Hund möchte nicht mehr Gassi gehen?!

Hallo an alle, meine Mutter hat folgendes Problem und ich hoffe ihr könnt uns ein paar Tipps geben. Kurz zum Hund meiner Mutter:
Sie hat sich vor 2 Jahren einen Mischling aus der Tierschutzorganisation Tiere in Not Bayern besorgt. Lara war damals ca. 1 Jahr alt, Sie war von Anfang an ein sehr sehr schüchterner und ängstlicher Hund (Taschenlampen, Schatten, Wind, Gewitter machen ihr auch nach 2 Jahren noch immer Angst). Es ist nach den Jahren natürlich viiiiiel besser geworden aber sie bleibt halt ein Schisser :) Sie ist allgemein auch ein sehr ruhiger Hund, Sie liebt Kinder aber auch mit denen spielt sie max 5 Minuten dann legt sie sich wieder hin und pennt.

Nun hat meine Mutter seit ca. 3 Wochen das Problem, dass Lara nicht mehr raus möchte. Meine Mutter hat 3 verschiedene Strecken welche sie mit ihr seit 3 Jahren läuft. Sie wohnt ländlich mit viel Wald, Feld und einer großen Hundewiese. Nach ca. 20 Metern bleibt Lara stehen und geht zurück, wenn sie an der Leine ist windet sie sich aus dem Halsband und geht nach Hause. Wir vermuten evtl. das Wetter es war in letzter Zeit stürmisch mit vielen Gewittern. Die Frage ist nur wie meine Mutter sich verhalten soll? Ihr nachgeben und mit ihr zurücklaufen oder konsequent bleiben und sie mitnehmen?

Freuen uns über Tipps
 
Geht deine Mutter immer direkt von zuhause los? Hat das Problem nur deine Mutter oder verhält sich Lara auch so wenn jemand anders wie z.B. du mit ihr Gassi gehen möchte? Kann sich die Hündin auf den Gassistrecken mal erschreckt haben bzw. hat sie dort mal etwas unangenehmes erlebt? Was passiert wenn deine Mutter mit der Hündin zurückgeht und eine andere Strecke gehen möchte?

Ich hatte das Problem vor ca. zwei Jahren über Wochen mit meinem Balou. Ich schätze ihn auch eher unsicher ein. Er hat sich an verschiedenen Orten immer mal wieder gesperrt und wollte nicht mitgehen und ich habe ihm mehr als einmal das Geschirr ausgezogen. Da es bei ihm nichts gab was ihm Angst machen könnte habe ich ihm ein Sicherheitsgeschirr gekauft und ihn mitgenommen. Das musste ich ein paar Wochen machen und das Sicherheitsgeschirr trägt er seitdem dauerhaft wenn ich mit ihm allein unterwegs bin.

Balou reagiert sehr sensibel auf meine Stimmungen. Wenn es mir nicht gutgeht bin ich für ihn nicht der „sichere Hafen“ den er braucht und dann geht er bei mir nicht mit. Mein Mann hat dieses Problem nie. Es wäre auch eine Möglichkeit dass die Hündin sensibel auf deine Mutter reagiert.
 
Mhhhh auch ein Guter Ansatz. Also Lara ist der Schatten meiner Mutter, wenn sie mit im Büro ist läuft sie ihr ständig hinterher. Wenn meine Mutter mal nicht im Raum ist fiebt sie, wenn sie dann kommt freut sie sich als ob sie 1 Woche weg gewesen wäre. Was komisch ist gestern bin ich mal mitgegangen und da ging es ohne Probleme. Heute hat Lara bei uns geschlafen und ich ware auch in der Früh mit ihr unterwegs ohne Probleme...

Vielleicht liegt es doch an meiner Mutter, aber das ist echt schwierig rauszufinden. Wir wissen leider nicht was Lara in Bulgarien erlebt hat, da kommt sie her. Diese ängstliche Verhalten deutet ja darauf hin das sie einiges mitgemacht hat. Da reicht evlt. schon ein Geruch in der Luft der sie an irgendwas erinner und sie sich dann sperrt...
 
Ich würde nicht mehr über die Vergangenheit von Lara nachdenken denn die kannst du nicht mehr ändern. Stattdessen würde ich daran arbeiten, dass die Hündin keinen Stress hat wenn deine Mutter kurz nicht im Raum ist. Es kann ja mal sein, dass deine Mutter ins Krankenhaus muss. Dann muss das Leben für die Hündin ja auch weitergehen.

