Frische Hundebesitzer und plötzlich so viele Fragen

Reine Handfütterung sollte man nicht betreiben. Man schafft damit zwar eine super Abhängigkeit des Hundes, zerstört damit aber Vertrauen und Bindung und degradiert sich zum reinen, austauschbaren Futterautomaten.
Zumindest die Hälfte des Futters sollte bedingungslos und ohne Gegenleistung zur Verfügung stehen.
 
Gutes Futter aus der Hand füttern? Ich kenne kein gutes Futter, dass man ohne "Sauerei" und täglich aus der Hand füttern möchte. Trockenfutter als Dauerfutter ist in meinen Augen kein gutes Futter. Einige füttern nur trocken, was dann oft der Hund mit seiner Gesundheit bezahlen muss. Mal trocken ist sicher kein Problem, ständig trocken kann aber zu einem werden. Bei ständiger Trockenfütterung kommt es schnell zum Flüssigkeitsmangel im Hundekörper, denn so viel kann der Hund nicht trinken um den Flüssigkeitsmangel durch das TF auszugleichen.
Übrigens, nur mit der Hand füttern. Der Vater eines meiner damaligen Hunde wurde nur mit der Hand gefüttert. Er wurde nicht nur mit der Hand gefüttert, sondern sogar nur mit Löffel. Als Frauchen dann wegen Krebs ins Krankenhaus musste und Oma, die auch im Haushalt lebte, den Hund nicht mit Löffel füttern wollte, fraß er einfach nicht mehr. Er hatte das fressen aus dem Napf verlernt. Also blieb es beim Löffelfüttern. Kurz aus der Hand füttern ist sicher kein Problem, ständig kann es aber zu einem werden.
 
Hallo @Jamucky
Natürlich soll es nicht so sein das Neo jetzt 3,4,5,XX Woche gehätschelt wird und dann nach Zeitraum XX sagt man:" So Bursche, jetzt beginnt der Ernst des Lebens"
Aber ihr müsst halt auch bedenken was ihr da Zuhause habt. Du schreibst ja selber das er nix kennt, keine Erziehung, keine Frustrationstoleranz, keine Impulskontrolle.
Und er ist eben ein einjähriger Boxer, rein vom Entwicklungsstand her hat der Bursche zur Zeit auch ein ziemliches Synapsenfeuerwerk mit viel bunter Knete im Kopf.
Da geht einfach im Moment auch nicht so viel.
Von daher solltet ihr euch überlegen welche Baustellen euch die wichtigsten sind und diese als erstes angehen.
Wenn es zb das Ziehen ist, gut, dann üben wir das ziehen.
ABER ihr könnt nicht den ganzen Spaziergang über Leinenführigkeit üben. Solange kann der sich ganicht konzentrieren.
Also Geschirr UND Halsband dran.
Es geht raus, Neo ist natürlich mega aufgeregt. "Juchuh, es geht raus."
Es könnte man zb den Spaziergang mit einer Ruheübung starten. Zb indem man erst rausgeht und das Haus verlässt wenn Neo ruhig hinter euch an der Tür sitzt und die Wohnung erst auf Aufforderung verlässt.
Draussen würde ich dann die Leine aber ans Geschirr machen. Er steckt jetzt so voller Aufregung und Energie das er garnicht lernen kann. Außerdem hat er grade sein kleines bisschen Impulskontrolle zusammengekratzt um gesittet das Haus zu verlassen.
Also erstmal laufen, etwas Energie und Erregung rauslaufen. Ja, auch mit ziehen.
Wenn ihr das Gefühl habt, das er jetzt etwas runterkommt und wieder Aufnahmefähig ist, Leine ans Halsband und konsequent Leinenführigkeit geübt. Vllt sind das dann nur 2 min, wenn er sich eben länger nicht konzentrieren kann.
Dann Leine wieder ans Geschirr und weitergehts. Dann eben wieder mit Gezerre.
An der "Spielwiese" dann vllt nochmal dieselbe Ruheübung wie Zuhause vor dem verlassen der Wohnung.
Auf dem Rückweg nochmal eine kurze Übung am Halsband zur Leinenführgkeit ( wenn ihr das Gefühl habt er ist noch Aufnahmefähig)
Und wenn ihr das so macht, dann braucht der auf einem Spaziergang keine Extraauslastung. Danach ist der so knülle, das der vermutlich nur noch schlafen will.
Ich würde einem so aufgeregten, dynamischen Hund auch nicht mit Futterbeutel werfen auslasten und schon gar nicht draußen, wo der eh so hohl dreht.
Lieber in der Wohnung und im Garten, in ganz ablenkungsarmer Umgebung ein paar ruhige Such- und Schnüffelspiele.
Aufgeregt, Action, Dynamik, steckt ja scheinbar genug in Neo, da braucht er nicht noch dynamische Spiele die ihn aufdrehen. Was ihm fehlt ist Ruhe und Konzentration. Wenn du also noch was mit ihm machen willst, dann eher ruhige und langsame Sachen.

