Hund möchte einfach nicht zuverlässig alleine bleiben

Naja das fällt für uns Flach, da wir uns nicht nur auf dem Weg aufhalten. Also wir gehen auch mal wirklich tief in den Wald rein oder rennen über Felder und Wiesen. Glaub da kann ich vergessen ihr beizubringen das sie bei mir auf dem Weg bleibt^^ Aber das mit dem beobachten werde ich mal probieren, wenn sie jetzt eh an der Schleppleine ist.

Alsooo, jetzt bleibt ihr im Wald aber bitte auf den Wegen, die Frischlinge kommen in den nächsten Tagen und mit Bachen legt man sich nicht an ;) (außerdem gehört es sich einfach nicht)

Aber es geht. Ich/wir gehen auch viel Querfeldein. Die Zeit an der Schlepp habe ich genutzt für "auf den Weg" und "geh flitzen".
Auf den Weg muss ich ihn eigentlich nur noch manchmal im Wald schicken. Mit der Freigabe der Wiese zum flitzen hole ich mir die nötige Zeit, die Wiese und die Hecken erst auf Wild zu prüfen. Wenn wir alleine gehen, klappt das auch schon sehr gut. Wenn jetzt natürlich einer seiner Kumpel auf die Wiese läuft ist er mit dabei, das trainieren wir gerade noch.
 
wir gehen jetzt Frühs ca. 30 Minuten laufen, 20Minuten toben mit Hundekumpel und dann noch 20-30Minuten Suchspiel oder generell Kopfarbeit mit ihrer morgendlichen Portion-Barf verknüpft.

Mir wird schon beim Lesen deiner ausführlichen Schilderung ganz schwindelig.
Du versuchst den Hund total nach einem Plan zu erziehen als würdest du ein Software-Programm für den Hund entwickeln, welches du dann noch ins Hundegehirn installieren musst.
Was dabei flöten geht, ist dein Bauchgefühl, die Souveränität und das gegenseitige Vertrauen zwischen dir und dem Hund.
Das Alleinbleiben geht aber nur, wenn der Hund Vertrauen hat.

Ich würde alles, was du bisher gelesen und gehört hast, erstmal in die Tonne tun und ein eigenes Gefühl für den Hund entwickeln. Hundetrainer sind auch eher hinderlich als förderlich.

"30 Min. laufen, 20 Min. toben, 20-30 Min. Kopfarbeit"
Danach hast du das Gefühl, der Hund hat von allem etwas gehabt und muss nun zufrieden sein??
Weißt du, wie lange Hunde toben, laufen und spielen können?
Die sind da seeehr ausdauernd. Wenn deine Hündin sich gerade warm gespielt hat, dann kommt der Abbruch und der nächste Programmpunkt. Das ist doch nur Frust.

Deine ganzen Denkmuster stehen dir im Weg, sie lassen dich nicht zu deiner Hündin durchdringen.

.. begrüßen tut sie mich auch nicht...

Was machst du denn?

. nicht beachten beim gehen... nicht beachten beim kommen...

Irgendein "Hundeprofi" hat das mal in die Welt gesetzt, dass man seinen Hund ignorieren muss beim Heimkommen und alle machen es nach. Ich finde das Ignorieren asozial.

Ich habe in 40 Jahren unzählige eigene Hunde und Pflegehunde gehabt. Noch NIE habe ich das Alleinbleiben geübt.
Ich verabschiede mich von meinen Hunden und begrüße sie auch sehr freundlich.
Oh Wunder, die Hunde bleiben trotzdem ohne Probleme allein.

Ich lasse kein Radio laufen, mache nicht die Vorhänge zu, gebe nichts zum Kauen, übe auch nicht in kleinen Schritten.
Ich sage den Hunden einen immer gleichen Abschiedssatz und dann gehe ich einfach.
 
aber ich wollte nicht jetzt schon mit einem 1 jährigen Hund... 3h unterwegs sein damit er müde und platt ist...dann muss ich mit einem 3 jährigen Hund warscheinlich 5h Unterwegs sein.

Ein 1-jähriger Hund hat viel mehr Energie als ein älterer Hund. Diese Energie muss er loswerden.
Ich würde die Hündin einmal am Tag so lange laufen oder spielen lassen, wie sie mag - ohne zeitliche Begrenzung und ohne Leine.
Nicht um sie "platt" zu machen, sondern um sie zufrieden zu machen.
Dann fällt ihr Hütchenspiel halt mal aus. Ich glaube nicht, dass sie die "Kopfarbeit" vermisst.
Ein junger Hund muss noch so viel von der Welt kennenlernen, das ist Kopfarbeit genug.