Und deine Mutter sollte überlegen ob sie sich in letzter Zeit unbewusst anders verhält. Wut, Trauer, Stress, hormonelle Veränderungen - all das bekommen sensible Hunde mit.
 
Und deine Mutter sollte überlegen ob sie sich in letzter Zeit unbewusst anders verhält. Wut, Trauer, Stress, hormonelle Veränderungen - all das bekommen sensible Hunde mit.

Einen ähnlich reagierenden Hund habe ich auch. Hab ich mal schlechte Laune, reicht das, um nicht oder nur sehr zögerlich mitzugehen. Nie würde ich miese Laune an Tieren auslassen, aber bei sensiblen Hunden reicht die Stimmung.
Es kann auch sein, dass sich Deine Mutter allein deswegen verspannt, weil der Hund gleich wieder zurück will. Das reicht auch.
Es gibt aber Mechanismen, das zumindest zu verbessern. Man kann z.B. leise singen oder summen
 
Witzig, meine erste Tierheimhündin als Gassigeher hieß auch Lara und wollte auch nie laufen.;)

Da das Problem ganz offensichtlich auf deine Mutter beschränkt ist äußer ich mal den Verdacht das Lara vor rund 3 Wochen einfach über irgendwas erschrocken ist und deine Mutter im bestreben den "armen Hund aus Bulgarien" zu trösten dies unabsichtlich verstärkt hat bzw. jetzt durch ein Verhalten unbewusst hervorruft.

Beispielweise in dem deine Mutter Lara gut zuredet das sie keine Angst haben braucht und doch bitte mitlaufen soll und Lara denkt sich wenn Frauchen so komisch ist, dann ist da sicher was wovor man sich fürchten muss.

Zuerst einmal braucht ihr aber ein Safty Geschirr damit Lara sich nicht mehr aus dem Halsband winden kann. Kein normales Geschirr solche Hunde kommen auch dort viel zu einfach raus.

Läuft deine Mum wirklich nur diese 3 Strecken mit Lara oder läuft sie ab und an auch mal in anderen Gegenden oder macht Ausflüge oder dergleichen?

Ich würde auch zu einem Hundetrainer raten. Dieser kann, im Gegensatz zu uns, einfach die Situation viel besser beurteilen da er was online ja schwerlich möglich ist sowohl die Körpersprache der beiden sehen kann als auch die sonstigen Umstände.
Natürlich bei solch einer Hündin penibel darauf achten das dieser lediglich über positive Verstärkung arbeitet.

Gesundheitlich habt ihr sie aber mal checken lassen? Vielleicht hat sie ja auch Schmerzen oder sonstige Probleme? Hunde sind Meister im tarnen von Schmerzen und gerade als ehemaliger Straßenhund!
 
Ich persönlich finde, dass man nicht pauschal sagen kann, was deine Mutter tun soll. Ich habe hier auch so ein Exemplar. Marke mega Schisser. Hat es gewittert, geht sie die nächsten Tage ungerne raus. Ist Rübenernte und sie hat das Poltern der Rüben in den Hänger gehört, geht sie die nächsten Tage ungern Gassi. Nach Silvester geht sie.... und so weiter.

Ich habe für sie und mich festgestellt, dass es für uns beide entspannter ist, wenn ich ihr dann den Willen lasse. Manchmal ist das sehr frustrierend. Überall lese ich "Ich war heute mit meinem Hund x- Stunden Gassi" und ich kann sagen "Ich war mit meinem Hund heute in der früh 20 Minuten, mittags haben wir 10 Minuten geschafft und am Abend nochmal 20". Hm ja.... aber: SIE ist zufrieden so. Ansonsten haben wir einen großen Garten, in dem sie nach Herzenslust toben kann. Nach all den Jahren kann ich sie einschätzen. Weiß, ob es Sinn macht, dass wir irgendwo anders hinfahren oder nicht.

Ich weiß, das war jetzt nur ein Erfahrungsbericht. Natürlich soll das nicht heißen "Hey sie soll aufgeben", probieren würde ich natürlich auch alles, sondern lediglich zeigen, dass es MANCHMAL einfach so ist.
 



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