Hund möchte einfach nicht zuverlässig alleine bleiben

Ganz bißchen OT:
Ein Trainer hat Dir geraten, wenn Du weggehst, einen Kong hinzulegen und zu "verbieten", dass der Hund rangeht?
Da verstehe ich den Sinn nicht so ganz.
Entweder interessiert der Kong den Hund gar nicht - dann ist das ganze sinnfrei.
Oder der Hund möchte den Kong, traut sich aber nicht wegen des Verbots - ist in meinen Augen auch keine sinnvolle Lösung, selbst WENN der Hund vor lauter "Kong anschmachten" das Jaulen vergisst.
Dritte Möglichkeit: Hund nimmt sich den Kong, sobald der Mensch aus dem Haus ist - das "Verbotskommando" ist für´n Ar**** - und wenn der Kong leer gefuttert ist, ist die selbe Situation, als wenn ich ihm den Kong gegeben hätte - hinterher jault er oder auch nicht.

Hab ich da einen Denkfehler? Mir erschließt sich nicht, was das bringen soll.
 
Ja die Trainerin hatte mir das damals mal gesagt, dass ich den Kong verbieten soll und somit spannender mache. Quasi wie wir Menschen "Kinder machen etwas verbotenes spannendes wenn die Eltern nicht da sind".

Deswegen habe ich es beim 2. Anlauf eben ohne Verbot gemacht, weil bei mir deine 2. Möglichkeit eingetroffen ist. Ohne Verbot ist sie ja dann dran gegangen, ob sie gejault hätte, wenn er leer geworden wäre, weiß nicht.
 
Ja die Trainerin hatte mir das damals mal gesagt, dass ich den Kong verbieten soll und somit spannender mache. Quasi wie wir Menschen "Kinder machen etwas verbotenes spannendes wenn die Eltern nicht da sind".

Diesen Gedankenansatz finde ich in der Hundeerziehung gelinde gesagt seltsam:rolleyes:

Aber das sollte keine Kritik an Dir und Deinem Suchen nach einer Lösung für Euer Problem sein;)
 
@Shnarph: Woanders habe ich es ehrlich gesagt nie Probiert, weil ich das eigentlich nie vor hatte. Meine Eltern haben von Anfang an gesagt, falls es mal vorkommen sollte das wir einen Sitter brauchen, würden sie zu uns kommen und im Auto kommt für mich allgemein absolut nicht in Frage. Das möchte ich nicht.

Bisher habe ich wirklich "niemanden" gebraucht, ich war wirklich 3/4 Jahr für sie da ohne Pause und bin meistens kurz bevor sie sich aufgeregt hat wieder da gewesen, habe ich halt permanent beobachtet. Aber immer als ich mir Sicher war... ist wieder irgendetwas kleines passiert... was das Training durchbrach. Jetzt werde ich nicht drum herum kommen die 4 Tage 2h alleine zu lassen. Notfall Plan wäre, das mein Freund sie mit auf Arbeit nimmt. Aber er möchte das unbedingt vermeiden, weil dort schon 2-3 Hunde sind und sie dort halt 9h bleiben müsste. Bei mir im Büro waren es ja immer nur 3-4h und nach 4h wurde sie unruhig. Er will diese Woche unbedingt probieren wie sie reagiert. Wenn es wirklich ganz schlimm wird, nimmt er sie halt mit. Problem ist halt, DAS dann wieder aus ihr heraus zu bekommen. Merke das ja jetzt schon wenn ich sie jetzt nicht auf Arbeit nehme... das sie quängelt, weil sie unbedingt mitmöchte.
Woanders kam es bei mir auch nur wenige Male vor, ich hatte sie z.B. eine Weile bei meiner damaligen Arbeit dabei und da fing sie auch an, sobald ich den Raum verlassen hatte. Deswegen hatte ich dann eine Betreuung organisiert, bei der sie dann meistens war. Sie war aber am Anfang durch ihre Vorgeschichte ein sehr unsicherer Hund, sowas spielt auch enorm mit rein.

Aber vielleicht wäre das für euch eine Überlegung wert, während deiner Arbeitszeit einen Sitter zu suchen, falls es längerfristig so nicht klappt. Dann könnt ihr zumindest weiterhin üben, ohne immer wieder rückfällig werden zu müssen, weil es nicht anders geht.
 
Wenn ich euren Tagesablauf so lese, dann habe ich das Gefühl, der Hund braucht deutlich mehr Bewegung.
Anhand von deinem Avatar kann ich Größe/Rasse auch nicht wirklich einschätzen, aber nur zum Vergleich. Meine Kira hat eine Schulterhöhe von 44cm, sieht deinem Hund ein bisschen ähnlich, kommt ebenfalls aus dem Ausland, aus Kroatien.

In Kira steckt kroatischer Schäferhund und mindestens noch ein sehr jagdtriebiger Anteil.
Vieles, was du von deiner Hündin schreibst, trifft auf Kira auch zu. Spuren suchen, jagen, da lässt "Hund" der Rückruf erst mal kalt.