Ich würde ihr auch mal neue Dinge zeigen, wie z. B. andere Spazierwege, andere Tiere, mal mit anderen Hunden Spaziergänge machen, mal in die Stadt gehen usw.

Sie kann nur seit einiger Zeit plötzlich kein Auto mehr fahren. Daher meiden wir es so gut es geht

Ich glaube, du bist viel zu ängstlich und unsicher.
Wenn sie plötzlich nicht mehr im Auto fahren mag, wird es ja nicht besser, wenn man das Autofahren meidet.

als ich draußen war hat sie direkt gewinselt.. sich jedoch wieder für ca 20 Minuten hingelegt. Danach kurz gejault und dann bin ich nach 30 Minuten demotiviert rein.

Hier reagierst du auch total unsicher.
Ein Hund darf mal winseln oder kurz jaulen. Damit drückt er ja seinen Unmut aus.
Kein Grund, sofort wieder reinzugehen.
Wenn sie ständig jaulen würde, wäre das etwas anderes.
Dann kann sie wirklich noch nicht allein bleiben.
 
Irgendein "Hundeprofi" hat das mal in die Welt gesetzt, dass man seinen Hund ignorieren muss beim Heimkommen und alle machen es nach. Ich finde das Ignorieren asozial.

Ich auch.

Ich habe in 40 Jahren unzählige eigene Hunde und Pflegehunde gehabt. Noch NIE habe ich das Alleinbleiben geübt.
Ich verabschiede mich von meinen Hunden und begrüße sie auch sehr freundlich.
Oh Wunder, die Hunde bleiben trotzdem ohne Probleme allein.

Ich lasse kein Radio laufen, mache nicht die Vorhänge zu, gebe nichts zum Kauen, übe auch nicht in kleinen Schritten.
Ich sage den Hunden einen immer gleichen Abschiedssatz und dann gehe ich einfach.

Ich begrüße auch immer. Hunde, die sich kennen und mögen begrüßen sich ja auch. Da wird auch keiner ignoriert.

Und ja, ich verabschiede mch auch. "schön warten, Frauchen kommt gleich wieder". Kein großes Trara, einfach im netten ruhigen Ton. Klappt auch, wenn ich sie draußen mal irgendwo kurz "parken" muß. Die zetern auch nicht vorm Bäcker rum, wenn sie mal kurz warten sollen. Im Gegensatz zu vielen anderen Hunden.
 
Wie gesagt haltet euch nicht zu sehr an meinen Plan den ich geschrieben habe auf, ich musste durschnittliche Zeitangaben machen, hätte ich jetzt z.B. nur geschrieben Frühs: Spazieren, Hundekumpel und Kopfarbeit. Dann hätte man damit absolut nichts anfangen können. Natürlich habe ich Frühs einen Zeitplan, weil ich ja nun mal pünktlich auf Arbeit muss. Da weiß man pauschal je nachdem wann man aufsteht... okay ich beschäftige mich jetzt 1h oder 2h mit meinem Hund. Es ist ja ein fließender Übergang und immer unterschiedlich, wir laufen.. kommen irgendwann beim Hundekumpel an und Zuhause gibt es dann Futter, aber halt nicht nur hingestellt.

Ob mein Hund vertrauen zu mir hat, weiß ich nicht. Gefühlstechnisch würde ich sagen ja, ob es wirklich so ist - keine Ahnung.

