden. Nur, hängt das einander Verstehen sehr davon ab, wie gut wir zuhören können und wir gut wir als Menschen in der Lage sind, uns auf die Kommunikation der Hunde einzulassen. Haben Sie Ihrem Hund schon einmal wirklich zugehört?
Ein Hund in einer Stadt sollte Verkehrsregeln lernen, um sicher zu sein. Das gehört dazu. Leicht gleiten wir aber durch die starke Präsenz von Hundeerziehern und Schulen, mit ggf. auch jeweils anderer Auffassung über das Richtig und Falsch, so manches Mal in eine Überstimulation ab, die den Hund unnötig überkonditioniert. Wir müssen beachten, dass die gängige Hundeerziehung, wie sie momentan propagiert wird, einen ganzheitlichen Eingriff in das System Hund darstellt, dass leider oft nur einem Ziel dient: Den Auffassungen über das Richtig und Falsch der gegenwärtigen "Kynologie" gerecht zu werden. Wir müssen dabei im Bewusstsein behalten, dass diese Auffassungen subjektiver Natur sind. Keine Wissenschaft hat es bisher geschafft, eine objektive Wahrheit ans Licht zu bringen. Wir befinden uns bei jeder Wissenschaft sehr stark im Bereich der Möglichkeit, als im Bereich der absoluten Wahrheit.
Die Wahrheit über Richtig und Falsch kann also nur dort zu finden sein: In der individuellen Beziehung zwischen dem Hund und seinem Halter. Wer kann unseren Hund und die Wechselwirkungen zwischen ihm und uns besser kennen und einschätzen, als wir selbst?
Wenn wir gelernt haben zuzuhören, benötigen wir keine "Erziehung" mehr. Wir agieren und interagieren aus einem Moment der beidseitigen Kommunikation. In Augenhöhe. Auch ein Hund ist ein Wesen, das Gefühle hat und seine Probleme mit der Welt, mit der Entwicklung und mit dem Leben an sich. Genau wie wir. Die Theorie, dass Tiere keine Gefühle haben und nicht intelligent wären, entbehrt jeder Grundlage. Sie fußt auf der Überzeugung, Tiere seien weniger wert - dem Überlegenheitskomplex des Menschen. Aber jeder, der mit Tieren lebt und sie beobachtet wird an diesem Punkt sehr vehement widersprechen. Warum? Weil es noch andere Ebenen gibt, als die der Logik und der Analyse. Wir spüren, sehen und hören auch auf anderen Ebenen, was uns ein unerschütterliches Wissen über die Tatsachen vermitteln kann. Und das ist eine Kommunikation, die über die körperlichen Sinne hinaus geht. Wir alle haben es und tun es. Nur ist es uns gar nicht bewusst.
Hier ein Buchtipp, der mich zu diesen Gedanken angeregt hat:
Hunde brauchen keine Erziehung
Stefan Eßig
Viele Grüße Tamelca & Axel (14 3/4, Appenzellermix)
Der Begriff lässt sich als hierarchisches, vor allem aber einseitiges Handeln definieren, mit dem Ziel ein anderes Lebewesen zu disziplinieren und festgelegte Erziehungsziele zu erreichen. Der Mensch ist der Erzieher und der Mensch der Zögling.
Erziehung kann jedoch nur innerhalb der selben Spezies stattfinden.
Bei der Hunde"erziehung" (ich mag das Wort nicht, da es kaum Spielraum für ein achtsamen Umgang mit den Hund erlaubt, sondern eher darauf abzielt den Hund unterzuordnen und menschliche Vorstellungen durchzusetzen, was die Bedürfnisse des Hundes und ein mitfühlendes Miteinander unmöglich macht) stoßen wir sehr bald auf Probleme, wenn wir davon ausgehen, dass der Hund ein minderwertiges Wesen ist, das es zu unterjochen gilt. Die Bereitschaft vieler Hundehalter, den Hund gefügig zu machen und sogar den Willen des Tieres zu brechen, ist aufgrund der m.E. falschen Sichtweise von Tier und/Hund und Mensch sehr groß. Dieser Umstand ist sehr traurig, denn Hunde sind mitfühlende, sehr interelligente und wunderbare Wesen, die nichts anderes möchten, als verstanden zu werden. Nur, hängt das einander Verstehen sehr davon ab, wie gut wir zuhören können und wir gut wir als Menschen in der Lage sind, uns auf die Kommunikation der Hunde einzulassen. Haben Sie Ihrem Hund schon einmal wirklich zugehört?
Ein Hund in einer Stadt sollte Verkehrsregeln lernen, um sicher zu sein. Das gehört dazu. Leicht gleiten wir aber durch die starke Präsenz von Hundeerziehern und Schulen, mit ggf. auch jeweils anderer Auffassung über das Richtig und Falsch, so manches Mal in eine Überstimulation ab, die den Hund unnötig überkonditioniert. Wir müssen beachten, dass die gängige Hundeerziehung, wie sie momentan propagiert wird, einen ganzheitlichen Eingriff in das System Hund darstellt, dass leider oft nur einem Ziel dient: Den Auffassungen über das Richtig und Falsch der gegenwärtigen "Kynologie" gerecht zu werden. Wir müssen dabei im Bewusstsein behalten, dass diese Auffassungen subjektiver Natur sind. Keine Wissenschaft hat es bisher geschafft, eine objektive Wahrheit ans Licht zu bringen. Wir befinden uns bei jeder Wissenschaft sehr stark im Bereich der Möglichkeit, als im Bereich der absoluten Wahrheit.
Die Wahrheit über Richtig und Falsch kann also nur dort zu finden sein: In der individuellen Beziehung zwischen dem Hund und seinem Halter. Wer kann unseren Hund und die Wechselwirkungen zwischen ihm und uns besser kennen und einschätzen, als wir selbst?
Wenn wir gelernt haben zuzuhören, benötigen wir keine "Erziehung" mehr. Wir agieren und interagieren aus einem Moment der beidseitigen Kommunikation. In Augenhöhe. Auch ein Hund ist ein Wesen, das Gefühle hat und seine Probleme mit der Welt, mit der Entwicklung und mit dem Leben an sich. Genau wie wir. Die Theorie, dass Tiere keine Gefühle haben und nicht intelligent wären, entbehrt jeder Grundlage. Sie fußt auf der Überzeugung, Tiere seien weniger wert - dem Überlegenheitskomplex des Menschen. Aber jeder, der mit Tieren lebt und sie beobachtet wird an diesem Punkt sehr vehement widersprechen. Warum? Weil es noch andere Ebenen gibt, als die der Logik und der Analyse. Wir spüren, sehen und hören auch auf anderen Ebenen, was uns ein unerschütterliches Wissen über die Tatsachen vermitteln kann. Und das ist eine Kommunikation, die über die körperlichen Sinne hinaus geht. Wir alle haben es und tun es. Nur ist es uns gar nicht bewusst.
Hier ein Buchtipp, der mich zu diesen Gedanken angeregt hat:
Hunde brauchen keine Erziehung
Stefan Eßig
Viele Grüße Tamelca & Axel (14 3/4, Appenzellermix)
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