Draußen voller Energie und Power, drinnen eher ruhig.
Das "nicht Begrüßen" kommt mir auch sehr bekannt vor.;)

Kira kam in etwa dem Alter zu mir, in dem deine Hündin jetzt ist.
Unsere normale Routine waren/sind etwa 2 1/2 bis 3 Stunden täglich draußen unterwegs, wobei etwa 1 Stunde in einem Gebiet stattfindet, wo sie rennen kann. Und damit meine ich auch Rennen, kein "normales Laufen", sondern Rennen.
In der Brut-und Setzzeit, die immerhin 4 Monate dauert, darf sie nicht frei laufen und unsere Gassizeiten verlängern sich dementsprechend.

Zusätzlich zu dieser Zeit unterwegs kann sie jederzeit in unserem Garten rennen, was sie im Alter deiner Hündin fast ganztägig auch gemacht hat.
Inklusive Garten bewachen und später die Katzen hüten.

Von daher habe ich den Eindruck, dass das bei deiner Hündin eher keine Trennungsangst, sondern schlichte Langeweile und Unterforderung ist.
Ich vermute, dass sie einen erheblichen Anteil einer Arbeitsrasse in sich hat (was im Ausland häufig vorkommt) und von daher einfach wesentlich mehr Auslastung, insbesondere körperlich, braucht.
 
Ein Hund der passend ausgelastet ist braucht nicht immer mehr.
Die Balance macht es, und die kann ein Hund nur entwickeln wenn man ihn nicht künstlich ausbremst, was ich zu 99% bei den "Der muss Ruhe lernen" -Verfechtern lesen konnte.
Einen Welpen lässt man toben, wenn der Müde ist fällt er um und pennt.
Einen Junghund lässt man flitzen, ist er Müde legt er sich hin und pennt.
Man schleift nicht einen Welpen Stunden an der Leine durch die Gegend, oder bringt ihm als erstes bei das er 22 Stunden am Tag ruhig auf seiner Decke zu liegen hat.
Den Junghund hetzt man nicht am Fahrrad durch die Gegend oder scheucht ihn Stunden dem Ball hinterher, sperrt ihn aber auch nicht Stundenlang auf seinen Platz oder in eine Box.
Wir haben gar keine festen Zeiten, manchmal reicht den Jungs ne Stunde durch den Wald, heute warens anderthalb, manchmal sind ir auch den halben Tag unterwegs.
Mal machen wir täglich Kopfarbeit, mal ewig gar nicht.
Die Kunst ist es ein Bauchgefühl dafür zu entwickeln, was macht Spaß, wie viel davon ist noch gut heute, das lernt man nur wenn man offen ist und kein starres Schema im Kopf hat, besser für Mensch und Hund.
 
Ich stimme Wirbelwind absolut zu. Möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass es einen Unterschied macht, ob man einen Hund einer Arbeitsrasse oder einen Familienhund hat. Wirklich ganz ohne Wertung (ich wäre öfter mal sehr froh, wenn mein Hund weniger "arbeitsbesessen" wäre).

Ich erlebe es hier nur wirklich täglich. Ein Beispiel. Kira ist jetzt geschätzt 8 Jahre alt. Es war hier letzte Woche dauerhaft unter Null Grad.
Mein Mann trainiert gerade für den Hamburg Marathon, inklusive "fachmännischem" Trainingsplan.
Meine Meinung dazu interessiert nicht besonders.:cool:

Laut diesem Trainingsplan macht er über die Woche verteilt mehrere "normale" Läufe, etwa eine Stunde Dauer (da ist Kira immer mit dabei, natürlich mit Feuereifer und zusätzlich zu ihrem "normalen" Pensum).
Am Wochenende dann einen langen Lauf. 25 bis 30 km, Dauer je nach Schweregrad und Länge 3-4 Stunden.

Bei den ersten Malen habe ich kategorisch abgelehnt, dass Kira ihn bei dem langen Lauf begleiten darf.
Habe auf ihr Alter hingewiesen, darauf, dass 3-4 Stunden laufen sehr monoton für sie sind usw.

Letzten Samstag zog er also seine Trainingsklamotten an, ich war vorher mit Kira schon 1 1/2 Stunden unterwegs gewesen, und plötzlich standen beide vor mir. Mit dem gleichen Gesichtsausdruck. Nach dem Motto "komm, wir wollen doch beide unbedingt zusammen laufen".
Kira kann genau einordnen, welche Sportklamotten mein Mann anzieht und wenn es die Laufsachen sind, dann klebt sie ihm wirklich an den Fersen.

Also habe ich zugestimmt und wir haben beredet, dass er eine Strecke läuft, bei der er jederzeit abbrechen und auf kurzem Weg zurückkommen kann, falls er merkt, dass es für Kira zu viel wird.