LG
Bananenhamster
 
Gutes Futter aus der Hand füttern? Ich kenne kein gutes Futter, dass man ohne "Sauerei" und täglich aus der Hand füttern möchte. Trockenfutter als Dauerfutter ist in meinen Augen kein gutes Futter.
Welches Futter kannst du denn empfehlen?
Übrigens, nur mit der Hand füttern. Der Vater eines meiner damaligen Hunde wurde nur mit der Hand gefüttert. Er wurde nicht nur mit der Hand gefüttert, sondern sogar nur mit Löffel.
Wir machen es ja nicht, um ihn zu verwöhnen, sondern um mehr Bindung zu ihm zu bekommen und haben auch nicht vor das dauerhaft zu tun 😅
Es könnte man zb den Spaziergang mit einer Ruheübung starten. Zb indem man erst rausgeht und das Haus verlässt wenn Neo ruhig hinter euch an der Tür sitzt und die Wohnung erst auf Aufforderung verlässt.
Das machen wir tatsächlich von Anfang an so, das erst angeleint wird und losgegangen wird, wenn er sich hinsetzt.

Draussen würde ich dann die Leine aber ans Geschirr machen. Er steckt jetzt so voller Aufregung und Energie das er garnicht lernen kann. Außerdem hat er grade sein kleines bisschen Impulskontrolle zusammengekratzt um gesittet das Haus zu verlassen.
Also erstmal laufen, etwas Energie und Erregung rauslaufen. Ja, auch mit ziehen.
Wenn ihr das Gefühl habt, das er jetzt etwas runterkommt und wieder Aufnahmefähig ist, Leine ans Halsband und konsequent Leinenführigkeit geübt. Vllt sind das dann nur 2 min, wenn er sich eben länger nicht konzentrieren kann.
Dann Leine wieder ans Geschirr und weitergehts. Dann eben wieder mit Gezerre.
An der "Spielwiese" dann vllt nochmal dieselbe Ruheübung wie Zuhause vor dem verlassen der Wohnung.
Auf dem Rückweg nochmal eine kurze Übung am Halsband zur Leinenführgkeit ( wenn ihr das Gefühl habt er ist noch Aufnahmefähig)
Also erstmal nur zwischendurch das vernünftige an der Leine gehen und diese „Phasen“ dann einfach mit der Zeit erweitern, um dann irgendwann komplett vernünftig gehen zu können?
Das mit der Spielwiese ist ja eben das Problem, was ich ganz am Anfang beschrieben hab, wo mir geraten wurde solche Situationen zu meiden... aber dann werden wir das mal probieren.
An sich macht er es inzwischen für die Verhältnisse schon echt klasse. Klar, wenn Ablenkung da ist oder irgendwas ganz toll riecht, sind wir kurz vergessen, aber selbst in so einer Situation zb. andere Menschen oder ähnliches, wenn wir ihn da ansprechen schaut er trotzdem kurz zu uns.
 
Nochmal ein bzw. zwei andere Themen.
Neo wurde uns übergeben als „verträglich“ mit anderen Hunden, nur kleine Hunde findet er nicht toll.
Wenn wir bis jetzt andere Hunde getroffen haben, hat er spätestens wenn die anderen gepöbelt haben angefangen zu pöbeln.
Da sind wir ein bisschen hin und her gerissen, wie wir da die ersten tatsächlichen Annäherungen starten sollen.
Und dann noch das Thema Kinder. Draußen findet er die kleinen sehr, sehr spannend, allerdings sind wir uns nicht sicher, ob es freudig ist oder nicht. Wir haben Kinder in der Familie und wissen die ersten Begegnungen nicht so recht zu gestalten.
Wir haben uns gleich am Anfang ein Maulkorb gekauft, den wir ihm ja aber erst antrainieren müssen. Können wir das jetzt schon anfangen, damit alle Beteiligten sich sicher fühlen können in solchen neuen Situationen ?
 
