@Jamucky Leinenführigkeit oder auch wirklich richtig "Bei-Fuß" laufen ist unfassbar anstrengend für den Hund.
Wenn ein Hund entspannt frei läuft, in einem für ihn gemütlichen Tempo, dann ist immer noch sehr viel schneller als wir Menschen und würde auch ganz anders laufen als zielstrebig voran. Deswegen muss er sich dafür extrem zurücknehmen und auf uns einstellen und in einem für ihn anstrengenden Tempo laufen. Aber eben nicht anstrengend schnell sondern anstrengend langsam. Wir kennen das ja, wenn man zb an einer engen Stelle hinter Menschen herlaufen muss die einen Tacken langsamer Gehen als es für uns angenehm wäre.
Super nervig und frustrierend.
Und dieses aushalten und anpassen an euch, das kann er jetzt einfach noch nicht leisten. Deswegen die Regelung :am Geschirr darf aktuell noch gezogen werden, am Halsband üben wir konsequent das nicht gezogen wird.
Dann ist es für Neo verständlich und voraussehbar.
Und ja, die Zeiten die ihr dann am Halsband lauft einfach langsam ausdehnen, verlängern.
Auch bei der Spielwiese, nicht verlangen das er minutenlang im schönsten Platz liegt. Kurz hinsetzen, das ihr in Ruhe ableinen könnt reicht für den Anfang.
Wobei sich mir hier die Frage stellt ob ihr ihn überhaupt schon ableinen könnt/solltet. So Thema Rückruf und Distanzkontrolle. Nicht das er sich vllt auch einen riesen Spaß daraus macht dort andere Hunde zu mobben und ihr bekommt ihn nicht wieder eingefangen. Oder ihr wollt gehen und Neo möchte aber lieber "Hasch-mich" spielen und macht sich einen Mordsgaudi daraus immer wieder vor euch wegzulaufen.
So was sollte in der Tat unbedingt vermieden werden.
Gruselige Dinge, wie zb die eingangs von dir erwähnten ungünstig vom Busch abstehenden Äste, solltet ihr zusammen und in Ruheuntersuchen. Stehenbleiben, gucken lassen, selber hingehen und anfassen, berühren, mit der Gruseligkeit umgehen. Den ermuntern selber mutig zu sein und gucken zu kommen aber nicht an der Leine ranziehen.
Maulkorbtraining wäre zb so eine ruhige Übung sie man noch zuhause machen kann, wenn du meinst er muss noch ausgelastet werden.
Dazu auf kann man ihn vorher auf den Clicker konditionieren, das dauert meistens nur 1-3 tage. Das geht fix.
Wir haben das aufgebaut in dem meine Hunde zuerst gelernt haben die Schnauze wo reinzustecken. Bei mir ein Joguhrtbecher. Da dürfte Neo aber seinen Bollerkopp aber nicht reinkriegen.
Am Boden des Bechers waren dann halt Leckerli zum aufsammeln oder rausschlecken. Dadurch kannten sie dann schon die Schnauze wo reinzustecken. Dann halt offenen Maulkorbranhalten und zb unten durch das Gitter ein Leckerlis stecken an das der Hund kommt wenn die Schnauze in den Maulkorb steckt.
Da gibt´s aber bestimmt massig gute Youtube Videos "Maulkorbtraining Clicker" irgendwie so würde ich suchen.
Das ist ein ruhiges Training, er muss das Köpfchen anstrengen und ihr habt eine gemeinsame Beschäftigung die ihr Abends machen könnt bevor es ins Bettchen geht.
Aber ansonsten kann ich echt nur sagen: Alles in Ruhe. Neo ist noch so jung und er wird noch soviel lernen. Und Hunde lernen soviel so schnell. Ich habe zwei Rentner aus dem Tierschutz. Die Hündin kannte noch nicht mal ihren Namen bei Einzug, da war sie 10 Jahre. Sie läuft heute zuverlässig frei, macht Dummy und Fährte. Lebt mit kleinen Kinder zusammen. Bleibt alleine zuhause und ist ein toller Bürohund.
Den Rüden habe ich erst vor 5 Wochen übernommen, 14 Jahre, taubblind. Hat schon gelernt das man nicht in die Leine beisst und hektisch um Frauchen rumrennt wenns zum Gassi geht. Oder das man brav auf seinem Deckchen wartet, bis Frauchen einem den Napf direkt vor die Schnüss stellt, usw
Und das obwohl er so alt ist und unsere Kommunikationsmöglichkeiten doch etwas eingeschränkt.
Thema Hunde: Kleine Hunde und Boxer kann einfach schwierig sein weil Boxer gerne sehr körperlich spielen und kleine Hunde da einfach nix gegenzusetzen haben. Deswegen würde ich ihn erst mit kleinen Hunden zusammen lassen wenn er insgesamt etwas ruhiger und beherrschter ist und ihr besser einschätzen und kontrollieren könnt.
Anpöbeln: Naja, wenn da einer so provozierend rüberkläfft können einem als junger MackerMacho schonmal die Hinrzellen durchbrennen und man bellt zurück. Wäre für mich jetzt kein Zeichen von Unverträglichkeit.
Die ersten Kinder die er kennenlernt sollten optimalerweise schon etwas standfester sein und nicht ängstlich.
Dann in ruhiger Umgebung, nach einem Spaziergang. Dann vllt einfach nur mit in das Zimmer nehmen, angeleint. Die Kinder beschäftigen sich erstmal nicht mit dem Hund. Wenn er schnüffeln will darf er. Aber nicht hinrennen und umrennen oder hochspringen.