Stimmt
@marita , ich hab ja zum Glück nur zwei "Couchpotatos", mit Kira würd ich am Stock laufen
Also das mit den Couchpotatoes glaube ich bei dir ja nicht so ganz.
Ich bin gerade dabei dein Thema über Grizu und Freki zu lesen und finde, die zwei machen schon ganz schön viel.
Nach Kira wird's bei mir definitiv auch ein bisschen "ruhiger" und daher lese ich die Geschichten über deine zwei wirklich gern.
Weil die allermeisten kleinen Hunde, die ich hier so treffe einfach nur kläffen und auf gar nichts hören.
Ich vermute, das liegt daran, dass die Halter meinen, zweimal um den Block reicht und Erziehung ist bei so kleinen Hunden unnötig.
Wirklich schade für die kleinen Hunde und wenn ich dann bei dir sehe, wie sie "richtig Hund" sein dürfen, finde ich das super.
Übrigens war das nicht meine Idee, den Hund körperlich platt zu machen, damit sie Ruhe gibt.
Eher hat Kira mir von Anfang an gezeigt, was genau sie von "draußen" erwartet.
Im Haus war sie von Anfang an ruhig und bescheiden, manchmal könnte man denken, hier wohnt gar kein Hund.
Ich habe dazu gar nix getan, das hat sie von allein so gehalten.
Auch wenn es mal eine Woche aus irgendwelchen Gründen wenig Programm gibt, ändert sich das nicht.
Sie fordert ihr "Auspowern" niemals ein, indem sie unruhig wird oder Blödsinn macht.
Stattdessen liegt sie dann weiter stundenlang ruhig irgendwo im Haus und wartet auf bessere Zeiten.
Erlebt man sie im Haus, dann würde man meinen, das ist ein super ruhiger Hund, komplett unaufdringlich und allein bleiben konnte sie von Anfang an mit genau gar keinem Training.
Geht sie über die Schwelle nach draußen, dann wird allerdings der Schalter umgelegt.
Volle Power und das, wenn Zeit ist, stundenlang.
Ich hab's ja schon öfter geschrieben, Kira läuft nicht wie normale Hunde, sie rennt. Wenn man sie lässt, stundenlang.
Egal, ob sie an den Tagen vorher viel oder wenig draußen war, egal ob wir kopfmäßig viel oder wenig machen.
Rennen ist für sie so wichtig wie die Luft zum Atmen und wer sie nur im Haus sieht, glaubt das nie im Leben.
Das ging so weit, dass ich anfangs dachte, da muss ein Windhund drin sein, also bin ich mit ihr in den Windhundauslauf gefahren.
Böser Fehler, denn die anderen Windhunde gefielen ihr überhaupt nicht und sie war die ganze Zeit nur damit beschäftigt, vor denen zu flüchten.
Sie kopfmäßig auszulasten ist auch nicht gerade leicht, weil sie überhaupt nicht spielt, außer körperlichem Toben mit uns.
Nicht zu häufig und v.a. mit wechselndem Ambiente sind Suchspiele ganz in Ordnung.
Irgendwann habe ich dann mal versucht, sie das machen zu lassen, was nach dem Rennen ihre zweite Leidenschaft ist, nämlich Spuren suchen.
Selbst gelegte Spuren sind allerdings nur mäßig verlockend, sie macht dann "mal mit", aber wirkliche Begeisterung kommt nicht auf.
Also haben wir irgendwann angefangen, den Spuren nachzugehen, die sie selbst findet und für interessant befindet. An der langen Leine geht's dann über Wildwechsel und Trampelpfade, teils über kleine Bäche. Und da ist sie voll in ihrem Element.
Ab und an verharren wir dann, beobachten gemeinsam, manchmal gibt's eine kleine Rast auf einem Baumstamm, inklusive Leckerlie.
Ist bisschen unkonventionell, aber das Einzige, was ihr wirklich Spaß macht und die einzige Möglichkeit, wie sie kontrolliert ihren Jagdtrieb ausleben kann.
Müsste Kira überwiegend durch's Dorf latschen, dann würde sie irgendwann nicht mehr weitergehen bzw. bocken.
Das lohnt sich für sie nicht, dann will sie lieber nach Hause.
Durch's Dorf gehen wir tatsächlich nur auf den Abendrunden, solange es dann bereits dunkel ist.
Ansonsten durch Feld und Wald und ein asphaltierter Weg ist bereits eine entsprechende Zumutung für sie.
Ebenfalls Wege, wo viele Hunde unterwegs sind. Interessant ist nur die Einsamkeit und entweder Rennen oder Spuren suchen.
Ich habe das weder forciert noch mir gewünscht, aber so ist sie eben und so muss ich sie akzeptieren und das Beste draus machen.
Ich würde natürlich nicht einen Hund extra platt machen, nur damit er Ruhe im Haus gibt.
Da hat Wirbelwind recht, man muss rausfinden, wie der eigene Hund tickt und was genau er braucht. Da gibt's leider keine allgemeingültige Gebrauchsanweisung.
Aber tendentiell hab ich schon den Eindruck, dass die Auslandshunde mehr körperliche Auslastung brauchen, einfach weil sie es vermutlich als Arbeitstiere über Jahrhunderte so gewohnt sind. In der Regel sind das ja keine liebevoll vom Züchter aufgezogenen Familienhunde, sondern Gebrauchstiere, die sich ihren Partner meist selbst aussuchen.