@Jamucky Leinenführigkeit oder auch wirklich richtig "Bei-Fuß" laufen ist unfassbar anstrengend für den Hund.
Wenn ein Hund entspannt frei läuft, in einem für ihn gemütlichen Tempo, dann ist immer noch sehr viel schneller als wir Menschen und würde auch ganz anders laufen als zielstrebig voran. Deswegen muss er sich dafür extrem zurücknehmen und auf uns einstellen und in einem für ihn anstrengenden Tempo laufen. Aber eben nicht anstrengend schnell sondern anstrengend langsam. Wir kennen das ja, wenn man zb an einer engen Stelle hinter Menschen herlaufen muss die einen Tacken langsamer Gehen als es für uns angenehm wäre.
Super nervig und frustrierend.
Und dieses aushalten und anpassen an euch, das kann er jetzt einfach noch nicht leisten. Deswegen die Regelung :am Geschirr darf aktuell noch gezogen werden, am Halsband üben wir konsequent das nicht gezogen wird.
Dann ist es für Neo verständlich und voraussehbar.
Und ja, die Zeiten die ihr dann am Halsband lauft einfach langsam ausdehnen, verlängern.
Auch bei der Spielwiese, nicht verlangen das er minutenlang im schönsten Platz liegt. Kurz hinsetzen, das ihr in Ruhe ableinen könnt reicht für den Anfang.
Wobei sich mir hier die Frage stellt ob ihr ihn überhaupt schon ableinen könnt/solltet. So Thema Rückruf und Distanzkontrolle. Nicht das er sich vllt auch einen riesen Spaß daraus macht dort andere Hunde zu mobben und ihr bekommt ihn nicht wieder eingefangen. Oder ihr wollt gehen und Neo möchte aber lieber "Hasch-mich" spielen und macht sich einen Mordsgaudi daraus immer wieder vor euch wegzulaufen.
So was sollte in der Tat unbedingt vermieden werden.

Gruselige Dinge, wie zb die eingangs von dir erwähnten ungünstig vom Busch abstehenden Äste, solltet ihr zusammen und in Ruheuntersuchen. Stehenbleiben, gucken lassen, selber hingehen und anfassen, berühren, mit der Gruseligkeit umgehen. Den ermuntern selber mutig zu sein und gucken zu kommen aber nicht an der Leine ranziehen.

Maulkorbtraining wäre zb so eine ruhige Übung sie man noch zuhause machen kann, wenn du meinst er muss noch ausgelastet werden.
Dazu auf kann man ihn vorher auf den Clicker konditionieren, das dauert meistens nur 1-3 tage. Das geht fix.
Wir haben das aufgebaut in dem meine Hunde zuerst gelernt haben die Schnauze wo reinzustecken. Bei mir ein Joguhrtbecher. Da dürfte Neo aber seinen Bollerkopp aber nicht reinkriegen.
Am Boden des Bechers waren dann halt Leckerli zum aufsammeln oder rausschlecken. Dadurch kannten sie dann schon die Schnauze wo reinzustecken. Dann halt offenen Maulkorbranhalten und zb unten durch das Gitter ein Leckerlis stecken an das der Hund kommt wenn die Schnauze in den Maulkorb steckt.
Da gibt´s aber bestimmt massig gute Youtube Videos "Maulkorbtraining Clicker" irgendwie so würde ich suchen.
Das ist ein ruhiges Training, er muss das Köpfchen anstrengen und ihr habt eine gemeinsame Beschäftigung die ihr Abends machen könnt bevor es ins Bettchen geht.

