Mmh, OK
Bin wie immer nur über's Handy online. Da ist das mit dem tippen von längeren Texten immer so ne Sache.
Also, ich habe ja zwei Cocker Spaniel hier sitzen. Eine alte "GunDog" Rasse. Sie arbeiten unter der Flinte und sollen Wild aufstöbern und es hoch machen. Ganz früher wurde das Wild dann mit Netzen, Windhunden oder Greifvögeln erlegt und dann auf Apport spezialisierte Rassen zum holen geschickt. Heutzutage wird das Wild natürlich geschossen und die Rasse hat sich weiter entwickelt und soll jetzt auch apportieren. Grade auch Wasservögel.
So, aber bloss weil meiner Rasse das im Blut liegt, lasse ich die ja nicht jede Spur verfolgen, Wild aufbringen und erschrecken.
Im Gegenteil, "gejagt" wird mit mir zusammen. Dummy und "jagdliche" Fährte. Und zwar nur dann wenn ich das sage und nach bestimmten Regeln.
Deswegen habe ich mich etwas über die leichtfertige Aussage von
@Alex77 geärgert. Klar ist ein Retriever ursprünglich dafür gezüchtet. Das heißt aber ja noch lange nicht daß man den Hund einfach machen lässt.
Sondern dann übt man eben apportieren. Gerne auch mit Wasserdummys apportieren aus dem Wasser. Ist ein tolles Muskeltraining. Grade auch für Hunde mit Knochenproblemen, die der Goldie von
@Alex77 ja zu haben scheint.
Meine Hündin hat HD, Athrose, Spondylose und ist 13 Jahre alt. Trotzdem macht sie den Sport noch mit mir.
Mein kürzlich eingezogener Rüde ist 14 Jahre, hat es ebenfalls in den Knochen und ist taubblind. Er lernt jetzt Fährte.
Aber auch nach Regeln.
Und ein Goldie kann eine Jagdsau sein, kann gute Anlagen zeigen, kann Arbeitswillen haben usw. Dann freue ich mich darüber und arbeite damit. Und lasse diesen Willen und diese Fähigkeiten nicht einfach verkommen und ihn irgendwo blindlings rumballern.
Oder genauso schlimm: zu einem dicken, langweiligen Goldie verkommen der nur stumpf hinter einem herlatscht weil er sich aufgegeben hat.
Die Retriever sind nicht deswegen zu so beliebten Familienhunden geworden weil sie keine Bedürfnisse, keine Anlagen, keinen Arbeitswillen haben sondern weil sie so grundfreundlich sind. So anpassungsfähig und einfach still vor sich hinleiden wenn ihre Bedürfnisse ignoriert werden und trotzdem noch freundlich bleiben.
(Ausnahmen bestätigen die Regel. Natürlich gibt es aggressive Retriever die einem schon zeigen wenn ihnen was nicht passt und natürlich gibt es faule Säcke bei denen du dich sonst wie zum Affen machen kannst und die keine Lust haben mehr zu tun als spazieren zu schnüffeln)