Dadurch das es mein erster Hund ist, habe ich natürlich auf die Erfahrung der Hundetrainier vertraut. Irgendwoher muss ich ja die Erfahrung kriegen. Natürlich habe ich mich vorher belesen, egal ob Foren, Internet oder Büchern. Natürlich war ich in Tierheimen oder bei Bekannten mit Hund. Aber der eigene individuelle Hund ist immer etwas anderes und da gibt es kein patentrezept was ich vielleicht schon einmal irgendwo gelesen habe und mache es natürlich so, wie es die meisten machen.
Es ist wirklich schwierig das richtige aus allen Aussagen herauszufiltern.
Jetzt alleine habe ich ja schon wieder verschiedene Meinungen: nicht beachten beim gehen und kommen, andere sagen ruhig verabschieden und begrüßen. Manche sagen sogar richtig loben wenn man wieder kommt und der Hund ruhig war.
Oder die meisten sagen: Alleine lassen richtig kleinschrittig trainieren, einige sagen (wie auch du jetzt)... das brauch man nicht trainieren, hab ich nie gemacht.
Wobei ich mir jetzt auch nicht vorstellen kann, dass du beim ersten Mal gehen bei deinen ersten Hund gleich mehrere Stunden weg warst oder? Klar verkraftet es jeder Hund anders, mein Nachbarshund kann ohne Probleme 8h am Stück alleine bleiben und ich höre kein Mucks und auch sie erzählt das er einfach pennt (er ist schon sehr alt)... von meiner Freundin der Hund kann es nicht 1Minute und macht so lange ein Konzert bis sie wieder da ist. Also muss man es ja doch irgendwie trainieren. :confused:

Generell finde ich ignorieren eigentlich einen komischen und doofen Trainingsanatz, weil mir nicht ganz klar wird was der Hund damit lernen soll. Er wird weder korrigiert noch gelobt. Beim "Alleine lassen" hat es für mich Sinn ergeben, weil es dem Hund dann ggf leichter fällt, wenn ich nicht unmittelbar mit ihr interagiert habe und dann plötzlich abhaue. Und versteh mich bitte nicht falsch, ich will auch nicht unbedingt das sie mich begrüßt, sie soll es als normal und gegeben hinnehmen das ich weg bin. Es soll ihr einfach gut gehen, wenn Niemand da ist. Aber es passt im Kontext einfach nicht zusammen, auf der einen Seite Tam Tam zu machen... und auf der anderen Seite scheint es sie aber auch nicht sonderlich zu interessieren wenn ich wieder komme. Wobei sie jetzt wenn ich nach der Arbeit nach etwas über 2h, natürlich langsam aufsteht und hinternwedelnd kommt.

Ich würde die Hündin einmal am Tag so lange laufen oder spielen lassen, wie sie mag - ohne zeitliche Begrenzung und ohne Leine.
Nicht um sie "platt" zu machen, sondern um sie zufrieden zu machen.

Ohne Leine ist Aktuell wirklich nicht möglich. Da geht mir ihre Sicherheit vor.

Wenn sie plötzlich nicht mehr im Auto fahren mag, wird es ja nicht besser, wenn man das Autofahren meidet.

Natürlich nicht, wir sind danach auch noch eine Weile mit ihr Auto gefahren, obwohl sie nicht mehr einsteigen möchte und im Auto sich übergibt. Aber wir hatten den Eindruck je mehr wir mit ihr eingestiegen sind, umso mehr bekam sie Angst. Sie fing ja schon an riesen Bögen um unser Auto zu laufen. Da meinte der Trainer dann halt auch, entweder von Vorne aufbauen... aber dann darf man 2-3 Monate gar nicht mit ihr fahren, nur einsteigen etc. (Das kriegt man ja nun mal nicht hin). Sie einfach reinpacken und als gegeben hinnehmen oder so wenig wie möglich fahren. Oder ihr wird einfach generell schlecht beim fahren und hat es irgendwann gemerkt und Verknüpft.

Hier reagierst du auch total unsicher.
Ein Hund darf mal winseln oder kurz jaulen. Damit drückt er ja seinen Unmut aus.
Kein Grund, sofort wieder reinzugehen.
Wenn sie ständig jaulen würde, wäre das etwas anderes.
Dann kann sie wirklich noch nicht allein bleiben.

Ich habe es schon einige Male provoziert und ich weiß, wenn sie 1-2x gejault hat, dass sie sich weiter reinsteigert. Wenn sie das einmal gemacht hat, wird es immer mehr. Klar legt sie sich immer wieder kurz hin, aber jault auch immer wieder und mehr. Ich hatte es mal für 4h provoziert, weil ich schauen sollte ob sie sich von alleine irgendwann beruhigt. Wie gesagt, nach 2h hatte sie sich dann endlich richtig schlafen gelegt, aber davor war es halt purer Stress, den ich ungerne für sie möchte oder wie mein Trainer sagt, sich richtige Trennungsangst entwickelt.
Deswegen gehe ich meistens wenn ich trainiere, eher zurück, wenn sie gejault hat. Jaulen tut sie ja nur Frühs und Abends. Nachmittags nicht.
Aber wie meinst du das mit, dann kann sie wirklich noch nicht alleine bleiben? Wenn du ja eigentlich sagst, ein Hund kann ohne Training alleine bleiben? Wo ist dann die Grenze? Also bei Coco generell aktuell bei 2,5h. Dann wird sie unruhig. Also muss man ja schon irgendwie trainieren, dass es länger klappt.
Wobei ich hier jetzt auch wieder entscheiden muss... was ist jetzt richtig?
Entweder den Hund auch mal winseln und jaulen lassen, oder bevor es überhaupt dazu kommt, zurück zu sein. Es ist wirklich schwierig zu wissen, was jetzt richtig ist.