Aber ansonsten kann ich echt nur sagen: Alles in Ruhe. Neo ist noch so jung und er wird noch soviel lernen. Und Hunde lernen soviel so schnell. Ich habe zwei Rentner aus dem Tierschutz. Die Hündin kannte noch nicht mal ihren Namen bei Einzug, da war sie 10 Jahre. Sie läuft heute zuverlässig frei, macht Dummy und Fährte. Lebt mit kleinen Kinder zusammen. Bleibt alleine zuhause und ist ein toller Bürohund.
Den Rüden habe ich erst vor 5 Wochen übernommen, 14 Jahre, taubblind. Hat schon gelernt das man nicht in die Leine beisst und hektisch um Frauchen rumrennt wenns zum Gassi geht. Oder das man brav auf seinem Deckchen wartet, bis Frauchen einem den Napf direkt vor die Schnüss stellt, usw
Und das obwohl er so alt ist und unsere Kommunikationsmöglichkeiten doch etwas eingeschränkt.

Thema Hunde: Kleine Hunde und Boxer kann einfach schwierig sein weil Boxer gerne sehr körperlich spielen und kleine Hunde da einfach nix gegenzusetzen haben. Deswegen würde ich ihn erst mit kleinen Hunden zusammen lassen wenn er insgesamt etwas ruhiger und beherrschter ist und ihr besser einschätzen und kontrollieren könnt.
Anpöbeln: Naja, wenn da einer so provozierend rüberkläfft können einem als junger MackerMacho schonmal die Hinrzellen durchbrennen und man bellt zurück. Wäre für mich jetzt kein Zeichen von Unverträglichkeit.

Die ersten Kinder die er kennenlernt sollten optimalerweise schon etwas standfester sein und nicht ängstlich.
Dann in ruhiger Umgebung, nach einem Spaziergang. Dann vllt einfach nur mit in das Zimmer nehmen, angeleint. Die Kinder beschäftigen sich erstmal nicht mit dem Hund. Wenn er schnüffeln will darf er. Aber nicht hinrennen und umrennen oder hochspringen.
 
Deswegen die Regelung :am Geschirr darf aktuell noch gezogen werden, am Halsband üben wir konsequent das nicht gezogen wird.
Dann ist es für Neo verständlich und voraussehbar.
Und ja, die Zeiten die ihr dann am Halsband lauft einfach langsam ausdehnen, verlängern.
Alles klar, dann werden wir das jetzt so weitermachen.
Wobei sich mir hier die Frage stellt ob ihr ihn überhaupt schon ableinen könnt/solltet. So Thema Rückruf und Distanzkontrolle. Nicht das er sich vllt auch einen riesen Spaß daraus macht dort andere Hunde zu mobben und ihr bekommt ihn nicht wieder eingefangen. Oder ihr wollt gehen und Neo möchte aber lieber "Hasch-mich" spielen und macht sich einen Mordsgaudi daraus immer wieder vor euch wegzulaufen.
So was sollte in der Tat unbedingt vermieden werden.
Wenn wir auf einer Wiese mit ihm spielen, ist er am Geschirr mit Schleppleine, einfach um genau das zu vermeiden, was du schreibst. Das ist uns zu gefährlich, auch einfach weil wir ihn natürlich noch nicht 100% einschätzen können.
Dazu auf kann man ihn vorher auf den Clicker konditionieren, das dauert meistens nur 1-3 tage. Das geht fix.
Da bin ich seit gestern Abend dabei und werde das dann jetzt weiter machen und irgendwann mit dem Mauli verbinden.
Ja, mit dem Joghurtbecher wird wahrscheinlich schwierig, aber da schauen wir dann einfach mal, was wir als Alternative nehmen können.

Naja, wenn da einer so provozierend rüberkläfft können einem als junger MackerMacho schonmal die Hinrzellen durchbrennen und man bellt zurück. Wäre für mich jetzt kein Zeichen von Unverträglichkeit.
Ja, das stimmt, haben wir natürlich auch schon überlegt.
 
Ihr macht das schon!
Einfach immer ruhig und entspannt.
Lieber etwas weniger verlangen, dafür den Rest dann mit ruhiger und freundlicher Konsequenz ausarbeiten.
Er hat noch sooooo viel Zeit alles zu lernen.
Guckt was euch am wichtigsten ist und damit fangt ihr an. Häppchenweise und in so kleinen Schritten dass es sein überdrehten, hibbeliger Kopf verarbeiten kann
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben