Junghündin maßregelt plötzlich Althündin

Guten Morgen alle zusammen, seit gestern scheint es sich wieder zu entspannen. Die Medikamente bekommt sie seit Freitag. Gestern haben sie den ganzen Tag im Garten und auf der Halde beim Spaziergang gespielt. Ich hätte nie gedacht, dass die Hormone zu Problemen dieser Art führen können. Wir waren da wohl bisher sehr verwöhnt.

Nach Beratungen mit dem Tierarzt wegen verschiedener Dinge wird sie dann in Kürze kastriert. Bitte jetzt keinen Shitstorm. Ich weiß um die Risiken. Trotzdem muss die Kleine unter enormem Stress stehen. Das muss ich ihr nicht antun.

Aber durch die verschiedenen Meinungen hier ist ja erst der Anstoß zum Besuch beim doc gegeben worden.
 
Du hast jetzt erlebt was Hormone für eine Wirkung haben und glaubst das zwanghafte "entfernen" dieser für die Hirn- und Körperchemie elemantaren Bestandteile wird ausschließlich positiv sein?

Was passiert aber wenn genau das Gegenteil eintritt? Wenn die Junghündin dadurch unsicher wird und dies versucht zu kompensieren und zwar 365 Tage im Jahr? Und die einzige gegenüber sie es kompensieren kann deine Althündin ist?
Ich kann immer nur empfehlen Berichte von betroffenen Menschen zu lesen und sich vorzustellen das es dabei quasi keinen Unterschied zwischen einem Hunde- und einem Menschenhirn gibt und das der Schaden irreperabel und schlicht und ergreifend illegal ist.
 
Eine Kastration zum richtigen Zeitpunkt (und zwar während des Anöstrus, hormonellen Ruhephase) kann bei hormonell bedingten Aggressionen durchaus hilfreich sein.

Ich kenne einige erfolgreiche Beispiele. Und habe damals meine jüngere Hündin nach mehreren Beißereien anderthalb Jahre später auch kastrieren lassen. Leider zu spät, zwischen den beiden Hündinnen war das dann inzwischen eine haltbare persönliche Feindschaft.

Mit heutigem Wissen hätte ich nicht damit gewartet.

@Crime
Hündinnen werden durch die Kastra selten unsicherer. Im Gegenteil. Durch den Wegfall der weiblichen Hormone werden sie oft "rüdiger" und selbstbewußter.
 
Ich würde die Kastration nicht übers Knie brechen und die Beratung durch den TA als "nicht ausreichend" einstufen.
TA beraten oft gerne unreflektiert pro Kastra.
Ihr habt jetzt einen guten Grund der dafür spricht.
Aber wie Crime schon schreibt, die Wegnahme der Hormone entspannt die Situation jetzt, aber kann neue Probleme schaffen!

Ich empfehle hier immer und eigentlich unbedingt das Buch von Strodtbeck und Ganßloser: Kastration und Verhalten beim Hund
Darin wird man umfassend über die Hormone und ihre Wirkung informiert - es stellt auch sehr gut dar, was die Wegnahme bewirken würde.
Das lässt einen leichter einen Blick in die Zukunft werfen und entscheiden, ob das dann eine gute Zukunft ist!😉
 
Wie ich schon schrieb gibt es mehrere Gründe für diese Entscheidung. Unsere anderen beiden sind, bzw. waren auch kastriert.
Im jetzigen Fall gibt es noch andere gesundheitliche Gründe, die dafür sprechen. Belassen wir es dabei.
 
Ich will euch nicht zum Gegenteil überzeugen, sondern nur, dass die Entscheidung gut abgewägt getroffen wird.
Wenn es die bessere Entscheidung ist, dann sagt hier keiner was dagegen 😉
Es ist nur oft so, dass die Gründe die dafür sprechen gesammelt und gesehen werden.
Die dagegen sprechen und genauso mit in die Entscheidung mit einfließen sollten, oft gar nicht berücksichtigt werden.
 
@Crime
Hündinnen werden durch die Kastra selten unsicherer. Im Gegenteil. Durch den Wegfall der weiblichen Hormone werden sie oft "rüdiger" und selbstbewußter.

Und du denkst in diesem Fall, wo eine 11jährige, vom geschilderten her defensiv zurückhaltende Hündin im Haushalt wohnt sollte die Zweithündin durchgängig "rüdiger" und selbstbewusster werden?


Die dagegen sprechen und genauso mit in die Entscheidung mit einfließen sollten, oft gar nicht berücksichtigt werden.

Das ist noch stark untertrieben. Und wenn man nachfragt gibts 1 von 2 Antwortmöglichkeiten. Meistens sind es beide.

"Bitte kein Shitstorm"
"Es gibt gesundheitliche Gründe über die man nicht sprechen mag"
 
Ja, ich denke, eine Kastration der jüngeren Hündin könnte durchaus helfen. Weil der Aspekt von Läufigkeit und Scheinschwangerschaft wegfällt. Was ja die Aggressionen größtenteils wohl ausgelöst hat.

Manche Hündinnen neigen sehr zur Verteidigung ihres Reviers, ihres Nestes, ihrer Babys gegenüber anderen Hündinnen.
 



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