Wäre es denn jetzt zu spät so ein "Abschiedssatz" einzuführen? Oder würde sie das jetzt verunsichern, wenn ich das plötzlich mache und sie anspreche?
 
Irgendein "Hundeprofi" hat das mal in die Welt gesetzt, dass man seinen Hund ignorieren muss beim Heimkommen und alle machen es nach. Ich finde das Ignorieren asozial.

Totales Ignorieren ist meiner Meinung nach auch nicht gemeint (und das fände ich tatsächlich auch asozial).

Es gibt halt Hund-Mensch-Paare, bei denen rastet der Hund vor Freude völlig aus, wenn der Menschen reinkommt, obwohl er grad mal zwei Minuten Müll runter gebracht hat - und der Mensch findet das soo süß und fängt seinerseits an, einen Riesenfreudentanz um seinen aufgeregten Hund zu machen.
Das KANN, je nach Hund, dazu führen, dass sich schon beim Weggehen des Menschen eine Erwartungshaltung/ Spannung beim Hund aufbaut und signalisiert: alleine sind ist ja soooo schlimm, die Welt ist erst wieder in Ordnung, wenn mein Mensch wieder da ist (s.o.:großer Freudentanz).

Ich hab die Empfehlung des Ignorierens beim Kommen und Gehen eher so ausgelegt:

es sollte für den Hund etwas "normales" sein, dass sein Mensch mal geht - aber auch immer wieder kommt! Wenn etwas "normal" ist, ist es auch meistens nicht aufregend oder beängstigend, somit angenehmer zu ertragen.
Die allermeisten Hunde müssen es schrittweise lernen, denn alleine zurückbleiben liegt nun mal nicht in der Natur unserer Hunde.

Es sind auch nicht alle Empfehlung immer für jeden Hund gleichermaßen geeignet (da sind wir auch wieder bei Bauchgefühl und so;)).

Ich halte es auch so, ich treffe keine besonderen Vorkehrungen wenn ich weggehen will (der Hund weiß dann eh schon längst, ober er mit darf oder nicht :)), sage ein paar Worte beim Rausgehen (bzw sorge auch dafür, dass der Hund mitkriegt, dass ich gehe) und beim Wiederkommen kommt Frau Hund zur Tür, aber im "Normalmodus", nicht gestresst,aber auch nicht freudig überdreht, ich sage "Hi" oder wenn ich die Hände frei hab gibts nen Knuddler, aber es ist keine große Sache, keiner flippt schier aus vor Freude.

Für meinen Hund und mich passt das so, es ist kein: eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeendlich bist du da, ich hab dich soooooooooooooooooooooooooooo vermisst, sondern eher: hallo, schön dass du wieder da bist:cool:

War jetzt nicht direkt auf die Threadserstellerin bezogen, nur meine Gedanken zum Ignorieren beim Weggehen und wiederkommen.

LG
Bettina
 
Natürlich habe ich Frühs einen Zeitplan, weil ich ja nun mal pünktlich auf Arbeit muss.

Ein Zeitplan ist ja auch in Ordnung, wenn du arbeiten musst.
Wenn du morgens nur begrenzt Zeit hast, warum muss sie dann noch unbedingt "Kopfarbeit" machen oder ihr Futter suchen?
Nachmittags kann sie sich nur 45 Min. an der Schleppleine bewegen.

"Dann wird 18Uhr kurz getobt und im Wohnzimmer gespielt... dann bekommt sie meistens ihr Schaukel-Ei gefüllt oder einen Kauknochen."
"Dann ruht sie wieder bis ca 20Uhr, dann gibts eine kleine 20 minütige ruhige Gassirunde im Dorf.."

Das ist doch ein total langweiliges Leben für einen jungen Hund.
Sie muss laufen, toben, Kopfarbeit machen, wenn es im Tagesprogramm dran ist. Alles in kurze Einheiten gegliedert.
Die restliche Zeit "ruht" sie gelangweilt in der Wohnung.

Ich habe so viele junge Hunde aufgezogen. Nach einem Spaziergang von 1,5 Stunde können die immer noch stundenlang miteinander spielen, toben, das Grundstück erkunden, dummes Zeug machen, mir bei der Gartenarbeit zuschauen oder helfen, indem sie in Blätterhaufen springen, Zweige wieder verteilen, Löcher buddeln oder in die Schiebkarre springen.
Sie machen mal eine halbe Stunde Pause und spielen etwas Ruhiges oder schlafen mal ein Stündchen, aber dann sind sie wieder in Aktion.

Natürlich hat jeder einen halbwegs geregelten Tagesablauf, besonders wenn man arbeiten muss.
Aber in der Freizeit muss man keine durchgetakteten Pläne haben.
Es ist für Hunde (und besonders für junge Hunde) total wichtig, dass sie auch Freiräume haben, in denen sie selbst bestimmen.

Bei Kindern weiß man mittlerweile, wie wichtig das freie Spielen und Erkunden für die Entwicklung ist.
Eigenständige Erfahrungen führen zu Flow-Erlebnissen und somit zur Ausschüttung von Glückshormonen und zur Vernetzung der Neuronen im Gehirn.
Ohne diese Freiräume kann ein Hund/ein Mensch kein Selbstwertgefühl und keine Selbstwirksamkeit entwickeln.
Eigenständige Erfahrungen macht ein Hund NICHT durch Übungen, die der Mensch vorgibt.

Auch erwachsene Menschen brauchen noch Freiräume, in denen es keinen Plan gibt und wo sie einfach das machen können, wonach ihnen gerade ist. Das ist für die seelische Gesundheit und für die Weiterentwicklung sehr wichtig.

Dadurch das es mein erster Hund ist, habe ich natürlich auf die Erfahrung der Hundetrainier vertraut. Irgendwoher muss ich ja die Erfahrung kriegen.

Wenn du deiner Intuition vertraust, brauchst du keine Erfahrung.
Wenn du etwas über Hunde lernen willst, lies Artikel oder Bücher aus der Verhaltensforschung.
Hundetrainer können dir nur Methoden beibringen, aber kein Wissen über Hunde.
Ich habe noch nie gehört oder in Foren gelesen, dass Hundetrainer wirklich etwas über Hunde wissen.

Aber der eigene individuelle Hund ist immer etwas anderes und da gibt es kein patentrezept

Erziehungsmethoden gibt es unendlich viele, aber die können einen Hund nur sehr begrenzt zum alltagstauglichen Begleiter machen.
Die wirkliche Erziehung findet ohne Übungen statt. Sie ist das tägliche Miteinander zwischen dir und dem Hund.
Wenn es dir gelingt, ein Band zwischen euch zu knüpfen aus Liebe, Vertrauen, Zutrauen, Respekt - dann wirst du die wichtigste Person für deinen Hund.
Wenn der Hund dir folgt, weil er sich freiwillig an dich gebunden hat, dann ist die Erziehung ein Kinderspiel.

Hunde sind Rudeltiere, sie wollen sich binden. Also biete den Platz an deiner Seite an und hör auf, den Hund mit Methoden erziehen zu wollen.
Du hast das Alleinbleiben nach einer Methode geübt - aber es klappt nicht.
Das geht sehr vielen Hundehaltern so, die genauso konsequent wie du geübt haben.

Erziehungsmethoden machen aus Hunden keine folgsamen Alltagsbegleiter.
Die wirklich tollen umgänglichen Hunde haben dieses unsichtbare Band zu ihrem Menschen.
Sie folgen ihm, weil sie es wollen.
Sie vertrauen ihm, weil sie sich sicher sind "der weiß, was er macht".
 
Wobei ich mir jetzt auch nicht vorstellen kann, dass du beim ersten Mal gehen bei deinen ersten Hund gleich mehrere Stunden weg warst oder?

Ich lasse meine Hunde grundsätzlich nur wenige Stunden allein. Ich habe immer freiberuflich von Zuhause gearbeitet und konnte meine Termine selbst gestalten.
Welpen lasse ich erst allein, wenn sie 5-6 Monate alt sind.
Natürlich hole ich mal die Post rein oder bringe den Müll raus. So lernen Welpen auch ohne Übungen, dass der Mensch mal aus dem Haus geht. Aber ich habe das nie minutenweise geübt und gesteigert.

Wenn erwachsene Hunde neu ins Haus kommen und ich muss unbedingt weg, dann lasse ich sie durchaus mal 1-2 Stunden allein. Meistens bleibe ich aber die ersten paar Tage zu Hause und verlege meine Termine.
Wenn sie mir hinterherjaulen, gehe ich nochmal rein und sage nochmal meinen Abschiedssatz "sei schön lieb, ich komm gleich wieder".

Aber es passt im Kontext einfach nicht zusammen, auf der einen Seite Tam Tam zu machen... und auf der anderen Seite scheint es sie aber auch nicht sonderlich zu interessieren wenn ich wieder komme.

Du hast es ihr doch beigebracht, dass sie ignoriert wird beim Heimkommen.

Ohne Leine ist Aktuell wirklich nicht möglich. Da geht mir ihre Sicherheit vor.

Wie willst du das lösen? Ein junger Hund braucht Bewegung.
Wie sieht der Jagdtrieb bei ihr aus?

Natürlich nicht, wir sind danach auch noch eine Weile mit ihr Auto gefahren, obwohl sie nicht mehr einsteigen möchte und im Auto sich übergibt.

Das ist aber sehr ungewöhnlich, dass sie als Welpe keine Probleme gehabt hat und dass ihr jetzt schlecht wird beim Autofahren.

Wäre es denn jetzt zu spät so ein "Abschiedssatz" einzuführen?

Nein, das ist nicht zu spät.
Ich finde es wichtig, dass sie sich auf etwas verlassen kann. Sie muss wissen, wann du wirklich gehst.
Ich würde nichts mehr üben, sondern nur dann weggehen, wenn du arbeiten musst.
Dabei würde ich möglichst immer die gleiche Zeit beibehalten.

Und insgesamt würde ich einen völlig neuen Umgang empfehlen.
Keine Methoden mehr, sondern eine echte Bindung entstehen lassen.
Ich würde ihr auch mehr Bewegung und mehr Freiräume verschaffen.
Dann solltest du an dir selbst arbeiten, damit du gelassen und souverän wirst.
Wie soll deine Hündin dir vertrauen, wenn du wie ein aufgescheuchtes Huhn durchs Leben läufst.
 
Ein Zeitplan ist ja auch in Ordnung, wenn du arbeiten musst.
Wenn du morgens nur begrenzt Zeit hast, warum muss sie dann noch unbedingt "Kopfarbeit" machen oder ihr Futter suchen?
Nachmittags kann sie sich nur 45 Min. an der Schleppleine bewegen.

Es wurde mir halt so vermittelt, dass Kopfarbeit mit das wichtigste ist was man mit einem Hund machen kann und da es sich mit der morgendlichen Portion gut verbinden lässt, ohne zusätzliche Leckerli zu benutzen, habe ich das halt gemacht. Habe auch absolut kein Problem damit, eher aufzustehen. Nur dadurch das es aktuell Frühs dunkel ist und sie da merklich lieber drinnen ist, habe ich Frühs halt mehr Kopfarbeit machen wollen.
Und aktuell muss ich ja auch nicht Frühs arbeiten, eigentlich müsste ich das - aber das habe ich seit Anfang Februar geändert, weil sie Frühs nicht alleine sein kann. Es klappt nur Nachmittags. Das war ja meine ursprüngliche Frage hier, woran das liegen kann, dass es Frühs und Abends nicht klappt, aber Nachmittags schon.

Nein, an der Schleppleine bewegen tut sie sich erst seit 1-2 Wochen, davor war der Nachmittagsspaziergang immer Frei ohne Leine.

Natürlich hat jeder einen halbwegs geregelten Tagesablauf, besonders wenn man arbeiten muss.
Aber in der Freizeit muss man keine durchgetakteten Pläne haben.

Das wurde mir halt von meinen Trainer auch empfohlen, weil Coco ein unsicherer Hund ist, dass sie ein geregelten Tagesablauf brauch an dem sie sich orientieren kann. Daran habe ich mich dann gehalten.