3 1/2 Stunden später stehen beide vor der Garage. Mein Mann sichtlich erschöpft, Kira strahlend und munter. Und mein Mann bringt nur noch hervor, der Hund wäre "total bekloppt".
Sie durfte an der 5 Meter Leine rennen und war sichtlich erzürnt, als sie nach etwa 25 km und 3 Stunden den Abzweig nach Hause nehmen sollte.:D
Er hat sie nur mit "Gewalt" dazu bringen können, die etwa 2 km nach Hause zu laufen statt in die entgegen gesetzte Richtung.

Nachdem sie morgens mit mir schon 1 1/2 Stunden unterwegs war und abends selbstverständlich auf ihrer knapp 1 stündigen Abendrunde bestanden hat.;)

Heute waren die zwei wieder unterwegs, "nur" eine Stunde (siehe Trainingsplan) und mein lieber Hund hat sich danach geweigert, ins Auto zu steigen.:D Offensichtlich hoffte sie, sie dürfe wieder 3 Stunden rennen.

Und so ist sie seit der Stunde in der sie hier eingezogen ist. Von daher bin ich ziemlich sicher, dass das an der "Arbeitsrasse" liegt, die in ihr steckt.
Und bei Hunden aus dem Ausland ist das eben öfter mal der Fall.
 
@marita Danke für deinen Beitrag, deine Kira sieht meiner Coco wirklich ähnlich. Ich habe bei Coco den Verdacht das bei ihr ein "Working Cocker" drin steckt. Zumindest hat mich da auf Instragram mal jemand angeschrieben sie sieht 1:1 wie meine Coco aus. *schluck* :D Ich konnte mir quasi Bilder anschauen, wie Coco vermutlich als Mini-Welpe aussah.
Aber aufjedenfall wie bei dir, steckt da etwas sehr Jagdfreudiges drin und Jadghunde brauchen glaub ich ja besonders viel Bewegung.

Meinen Freund begrüßt sie allerdings schon, wenn er nach 9h nach Hause kommt :p Mich natürlich auch, wenn ich mal weg war und mein Freund auf sie aufgepasst hat. Aber so, wenn ich quasi trainiere, egal ob nach 20Minuten oder 2h, da kam keiner angewedelt.

Aber wenn es wirklich durch Langeweile kommt, wieso ist das dann auch nicht jeden Tag? :confused: Dann ist sie ja eigentlich chronisch und jeden Tag Unterfordert. Die letzten 3 Wochen hat es wunderbar geklappt und die letzten Tage wieder nicht. Wobei es zum Teil erklären würde, warum es Nachmittags tendenziell besser klappt, da machen wir ja die wilde Runde draußen, nicht im Dorf.

@Wirbelwind ich glaube wir müssen da einfach noch ein Gefühl für entwickeln, wie gesagt, es ist unser erster Hund und man möchte natürlich alles so gut es geht richtig machen. Aber ich verstehe natürlich was du meinst. Ich wollte halt auch immer das Rassentypische für Coco finden, falls ich sie einfach "falsch" auslaste, aber ich weiß nicht wie ohne die Rasse zu kennen. Wasser liebt sie aufjedenfall gar nicht Cocker Spaniel typisch^^
Aber du hast Recht, wir folgen ziemlich der Routine, dass habe ich aber gemacht, weil mein Trainer mir empfohlen hatte, bei Coco so zu sein, weil sie ein sehr sensibler und Unsicherer Hund ist der Struktur und Routine braucht.
Ich werde sie jetzt auch keine 2h am Fahrrad joggen lassen, ich weiß das das kein Sinn hat. Das mein kein Tier. Ich werde morgen vor der Arbeit einfach noch mal eine Schippe drauf legen. Ihr den Kong hinlegen wenn ich gehe und hoffen das sie Ruhe findet.
 
@marita : ohje du machst mir ja Mut auf mehr Geschichten. :D Das Problem ist ja das die Kondition der Hunde mit ansteigt.. und irgendwann reichen da 20Km auch nicht mehr aus.

Aber ich geb dir Recht.. ich hatte mal in einem Forum gelesen, was andere Familie mit ihren hunden vor der Arbeit machen...und da kam sowas wie "ich schick sie nur in den Garten, erst nach der Arbeit kommt die große Runde"..."höchstens 10 Minuten um den Block"... die wenigstens haben geschrieben, ich jogge 1h mit meinem Hund oder anderes. Deswegen dachte ich, dass ich eigentlich mit meinem Ausgang noch gut dabei bin.

Wenn ich allerdings wirklich eine Arbeitsrasse mit drinnen habe, kann man normale Familienhunde wohl nicht damit vergleichen.
 
Ich finde der "Unterschied" einer Arbeitsrasse zu einem "Familienhund" ist eher die Art der Auslastung. Der typische Labrador als Familienhund kann, wenn er denn darf, auch sehr sportlich sein und locker 2 Stunden joggen.

@Darki90 : Kannst du die 30 Minuten morgens nicht außerhalb verlagern? Im Ort spazieren ist ja nur an der kurzen Leine, ich denke den Tag mit frischen Gerüchen etc. könnte schon etwas beitragen.
 



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