Ich habe so viele junge Hunde aufgezogen. Nach einem Spaziergang von 1,5 Stunde können die immer noch stundenlang miteinander spielen, toben, das Grundstück erkunden, dummes Zeug machen, mir bei der Gartenarbeit zuschauen oder helfen, indem sie in Blätterhaufen springen, Zweige wieder verteilen, Löcher buddeln oder in die Schiebkarre springen.
Sie machen mal eine halbe Stunde Pause und spielen etwas Ruhiges oder schlafen mal ein Stündchen, aber dann sind sie wieder in Aktion.

Das junge Hunde das können ist mir durchaus bewusst, aber in allen Bereichen die ich mich eingelesen habe stand halt, dass ein Hund in Schnitt 17-20h am Tag ruht bzw es sollte und man das einem Hund zeigen soll, wann Ruhe ist. Weil die halt niemals von alleine aufhören würden, auch wenn sie nicht mehr könnten, weil der Mensch halt weiter macht um ihm zu gefallen.

Hundetrainer können dir nur Methoden beibringen, aber kein Wissen über Hunde.

Ich habe letzte Woche ein Seminar gebucht bzgl "Antigiftköder Training", weil ich wirklich schon alles versucht habe ihr abzugewöhnen alles vom Boden zu fressen, aber habe es ihr nie richtig abgewöhnen können. Das ist ja im prinzip dann auch Training, ohne Training wüsste ich nicht wie ich dem Hund das begreiflich machen soll.


Die wirkliche Erziehung findet ohne Übungen statt. Sie ist das tägliche Miteinander zwischen dir und dem Hund.
Wenn es dir gelingt, ein Band zwischen euch zu knüpfen aus Liebe, Vertrauen, Zutrauen, Respekt - dann wirst du die wichtigste Person für deinen Hund.
Wenn der Hund dir folgt, weil er sich freiwillig an dich gebunden hat, dann ist die Erziehung ein Kinderspiel.

Klingt für mich wirklich einleuchtend... finde das auch gerade alles wirklich interessant es mal aus diesem Blickwinkel zu sehen, vor allem weil ich auch die Bücher von Jose Arce als erstes gelesen hatte. Nur stellt sich mir die Frage wie? Wie kriege ich diese Aufmerksamkeit diese Orientierung an mir hin, vor allem draußen ohne Training?
Klar ist mir schon, dass gemeinsame Erlebnisse etc vor allem wenn wir am Wochenende in neue Gebiete gehen und erkunden, dass das alles die Bindung stärkt.. aber im Prinzip mach ich das ja. Sie orientiert sich dadurch aber nicht unbedingt mehr an mir. Eher im Gegenteil. (Ist grad bissle OT)

Wenn sie mir hinterherjaulen, gehe ich nochmal rein und sage nochmal meinen Abschiedssatz "sei schön lieb, ich komm gleich wieder".

Und dann haben sie aufgehört zu jaulen? :eek:

Wie willst du das lösen? Ein junger Hund braucht Bewegung.
Wie sieht der Jagdtrieb bei ihr aus?

Wie gesagt, bis vor ca. 2 Wochen war sie im Freilauf, aber sie hat vor kurzem ihren Jagdtrieb entdeckt und deswegen bleibt sie dran. Bis dahin konnte ich es noch händeln, Rückruf oder Stopp hat geklappt, dass sie nur kurz hinterher ist. Aber seitdem sie vor einiger Zeit einen Reh-Rudel hinterher gehetzt ist und ich sie Suchen musste.. ist sie voll dabei. Daher die Schleppleine Aktuell. Lösen muss ich das wohl, indem sie Abrufbar wird, auch wenn jetzt ein Reh kommt. Deswegen habe ich ja die Reizangel bestellt (ebenso Tipp vom Trainer) um das zu trainieren. Ist jetzt wahrscheinlich auch ein falscher Ansatz.^^

Das ist aber sehr ungewöhnlich, dass sie als Welpe keine Probleme gehabt hat und dass ihr jetzt schlecht wird beim Autofahren.

Ja das verstehen wir halt auch nicht, bei längeren Fahrten hat sie sich schon immer übergeben, bei kurzen nicht. Sie ist immer sehr gerne eingestiegen. Ich denke das irgendwann die längeren Fahrten zur Hundeschule überwogen haben, sie sich immer übergben hat und irgendwann hat sie es Verknüpft, dass Auto doof ist.

Ich würde nichts mehr üben, sondern nur dann weggehen, wenn du arbeiten musst.

Leider muss ich weiterüben.. zumindest Frühs, weil ich natürlich irgendwann wieder Frühs arbeiten kommen soll. Das war nur ein entgegen kommen für mich. Irgendwie muss ich es hinbekommen das sie Frühs alleine bleiben kann. Vielleicht werde ich an den Tagen, an denen ich nicht Arbeite und sie schon alleine lasse, dann Frühs gehen und es mit einem "Abschiedssatz" einführen. Ich habe ja die Hoffnung das es die Zeit jetzt bringt. Weil sie Frühs ja jetzt immer mit auf Arbeit genommen wurde und das jetzt ihre routine ist. Das sie das vielleicht nicht versteht.
Das Problem ist auch, dass für sie unter der Woche und das Wochenende auch etwas ganz anderes für sie ist. Wir wollten ja mal Nachmittags am We kurz weggehen.. und es klappte gar nicht.

Und insgesamt würde ich einen völlig neuen Umgang empfehlen.
Keine Methoden mehr, sondern eine echte Bindung entstehen lassen.
Ich würde ihr auch mehr Bewegung und mehr Freiräume verschaffen.
Dann solltest du an dir selbst arbeiten, damit du gelassen und souverän wirst.
Wie soll deine Hündin dir vertrauen, wenn du wie ein aufgescheuchtes Huhn durchs Leben läufst.


Mehr Bewegung hat sie jetzt schon definitiv. Also die letzten Tage war ich Nachmittags immer mehrere Stunden draußen. War ja auch traumhaftes Wetter :)
An mir selbst arbeiten, gebe ich dir definitiv recht. Ich selber bin ein sehr unruhiger und hippeliger Mensch. Auch gibt es immer wieder neue Situationen mit Coco... bei denen ich nicht weiß wie ich reagieren soll. Vor allem Unterwegs. Das kommt aber hoffentlich alles mit der Zeit.

Ein schönes Wochenende an alle :)
 
Das wurde mir halt von meinen Trainer auch empfohlen, weil Coco ein unsicherer Hund ist, dass sie ein geregelten Tagesablauf brauch an dem sie sich orientieren kann. Daran habe ich mich dann gehalten.

Das ist m.M. nach schon richtig. Grade unsichere Hunde brauchen ein "Grundgerüst" an täglichen Routinen, das Stabilität in ihr Leben bringt.

Bedeutet aber nicht, das Du das Leben und die Aktivitäten Deines Hundes jetzt komplett durchplanen mußt.

Gewisse Freiräume für eigenständige Aktivitäten sollten schon bleiben.

Ich glaube bspw. (und handhabe das auch so), das man mit Hunden auch beim Spaziergang nicht ständig was "machen" muß. Die dürfen auch einfach mal so rumlatschen, rumwuseln, schnüffeln, buddeln, spielen, einen Ast zerkauen oder rennen. Ohne das ich das irgendwie beeinflusse.
Irgendwelche Übungen oder gemeinsames Spiel fordern den Hund. Und Hunde, die gern immer und überall mitmachen, sind dann auch mal schnell überfordert, weil sie es ihrem Menschen immer Recht machen wollen und kein Ende finden.
Wenn man Hunde einfach mal ihren eigenen Aktivitäten nachgehen läßt, finden sie sehr wohl das richtige Maß.

Ich denke auch, das bubuka das mit Freiräumen meinte.

Das allein bleiben würde ich in Eurem Fall allerdings schon auch zu unterschiedlichen Zeiten üben. Es gibt Hunde, die haben es einmal begriffen, das allein bleiben nichtsSchlimmes ist. Und bei denen klappt das dann immer und überall.

Manche Hunde bauen aber auch dabei Routinen auf (Deine hat anscheinend schon die Routine aufgebaut - vormittags mit auf Arbeit) und die muß man dann eben umtrainieren.
Routinen kann man auch durchbrechen und neue aufbauen.

Meine Rosie hatte bspw. gelernt, vormittags gut allein zu bleiben. Dann haben sich die Dinge verändert und sie mußte plötzlich auch mal nachmittags oder abends allein bleiben. Und hat anfangs prompt rumkrakeelt. Obowhl sie ja nicht mal ganz allein war. Ali ist ja auch noch da und der ist da sehr gechillt.
Wir haben das dann verstärkt so gemacht, das wie eben auch mal nachmittags oder abends(erst nur kurz) weggegangen sind. Bis auch das zur Routine geworden war.
 



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